Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben -
das Leben allen Lebens.
Denn das gestern ist nichts
als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.
Das heute jedoch - recht gelebt -
macht jedes Gestern zu einem
Traum voller Glück
und jedes Morgen zu einer Vision voller Hoffnung.
Darum achte gut auf diesen Tag!
aus dem Sanskrit.
Seiten
▼
Mittwoch, 20. Mai 2015
Freitag, 1. Mai 2015
Und der Schokofilm zwischendurch
Die sehen so schön aus, diese Bilder des heutigen Tages. Gerade frisch gepostet. Nur warum fühle ich mich so erschlagen? So total durch und nicht mehr in der Lage, auch nur irgendetwas klares zu denken, geschweige denn zu schreiben....
Was war denn noch heute? Ich erinnere mich:
Wir sind auf dem Spielplatz, fünf Gehminuten von der Musikschule entfernt. Und um die Kinder vom Spielplatz loszueisen und sie zum Rückweg zu motivieren, habe ich die großartige Idee, ihnen die Aussicht auf ein Eis anzubieten. Schnell geschleckt auf dem Rückweg. Und tatsächlich haben Lola und Pavel in Null-komma-nix ihre Stiefel angezogen und sind losgeschossen Richtung Eisdiele. Haben die ganze Schlange übersprungen, stehen ganz vorne schon und warten, bis ich mit dem Rest der Schlange an sie herangekommen bin. Und dann quakt Pavel: "Ich will keinen Becher. Is will auch eine Waffel".
Na klar, sag ich und habe dabei leider nicht bedacht, wie lange so eine große Kugel Schoko-Eis halten kann. Und wie langsam und gleichmäßig sie schmelzen und sich dabei auf Hose, Jacke, Schuhe, Boden, Gesicht und alle umliegenden Mitmenschen verteilen kann. Und das bei einem kleinen Kerl, der notorisch trödelt, während Lola schnell vorneweg prescht durch die von Flohmarktständen überfüllte Stadt Weimar. Und ich hinterher. Im Wechsel 'Lola, warte. Stopp!!!!" schreiend und gleichzeitig Pavel hinter mir herziehend, mittlerweile von Schokoeis überlaufen. Gerade noch sehe ich, wie Lola in der Masse verschwindet, 30 Meter vor uns. Zum Glück, zu meinem und unserem Glück, gibt es in Weimar viele Strassenmusiker, bei denen ich Lola wieder aufgable. Sie steht da versunken und hört zu. Während ihr Eis tropft, auf irgendeinen der Passanten, und ihr Gesicht gleichmäßig mit einem braunen Film bedeckt ist.
Als wir endlich endlich die Musikschule erreichen sitzt da meine Mutter und schaut mich fragend an. "Wo seid ihr solange gewesen? Der Unterricht hat doch längst begonnen...."
Weitere 20 Minuten braucht Lola, um ihr Eis zu essen. Und ich, um ihr Gesicht und ihre Hände wieder in den Ausgangszustand zu bringen, der ein Geigenspiel und Zusammensein mit anderen Zivilisten ermöglicht. Und Pavel? Fragt nicht...
So viel zur anderen Seite des Lebens. Jenseits der schönen Bilder und meinem grenzenlosen Wahn, mein Leben schön zu färben....
Und während ich dies schreibe, unten im gemütlichen Aufenthaltsraum des Hostels, hat eine Gruppe (gar nicht mehr so) junger Männer, (wahrscheinlich so alt wie ich), den Raum betreten, eine Gitarre rausgeholt. Und singen alte und selbst gedichtete Singer-Song-Writer-Lieder. Und ich versinke in Erinnerungen. Und weiß wieder, dass alles so verdammt gut ist, wie es ist!!!
Geigenworkshop in Weimar
Gruppenstunde bei Gino aus Hamburg. Lola ist voller Konzentration dabei!
Zwischendurch spielt sie am liebsten Klavier... Auch gerne vierhändig.
Und selbst am späten Nachmittag im Rhythmik-Kurs für alle Altersstufen macht Lola noch mit....
Ich bin mehr als überrascht, wie gut und begeistert sie diesen ersten Tag des Suzuki-Workshops in Weimar mitgemacht hat.
Bei den drei Workshops am Vormittag war sie wirklich sehr konzentriert und hat Dinge an der Geige ausprobiert, wie zum Beispiel Finger setzen, die sie sonst nie versucht. Hat alleine vor allen etwas vorgespielt. Mit teilweise für sie ganz neuen Lehrern. Erst nachmittags hat sie langsam die Energie verlassen....
Was in dieser kleinen Person drin steckt, wenn sie wirklich etwas will! Ich unterschätze sie doch immer wieder!
Und Greta ist natürlich auch voll auf ihre Kosten gekommen. Mit ihren Freunden, den ganzen Tag Geige spielen... Sie ist mittlerweile so selbständig, dass ich sie den Großteil des Tages kaum gesehen habe.
Und Pavel? Hat brav dabei gesessen und zugehört. Oder mit seinem neu auf dem Flohmarkt erworbenen Traktor gespielt. Kein einziges Mal hat er irgendeines der Bewegungs- und Rhythmusspiele mitgemacht, obwohl viele kleine Kinder da waren, die alle begeistert dabei waren. Er will keine Geige spielen, sagt er. Und singt weiter seine Kinderlieder, die er den ganzen Tag vor sich her trällert... Vielleicht schlägt er doch nach seinem Papa und dem Opa, die ja beide Sänger geworden sind...