Morgen geht's los. Lola und ich, ganz alleine, auf nach Eschach ins Allgäu. Eine Woche Skifahren, Wandern, Lernen, lecker essen... Alleine Woche nur Lola und ich. Wie ich mich freue, fern vom Alltag und den Pflichten, mal ganz ohne all das Gewusel der Familie und des Hauses Zeit zu haben. Nur für Lola!!!
Und natürlich bin ich sehr gespannt, ob Sabine Berndt wieder ein paar wertvolle Hinweise für uns hat, wie wir Lolas Kooperationsbereitschaft und ihren Lernwillen noch weiter verbessern können. Vor allem, wie wir sie dazu bringen können, Herausforderungen anzugehen, wie eben das Skifahren. Dinge, die sie sich alleine nur selten zutraut und sehr schnell wieder aufgibt, sobald die ersten Schwierigkeiten auftauchen. Ich bin sehr gespannt, wie sie diese neue Herausforderung meistert!!!
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Freitag, 29. Januar 2016
Donnerstag, 28. Januar 2016
Gestern und heute
Gestern bin ich dreimal gestorben. Heute kann ich nicht mehr genau sagen, woran. Aber gestern war ich sicher, dass ich diesmal nicht wieder auftauche.
Spätestens als mein Rechner nur noch müde blinkte und ein großes Fragezeichen auf dem Desktop zeigte.
Mein Handy nicht mehr auffindbar war. Und ich - nach stundenlangen Recherchen für Schulreferate, nach Splittern im Fuß, Lolas Zusammenbruch, weil das Autoradio die 'Moorhexe' verschluckte, anstatt sie zu spielen, (usw.) - vor dem Schreibtisch zusammensank und mich fragte, wie und ob ich jetzt - jemals wieder - mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen soll....
Jetzt ist mein Rechner im Laden. Problem unklar. Ob die Daten zu retten sind, auch. Sicherungskopie hab ich natürlich keine.
Und wenn alles weg sein sollte? Fast befreiend der Gedanke. Dann fang ich nochmal neu an.
Jetzt sitze ich an meinem alten Rechner. Auf dem ich meinen ersten Beitrag in 'Lolas verrückter Welt' geschrieben habe. Fast doppelt so groß, die Tasten klappern. Aber irgendwie fühle ich mich zu Hause. Um mich herum meine alten Dateien, als Hintergrund ein Bild von Lola und Greta in der Badewanne, beide noch mit Milchzähnen ... Mich einfach einmal neu booten....
Und morgen ist wieder ein neuer Tag.
Spätestens als mein Rechner nur noch müde blinkte und ein großes Fragezeichen auf dem Desktop zeigte.
Mein Handy nicht mehr auffindbar war. Und ich - nach stundenlangen Recherchen für Schulreferate, nach Splittern im Fuß, Lolas Zusammenbruch, weil das Autoradio die 'Moorhexe' verschluckte, anstatt sie zu spielen, (usw.) - vor dem Schreibtisch zusammensank und mich fragte, wie und ob ich jetzt - jemals wieder - mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen soll....
Jetzt ist mein Rechner im Laden. Problem unklar. Ob die Daten zu retten sind, auch. Sicherungskopie hab ich natürlich keine.
Und wenn alles weg sein sollte? Fast befreiend der Gedanke. Dann fang ich nochmal neu an.
Jetzt sitze ich an meinem alten Rechner. Auf dem ich meinen ersten Beitrag in 'Lolas verrückter Welt' geschrieben habe. Fast doppelt so groß, die Tasten klappern. Aber irgendwie fühle ich mich zu Hause. Um mich herum meine alten Dateien, als Hintergrund ein Bild von Lola und Greta in der Badewanne, beide noch mit Milchzähnen ... Mich einfach einmal neu booten....
Und morgen ist wieder ein neuer Tag.
Dienstag, 26. Januar 2016
Voll wie der Mond
Mein Kopf ist ganz voll dieser Tage. Voller Erfahrungen, von vier Tagen Workshop in "Poesie- und Bibliotherapie". Einer Weiterbildung, an der ich gerade teilnehme.
Voller Geschichten bin ich. Eigener, die wieder hochgekommen sind. Fremder, die weit weg sind von mir. Und manche so nah, dass ich kein Blatt zwischen sie und mich stecken kann. Dass sie sich eingedrückt haben in mich, bis ich bemerke, dass sie eine Variante meiner eigenen Geschichte sind. Die ich immer noch nicht sehen will.
Eindruck sucht nach Ausdruck. Ich fühle mich eingedrückt. Als wären meine Worte unter so vielen Worten verschwunden...
Ich suche nach dem Ventil, um die Luft wieder abzulassen. Und im Wirbel des Luftstroms neue Landschaften zu erschaffen. Oder auch nicht.
Wieder leer werden. Mich wieder spüren. Den kleinen feinen Kern des NICHTS. Der doch alles ist.
Voller Geschichten bin ich. Eigener, die wieder hochgekommen sind. Fremder, die weit weg sind von mir. Und manche so nah, dass ich kein Blatt zwischen sie und mich stecken kann. Dass sie sich eingedrückt haben in mich, bis ich bemerke, dass sie eine Variante meiner eigenen Geschichte sind. Die ich immer noch nicht sehen will.
Eindruck sucht nach Ausdruck. Ich fühle mich eingedrückt. Als wären meine Worte unter so vielen Worten verschwunden...
Ich suche nach dem Ventil, um die Luft wieder abzulassen. Und im Wirbel des Luftstroms neue Landschaften zu erschaffen. Oder auch nicht.
Wieder leer werden. Mich wieder spüren. Den kleinen feinen Kern des NICHTS. Der doch alles ist.
Mittwoch, 20. Januar 2016
Die Katze schnurrt wieder...
Es ist ein Auf und Ab. Dieser Tage ein Auf. Ist es die Sonne, der zunehmende Mond?
Etwas in mir ist klar geworden. Oder habe ich einfach losgelassen?
Ich habe einen entscheidenden Hinweis gelesen, in einem Buch.
Dass es darum geht, die Erwartungen anderer Menschen nicht immer zu erfüllen. Ihren Ratschlägen, Zweifeln, Anmerkungen und Vorschlägen zum Trotz den eigenen Weg weiterzugehen. Es auszuhalten, dass die anderen das nicht gut finden. Gegen ihren Widerstand bei sich selbst zu bleiben.
Mir fällt das so schwer. So unendlich schwer. Aber es geht mir besser damit. Als wäre die schlafende Katze in mir wieder erwacht.
Manchmal habe ich Angst vor ihr. Sie ist so unberechenbar.
Etwas in mir ist klar geworden. Oder habe ich einfach losgelassen?
Ich habe einen entscheidenden Hinweis gelesen, in einem Buch.
Dass es darum geht, die Erwartungen anderer Menschen nicht immer zu erfüllen. Ihren Ratschlägen, Zweifeln, Anmerkungen und Vorschlägen zum Trotz den eigenen Weg weiterzugehen. Es auszuhalten, dass die anderen das nicht gut finden. Gegen ihren Widerstand bei sich selbst zu bleiben.
Mir fällt das so schwer. So unendlich schwer. Aber es geht mir besser damit. Als wäre die schlafende Katze in mir wieder erwacht.
Manchmal habe ich Angst vor ihr. Sie ist so unberechenbar.
Montag, 18. Januar 2016
Man muß weggehen können
Man muß weggehen können
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muß den Atem anhalten,
bis der Wind nachlässt
und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersitzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab
unserer Mutter.
Hilde Domin
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muß den Atem anhalten,
bis der Wind nachlässt
und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersitzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab
unserer Mutter.
Hilde Domin
Samstag, 16. Januar 2016
Das Herz schlägt wieder...
Der Vorsatz (jeden Tag einen Post zu schreiben) ist eine Sache. Das Leben eine andere.
Und wenn es plötzlich wieder droht, am seidenen Faden zu hängen, oder - anders gesagt - wir uns plötzlich bewusst werden, dass es das eigentlich jeden Tag tut, dann gelten andere Gesetze.
Und am Donnerstag hingen plötzlich dunkle Schatten in der Lunge vom Opa Bernd (Pavels Opa und Lolas Zieh-Opa). Und das kurz nach einer schweren Herz-OP. Und da haben wir uns blitzschnell aufgemacht, ihm alle unsere Energie und unseren Lebenswillen einzuhauchen. Und ihm die Idee von der anderen Seite ganz schnell auszutreiben.
Wer weiß. Vielleicht sind unsere Tage von vorne herein gezählt. Und ohnehin alles bestimmt. Aber mir ist doch ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen, heute zu sehen, wie er vom grauen Gespenst unter Schläuchen wieder zur knallrot-bebademantelten Erscheinung wurde, die aufrecht über den Krankenhausgang schritt.
Immer wieder seltsam. Aber im Angesicht der plötzlichen Endlichkeit des Lebens fühle ich immer eine ganz besondere Ruhe und Kraft. Wenn alles auf einmal so schrecklich klar ist. Schmerzhaft, aber auf eigenartige Weise auch sehr lebendig. Da schlägt mein Herz wieder und weiß ganz genau, worum es geht - im Leben.
Und wenn es plötzlich wieder droht, am seidenen Faden zu hängen, oder - anders gesagt - wir uns plötzlich bewusst werden, dass es das eigentlich jeden Tag tut, dann gelten andere Gesetze.
Und am Donnerstag hingen plötzlich dunkle Schatten in der Lunge vom Opa Bernd (Pavels Opa und Lolas Zieh-Opa). Und das kurz nach einer schweren Herz-OP. Und da haben wir uns blitzschnell aufgemacht, ihm alle unsere Energie und unseren Lebenswillen einzuhauchen. Und ihm die Idee von der anderen Seite ganz schnell auszutreiben.
Wer weiß. Vielleicht sind unsere Tage von vorne herein gezählt. Und ohnehin alles bestimmt. Aber mir ist doch ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen, heute zu sehen, wie er vom grauen Gespenst unter Schläuchen wieder zur knallrot-bebademantelten Erscheinung wurde, die aufrecht über den Krankenhausgang schritt.
Immer wieder seltsam. Aber im Angesicht der plötzlichen Endlichkeit des Lebens fühle ich immer eine ganz besondere Ruhe und Kraft. Wenn alles auf einmal so schrecklich klar ist. Schmerzhaft, aber auf eigenartige Weise auch sehr lebendig. Da schlägt mein Herz wieder und weiß ganz genau, worum es geht - im Leben.
Mittwoch, 13. Januar 2016
'Travestie für Fortgeschrittene'
Am Sonntag waren wir mit der Bande in der Galerie für zeitgenössische Kunst (GFZK). Und ganz wider Erwarten, denn wir waren vor allem aus elterlichem Eigeninteresse in die Ausstellung gegangen, waren auch die Kinder sehr angetan. Was sicher auch mit dem hohen Anteil an 'Videokunst' zu tun hatte, der - zumindest bei Pavel - noch als 'Kino' durchging - wo die Kinder an diesem Nachmittag nämlich eigentlich viel lieber hinwollten.
So schauten sie sich halt Videos von schick gekleideten Geschäftsleuten an, die sich in den 'Brühl Arkaden' - unter dem irritierten Blick der Passanten - ein Lager zum Schlafen auf dem schönen Marmorboden ausbreiteten und eine kleine Ruhepause gönnten.
Ja, was ist denn auch eigentlich normal? Und wen kümmert das heute noch? Und wer reagiert überhaupt, wenn wir nicht so angepasst sind, wie erwartet? Nicht vor allem unser eigenes Angstzentrum???
Mein Fazit. Man kann sich im Grunde ruhig mal zum Mittagsschläfchen auf dem Boden eines Einkaufszentrums ausstrecken. Es passiert - rein gar nichts. Und - es guckt auch niemand wirklich hin. Das war das Erstaunlichste.
Noch erstaunlicher, aber weniger beruhigend war die Erfahrung, dass die Menschen genauso wenig reagieren, wenn jemand einen öffentlichen epileptischen Anfall bekommt. Aber wohl traurige Normalität...
Inspiriert zu diesem Ausstellungsbesuch wurde wir von unserem Freund Diego Vivanco, der dort sein jüngstes 'Videoprojekt' 'Istanbul International Electric' ausgestellt hat.
Ein Video über seine Erfahrungen in Istanbul als Mitarbeiter einer kleinen Elektrikfirma, bei der er drei Monate lang gearbeitet hat, ohne dafür Geld zu verlangen. Denn das bekam er schon über ein Kunststipendium, was eigentlich an Kunststudenten vergeben wird, um sich einmal ohne finanziellen Druck ganz ihren künstlerischen Projekten widmen zu können.... Er nutzte es, um seine Arbeit anbieten zu können, ohne dafür Geld verlangen zu müssen. Und machte sie damit zu einer Art 'Performance'.
Ich fühlte mich zurückversetzt in meine Zeit in der Türkei. In Adana. Jahre ist es her. Wo ich ein mehrwöchiges Praktikum machte in einem 'Baumwoll Im- und Exportunternehmen'. 'Pamuk Islari', auf türkisch... Dass das vielleicht auch eine Art 'Performance' gewesen sein könnte, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber vielleicht mach ich ja nochmal ein Buch daraus?
Was man als Künstler nicht alles darf...
So schauten sie sich halt Videos von schick gekleideten Geschäftsleuten an, die sich in den 'Brühl Arkaden' - unter dem irritierten Blick der Passanten - ein Lager zum Schlafen auf dem schönen Marmorboden ausbreiteten und eine kleine Ruhepause gönnten.
Mein Fazit. Man kann sich im Grunde ruhig mal zum Mittagsschläfchen auf dem Boden eines Einkaufszentrums ausstrecken. Es passiert - rein gar nichts. Und - es guckt auch niemand wirklich hin. Das war das Erstaunlichste.
Noch erstaunlicher, aber weniger beruhigend war die Erfahrung, dass die Menschen genauso wenig reagieren, wenn jemand einen öffentlichen epileptischen Anfall bekommt. Aber wohl traurige Normalität...
Inspiriert zu diesem Ausstellungsbesuch wurde wir von unserem Freund Diego Vivanco, der dort sein jüngstes 'Videoprojekt' 'Istanbul International Electric' ausgestellt hat.
Ein Video über seine Erfahrungen in Istanbul als Mitarbeiter einer kleinen Elektrikfirma, bei der er drei Monate lang gearbeitet hat, ohne dafür Geld zu verlangen. Denn das bekam er schon über ein Kunststipendium, was eigentlich an Kunststudenten vergeben wird, um sich einmal ohne finanziellen Druck ganz ihren künstlerischen Projekten widmen zu können.... Er nutzte es, um seine Arbeit anbieten zu können, ohne dafür Geld verlangen zu müssen. Und machte sie damit zu einer Art 'Performance'.
Ich fühlte mich zurückversetzt in meine Zeit in der Türkei. In Adana. Jahre ist es her. Wo ich ein mehrwöchiges Praktikum machte in einem 'Baumwoll Im- und Exportunternehmen'. 'Pamuk Islari', auf türkisch... Dass das vielleicht auch eine Art 'Performance' gewesen sein könnte, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber vielleicht mach ich ja nochmal ein Buch daraus?
Was man als Künstler nicht alles darf...
Montag, 11. Januar 2016
Für Frieden, Freiheit und Toleranz!
Heute Abend haben 250 Nazis den Fischladen in Connewitz überfallen und zertrümmert... Über unserem Viertel kreisen Hubschrauber.
Ricardo, Greta und Lolas Papa, erzählt mir gerade am Telefon, dass vor seinem Haus in Plagwitz die Rechten langmarschieren!!!
Ich bin geschockt, entsetzt und tief verunsichert ...
In was für einer Welt leben wir?
Ich hatte heute den ganzen Tag schon so 'ein graues Gefühl', wie es Rico sagt. Der aus 'Rico, Oskar und die Tieferschatten' von Andreas Steinhöfel. Ich hatte das auf mich bezogen und meine inneren Schatten. Mit denen kann ich leben...
Aber mit den braunen Schatten da draussen, mit denen kann ich nicht leben.
Ricardo, Greta und Lolas Papa, erzählt mir gerade am Telefon, dass vor seinem Haus in Plagwitz die Rechten langmarschieren!!!
Ich bin geschockt, entsetzt und tief verunsichert ...
In was für einer Welt leben wir?
Ich hatte heute den ganzen Tag schon so 'ein graues Gefühl', wie es Rico sagt. Der aus 'Rico, Oskar und die Tieferschatten' von Andreas Steinhöfel. Ich hatte das auf mich bezogen und meine inneren Schatten. Mit denen kann ich leben...
Aber mit den braunen Schatten da draussen, mit denen kann ich nicht leben.
Sonntag, 10. Januar 2016
draussen und drinnen
Draussen leuchtet die Wintersonne. Die letzten Vögel fliegen am bläulichen Himmel. Schneereste decken die Blätter zu.
Schwer liegen meine Glieder. Ich kann sie nicht regen. Alles zieht nach unten. Gesetz der Schwerkraft?
Ich will schreiben. Ich will nachdenken. Aber meine Augen fallen zu. Ich will nicht, dass meine Augen zufallen. Warum kämpfe ich immer gegen mich selbst?
Dem Körper vertrauen. Er ist mein Botschafter. Welches Land vertritt er? Die Seele vielleicht?
Manchmal kann ich sie nicht hören. Dann muss mein Körper deutlicher werden. Er fährt mir in den Rücken, in den Kopf und zwickt mich in den Bauch. Bis ich - eventuell - verstehe.
Meine Kinder sprechen immer noch die Sprache der Seele. Vielleicht habe ich sie vergessen?
Ich sollte ihnen mehr zuhören.
Schwer liegen meine Glieder. Ich kann sie nicht regen. Alles zieht nach unten. Gesetz der Schwerkraft?
Ich will schreiben. Ich will nachdenken. Aber meine Augen fallen zu. Ich will nicht, dass meine Augen zufallen. Warum kämpfe ich immer gegen mich selbst?
Dem Körper vertrauen. Er ist mein Botschafter. Welches Land vertritt er? Die Seele vielleicht?
Manchmal kann ich sie nicht hören. Dann muss mein Körper deutlicher werden. Er fährt mir in den Rücken, in den Kopf und zwickt mich in den Bauch. Bis ich - eventuell - verstehe.
Meine Kinder sprechen immer noch die Sprache der Seele. Vielleicht habe ich sie vergessen?
Ich sollte ihnen mehr zuhören.
Samstag, 9. Januar 2016
Auch heute...
Ja, heute kann ich nicht schreiben. Nichts. Ich fange an und lösche, fange an und lösche es. So geht es rund um rund.
Wer bin ich? Wer will ich sein?
In meinem Bauch heute ein Lodern, eine Wut. Vor mir die Kinder. Mit ihrer Lust und ihrem Frust, ihrem Drang und ihren Wünschen.
Ich müsste mich vierteilen...
Wem gerecht werden? Niemals jedem. Und mir und meinen Wünschen?
Wenigstens ein Ziel: Lola gegenüber ruhig bleiben. Wenn sie bei jeder Bitte, bei jedem Wunsch die Arme verschränkt und 'Nein!" sagt.
Wie kommt so viel Widerstand in ein so kleines Kind? Was gewinnt sie dadurch?
Muss ich sie mehr sehen lernen, in ihren Fähigkeiten? Mehr fordern in ihrem Können?
Liegt es an ihrer Sprachschwierigkeit? Weil sie so wenig von ihren Empfindungen und Wünschen und Gefühlen mitteilen kann?
Das Positive sehen. Ihre Lust am Ausdruck. Ihre Fantasie. Ihre Leidenschaft am Detail. An jedem liegen gebliebenem Wagenrad am Wegrand. Ihre Emotionalität. Wegen eines geschlossenen Fahrradladens ... minutenlange Schluchzer und Zusammenbruch!
Mir fehlt die Kraft heute, auf diese wechselnden Gefühle, dieses besondere Tempo, diese Intensität eingehen zu können.
Wohin mit meiner Wut?
Wo kann man sich eigentlich als Mutter weiterbilden lassen? Oder überhaupt 'ausbilden'? Ich fühle mich manchmal so hoffnungslos 'unterqualifiziert'.
Neulich hab ich mich mal nach Au-pairs erkundigt. Auf der Seite der Vermittlungsagentur wurden die angehenden Au-Pairs darüber informiert, dass sie maximal 6 Stunden am Tag arbeiten sollten, mindestens 4 Tage die Woche am Abend frei haben und natürlich 6 Wochen Jahresurlaub...
Vielleicht sollte ich mich selber als Au-Pair anstellen? Vielleicht bekommt man da ja auch eine geeignete Qualifikationsmaßnahme.
Wer bin ich? Wer will ich sein?
In meinem Bauch heute ein Lodern, eine Wut. Vor mir die Kinder. Mit ihrer Lust und ihrem Frust, ihrem Drang und ihren Wünschen.
Ich müsste mich vierteilen...
Wem gerecht werden? Niemals jedem. Und mir und meinen Wünschen?
Wenigstens ein Ziel: Lola gegenüber ruhig bleiben. Wenn sie bei jeder Bitte, bei jedem Wunsch die Arme verschränkt und 'Nein!" sagt.
Wie kommt so viel Widerstand in ein so kleines Kind? Was gewinnt sie dadurch?
Muss ich sie mehr sehen lernen, in ihren Fähigkeiten? Mehr fordern in ihrem Können?
Liegt es an ihrer Sprachschwierigkeit? Weil sie so wenig von ihren Empfindungen und Wünschen und Gefühlen mitteilen kann?
Das Positive sehen. Ihre Lust am Ausdruck. Ihre Fantasie. Ihre Leidenschaft am Detail. An jedem liegen gebliebenem Wagenrad am Wegrand. Ihre Emotionalität. Wegen eines geschlossenen Fahrradladens ... minutenlange Schluchzer und Zusammenbruch!
Mir fehlt die Kraft heute, auf diese wechselnden Gefühle, dieses besondere Tempo, diese Intensität eingehen zu können.
Wohin mit meiner Wut?
Wo kann man sich eigentlich als Mutter weiterbilden lassen? Oder überhaupt 'ausbilden'? Ich fühle mich manchmal so hoffnungslos 'unterqualifiziert'.
Neulich hab ich mich mal nach Au-pairs erkundigt. Auf der Seite der Vermittlungsagentur wurden die angehenden Au-Pairs darüber informiert, dass sie maximal 6 Stunden am Tag arbeiten sollten, mindestens 4 Tage die Woche am Abend frei haben und natürlich 6 Wochen Jahresurlaub...
Vielleicht sollte ich mich selber als Au-Pair anstellen? Vielleicht bekommt man da ja auch eine geeignete Qualifikationsmaßnahme.
Freitag, 8. Januar 2016
Die Rakete ist zurück
Ende mit der Beschaulichkeit. Mit Lola ist nach drei Wochen 'Weihnachtsruhe' das pralle Leben wieder in unser Haus zurück gekehrt. Jeder besinnliche, nachdenkliche oder gar poetische Gedanke wird wieder hinten an gestellt. Dieses wilde Rakete hat eine Power, da würd ich mir gern mal ne Scheibe von abschneiden...
Wunderschön war unser Wiedersehen gestern. Ganz andächtig saß Lola auf dem Küchenstuhl, aß ihr Abendessen, packte Weihnachtsgeschenke aus, die der Weihnachtsmann auch für sie gebracht hatte. Ganz friedlich, fast wie ein Engel. Oh, dachte ich. Mein Kind! Wie die drei Wochen Spanien ihr gut getan haben...
Heute hingegen wieder Action pur. Mit Pavel zusammen jagen sich die Spielideen. Werden Kasperletheater aufgebaut, ganze Spielesammlungen durchgespielt, Muscheln im Bad zum Strand aufgekippt und alle Instrumente des Hauses im Wohnzimmer aufgefahren. Und klar - die obligatorische Jamsession muss sein. Lola spielt und Pavel tanzt. Da ist Party angesagt!
Erstaunlich, welch kreative und witzige Ideen die beiden zusammen haben. Wo sie beide alleine doch oft eher ruhig und leise spielen. Zusammen hingegen eine wahrlich explosive Mischung. Dass es Spass macht zuzuschauen....
wäre da nicht Lolas 'Tonfall'. Im Kommando-Ton motzt sie auf ihr Gegenüber ein, wirft mit Schimpfworten um sich, "bäh, kacka und kackwurst' sind ihre besten Freunde. "Meine Spielregel" ist ihre spontane Antwort auf meine Versuche, ihre die Regeln des UNO-Spieles zu erklären. Und ihr Ton dabei so motzig, dass auch mein Ton langsam schärfer wird, nachdem ich es eine Weile ganz ruhig und klar versucht habe. Denn irgendwann platzt auch mir der Kragen, wenn immer nur 'Nein!' und 'Nö", 'mach ich nich' und 'weg da' mir entgegen schallen.
Wie gut, dass wir bald nach Eschach zur Ski- und Therapiewoche fahren. Wo es auch darum gehen wird, wie man 'sozial kompetentes Verhalten' (auch im Umgang mit der Mutter) erlernt und ungünstige Verhaltensweisen abbaut. Und diesen rauen Ton finde ich doch äusserst 'ungünstig' - für meine Laune. Und leider auch meine Lust, zusammen mit ihr was 'Schönes' zu machen. Und meine Bereitschaft, ihre verrückten Spielideen gut zu heißen.
Nichtsdestotrotz, bin ich überglücklich sie wieder hier zu haben!!!! Und begierig auf all die neuen Lernaufgaben, die sie mir tagtäglich stellt!
Donnerstag, 7. Januar 2016
Bruder Jakob
Pavel und ich essen heute morgen gemütlich Frühstück. Als er mich plötzlich aufgeregt anschaut und sagt: "Mama, hörst du das? Bruder Jakob...".
Aber ich höre kein Radio. Keine Kinder-CD. Keinen Gesang. Wo soll Bruder Jakob herkommen?
"Hörst du das nicht?", sagt er wieder. Und kaut dabei eifrig auf seinen 'Filinchen' (Ost-Knusperbrot) rum.
Ich lausche weiter. Kein Ton zu hören...
"Mama, hör doch mal!", sagt er nun deutlich energischer und kaut mit weit geöffnetem Mund.
"Krack krack krack krack,
krack, krack krack krack.
Krack krack krack.
krack krack krack.
krack krack krack krack krack krack.
krack krack krack krack krack krack.
krack krack krack.
krack krack krack."
"Bruder Jakob auf Knusperbrot... Na klar, hör ich das!"
Womit man nicht alles Musik machen kann...
Vielleicht ist Pavel doch langsam reif für musikalische Früherziehung? Oder eben gerade nicht.... um seine Kreativität nicht zu früh einzuschränken!
PS:
Jetzt schläft der kleine Musikus. Und in wenigen Minuten treffen Greta und Lola ein. Ich bin so aufgeregt...
Aber ich höre kein Radio. Keine Kinder-CD. Keinen Gesang. Wo soll Bruder Jakob herkommen?
"Hörst du das nicht?", sagt er wieder. Und kaut dabei eifrig auf seinen 'Filinchen' (Ost-Knusperbrot) rum.
Ich lausche weiter. Kein Ton zu hören...
"Mama, hör doch mal!", sagt er nun deutlich energischer und kaut mit weit geöffnetem Mund.
"Krack krack krack krack,
krack, krack krack krack.
Krack krack krack.
krack krack krack.
krack krack krack krack krack krack.
krack krack krack krack krack krack.
krack krack krack.
krack krack krack."
"Bruder Jakob auf Knusperbrot... Na klar, hör ich das!"
Womit man nicht alles Musik machen kann...
Vielleicht ist Pavel doch langsam reif für musikalische Früherziehung? Oder eben gerade nicht.... um seine Kreativität nicht zu früh einzuschränken!
PS:
Jetzt schläft der kleine Musikus. Und in wenigen Minuten treffen Greta und Lola ein. Ich bin so aufgeregt...
Mittwoch, 6. Januar 2016
Was ist es....
Jeden Tag schreiben. Tatsache, das ist gar nicht so einfach. Obwohl... ich an anderen Orten jeden Tag viel schreibe. Aber hier? Für wen, worüber, warum? Fragen, die sich matt in mein Hirn schleichen. Auf die ich aber keine Antwort kenne.
Vielleicht ist weniger doch mehr? Manchmal...
Jeden Tag etwas Schönes sehen. Was war mein Schönes heute? Hab ich früher immer Greta gefragt. 'Was war heute das Allerschönste für Dich?'
Ich weiß gar nicht. Vielleicht mit dem Fahrrad durch den verschneiten Clarapark fahren und den jauchzenden Kindern ausweichen, wie sie die 'Pocke' mit ihren Schlitten hinuntersausen im Schein der Laternen.
Oder: die letzten geschmückten Christbäume aus den erleuchteten Wohnungen raus leuchten sehen. Während ihre Brüder sich schon an den Sammelstellen struppig und trocken stapeln. Und die ausgedienten Weihnachtstüten daneben auf ihre baldige Abholung warten. Die Freude lässt sich nicht halten.
Umgedreht liegen die Tage,
leuchten von oben mir zu.
Ich habe vergessen sie umzudrehen.
Jetzt nehmen sie wieder zu.
Rausgefallene Worte. Vielleicht ist es manchmal besser, sie gar nicht erst wieder einzustecken. Vielleicht findet sie jemand, dem sie gefallen. Auch wenn er sie nicht versteht. So wie ich.
Vielleicht sind Gedichte dafür da, hundertmal gelesen zu werden. Und jedes Mal versteht man eine Nuance mehr. Eine Nuance anders. Worte wie Bilder, die sich nur in den flüchtigen Rahmen der Erkenntnis malen lassen.
Morgen kommen Greta und Lola wieder. Dann ist meine Welt wieder ganz.
Vielleicht ist weniger doch mehr? Manchmal...
Jeden Tag etwas Schönes sehen. Was war mein Schönes heute? Hab ich früher immer Greta gefragt. 'Was war heute das Allerschönste für Dich?'
Ich weiß gar nicht. Vielleicht mit dem Fahrrad durch den verschneiten Clarapark fahren und den jauchzenden Kindern ausweichen, wie sie die 'Pocke' mit ihren Schlitten hinuntersausen im Schein der Laternen.
Oder: die letzten geschmückten Christbäume aus den erleuchteten Wohnungen raus leuchten sehen. Während ihre Brüder sich schon an den Sammelstellen struppig und trocken stapeln. Und die ausgedienten Weihnachtstüten daneben auf ihre baldige Abholung warten. Die Freude lässt sich nicht halten.
Umgedreht liegen die Tage,
leuchten von oben mir zu.
Ich habe vergessen sie umzudrehen.
Jetzt nehmen sie wieder zu.
Rausgefallene Worte. Vielleicht ist es manchmal besser, sie gar nicht erst wieder einzustecken. Vielleicht findet sie jemand, dem sie gefallen. Auch wenn er sie nicht versteht. So wie ich.
Vielleicht sind Gedichte dafür da, hundertmal gelesen zu werden. Und jedes Mal versteht man eine Nuance mehr. Eine Nuance anders. Worte wie Bilder, die sich nur in den flüchtigen Rahmen der Erkenntnis malen lassen.
Morgen kommen Greta und Lola wieder. Dann ist meine Welt wieder ganz.
Der erste Schnee
Draussen der erste Schnee in diesem Jahr. Pavel und ich waren Schlittenfahren. Immer den kleinen Hügel hinunter. Er hat geschrien vor Freude. Weil die anderen Kinder auch so geschrien haben.
Lola und Greta sind noch immer in Spanien. Sie kommen erst am Donnerstag wieder. Hoffentlich liegt dann immer noch Schnee.
Ich brauche diese Kälte, um mich wohl zu fühlen. Außen wie innen. Kalt. Unsere Nachbarin hat mir zu Weihnachten einen Wildblüten-Tee 'Deluxe' geschenkt, aus sicher 13 Kräutern des Waldes. Danach war ich wieder warm.
PS:
Ende Januar fahr ich mit Lola zu einem Skikurs mit Sabine Berndt nach Eschach. Therapie- und Skiwoche zusammen. Damit sie Skifahren lernt .... Und ich endlich wieder mal Hinweise bekomme, wie ich ihre Lernbereitschaft und Selbständigkeit fördern kann... Ich werde berichten.
Lola und Greta sind noch immer in Spanien. Sie kommen erst am Donnerstag wieder. Hoffentlich liegt dann immer noch Schnee.
Ich brauche diese Kälte, um mich wohl zu fühlen. Außen wie innen. Kalt. Unsere Nachbarin hat mir zu Weihnachten einen Wildblüten-Tee 'Deluxe' geschenkt, aus sicher 13 Kräutern des Waldes. Danach war ich wieder warm.
PS:
Ende Januar fahr ich mit Lola zu einem Skikurs mit Sabine Berndt nach Eschach. Therapie- und Skiwoche zusammen. Damit sie Skifahren lernt .... Und ich endlich wieder mal Hinweise bekomme, wie ich ihre Lernbereitschaft und Selbständigkeit fördern kann... Ich werde berichten.
Montag, 4. Januar 2016
Lösung
Seit Wochen habe ich diesen Traum. Ich wache nachts auf und stehe ganz nah vor der Lösung. Ich könnte den Vorhang heben. Aber ich weiß nicht wie. Wo anfassen?
Vielleicht habe ich auch Angst davor. Angst, sie zu kennen. Und dann... kann ich nicht mehr weiterschlafen. Dann bin ich wach.
Heute ist Schnee gefallen. Der verdeckt alles. So wie ich seit Jahren verdeckt bin. Es tut gut, dass innen und außen sich nun gleichen.
Ich glaube, die Lösung hatte etwas mit einer Gitarre zu tun. Das ist die einzige Erinnerung. Oder meine Vorstellung?
Musik. Die Schneeflocken tanzen. Meine Worte auch. Es ist herrlich, wenn sie keinem Sinn gehorchen müssen. Nur einem Rhythmus, oder der Schwerkraft. Das sind doch schon genug der Zwänge.
Im richtigen Leben suche ich immer eine Lösung. Als würde es sie geben. Als wäre es dann einfacher.
Heute Nacht bin ich aufgewacht und für einen Bruchteil wusste ich es. Dass es einfach nur darum geht, den Schmerz jeden Momentes zu ertragen. Mehr nicht.
Sonntag, 3. Januar 2016
Mut zur Wut!!!!
Kaum hab ich die ENTSCHEIDUNG getroffen, jeden Tag zu posten, häufen sich die Ideen in mir. Lange war nur Brache, jetzt Unmengen an Ideen, kreuz und quer. Welche zuerst? Und wieder, egal!
Heute war die Tageserkenntnis, wie heilsam die WUT ist. Was da plötzlich an innerer Lebendigkeit in mir ist, wenn ich sie zulasse. Wenn ich meine heißen und wilden Gefühle, die in mir toben, nicht immer wieder klein rede, ausgleiche, runterschlucke. Sondern sie rauslasse. In der Stimme und im Herzen. Mich aufrege, wenn mir etwas nicht passt. Es laut und deutlich sage. Einstehe, für das, was ich denke, fühle und will! Und wie unglaublich lebendig mich das auf einmal macht...
Seit Monaten versuche ich, diese Wut in mir zu bändigen, wegzu'denken', innerlich ruhig und verständnisvoll zu werden. Innere Harmonie zu finden. Mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Mit der großen Belastung durch die Kinder, dem Haushalt, dem Druck, beruflich tätig und dabei auch noch erfolgreich zu sein.
Ich drehe und wende und optimiere mich an allen Ecken und Enden. Und unter all dem Druck bin ich innerlich immer mehr zusammengesunken. Eingeklemmt. Ohne Atem. Fast apathisch. Bin morgens schon mit einem 'Entschuldigung' auf den Lippen aufgestanden... wieder nicht geschafft, alles unter einen Hut zu bekommen. Wieder versagt... wieder den Plan nicht eingehalten.
Auch heute: wieder aus der Haut gefahren. Voller Wut! Diesmal aber mit dem Gedanken: JA!!!! Das genau ist in mir. Das genau darf sein. Das bin ICH!
Und ich bin wütend durch den Park gerannt und habe mich so lebendig und frei gefühlt wie lange nicht!
Danke, Wut, dass du in mir bist. Dass du mir zeigst, wo meine Grenze ist. Dass du mir die Kraft gibst zu sagen: NEIN!!! So nicht!
Heute war die Tageserkenntnis, wie heilsam die WUT ist. Was da plötzlich an innerer Lebendigkeit in mir ist, wenn ich sie zulasse. Wenn ich meine heißen und wilden Gefühle, die in mir toben, nicht immer wieder klein rede, ausgleiche, runterschlucke. Sondern sie rauslasse. In der Stimme und im Herzen. Mich aufrege, wenn mir etwas nicht passt. Es laut und deutlich sage. Einstehe, für das, was ich denke, fühle und will! Und wie unglaublich lebendig mich das auf einmal macht...
Seit Monaten versuche ich, diese Wut in mir zu bändigen, wegzu'denken', innerlich ruhig und verständnisvoll zu werden. Innere Harmonie zu finden. Mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Mit der großen Belastung durch die Kinder, dem Haushalt, dem Druck, beruflich tätig und dabei auch noch erfolgreich zu sein.
Ich drehe und wende und optimiere mich an allen Ecken und Enden. Und unter all dem Druck bin ich innerlich immer mehr zusammengesunken. Eingeklemmt. Ohne Atem. Fast apathisch. Bin morgens schon mit einem 'Entschuldigung' auf den Lippen aufgestanden... wieder nicht geschafft, alles unter einen Hut zu bekommen. Wieder versagt... wieder den Plan nicht eingehalten.
Auch heute: wieder aus der Haut gefahren. Voller Wut! Diesmal aber mit dem Gedanken: JA!!!! Das genau ist in mir. Das genau darf sein. Das bin ICH!
Und ich bin wütend durch den Park gerannt und habe mich so lebendig und frei gefühlt wie lange nicht!
Danke, Wut, dass du in mir bist. Dass du mir zeigst, wo meine Grenze ist. Dass du mir die Kraft gibst zu sagen: NEIN!!! So nicht!
Samstag, 2. Januar 2016
Auf ein Neues!!!!
Also, erstmal das Offensichtliche. Ein frohes Neues Jahr. Euch allen. Mit Verspätung, naja, aber auch die ist Programm.
Auf ein Neues Jahr. Das Neues bringen wird, oder Altes neu auflegt. Wünsche wahr werden lassen wird, die wir so lange schon hegen. Oder Altes in neuem Gewand zeigt. Oder überhaupt die Augen öffnet.
Es ist der erste Jahreswechsel in meinem Leben, an dem ich Vorsätze gefasst habe. Welche? Verrat ich nicht. Viel zu viele wahrscheinlich. Unrealisierbar. Aber immerhin. Und einer davon ist der: täglich in diesen Blog zu schreiben. Also, bereitet Euch auf was vor!
Warum? Ich meine, warum ich hier täglich schreiben will? Naja, über Lola gibt es Vieles zu berichten. Viel mehr als hier drinsteht. Im Moment vor allem, dass sie gerade mit dem Papa und Greta in Spanien ist, bei den Abuelos. Und heute nach dem Telefonieren ganz furchtbar traurig war und unbedingt bei mir sein wollte.... Ach Loli...
Vor allem aber ist das tägliche schriftliche Innehalten an diesem Ort einmal eine wunderbare, inspirierende Kraftquelle für mich gewesen. Ein Anlass, genau hinzuschauen. Festzuhalten. Den Blick zu schärfen. In Wort und im Bild. Und dazu noch ein Dokument. Manchmal des Scheiterns. Oft auch der Freude und des Alltäglichen. Im Wiederholen, Ritualhaften, manchmal fast etwas Heiliges gewinnen. Dieser Blog-Ort, Äther-Ort, nirgends und überallzugleich, hat mich oft genährt, manchmal auch gequält, weil ich ihn füllen wollte. Aus Trägheit und überhohem Anspruch und innerer Orientierungslosigkeit habe ich ihn nun lange schon nicht mehr gefüllt. Wusste nicht, wer ich hier sein will, für wen schreiben, warum.
Gestern zum Jahreswechsel habe ich mir gesagt. Egal. Das Dokument wird es zeigen. 'Lolas verrückte Welt', eigentlich ihre verrückte Welt. Oder meine, die sie verrückt hat. Sie spielt darin eine Rolle, eine große. Aber auch meine, ohne Lola, darf darin sein. Und überhaupt. Warum muss ich immer vorher schon alles wissen? Benennen können? Rechtfertigen müssen? Egal, einfach schreiben. Beobachten, hinschauen. Blick schärfen. Seele baumeln lassen. Den Moment ergreifen. Den einzigen, den wir haben, an dem wir uns festgreifen können. Diesen einen winzigen Moment lang. Jetzt. Im Spalt, habe ich das mal genannt. Als ich noch regelmäßig geschrieben habe. Hier, an diesem Ort.
Auch in den letzten Monate habe ich geschrieben. Sogar viel geschrieben. Aber an meinem eigenen Ort. Fern der Öffentlichkeit. Ein neues Buch. Bald ist es fertig. Bald kommt es ans Licht. Bald darf es leben. Und mit dem langsamen Reifen finde ich auch wieder den Mut und die Energie, hier zu schreiben. Und erinnere mich, an die Lust daran.
Drum freut Euch, so wie ich. Kindlich, voller Vorfreude. Hier wieder all die kleinen Momente des Glücks aufspicken zu dürfen. Und eine neue, alte Stimme finden zu dürfen. Witzig, ernst, kitschig, überzogen, nachdenklich, whatever... Sei es wie es sei. Ich muss nicht immer vorher schon alles wissen.... Das Unfertige leben lassen....
Auf ein Neues Jahr. Das Neues bringen wird, oder Altes neu auflegt. Wünsche wahr werden lassen wird, die wir so lange schon hegen. Oder Altes in neuem Gewand zeigt. Oder überhaupt die Augen öffnet.
Es ist der erste Jahreswechsel in meinem Leben, an dem ich Vorsätze gefasst habe. Welche? Verrat ich nicht. Viel zu viele wahrscheinlich. Unrealisierbar. Aber immerhin. Und einer davon ist der: täglich in diesen Blog zu schreiben. Also, bereitet Euch auf was vor!
Warum? Ich meine, warum ich hier täglich schreiben will? Naja, über Lola gibt es Vieles zu berichten. Viel mehr als hier drinsteht. Im Moment vor allem, dass sie gerade mit dem Papa und Greta in Spanien ist, bei den Abuelos. Und heute nach dem Telefonieren ganz furchtbar traurig war und unbedingt bei mir sein wollte.... Ach Loli...
Lola am 30.12. in Gijón. |
Vor allem aber ist das tägliche schriftliche Innehalten an diesem Ort einmal eine wunderbare, inspirierende Kraftquelle für mich gewesen. Ein Anlass, genau hinzuschauen. Festzuhalten. Den Blick zu schärfen. In Wort und im Bild. Und dazu noch ein Dokument. Manchmal des Scheiterns. Oft auch der Freude und des Alltäglichen. Im Wiederholen, Ritualhaften, manchmal fast etwas Heiliges gewinnen. Dieser Blog-Ort, Äther-Ort, nirgends und überallzugleich, hat mich oft genährt, manchmal auch gequält, weil ich ihn füllen wollte. Aus Trägheit und überhohem Anspruch und innerer Orientierungslosigkeit habe ich ihn nun lange schon nicht mehr gefüllt. Wusste nicht, wer ich hier sein will, für wen schreiben, warum.
Gestern zum Jahreswechsel habe ich mir gesagt. Egal. Das Dokument wird es zeigen. 'Lolas verrückte Welt', eigentlich ihre verrückte Welt. Oder meine, die sie verrückt hat. Sie spielt darin eine Rolle, eine große. Aber auch meine, ohne Lola, darf darin sein. Und überhaupt. Warum muss ich immer vorher schon alles wissen? Benennen können? Rechtfertigen müssen? Egal, einfach schreiben. Beobachten, hinschauen. Blick schärfen. Seele baumeln lassen. Den Moment ergreifen. Den einzigen, den wir haben, an dem wir uns festgreifen können. Diesen einen winzigen Moment lang. Jetzt. Im Spalt, habe ich das mal genannt. Als ich noch regelmäßig geschrieben habe. Hier, an diesem Ort.
Auch in den letzten Monate habe ich geschrieben. Sogar viel geschrieben. Aber an meinem eigenen Ort. Fern der Öffentlichkeit. Ein neues Buch. Bald ist es fertig. Bald kommt es ans Licht. Bald darf es leben. Und mit dem langsamen Reifen finde ich auch wieder den Mut und die Energie, hier zu schreiben. Und erinnere mich, an die Lust daran.
Drum freut Euch, so wie ich. Kindlich, voller Vorfreude. Hier wieder all die kleinen Momente des Glücks aufspicken zu dürfen. Und eine neue, alte Stimme finden zu dürfen. Witzig, ernst, kitschig, überzogen, nachdenklich, whatever... Sei es wie es sei. Ich muss nicht immer vorher schon alles wissen.... Das Unfertige leben lassen....