Freitag, 6. Dezember 2024

Zeitverschiebung

 Heute morgen bin ich sogar eine Viertelstunde früher aufgestanden als sonst und fühlte mich dennoch erstaunlich ausgeschlafen. Obwohl ich weniger als die eigentlich nötigen sieben Stunden geschlafen hatte. Auch mal schön, dachte ich, und weckte Lola.

„Nikolaus da?“, fragte sie, noch vor dem Augenöffnen und stürmte zu ihren gestern säuberlich geputzten und mit einer halben Dose Impragnierspray eingedieselten Stiefeln, die immer noch leicht chemisch rochen.

„Eine Haarband“ jubelte sie über das türkise Band, das ihr ‚der Nikolaus gebracht hatte‘ und schleppte auch noch den Rest des Stiefelinhalts in die Küche.

Nach einem entspannten Frühstück animierte ich sie doch zur Eile, denn heute musste sie alleine mit der Tram in die Schule fahren, da das Auto in der Werkstatt war. Pünktlich um 8.27 verließen wir das Haus, um die Bahn um 8.33 zu kriegen, wie ich gerade noch auf der App nachgeschaut hatte. Draußen war es schon erstaunlich hell, anders als sonst am Morgen. ‚Auch mal schön!‘

Sogar fünf Minuten vor der Zeit waren wir an der Tramhaltestelle und warteten auf ihre Straßenbahn, in der sie gleich bestimmt viele Kinder aus ihrer Schule treffen würde. Doch als die Bahn einfuhr, war sie die einzige Schülerin. Die Tram war halbleer. ‚Auch mal schön‘, dachte ich und schlenderte gemütlich wieder nach Hause. Bestimmt würden die anderen Schüler später noch dazu steigen, und zur Not würde Lola den Weg in die Schule auch alleine schaffen.

Erst zu Hause bemerkte ich, dass ihre Lehrerin viermal bei mir angerufen hatte. Seltsam dachte ich und rief sofort zurück.  

„Wo ist Lola denn?“, fragte sie, mit leichter Ungeduld in ihrer sonst so freundlichen Stimme.

Ich schaute auf die Uhr. 8.45 Uhr. Noch eine Viertelstunde bis Schulbeginn. Wirklich kein Grund, so einen Stress zu machen.

„Die sitzt in der Tram“, erklärte ich. „Und sollte in 5 Minuten aussteigen und dann gleich da sein. Hoffe ich.“

„Mmmh“, hörte ich aus der Leitung. Und auf einmal fiel der Groschen.

8.45 Uhr!!!?

Die Schule beginnt um 8 Uhr!!!!

Wie konnte das sein? Wir hatten den ganzen Morgen um eine Stunde verschoben gelebt! Statt um 6.45 Uhr war ich um 7.45 Uhr aufgestanden. Was ich zwar durchaus wahrgenommen hatte, aber an keiner Stelle darüber gestolpert war.

„Ich glaube, ich hab mir den Wecker aus Versehen um eine Stunde später gestellt“, sagte ich entschuldigend. Und fragte mich, wieso mir das an keiner Stelle ins Bewusstsein gedrungen war. Trotz so vieler Hinweise, wie fehlender Müdigkeit, hellem Tageslicht, menschenleerer Bahn und der Uhrzeit natürlich. 

Ich war so der festen Überzeugung gewesen, ‚pünktlich‘ aufgestanden zu sein, dass mich keine der widersprechenden Fakten der Außenwelt daran zweifeln ließ, in der Zeit zu sein. Wie stark kann doch der Glaube sein, selbst im Widerspruch zu allen Tatsachen, und doch halten wir daran fest.

„Kann ja mal passieren“ sagte die Lehrerin etwas irritiert und legte auf.

Und ich schüttelte noch einmal ungläubig den Kopf und machte mich – gut ausgeschlafen - an die Arbeit.

Donnerstag, 5. Dezember 2024

'Ich will Malerin werden'

Bis vor kurzem wollte Lola entweder auf einem Bauernhof arbeiten, in einer Pizzeria oder in einer Bäckerei. Nach dem Praktikum in Sassen war auch eine Arbeit in einer Weberei hoch im Kurs. 

Doch heute erklärte sie mir beim Spaziergang durch das nachmittagsdunkle Leipzig: 'Mama, ich will Malerin werden!" 

Am letzten Wochenende hatte sie mir schon erzählt, dass in ihrem 'Traumhaus' im Erdgeschoss ihr Atelier bzw. Malstudio liegen soll. Dass das auch ihr Beruf sein sollte, hatte sie allerdings noch nicht erwähnt.

Nun denn, jetzt also Malerin! Träume verleihen ja bekanntlich Flügel.

Vor allem, so erklärte sie mir, will sie für ihre 12. Klass - Jahresarbeit in der Waldorfschule etwas 'Malen'. 

"Was genau", fragte ich. "Hast Du schon Ideen zu Techniken oder Themen?"

'Vielleicht Katzen, Häuser. Oder mit Tinte und Feder. Oder Drucken. Alles", erklärte sie begeistert und stapfte vergnügt weiter. Die Idee schien ihr zu gefallen. 

Bis jetzt hatte sie als Jahresarbeit eigentlich Fotos machen wollen zu unser Weltreise. Da im nächsten Jahr - aus Kosten - und Zeitgründen allerdings noch keine Weltreise geplant ist, und sie eher selten fotografiert, hatte ich mich schon gefragt, ob das so eine gute Idee ist. 

Das Projekt mit dem 'Malen' hingegen gefällt mir wirklich gut. Denn schon seit ihrer Kindheit malt sie viel und ausgiebig, mit verschiedenen Techniken wie Acquarell, Acryl, zeichnet aber auch gerne oder klebt Collagen. 

Im letzten Sommer hat sie sich bei einem Atelierflohmarkt ganz viele Malutensiliern gekauft: bestimmt zehn Blöcke mit unterschiedlichen Papieren, Pastellkreiden, Acquarellfarben, Pinsel, Acryltuben. Und noch am selben Nachmittag wie in einem kleinen Malrausch diese Serie an Bildern produziert. Voll knalliger Farben und Formen.


Wenn sie einmal malt, ist sie nicht zu stoppen. Und hat dabei wirklich immer eine sehr schöne Farbauswahl.

Wobei sie auch gerne draussen bei uns im Garten malt, oft stundenlang. Und danach immer gut gelaunt und tiefenentspannt ist. 

Also, morgen will sie jedenfalls zu ihrer Kunstlehrerin gehen und sie fragen, ob sie für ihr Malprojekt ihre Mentorin werden will. Ich würde mich riesig freuen für sie. Und vielleicht gibt es dann im nächsten Herbst eine erste kleine Ausstellung ihrer Bilder im Rahmen der Präsentation der Jahresarbeiten. Das wäre doch was!

Mittwoch, 4. Dezember 2024

Selbst ist die Frau...

Erstmals seit Jahren ist Lola ganz alleine in einen Laden gegangen und hat etwas gekauft. 

Normalerweise weigert sie sich strikt, alleine irgendwo hin - oder reinzugehen, um etwas zu kaufen. Weder will sie im Laden sprechen noch alleine bezahlen. 'Nein, Du machen, Mama. Kann nicht!" Wie oft bin ich schon daran verzweifelt.

Doch gestern hat sie gleich dreimal alleine etwas gekauft. 

Zuerst gebrannte Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt. Dann ihr glutenfreies Brot beim Bäcker. Und zum krönenden Abschluss ist sie sogar ganz alleine in den Bioladen gegangen und hat sich dort - von ihrem Taschengeld - eine Apfelschorle gekauft.

Ich wollte selber nicht in den Bioladen, sondern hielt nur kurz mit dem Auto an und ließ sie rausspringen. Und sie ging souverän rein und holte sich ihre geliebte Apfelschorle. Und stieg anschließend zufrieden wieder ins Auto, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Und meinte: 'Mama, ich morgen Einkauf machen. Ganz alleine. Du warten draussen."

Plötzlich, ohne dass ich darauf bestanden hätte. 

Wieso plötzlich dieser Schub an Selbständigkeit? Den ich mir als nächsten wichtigen Entwicklungsschritt bei ihr 'vorgenommen' hatte. Sie dahin zu bringen, endlich mal alleine einzukaufen!  

Weil wir uns neulich mal beim Abendessen darüber unterhalten haben, dass sie das ja schon längst könnte? Weil sie endlich ein eigenes Handy hat, und sich dadurch erwachsener und ernst genommener fühlt? Weil ich endlich zu Hause darauf bestehe, dass sie in höflichem Tonfall mit mir redet und mich nicht mehr 'anherrscht'? Also ihr ein respektvolles Verhalten 'abverlange' bzw. ihr zutraue, dass sie sich so verhält, wie ihre Geschwister auch?

Wohl eine Mischung aus allem. Vor allem aber, weil sie es auf einmal selber wollte. Und es sich selber zugetraut hat. Und sich nicht mehr hinter der Fassade von der armen kleinen Lola versteckt hat, die nichts kann und hilflos ist, hinter der sie sich so oft verkriecht. 

 

Bestimmt hat auch mein veränderter Blick auf sie - liebend, aber auch fordernd - etwas in ihr bewegt. 

Heute kam sie ganz selbstverständlich mit der Tram alleine von der Schule nach Hause. Alles auf einmal überhaupt kein Problem mehr.

Immer wieder wundere ich mich über diese plötzlichen Entwicklungssprünge bei ihr, manchmal nach Jahren der Stagnation. Auf einmal, puff, kann sie alles. Als wäre es nie anders gewesen.

Dienstag, 3. Dezember 2024

Advent Advent, ein Lichtlein brennt....

Und jetzt ist er da, der Advent. Mit Kerzen überall in der Wohnung, leckeren Plätzchen und Tannenduft. Endlich wieder zu Ruhe kommen, nach den arbeitsreichen, grauen Novemberwochen... Und so langsam kommt auch das passende Gefühl dazu auf in mir.

Und obgleich die Wohnung noch nicht gross weihnachtlich dekoriert ist, haben wir einen wunderschönen Adventskranz, den die Kinder SELBER auf dem Adventsmarkt gebunden haben.

Letztes Jahr haben sie ihn auch schon gemeinsam mit Greta gebastelt, und ich hatte gedacht, dass da sicher Greta den Großteil beigetragen hat. Aber der diesjährige Kranz hätte schöner nicht sein können! Allein das Werk von Pavel und Lola.

Und dank der Oma haben wir auch einen wunderschönen Kalender. Nicht wirklich einen Adventskalender, aber einen sehr schönen, informativen Silvesterkalender!!! Für diejenigen, die 'Dinner for One' gar nicht erwarten können... Mal was anderes!

Und der Weihnachtsmann hat auch schonmal Hallo gesagt :-)



Donnerstag, 28. November 2024

Stürmisch draussen - und drinnen?

Draussen weht ein eiskalter Wind. Wetterumschwung vom milden Herbst zum Winter. Und auch meine Stimmung ist gestern auf den Tiefpunkt gesunken. 

Soll ich das hier so schreiben? Mich so zeigen? Soll ich überhaupt all diesen grauen bis schwarzen Zwischentöne hier zeigen? Das will niemand lesen. Alle haben doch selber genug Herausforderungen zu bewältigen. 

 

Amelie, schau auf das Schöne, die Fülle. Empfange die Geschenke des Lebens, jeden Tag neu! Schau einfach hin! Tönt es in mir....

Nimm Dir ein Beispiel an Deinen Kindern!

 Lola nimmt ihr Mikro, stellt die Musik ohrenbetäubend laut an und hüpft grölend durch ihr Zimmer. Sie feiert die größte Party ever. In ihrer Fantasie singt sie im Stadion auf der Bühne, tausende Fans stehen unter ihr und feiern sie! Beglückt und erschöpft kommt sie nach dem 'Konzert' in die Küche, welch ein Erfolg!

'Instant' gute Laune, indem sie sich einfach auspowert. Und sich ihre Fans vorstellt.

 Oder Pavel. Mit seinem Basketball geht er jeden Tag auf den Platz und 'trainiert'. Körbe werfen, Dreier, Fünfer! Für die NBA, dabei ist er noch nicht einmal in einem Verein. Er übt Dunkings im Kinderzimmer, montiert den Korb genauso hoch, dass er gerade den Ball reindonnern kann. Erschöpft und voller Erfolge kommt er zurück. In seiner Fantasie kurz ein NBA Star! 

Wo ist meine Fantasie geblieben? Meine Kraft, mich von meinen inneren Bildern leiten zu lassen? Mir das Leben einfach schön vorzustellen. 

Ich bin erwachsen, denke ich. Ich kenne den Schmerz, der folgen wird. Die Enttäuschung. Ich ahne, dass es auch dieses Mal nicht klappt. Ich bereite mich innerlich vor auf die Ablehnung, und erstarre. Ich denke überhaupt so viel. All diese Fragen und veralteten Bilder, die durch meinen Kopf klappern. Am liebsten mitten in der Nacht. Und mich am schlafen hindern. 

Dabei weiß ich, dass der Glaube hilft. Das tiefe Wissen, getragen zu sein, geführt zu werden. Dass wir aus Fehlern und Rückschlägen lernen. Dass sie mich zu der gemacht haben, die ich bin. Dass es von meiner Perspektive auf das Leben abhängt. 

 

Sehe ich die Fülle, die Liebe, die Zuwendung, die Geschenke, schenkt mir das Leben umso reicher. Im Kleinen wie im Großen. Und an vielen Tagen gelingt es mir. Und ich schwebe. Und egal wie bescheiden mein Leben, egal, wie viele Chancen ich habe verstreichen lassen, ich sehe all das, was ich gewonnen habe. Was ich geschenkt bekam. Voll Dankbarkeit. 

Nur heute nicht... 

"Warum?", würde Lola fragen. 

"Ich weiß es nicht", würde ich heute antworten. "Ich weiß es nicht."

Dienstag, 26. November 2024

Handydiät wirkt Wunder!

Irgendwann hat es mir dann doch gereicht. Und der Tag war heute!

Ich hatte genug von Lolas unwirscher Art, ihrem motzigen Ton, ihren Kreischanfällen, wenn ich ihr sage, sie soll mal das Tablet ausmachen. Dem ständigen Bitten und Betteln, dass sie den Film ausmachen soll. 

Und so hab ich heute einfach ihre Handyzeit auf NULL gesetzt und in ihrem Tablet wieder einen Code gespeichert, den nur ich kenne. 

Als sie heute nach der Schule nach Hause kam, hatte sie also keinen  Zugang zu den von ihr so heiss geliebten digitalen 'Geräten'.

Da sie in der Schule nicht gut mitgemacht hatte, und eine Schulstunde komplett auf der Toilette war, weil sie 'kein Bock auf Eurythmie hatte', war das sowieso die logische Konseuqenz, mit der sie gerechnet hatte. 

Sie darf nämlich unter der Woche nur dann abends Musik hören und ihr Tablet nutzen, wenn sie in allen Schulfächern gut dabei ist und auf ihrer Token-Liste 'grüne Punkte' bekommt. Ein System, was wir vor einiger Zeit eingeführt haben, und was Wunder gewirkt hat, was ihre schulische Beteiligung angeht. 

Also, warum nicht genauso konsequent zu Hause sein?

Handy und Musik ja, aber nur dann, wenn sie auch zu Hause 'mitmacht', sprich: etwas im Haushalt erledigt, ihre Sachen aufräumt, ohne Protest duscht, halbwegs freundlich und höflich ist. Klar, Teenager, aber ihr Tonfall war in letzter Zeit doch weit jenseits dessen, was ich bei ihren Geschwistern durchgehen lassen würde. Weil ich oft viel zu 'verständnisvoll' mit ihr bin. 

Was mich aber am Ende stocksauer und wütend auf sie macht, siehe gestern, und was ihr auch überhaupt nicht gut tut. Weil sie auf die Weise sich einen Umgangston in engen Beziehungen angewöhnt, den kein Mensch ertragen würde. Egal wie gern er sie hat. 

Und oh Wunder: statt zu protestieren und zu motzen über den Handyentzug, war sie heute super freundlich, liebevoll, zugewandt. Ging ohne Protest duschen, sang sogar unter der Dusche, fragte freundlich um Nachschlag beim Essen, war lustig und liebevoll. So wie ich sie auch kenne, von früher, wie sie aber länger schon nicht mehr durchgehend ist. 

Erstaunlich, wie klar sie sich doch der Grenze bewusst zu sein scheint, die sie in letzter Zeit ständig mit ihrem Verhalten überschritten hat. Und wie schnell sie sich anpassen kann. 

Vielleicht tut ihr der viele Handykonsum aber auch einfach nicht gut. Womit sie ja nicht die einzige wäre. 

Ich will nun einfach konsequent ihre Medienzeiten reduzieren und auch 'regulieren', und viel konsequenter sein, wenn sie mal wieder über die Stränge schlägt so wie in den letzten Tagen, und nur noch motzt und  schimpft. 

Schön, wenn es am Ende doch so einfache Lösungen gibt. Warum nur bin ich nicht vorher darauf gekommen, oder hatte die Kraft, das einfach mal durchzuziehen? Handy und Tablet aus und weg! Punkt. Diese ständige Angst vor ihrem Protest.... 

Montag, 25. November 2024

Handyterror

Lola heute zu Hause. 24 h, mit Frauenleiden. Am Morgen schwach, mit Bauchweh und bettlägerig. Jammernd. 'Kann nich Schule gehn. Bauchweh, schlafen...'

Doch kaum hatte sie das neue Handy in der Hand, war sie quietschfidel. Hat Mails gecheckt und versendet, Spiele gespielt und natürlich Musik gehört. Und als ihre Handyzeit zu Ende war, hat sie mich irgendwie überredet, auch noch das Tablet zum Musik- und Hörspielhören nutzen zu dürfen. Und da ich ja in Ruhe arbeiten wollte, hab ich mich breit schlagen lassen. Und sie hat gefühlt die ganze Zeit mit den Kopfhörern dagesessen und Hörspiele gehört. Bauchweh und Müdigkeit wie weggeblasen. 

Und Mittags klar, da durfte sie auch noch einen Film gucken. Und war danach so überdreht, (wie immer nach dem Film gucken,) dass sie nur noch mit sich selber redete, alles nachspielte, und mir gegenüber total laut und aggressiv wurde, vor allem als ich ihr sagte, dass wir gleich noch zum Einkaufen und zum Geigen wollen.

Und ich hatte mir letzte Woche doch vorgenommen, ihr gegenüber strenger zu sein. Konsequenter. Diesen harschen Ton mir gegenüber nicht mehr hinzunehmen. Ihr da ENDLICH klare Grenzen zu zeigen. Ihr das Tablet auch mal konsequent wegzunehmen oder ihr Handy zu sperren, wenn sie so aggressiv wird. 

Letzte Woche gelang mir das auch einen Tag lang. Und da war sie tatsächlich auf einmal viel freundlicher, respektvoller und selbständiger! Ich weiß also, dass es wirkt!

Aber heute? Bin ich wieder total eingeknickt. Hab mich von ihr anmaulen lassen. Türen knallten. 'Raus hier aus meine Zimmer!", motzte sie mich an.

Und in mir brodelte es. Die Wut auf sie, auf diesen Ton, diese respektlose Art. 

Aber neben ein paar müden Androhungen und beschwichtigendem 'Loli, ich mag nicht, dass Du so mit mir redetst', konnte ich ihr Null-komma-Nix entgegen setzen. Keine Grenze, keinerlei Konsequenz.

Wie ich mich darüber ärgere! Vor allem über mich selbst.

Nach dem vollkommen unverdienten Abendfilm, den sie aus Gewohnheit natürlich auch noch schauen durfte, ist sie noch eine Stunde lang wach geblieben und gerade erst gegen 22.30 uhr eingeschlafen. Eine Stunde später als sonst.

Ich muss was ändern! Nur was? Und wie? 

Wenn ich nur endlich konsequent sein könnte....