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Donnerstag, 30. Oktober 2008

zerrissen, oder was?

Gabriela hatte mich vor einigen Tagen auf meinen Post 'Mandelförmige Augen' hin gefragt, ob es mich nicht zerrissen habe, direkt nach der Geburt ohne Kind zu sein... Diese Frage wollte ich in einem extra-Post beantworten. Den habe ich auch angefangen zu schreiben, am montag abend... und er fing an: 'nein, es hat mich nicht zerrissen!' eine stunde später, seiten und seiten später, als es schon so spät war, dass mir die augen zufielen, las ich plötzlich: 'und ich glaube, es hat mich doch zerrissen'....

und ich habe mich nicht getraut diesen zusammenhanglosen wust an erinnerungen, assoziationen und wilden gedanken ins netz zu stellen... nur zusammengehalten von meinen wünschen und meinen ängsten, meinen stückhaften erinnerungen, meinen hoffnungen und meinen versuchen, die dinge schön zu reden...

und jetzt sitze ich da und versuche aus meinem geschriebenen etwas zu machen, was auch andere verstehen können... was sinn macht, irgendwie... aber vielleicht macht manches gar keinen sinn?

3 Kommentare:

  1. Liebe Amelie
    ist nicht genau dies wesenshaft für den Zustand in einer solchen Situation?: Das macht keinen zusammenhängenden Sinn, da ist nicht ein logisches Schema erkennbar, da kann keiner folgen. Das ist doch eine riesige Wolke oder ein Berg oder ein Nichts oder ein Alles, welches einen einhüllt, umgibt, an einem zerrt, da mischen alle Extreme mit, da ist das Chaos, der Urknall.

    Hab keine Angst, wer es erlebt hat,erwartet keine Logik, wer es durch dich erlebt, kann vielleicht ahnen, wie es sich anfühlt. Du wurdest eben zerrissen und später nicht zerrissen, und vielleicht wirst du es beim Schreiben noch einmal. Lass es zu, es tut doch auch gut, oder?

    Liebe Grüsse

    Gabriela, der diese Beschriebung noch bevorsteht, (Ich bin erst Mitte Schwangerschaft mit meinem Bericht angekommen)

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  2. ich weiss, ich weiss... einfach nur aufschreiben ginge ja noch... aber man versucht ja doch immer noch eine story reinzubringen. und als wissenschaftlerin kann ich es auch nicht verhindern, immer an die nötige take-home message zu denken. dass was in den köpfen der anderen hängen bleiben soll...

    immer wenn ich aufhöre zu schreiben und dann am nächsten tag nochmal anschaue, was ich geschrieben habe, merke ich, dass ich eigentlich gerne eine ganz andere geschichte erzählen würde... und dass es gar nicht wirklich das gefühl trifft. manchmal dann plötzlich schon. und ach, ich weiss gar nicht, wie ich die intensität der gefühle in sätze bringen soll...

    na, mal schauen, wann ich mich traue, anderen einblick in das chaos zu gewähren. aber du kennst das ja alles,

    liebe grüsse,
    amelie

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  3. Vielleicht ist es aber auch so, dass das, was für Dich keinen zusammenhängenden Sinn ergibt, für andere sehr verständlich ist, ein Verstehen ohne sich selbst erklären zu müssen?

    Ich habe die Erfahrung gemacht, teilweise sehr wirre posts ins Netz gestellt zu haben und war (positiv) erstaunt, wieviele Menschen mir geantwortet haben und sie haben genau das verstanden, was ich meinte in meiner Verwirrtheit nicht ausdrücken zu können. Manchmal war es geradezu zauberhaft.

    Lieben Gruß
    Claudia

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