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Freitag, 13. März 2009

Die ZEIT hält ihr Versprechen

Seit Jahren lese ich Die ZEIT. Gerne und vor allem wenn ich viel Zeit habe. Umso unglücklicher war ich über die bisherige Berichterstattung über Down-Syndrom, das nur spärlich bis kläglich behandelt wurde. Und meinem Bild von Down-Syndrom, zumindest seit es Lola gibt, so gar nicht entsprach. Das hab ich vor einigen Monaten in einem Leserbrief auch der Chef-Redaktion mitgeteilt. Und Giovanni di Lorenzo, der Chefredakteur, antwortete zu meiner großen Überraschung nach kurzer Zeit - persönlich. Und versprach Abhilfe. Er habe meinen Brief an die zuständigen Redakteure weitergeleitet. So weit, so gut...

Und gestern erscheint in Der ZEIT dieser RIESENGROSSE Artikel!!!! Der WAHNSINN. Das ist doch echt mal was! Richtig gute Fotos, zwar leider nicht von Conny Wenk, aber aus der Zeitschrift Ohrenkuss, einfach lasziv und so gar nicht dem Klischee entsprechend - allerdings nur in der gedruckten Ausgabe. Endlich ein Artikel, der ein positives Bild von Kindern und jungen Menschen mit Down-Syndrom zeigt, ihren Talenten, ihren Möglichkeiten - bei intensiver Förderung und mit gesellschaftlicher Unterstützung. Der Integrationsprojekte an Schulen vorstellt und indirekt einfordert, als notwendige Konsequenz der UN-Konvention... Ach, lest selber.

Viele der im Artikel auftauchenden Informationen kamen mit nur zu bekannt vor, denn irgendwann hab ich in meinem Blog auch mal davon geschrieben. Wer weiss, wieviele der Infos sich der Autor Martin Spiewack daher geholt hat. Ich bin einfach nur glücklich und natürlich auch ein bisschen stolz, dass dieses Blog dazu beitragen kann, dass auch der Rest der Gesellschaft davon erfährt.

Es macht Mut, weiter zu machen. Weiter zu bloggen. Aber auch, sich mehr zuzutrauen. An die Öffentlichkeit zu gehen. Eine Öffentlichkeit für unsere Belange zu schaffen!

Der Artikel erwähnt den scheinbaren Widerspruch, dass Menschen mit Down-Syndrom vor der Geburt als nicht lebenswertes Leben eingestuft werden, nach der Geburt aber massiv gefördert werden. Das ist kein Widerspruch, sondern hat damit zu tun, dass es keine Lobby für Ungeborene gibt. Aber die 'trotzdem geborenen' Kinder, die haben eine. Und die kann noch viel stärker werden. Was mal wieder das Vorbild Spanien zeigt. Denn da gibt es eine unglaublich starke Lobby und einen Leader, Pablo Pineda. Beides brauchen wir in Deutschland noch, aber die Weichen sind gestellt...

3 Kommentare:

  1. Jetzt wollte ich Dir gerade davon berichten, aber Du hast den Artikel natürlich auch schon gesehen... ;-)

    Da wäre es doch jetzt an der Zeit für eine positive Rückmeldung an Giovanni di L., oder?

    Liebe Grüße,

    Andreas

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  2. Lieber Andreas,

    na klar. Werde ich auch machen. Der Mann hält echt, was er verspricht!

    Liebe Grüsse,
    Amelie

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  3. Liebe Amelie,

    hab gleich an Deinen Leserbrief gedacht, als ich den Artikel gelesen hab ... wie schön dass es so schnell geklappt hat! Und dass Giovanni sich an sein Wort hält!

    Liebste Grüße aus der Stephanstraße,
    Kathrin

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