Freitag abend, die Kinder schlafen. Ricardo ist mit Freunden nach Berlin gefahren. Ich hatte überlegt, ob ich mitfahren soll. Aber die Kinder sind seit zwei Wochen neu im Kindergarten bzw. bei der Tagesmutter, so viel Aufregendes während der Tage, so viel neues zu verdauen, dass ich dachte, dass ein ruhiges Wochenende zuhause vielleicht besser wäre. Zeit zum Kuscheln, Bücher anschauen, Kuchen backen, Malen, die Wohnung verwüsten, laut Musik hören und durch das Zimmer hopsen. Ein paar Freunde treffen, sonst nix.
An den letzten Nachmittagen, an denen wir nach dem Kindergarten noch lange mit Freunden unterwegs waren, war Greta regelmäßig durch den Wind. Gestern abend ist sie dann um sieben auf dem Sofa in der Küche eingeschlafen und ich musste sie ins Bett tragen (von wegen Mittagsschlaf im Kindergarten). Dafür ist sie um 21.30 uhr aufgewacht und war nicht mehr dazu zu bewegen, ins Bett zu gehen. 'Ich will nicht schlafen!!!! Auch neben sie setzen und sie streicheln und Lieder singen hat nix gefruchtet. Ich saß da geschlagene 90 Minuten, aber kein Auge zu. Oder besser gesagt, immer wieder auf. Lola, die im gleichen Zimmer schläft, ist von Gretas Geschrei zwar aufgewacht, aber schnell wieder eingeschlafen, wenigstens ein Lichtblick. Am Ende bin ich selber um halb elf ins Bett gegangen und hab Greta mitgenommen. Da ist sie dann sofort eingeschlafen, ich aber auch. Jetzt liegt sie in ihrem Bett und schlummert selig. Hoffentlich noch lange...
Heute war Lolas Therapietag. Den finde ich allerdings anstrengender als sie. Zwei Therapien, kurz nacheinander. Eigentlich freue ich mich immer total auf die Therapien. Neue Tips, neue Schritte, was Lola schon alles kann, sehen, wie sie voran kommt. Spass beim Spielen. Heute aber irgendwie nur Frust. Bei einer Therapeutin hab ich heute mal vorsichtig nachgefragt, ob wir das verwendete Spielmaterial nicht mal wechseln könnten. Seit 5 Monaten sieht Lola das immer gleiche Spielzeug und ist relativ lustlos damit. Die Therapeutin meint, sie kann es noch nicht. Deswegen soll sie noch weiter damit spielen. Ich denke, sie ist gelangweilt und wird deswegen destruktiv. Die Therapeutin sieht Lola, wie sie die Sachen nur noch rumwirft und denkt, sie kann es noch nicht. Überschätze ich Lola? Oder unterschätzt unsere Therapeutin Lola vielleicht einfach?
Ich habe der Therapeutin vom 'Kleine Schritte' Programm erzählt, von unseren Bemühungen zum 'Frühen Lesen', von dem, was ich sonst noch so mache. Sie hat vieles kritisiert... Wahrscheinlich fühlte sie sich übergangen. Ich würde sie gerne dazu bewegen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen und nicht gegeneinander arbeiten.
Oder sollte ich es einfach gut sein lassen und es so machen, wie sie es uns empfohlen hat? Lolas Laute und Sprachversuche aufnehmen und imitieren. Und ihr ein paar Fotobücher mit Bildern von bekannten Gegenständen und Personen machen, die wir gemeinsam anschauen und benennen. Und gut isses?
...wieder mal die altbewährte Antwort: hör' auf Dein Gefühl und handle danach! Ich glaube, ich würde einfach noch ein bisschen abwarten. Bei uns war es (mit der früheren Physiotherapeutin) auch schon mal so, dass ich gedacht habe, die geht überhaupt nicht auf Felix ein und hat nict das "richtige Händchen" für die momentane Phase, in der er sich befunden hat. Das Thema hat sich von selbst erledigt, als sie schwanger wurde und wir eine neue bekommen haben, mit der es super funktioniert. Manchmal löst es das Leben für Dich. Und wenn nicht, kannst Du ja immer noch aktiv werden. Steck' Dir einen Zeitrahmen und lass es mal so wie es ist. Du machst ja selber so viel mit Lola, dass so schnell kein Defizit entsteht. Ausserdem erlebt sie im Moment auch ganz viel auf anderen Ebenen (Tagesmutter,...).
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Maria