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Sonntag, 7. Oktober 2012

Eine kleine Reise will ich machen...


Ich hab's geschafft. Eine Fahrradtour mit den dreien an den See. Ganz alleine. An Tagen wie diesen frag ich mich am Abend nicht, wie sinnvoll das Leben ist. Was und ob ich alles gut und richtig gemacht hab oder noch besser machen könnte. Nein, heute krach ich gleich einfach nur noch in meinen Bau und bin froh, in der Horizontalen zu liegen... mein Herz übervoll von schönen Bilder, von den dreien. 


So sahen Lola und Pavel bei der Landung am See aus. Eingekuschelt und friedlich schlafend... Haha, der Schein dieser Momentaufnahme trügt natürlich ein wenig. Denn Lola in den Hänger zu kriegen, war heute ein wahrer Kraftakt. Denn sie wollte partout nicht in den Wagen, sondern natürlich - selber fahren. Auf ihrem Laufrad. Und die geduldige Supermama dachte sich zwar schon, dass das unmöglich funktionieren wird, aber wenigstens ein paar Hundert Meter weit doch klappen könnte. 


  
Leider leider ging es nur ca. 50 m gut, bis sich Lola die einzige Pfütze weit und breit aussuchte, um mit dem Rad genau daneben hinzustürzen und bäuchlings in der Pfütze zu landen. Klitschnass von oben bis unten. Der Supermama war klar, dass das unter Umständen nur der Anfang der Reise sein könnte. Und brach diese an diesem Punkt lieber ab, zumindest die von Lola alleine auf dem Laufrad. "Kein Wunder, dass Lola nicht richtig Laufrad fahren lernt, wenn ich ihr schon am zweiten Tag keine Gelegenheit dazu gebe.", sagte ich mir reumutig. Dachte aber auch an meine große Tochter, die sich so sehr wünschte, mit dem Rad an den "Cossi"  (Cospudener See) zu fahren. 



Also in den sauren Apfel beissen und Lola davon "überzeugen", das Laufrad doch lieber zu Hause zu lassen... Gebrüll, verzweifeltes Geschrei, Krokodilstränen. Erklärungen, dass es zu weit ist für sie zum See, Versprechungen, dass wir da gleich Schokoladeneis essen und später zu Hause nochmal Laufrad fahren können, auch schließlich Androhungen, dass wir sie alleine auf der Strasse sitzen lassen - alles keinerlei Wirkung. Sie will hier bleiben!!! Und auf gar keinen Fall in den Wagen! Und ich hatte mir doch vor genommen, endlich mal so lange mit ihr zu verhandeln, bis ich sie von etwas überzeuge. Denn viel zu oft, schnappe ich mir sie einfach und setze sie gegen ihren Willen irgendwo hin, eben weil sie so schwer, wenn überhaupt zu überzeugen ist. 

"Ok, dann bleiben wir eben hier", versuche ich es. Greta schreit auf und augenblicklich beginnen, Tränen aus ihren Augen zu schießen... Es ist sinnlos. "Na gut, Lola. Dann setz ICH dich jetzt in den Wagen." Und wupps hab ich sie gepackt (was gar nicht mehr so einfach ist) und sie hinein verfrachtet. Zu meinem Erstaunen wehrt sie sich nicht. Meine Überzeugungsversuche scheinen also doch Spuren hinterlassen zu haben. Wenigstens das... Aber ein (bisschen) schlechtes Gewissen hab ich schon, dass sie jetzt gar kein Laufrad mehr fahren kann.


Kurz darauf ist sie im Wagen eingeschlafen. Und Greta und ich können fröhlich fahren und quatschen. Naja, vor allem Greta quatscht, und ich freu mich an ihren Erzählungen. Seit sie in der Schule ist, ist aus dem in letzter Zeit etwas vorwitzigen, altklugen und vieles besser wissendem Mädchen ein lustiger, neugieriger und sehr sehr eigenständiger Wirbelwind geworden, der mir grad äußerst sympathisch ist.


Kleine Kostprobe unserer Unterhaltung.

Greta: "Mama, wir waren diesen Sommer kein Mal im Freibad." 

Reuige Mutter: "Ja, das stimmt. Einmal, da wollte wir gehen, als H. bei uns war. Aber sie hat eine Chlorallergie, da konnten wir nicht. Und sind zum See gefahren." (danach folgt eine ausführliche Erklärung, was Chlor ist und warum man sowas im Schwimmbad braucht)

Greta: "Manno, das ist voll gemein. Alle haben eine Allergie. Nur ich hab keine."  

Mutter lacht (unauffällig).

Greta denkt einen Moment nach. "Nur nachts, da muss ich manchmal niesen. Wahrscheinlich hab ich doch eine Allergie - gegen Mondstaub. Oder Dunkel.  Ja, wahrscheinlich hab ich eine Nachtallergie."


Sie haut ständig solche Dinger raus, die ich gar nicht oft genug aufschreibe, leider. Ach ja...


Sind sie nicht süß die Beiden? Beim Wettrennen am Strand... Lola hat keine Chance gegen Greta, aber das trübt ihre Freude am Rennen in keiner Weise. Mitmachen ist alles...

Sie rennt auch immer begeistert los, wenn ich frage: "Wer ist zuerst da? (im Zimmer, im Bett, ausgezogen, im Badezimmer...). Funktioniert immer und garantiert, sogar gegen jeden Dickkopf. Wenn sie nicht die erste ist, ist ihr das aber auch egal. Hauptsache sie muss ganz schnell machen....


Was für ein schöner Tag! Den ich jetzt gleich glücklich abschließe und hoffentlich ein paar Stündchen Ruhe im Bett finden werde. Denn Herr Pavel ist leider relativ nachtaktiv bzw. hungrig in letzter Zeit. Na, heute ist auch er vom Wind und der Sonne bestimmt ganz müde gepustet... hoffen wir's.


 Gut Nacht!!!

Und wer Lust hat, sich anzuschauen, wie die beiden vor zwei Jahren im Spätsommer am See aussahen, der folge diesem Link. Zucker, die beiden. Und wie gut Lola die Zöpfe standen... Wir müssen ihre Haare unbedingt wieder länger wachsen lassen.

2 Kommentare:

  1. hach, ich schaue soooooo gerne hier bei dir vorbei!!!
    ich kann dich sehr gut verstehn, diese art von glück zu erlben, das kann nervennahrung für schwierigere durchgänge sein, nicht wahr? :-)
    ich stecke solche erinnerungen ganz gerne in ein schatzkästchen und wenn ich dann, in etwas engeren zeiten, seinen deckel etwas anheben, dann fühlt sich doch vieles viel leichter an....

    bei enea erlbe ich ich immer mal wieder ein starkes aufbäumen seiner willenskräfte in momenten grosser müdigkeit. ehrlicherweise muss ich aber gestehen, dass es mir meistens erst nachher wirklich bewusst wird, dann nämlich, wenn er kurze zeit später irgendwo sich hilegt und einschläft :-)

    einen lieben gruss und möge die getankte kraft des gestrigen tages dich heute begleiten .-)
    christina

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