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Dienstag, 28. Januar 2014

I can't explain and I wont even try

I CAN`T EXPLAIN AND I WONT EVEN TRY ist der Titel einer Choreographie von Daniel Vais mit den Tänzern John Livingston und Sarah Gordon.


Photo: Thierry Bal

Ich bin auf diese Seite über das Poseidon-Projekt gestoßen, auf dem auch noch andere Menschen mit 47 Chromosomen vorgestellt werden, die Erstaunliches erreicht haben.... 

Bei den Bildern muss ich an die Tanzszenen aus 'me too' denken, dem Film mit Pablo Pineda. Den ich vor einigen Jahren gesehen habe und der mir unglaublich gut gefallen hat. Nicht nur wegen Pablo Pineda, der sich darin selbst wunderbar portraitiert, sondern vor allem wegen einer Nebenfigur, einem Tänzer. 

Ein junger Mann, der zu Pablo Pineda, alias Daniel, in die Beratung kommt. Und durch ihn zu einer Tanzschule findet und sich dort in eine junge Frau verliebt. Ebenso mit Down-Syndrom. Die Innigkeit ihres Tanzes und die liebevolle Verbindung zwischen den beiden Tänzern hat mich damals sehr berührt. Vor allem weil sie in solchem Kontrast steht zu den erfolglosen Bemühungen von Daniel (Pablo Pineda) um seine Arbeitskollegin. Obwohl er doch alles erreicht hat. Sogar ein Studium absolviert. Aber glücklich wird er nicht. Die beiden Tänzer dagegen, die viel weniger der Sprache mächtig sind als er, können ihre Verbindung leben (solange die Gesellschaft sie zumindest nicht darin hindert).

Sonntag, 26. Januar 2014

Eindecken by Lola!


Erst der Tisch...







... und dann der Bruder!



Derweil die große Schwester... 


Und draußen der Schnee die Bäume deckt.


Wenn ich jetzt sage, dass die Bilder 10 Monate alt sind. Würdet ihr es glauben? Es hätte auch heute sein können. Wie sich die Jahreskreise schließen und doch immer alles gleich ist. Und doch auch ganz anders.

Samstag, 25. Januar 2014

Am Ende ist es ganz einfach...

Seit Tagen hab ich mich rumgequält. Fühlte mich verspannt, gestresst, immer gehetzt. Konnte mich auf nichts konzentrieren. Geistig immer abwesend. Mit einer Unzahl an 'hätte', 'wollte', 'könnte', 'müsste' beschäftigt, die das Leben zur Aufnahmeprüfung und den Alltag zum Untergang machen. Unfähig, mich an den Haaren wieder aus dem selbstveranstalteten Schlamassel zu ziehen....


Dabei hatte mir Pavel seit Tagen schon Hinweise gegeben. Immer wieder aus dem Regal das Buch von Eckhart Tolle gezogen, 'Leben im Jetzt'. Das im letzten Jahr M.'s Bibel war. In allen Lebenslagen.


Aber ich? Hab es immer wieder zurück ins Regal geräumt. Es keines weiteren Blickes gewürdigt. Kenn ich eh alles, was da drin steht. Ganz im Moment sein. Kann ich....


Oder auch nicht. Erstaunlich, wie schnell man es verlernen kann. Wenn man nicht auf sich aufpasst.



Und heute Abend, nachdem es Pavel schon wieder rausgezogen hat, aus 25 anderen Büchern, hab ich es geöffnet. Auf Seite 66. Und diese Worte gelesen.

"Achte darauf, dass du körperlich entspannt bist. Schließe die Augen. Hole ein paar Mal tief Luft. Spüre, wie du in den Unterleib hinein atmest. Beobachte, wie er sich leicht ausdehnt und wieder zusammen zieht, während du ein- und ausatmest.
Werde dir des gesamten Energiefeldes deines Körpers bewusst. Denk nicht darüber nach - fühle es. Dadurch forderst du dein Bewusstsein vom Verstand zurück. (...)
Wenn du den inneren Körper deutlich als ein einziges inneres Energiefeld fühlst, lass nach Möglichkeit von jeglicher bildhaften Vorstellung ab und konzentriere dich ausschließlich auf da Gefühl. (...) Jetzt dürfte nur noch ein allumfassendes Gefühl von Gegenwärtigkeit oder 'Sosein' übrig sein, und der innere Körper kann in seiner Grenzenlosigkeit erfahren werden."

Eine Meditationsanleitung!? Wie lange habe ich schon nicht mehr meditiert. Mich einfach hingesetzt, meinem Atem zugehört und mich in der Hängematte des Augenblicks mit mir selber verbunden. Wie konnte ich es vergessen? So oft habe ich es gemacht, eine Zeit lang.

Und ich hab mich hingesetzt, die Augen geschlossen, eingeatmet, ausgeatmet, eingeatmet, ausgeatmet. Und mit jedem Atemzug ist wieder Weite und Weichheit in meinen verengten und verkrampften Körper gekommen, der im Hamsterrad des Alltags sich hat beugen lassen.


So einfach ist es manchmal. Hinsetzen und Atmen. Und alles ist wieder da. Warm und weich und leuchtend.

Die Fotos haben mit dem Text nichts direkt zu tun. Aber sie haben mich grad angesprungen. Wie wir da waren am Strand und außer uns nur die aufgehende Sonne und die Möwen.  Da war auch alles ganz einfach. Und da. Und gut.

Montag, 20. Januar 2014

Antonio in der Presse

Ich hatte vor ein paar Tagen doch über unser Treffen in Spanien mit Antonio und seiner Familie geschrieben. Und heute schon ist über den jungen Herrn und seine Familie ein ganzer Artikel in der spanischen Zeitung ABC erschienen.

Foto: ABC

In dem vor allem seine Mutter darüber berichtet, wie anders sie sich nach der Geburt von Antonio behandelt gefühlt hat, im Vergleich dazu, wie es nach der Geburt ihres älteren Sohnes lief. Und wie viele Vorurteile immer noch in den Köpfen der Menschen sitzen. Darüber, was alles mit dem Extra-Chromosom nicht möglich ist. Anstatt darauf zu schauen, was alles möglich ist!

Und an das Mögliche glauben die Eltern von Antonio felsenfest, seit er auf der Welt ist. Und erziehen ihn genauso liebevoll, aber auch 'streng' und konsequent wie seinen großen Bruder. Geben ihm alle Möglichkeiten, indem sie sich die Mühe machen, ihn an allem teilhaben zu lassen und ihm die Welt so zu erklären, dass er sie versteht. Durch Bilder, Fotos, genaue Erklärungen.... Aber zeigen ihm auch immer wieder ganz klar seine Grenzen

Und wie vieles kann Antonio. Einfach weil seine Eltern von Anfang an daran geglaubt haben, dass er das schafft. Fahrrad fahren, Karate, Schwimmen, lesen, Schreiben.... Mit fünf Jahren!

Und um auch andere Eltern an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen, hat Maria, Antonios Mutter, das Projekt Alanko gegründet.

Bei unserem Treffen in Spanien war ich wirklich erstaunt zu sehen, wie viel seine Eltern von Antonio erwarten und einfordern. Dass er ganz ordentlich am Tisch saß im Restaurant, seine Getränke selber bestellte, zum Kellner lief, um etwas nachzubestellen, bei den Spielen der Kinder sich an die Regeln hielt.

Als ich Maria darauf ansprach, sagte sie, dass sie aber auch immer und konsequent darauf achte, dass er diese Dinge tut, sich nicht drückt, sich an Regeln und Absprachen hält. Und da muss sie sehr konsequent sein, sonst geht das ganze Spiel wieder von vorne los. Weil er jede Ausnahme austestet.

'Kenne ich', dachte ich. Und meinte, dass 'es ja ungeheuer anstrengend sei im Alltag, immer so konsequent zu sein.'

'Ja', sagte Maria lachend. 'Das ist es. Eigentlich muss ich immer 100% präsent sein, solange die Kinder wach sind."

Wow, dachte ich. Das bewundere ich.

Und schaute dabei zu, wie Lola am Rand des Spieles der Kinder saß und mal wieder nicht mitmachen wollte. Und sich auf dem Boden der Innenstadt lümmelte. Wenn ich es wenigstens schaffen würde, 70% präsent zu sein, wenn meine Kinder wach sind....

Freitag, 17. Januar 2014

Ran an die Bulletten!


Stolze Köchin Greta, beim Formen der Buletten. Auch den Hackfleischteig hat sie vorher selber zubereitet, mit nur kleineren Hilfestellungen meinerseits.


Und das, wo sie eine Stunde vorher noch mehr als aufgebracht war. Weil ihr Hausaufgabenheft verschwunden war. Und am Ende mich deswegen anmotzte.

Dass ich ihr nicht sagen brauche, was sie tun soll. Dass sie sich selber um ihr Hausaufgabenheft kümmert. Dass ich sie in Ruhe lassen soll!

Dass sie jetzt aber nicht weiß, wann die Klasse Fasching feiert. Weil das da drin steht. Und dass ICH ihr jetzt sagen soll, wann die Faschingsfeier ist. Und zwar sofort!!!!


Hin und her oszillierend zwischen den beiden Extremen: Ich alleine ohne dich. Und: bitte, Mama, hilf mir. Ich bin noch so klein.

Mit knapp sieben Jahren mitten in der Pubertät gelandet!


Und in mir die Frage: Soll ich ihr jetzt helfen, den Faschingstermin herauszufinden? Weil es für sie wichtig ist. Oder aus Prinzip nicht? Bei ihrer fordernden Haltung. Und diesem Tonfall. Und weil es objektiv betrachtet überhaupt nicht wichtig ist, diesen Termin heute zu kennen.

Aber für sie....


Aber wenn Greta sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie nicht locker. Da kann die Stimmung schon manche Stunde lang getrübt sein....


Der Kompromiss: Sie kann mein Handy benutzen, um ihre Freundin per SMS zu fragen, wann die Faschingsfeier ist. Aber sie soll es bitte alleine machen.


Wütend wehrt sie mein Handy erst ab. ICH soll das machen, sie kann das nicht. Und weiß auch nicht wie. Was sie schreiben soll. Und überhaupt (will sie vor allem Luft ablassen, scheint mir langsam)!

Ich lasse das Handy liegen, sie braucht die Nachricht nur zu tippen, und gehe aus dem Zimmer. Fünf Minuten später hat sie die SMS fertig, wir schicken sie ab. Die Tränen sind getrocknet.

Weitere fünf Minuten später der Anruf ihrer Freundin. Faschingsfeier ist am 13.2.. Greta strahlt! Danke. legt auf und trägt den Termin in ihren selbstgebastelten Kalender ein.


Und kommt zu mir in die Küche. "Mama, kann ich mit kochen?" Wo sie sich sonst unter gar keinen Umständen für's Kochen interessiert. Jetzt aber will SIE MIR helfen. Und das hat sie getan, und zwar sehr.

Und Lola und Pavel wollten dann natürlich auch gerne helfen!

Donnerstag, 16. Januar 2014

Gretas 1. Ausstellung!

Greta kam heute mit einem kurzen Eintrag der Kunstlehrerin aus der Schule nach Hause. Ihr Bild "Rosengarten" wurde beim 19. Kinder- und Jugendkunstfestival der Stadt Leipzig von der Jury ausgewählt und wird vom 11. Januar bis zum 28. Februar im Haus des Buches ausgestellt!

Bei einem Besuch ihrer Klasse im 'Bildermuseum' hatten die Kinder alle danach noch etwas gemalt, und man hatte unter anderem Gretas Bild beim Wettbewerb eingereicht. Wie ich mich für sie freue.

Sie malt und zeichnet aber auch wirklich sehr gerne. Seit sie ganz klein ist. Und oftmals ist es ein ganz wichtiger Ausgleich für sie, wodurch sie Erlebtes verarbeitet. Aber auch zeichnend in ihre Fantasiewelten abtaucht.

Ohne Titel. 

An ihrer Laune kann ich oft ablesen, ob sie am Tag schon etwas gemalt hat. Manchmal kommt sie griesgrämig und ungehalten aus der Schule nach Hause. Stänkert nur rum, meckert (nicht nur) ihre Geschwister an. Dann setzt sie sich hin, zeichnet und malt etwas, ist eine Weile in ihrer Welt. Und erwacht fröhlich, ausgeglichen und entspannt aus ihren Traumwelten. Als brauche sie das Zeichnen für ihren inneren Ausgleich.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Lola und Antonio in Spanien


Im Herbst war ich ja für ein paar Tage mit den Mädels in Spanien, Sonne auftanken vor dem langen Winter. Und da haben wir auch die Familie von Antonio getroffen. Dessen Vater Alex aus Sevilla mich vor einiger Zeit per Mail kontaktiert hatte, auf der Suche nach anderen spanisch-deutschen Familien mit einem Kind mit DS. Er ist Deutscher, seine Frau Maria Spanierin.



Und wo wir schon einmal in der Gegend waren, mussten wir uns natürlich treffen. Und es war ein wunderschöner Nachmittag. Und Lola und Antonio, die etwa gleich alt sind, haben sich auf Anhieb verstanden.


Nur ganz am Ende guckt Lola ziemlich sauer. Weil sie partout noch eine Runde auf dem Karrussel fahren wollte. Aber schaut Euch die anderen Bilder ruhig noch auf dem Blog von Alex an, Vielfalt Familie. Viel Spaß.

Dienstag, 14. Januar 2014

Baumeister(in)


Lola baut unglaublich gerne mit Bausteinen. Schon seit sie ganz klein ist. Auch im Kindergarten ist sie am liebsten mit den Jungs in der Bauecke. Heute hilft Pavel zum ersten Mal mit. Bis jetzt war nur umhauen seine große Leidenschaft.




Stolz zeigt Lola ihr Werk.


Pavel beschäftigt sich längst mit anderen, viel wichtigeren Dingen.



Sogar eine Kugelbahn soll es heute sein. Die Idee war schon sehr gut, ...


Aber weit kommt die Kugel nicht...



Hopp, mit ein bisschen Hilfe....


Bravo!!!!


Die Welt durch Gretas Augen


Ein Wochenende in Eisenach, im Haus der Großeltern. Gesehen durch die Linse von Greta. Immer wieder 'erbettelt' sie sich die riesige Canon. Und zurecht!