Viel passiert dieser Tage. Um mich herum, in mir, mit Lola. Alles zu berichten, hätte ich Lust. Aber kaum Zeit und Muße... Immer wieder sage ich mir: jeden Tag ein kleiner Eintrag im Blog. Los. Dann schaff ich es doch wieder nicht.
Heut wenigstens zwei Gedanken.
Frau, Mutter und berufstätig zu sein, ist eine derartig große Herausforderung, dass ich es gerade nicht als große Errungenschaft unserer Zeit empfinde, mit Kindern berufstätig zu sein. Bis jetzt habe ich es genossen, es als wunderbare Möglichkeit empfunden, neben den Kindern noch ein Leben zu haben. Mich als wirksam in der Welt zu empfinden, auch außerhalb unserer vier Wände. Spuren zu hinterlassen in der Welt. Raus zu kommen.
In den letzten Wochen und Monaten hingegen habe ich es mehr und mehr als Belastung empfunden. Als Quadratur des Kreises. Gleichzeitig dem Job, den Kindern, dem Haushalt, dem Liebsten gerecht zu werden. Von mir und meinen Bedürfnissen nach Freizeit, Freundschaften, Abenteuern ganz zu schweigen.... Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass M. gerade beruflich viel unterwegs ist. Lola im einen Extrem der Stadt in die Schule geht, Pavel im anderen zu Annette, seiner Tagesmutter. Und Greta in der Mitte zwar alleine zur Schule und nach Hause geht, ganz wohnortnah, aber zu Hause sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht, den Schulalltag zu verarbeiten. Und mein Job gerade nicht die größte Quelle der Freude ist.
Dazwischen hab ich mich zerrieben, bin von einem Termin zum nächsten gehetzt. Hab die Kinder, den Haushalt und die Liebe nur noch abgewickelt, ohne wirklich da zu sein. Ohne das Leben zu leben, das zu leben, wir doch hier sind.
Und da hab ich die Reißleine gezogen. Und mich entschieden: das nächste Jahr meine Arbeit 'auf Eis' zu legen. Und endlich wieder Zeit zu haben. Für das Leben. Für die Kinder. Für mich. Für die Liebe. Seitdem kann ich wieder atmen und spüre, wie die Energie und Lebensfreude wieder zurück kehrt. Endlich! Wie gut es mir wieder geht, seit ich diese Entscheidung getroffen habe... Und ich bin so gespannt, was das Jahr bringen wird. Manchmal ist weniger eben doch mehr...
Und das zweite, was ich schreiben wollte?
Ach ja, Lola. Auch die macht große Sprünge zur Zeit. Entwicklungssprünge. Seit sie in der Schule ist. Sie ist viel klarer und bewusster in allem geworden. Hat richtige feste Freundschaften geschlossen. Stundenlang spielen sie zusammen im Garten, vor allem Rollenspiele (Vater-Mutter-Kind, Arzt, Einkaufen). Aber sie spielt und malt und schreibt auch lange für sich alleine, seitenweise Buchstaben, Briefe, gegenständliche Bilder. Gemeinsam mit ihren Schulfreunden rennt sie alleine zum Eisladen, wo sie vor den großen Ferien noch bockend an der Straße sitzen blieb. Und heute haben wir zusammen die erste kleinere Fahrradtour gemacht. Ich mit dem Fahrrad, Lola mit dem Laufrad. Manchmal musste ich sie animieren, aber größtenteils ist sie ganz zielstrebig, ohne Pause neben mir her gefahren. Noch vor den Ferien, war das ein Ding der Undenkbarkeit! Das Leben mit ihr ist wirklich gerade eine echte Freude, so groß und selbständig ist sie geworden....
Leider, leider nur hat Lola den Staffelstab des trotzigen Kleinkindes an ihren kleinen Bruder weitergegeben... Der mich mit seinen zwei Jahren und einer Tonne voll ganz klarer Vorstellungen von der Welt und noch viel mehr Eigensinn regelmäßig an den Rand der Verzweiflung treibt. Da ist Lola ein echter Engel dagegen!
So dass ich jetzt nach einem Tag mit den drei Wirbelwinden müde auf dem Sofa wegnicke.... Und auch Euch eine gute Samstagnacht wünsche!
Herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung für das nächste Jahr. Mutter von drei Kindern, eins davon besonders, da muss/sollte man nicht arbeiten gehen müssen. Deine Arbeit und Liebe für deine Familie ist unbezahlbar. So gut es tut, raus zu kommen. Ich habe es auch immer genossen, doch es ist immer eine Gratwanderung.
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