Ich suche sie gerade noch, die Reißleine... in unserem Alltag, der nach sechs Wochen Ferien über uns herein gebrochen ist.
Ich alleine mit den dreien, ich immer unterwegs zwischen Lolas neuer Schule im Süden der Stadt, Pavels geliebter Tagesmutter im Norden der Stadt und den diversen Nachmittagsveranstaltungen der Kinder. Dazwischen den Berufsalltag einschieben, in den knapp 5 Stunden, die verbleiben. (M. ist beruflich unterwegs, für eine Woche).
Einkaufen? Gibt's nicht mehr. Wir essen den Vorratsschrank leer: Reis mit Erbsen, Reis mit Bohnen, Reis mit Salami... Nudeln mit ... Eingepfercht im Hamsterrad des Alltags.
Heute, zum Glück kein Nachmittagsprogramm. Ruhe und Erholung im Garten, dachte ich. Doch da galt es Greta aufzubauen, die nach einer Woche Schule schon wieder so unglücklich war, dass ich sie fast zwei Stunden lang trösten musste. Es sei alles viel zu viel, zu schnell, zu unruhig. Sie hätte gar keine Zeit, über etwas nachzudenken, schon käme die nächste Aufgabe. Sie würde gar nichts verstehen... Nur Fehler machen. Und das Stunde für Stunde, ohne Ende.
Solche Worte von Greta? Die sicher zu einer der besten Schülerinnen der Klasse gehört? Mehr als fix ist im Verstehen. Wie fühlen sich erst die anderen Kinder? Was ist da krank im System? Wie schnell und flexibel und angepasst müssen die Schüler von heute sein? Oder soll das normal sein, dass eine Drittklässlerin weinend zu Hause zusammenbricht im ganz normalen Schulalltag wegen des übergroßen Leistungsdrucks?
Wenn ich könnte, würde ich auch gerne zusammenbrechen. Aber ich kann nicht. Familie und Beruf, voll flexibel alles, Zeitarbeitsverhältnisse, Zukunft ungewiss, ... Wer hat sich das ausgedacht? Wie soll das funktionieren?
Ich suche die Reißleine...
Kann Greta nicht auch auf Lolas Schule wechseln? Es tönt ja schon sehr traurig, was sie da erzählt, und das sie Worte für dieses Leiden hat, zeigt, wie wach und gesund sie ist.
AntwortenLöschenMachs gut, wenn ich könnte, würde ich dir eine frische Lasagne vorbei bringen und den Kühlschrank auffüllen.
Hm...
Gabriela
Ay, Amelie, ich verstehe dich gut! Aber hör mal, vielleicht könnte ich mal ab und zu Lola abholen und zu uns zum spielen bringen? Die Schule liegt parktisch auf dem Weg zu unserem Kindergarten! Überñegt es dir!
AntwortenLöschenKopf hoch!
Elena
"Überlegt" wollte ich ja schreiben!
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