Lola schaute sie lange traurig an. Ohne Ekel, Abscheu oder übertriebenes Mitleid. Nein, ganz liebevoll und voller Mitgefühl. Dann sagte sie sanft zu mir: "Mama, Katze gehn. Arm nehmen. Kuss geben. Dann Himmel gehn. Tote Fuchs. Und Opa Jörg. Alle runter schaun."
Frei übersetzt: "Mama, wir müssen die Katze auf den Arm nehmen. Ihr einen Kuss geben. Und dann kann sie in den Himmel gehn. Zu dem toten Fuchs, der auch neulich an der Strasse lag. Und zu Opa Jörg. Und von oben können sie dann alle zu uns nach unten schauen."
Ihr Opa Jörg, der vor bald 5 Jahren gestorben ist, ist schon lange ein Synonym für den Himmel und den Tod. Wer auch immer stirbt, geht zu Opa Jörg. Der oben auf einer Wolke sitzt. Auf die allerdings eine Leiter führt, eine sehr lange. (Eine Idee, die allerdings von Pavel stammt) Die man problemlos hochsteigen kann. Um ihm etwas zu bringen. Nur runter - kann Opa leider nicht wieder. Aber die Kinder schon. So bringen sie ihm immer mal was vorbei und freuen sich darüber.
Auch Greta, die große Schwester, hat seit einiger Zeit ein sehr entspanntes Verhältnis zum Tod. Denn eines Nachts hatte sie einen Traum:
Wie schön, wie friedvoll und wahr.
AntwortenLöschenDanke, Greta, danke Lola und danke, liebe Amélie!
Und einen lieben Gruss an den Opa. Gut, dass im Herbst die Wolken oft bis ganz hinunter sinken und uns einhüllen...
Ein interessanter Roman über einen Katze.
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