Gestern habe ich nach Jahren mal wieder bei Sabine Berndt eine
Beratung gehabt, per zoom. Weil Lola in letzter Zeit oft so aggressiv
und ungehalten ist zu Hause. Vieles blockiert und oft mehr als ruppig zu
mir ist. Sabine hatte uns in den letzten Jahren mit ihrer Therapie
nach dem LOVT-TEBA schon sehr viel helfen können.
Sabine meinte, dass Lola zu Hause möglicherweie etwas zeigt, was sie allgemein belastet. Zum Beispiel, dass sie sich nicht zugehörig fühlt, keine eigene Freundes- und Peergroup hat. Sich ausgeschlossen fühlt. Was sie natürlich traurig macht. Doch ein Mensch könne nur eine bestimmte Menge an Schmerz ertragen, dann schlägt es um - und er wird wütend.
Und ja, Lola weint öfter mal abends im Bett ganz bitterlich, dass sie keine Freunde hat. Dass sie alleine ist in ihrer Klasse. Dass sie niemanden hat. Ganz jämmerlich ist sie dann, und schluchzt bitterlich. Bis sie sich wieder beruhigt und wieder in ihren ruppigen, harschen Tonfall übergeht, und niemanden mehr so richtig an sich ranlässt. Da habe ich öfter schon gedacht, dass hinter ihrer Ruppigkeit eigentlich ganz viel Verletzung und Einsamkeit steckt. Weil sie eben nirgends so richtig dazugehört.
Sabine meinte, wie wichtig ein 'Rudel' an anderen Kindern und Jugendlichen für sie wäre. Wovon sie ein Teil sein kann. Zugehörigkeit erfährt - außerhalb der Familie - und ohne Erwachsene vermittelt.
Und so habe ich in der letzten Woche mich sehr
bemüht, dass sie mal Freundinnen trifft. Außerhalb der Schulzeit. Und
sich vielleicht so eine kleine Peer-group aufbaut.
Umso mehr hat es mich gefreut, dass sie sich gleich heute mit H.
verabredet hat und der Nachmittag so schön war. Vielleicht findet sie ihr ja eine neue gute Freundin, bei der sie sie selber sein kann -
und trotzdem bzw. genau deswegen gemocht wird.
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