Gerstern nachmittag habe ich mit Greta zusammen im Garten die Wäsche aufgehängt. Als wir vor dem Zubettgehen noch im Wohnzimmer die Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, fängt es furchtbar an zu regnen. Ich: 'Oh nein, die Wäsche.' Greta: 'Die hänt in Garten'. Ich: 'Ja, und?' Greta: 'Wird morgen wieder trocken.'
Heute nachmittag fängt es wieder an zu regnen. Die Wäsche hängt immer noch im Garten. Greta: 'Die wird gewascht'.
Vorgestern war ich mit Greta auf ihrem Laufrad unterwegs. Sie hält plötzlich an, legt prüfend die Hand an den Vorderreifen. 'Muss ma wieder gucken, oba noch platt ist.' Als sich der Reifen problemlos eindrücken lässt, sagt sie sichtlich zufrieden: 'Is noch platt.' Und fährt fröhlich weiter.
Aus dem Leben einer Dreijährigen.
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Mittwoch, 29. April 2009
Dienstag, 28. April 2009
Der Kindergarten nebenan
Wir waren heute im Kindergarten nebenan. Und ich hatte ein sehr gutes und informatives Gespräch mit der Leiterin und deren Stellvertreterin, während Lola draussen mit den Krippenkindern im Sand spielte. Die Kindergartenleitung ist ausgesprochen aufgeschlossen und interessiert. Sie wollen es aber auch so gut wie möglich machen, wenn sie Lola denn aufnehmen. Und haben verständlicherweise Bedenken, es mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln auch machen zu können. Fragen wie: Wann wird sie vorraussichtlich 'trocken' sein? Kann sie an externen Aktivitäten teilnehmen (z.B. Museumsbesuche)? Wie gut wird sie laufen können (die älteren Kinder gehen oft in den Wald)? Klar kann sie ins Museum, aber die anderen Dinge sind natürlich schwer vorauszusagen, aber für einen Regelkindergarten wichtig. Zum Glück hat sich unsere Frühförderin bereit erklärt, ein persönliches Gespräch mit der Leitung zu führen, so dass sie ihnen aus ihrem grossen Erfahrungsschatz über andere Beispiele von Einzelintegration berichten kann und was dabei wichtig ist. Sie würde auch regelmässig den Kindergarten besuchen können und beraten, was den speziellen Umgang mit Lola angeht. Diese Hilfestellung ist für den Kindergarten enorm wichtig und wir werden nächste Woche vorraussichtlich ein gemeinsames Gespräch führen. Dann erst will sich der Kindergarten entscheiden. Und wir auch.
Lola war von ihrem ersten 'Tag' im Kindergarten begeistert. Sie sass freudestrahlend im Sand und futterte natürlich auch eine gehörige Portion, was ein kleines Mädchen sehr aufmerksam, bemerkte. Die Erzieherin gab ihr daraufhin ein Taschentuch, mit dem die Kleine daraufhin Lola ganz sorgsam das Gesicht abwischte. Total süss! Die Erzieherinnen (im Krippenbereich nur Frauen) waren alle sehr sympatisch, liebevoll im Umgang mit den Kindern, zurückhaltend. Aber trotzdem päsent. Die Kinder waren alle sehr ausgeglichen und spielten entspannt vor sich hin, was immer ein gutes Zeichen ist. Eine Erzieherin bemerkte mir gegenüber, dass Lola ja ganz wach und präsent sei. Alles genau verfolge und richtig mit dabei sei. Ja, so isse. Und sie hat das Zusammensein mit anderen Kindern sichtlich genossen. Als ich vom Gespräch mit der Kindergartenleitung zurück kam, fand ich Lola in einem Gruppenraum mit den anderen Kindern am Tisch. Naja, auf dem Schoss der Erzieherin, denn von den Stühlchen würde sie sicher runter kippen. Aber freudestrahlend, mit einem Keks in der Hand. Das normale Essen haben sie ihr dann doch noch nicht gegeben...
Also, mein Gefühl ist sehr gut, was diesen Kindergarten angeht. Sie haben Lust und sind offen. Wollen lernen. Sind ohne Vorbehalte. Sind liebevoll. Und direkt um die Ecke. Und Lola könnte direkt nach ihrem 3. Geburtstag anfangen, also im November 2010. Ein Traum wäre das...
Lola war von ihrem ersten 'Tag' im Kindergarten begeistert. Sie sass freudestrahlend im Sand und futterte natürlich auch eine gehörige Portion, was ein kleines Mädchen sehr aufmerksam, bemerkte. Die Erzieherin gab ihr daraufhin ein Taschentuch, mit dem die Kleine daraufhin Lola ganz sorgsam das Gesicht abwischte. Total süss! Die Erzieherinnen (im Krippenbereich nur Frauen) waren alle sehr sympatisch, liebevoll im Umgang mit den Kindern, zurückhaltend. Aber trotzdem päsent. Die Kinder waren alle sehr ausgeglichen und spielten entspannt vor sich hin, was immer ein gutes Zeichen ist. Eine Erzieherin bemerkte mir gegenüber, dass Lola ja ganz wach und präsent sei. Alles genau verfolge und richtig mit dabei sei. Ja, so isse. Und sie hat das Zusammensein mit anderen Kindern sichtlich genossen. Als ich vom Gespräch mit der Kindergartenleitung zurück kam, fand ich Lola in einem Gruppenraum mit den anderen Kindern am Tisch. Naja, auf dem Schoss der Erzieherin, denn von den Stühlchen würde sie sicher runter kippen. Aber freudestrahlend, mit einem Keks in der Hand. Das normale Essen haben sie ihr dann doch noch nicht gegeben...
Also, mein Gefühl ist sehr gut, was diesen Kindergarten angeht. Sie haben Lust und sind offen. Wollen lernen. Sind ohne Vorbehalte. Sind liebevoll. Und direkt um die Ecke. Und Lola könnte direkt nach ihrem 3. Geburtstag anfangen, also im November 2010. Ein Traum wäre das...
Montag, 27. April 2009
17 Monate alte Naschkatze
Lola ist wieder gesund und fidel. Zum Glück. Und hat im letzten Monat so viel neues gelernt, dass ich es doch mal festhalten will. Damit ich es nicht vergesse.
Im Grobmotorischen gibt's keine grosse Veränderung.
- Lola hat immer noch besten Bodenkontakt beim Robben, aber immerhin kommt sie mittlerweile sogar über flache Kisten, Matrazen, über Wiesen und durch Sand. Ich lege überall in der Wohnung Hindernisse hin, damit sie was zu tun hat. Hier mal ein Beispiel für einen Hardcore-Hindernisparcours, den sie bei geeignetem Spielzeug, das sie WIRKLICH interessiert und mit ausreichender Zeit, sogar halbwegs gemeistert hat.
- Sie hat aber mittlerweile viel mehr Beweglichkeit in der Hüfte, rotiert diese auch endlich mal und hebt sie vom Boden ab.
- Auf diese Weise kommt sie auch langsam Richtung Seitsitz. Naja, ihre schwachen Bauchmuskeln sind nicht zu übersehen (das ist kein Fett!)
- Auch hat sie endlich angefangen, ihre Beine auch mal zur Fortbewegung mit zu benutzen und mit den Knien beim Robben mitzuschieben, sich mal abzustossen.
- sie sitzt stabil im Langsitz und im Kniestand, wenn man sie passiv hinsetzt
- sie schiebt sich rückwärts in den Sitz (natürlich über die Grätsche schön breitbeinig, wie es nicht sein sollte) und hat sich auch schon einmal, in Beisein ihrer Oma, über die Seite hingesetzt (so wie es sein sollte)
Im Sprachlichen tut sich dafür um so mehr. Vor allem versteht sie immer mehr und reagiert viel besser. Und hat auch schon einige 'Worte'.
- Ihr erstes spanisches Wort ist 'agua' (Wasser), das sie (manchmal) benutzt, wenn sie Wasser will.
- 'Mamamama' sagt sie, wenn sie essen will.
- 'Mama', wenn sie mich sieht oder zu mir will.
- 'Papapapa' hat sie ein paar mal gesagt, wenn der Papa kam.
- An Gebärden ist das Zeigen mit dem Finger neu dazu gekommen, unschlagbar natürlich. Sie zeigt auf ALLES, und will, das man es ihr benennt. Oder auch, was sie eben haben will. Sehr gute Geste.
- Ansonsten macht sie die Gebärde für 'Essen', 'Hochnehmen', 'Haben', 'winke-winke'.
- Andere Gebärden wie 'Vogel', 'Licht' oder 'Musik' macht sie nach, aber verwendet sie noch nicht von sich aus.
Ihr Sprachverständnis ist enorm gewachsen. Sie versteht und reagiert angemessen auf die folgende Worte, zumindest im Kontext bzw. begleitet von einer Gebärde:
- essen, trinken, heiss, warte!, Becher (sie zeigt auf den Becher, wenn sie Durst hat), Löffel (sie nimmt den Löffel und fängt an zu 'essen'), Teller (bleibt das ganze Essen über sicher auf dem Tisch stehen), Lätzchen, Licht
- baden, Wasser, Ente, Zahnbürste (sie putzt sich selber die Zähne)
- gib mir die Hand!, Arm, Fuß, Kopf, Auge, Nase, Mund, Mütze, Schuh, ausziehen (sie zieht ihre Schuhe, die Hose, den Pulli mit leichter Unterstützung selber aus), anziehen (sie legt sich den Schal um, hält die Mütze an den Kopf und die Schuhe an den Fuß)
- da rein!, hol das raus!, gib mir!, lass los!, mach auf!, mach zu!, leg hin! komm her!
- Buch (auf Bildern zeigt sie auch auf ganz kleine Details), umblättern
- Lieder, Singen, Musik (bei Hoppe Hoppe Reiter fängt sie von sich aus an zu wippen bzw. wippt, damit wir es noch mal machen)
- (Tür, Fenster, Katze, Hund, Vogel) (sie erkennt diese Tiere und Gegenstände nur kontextgebunden, also in einem bestimmten Raum, oder einem bestimmten Buch)
Ansonsten
- sie steckt Gegenstände (Zylinder, Quader, Wäscheklammer, Tiere, Playmobilfiguren; Deckel) in Behälter und Öffnungen aller Art, auch auf eigene Initiative hin und am liebsten stundenlang
- sie erkennt sich im Spiegel und winkt sich selber zu; wenn ich auch im Spiegel zu sehen bin, guckt sie immer ganz interessiert zwischen mir und meinem Spiegelbild hin und her
- sie liebt Fingerspiele jeder Art; wenn ich das erste Wort sage, streckt sie mir schon ihre Hände hin, ganz ohne dass ich Gebärden benutzen müsste (Das ist der Daumen...; Himpelchen und Pimpelchen...; Zehn kleine Zappelmänner...; Da hast du nen Taler...; Ein Mädchen wollte Wasser holn...), bei den Fingerspielen lacht sie sich richtig kaputt, dass es eine Freude ist
- wenn ich ihr vor dem raus gehen die Jacke anziehe, robbt sie selber zur Haustüre und versucht diese aufzumachen
- letzte Woche hat sie mit grosser Begeisterung ständig ihre Kuscheltiere aus dem Bett geworfen, das ist aber jetzt zum Glück wieder out
- wenn ich sie massieren will und das Massageöl in die Hand nehme, streckt sie mir die Arme entgegen zum massieren und fängt an, genüsslich zu ''schnurren' (Lola kriegt jetzt wieder jeden Abend eine Indische Babymassage, die sie zuletzt als kleiner Säugling bekommen hat)
- sie isst immer noch Sand, hat aber mittlerweile entdeckt, dass man damit auch spielen kann: sie lässt ihn sich durch die Finger rinnen, füllt ihn mit der Hand in einen Eimer, stochert mit einem Ast darin herum (sie wird langsam Sandkastentauglich)
- sie lacht sich über Versteckspiele kaputt und versteckt sich am liebsten selber hinter Tüchern und Vorhängen, um dann laut prustend wieder zu erscheinen
Im Grobmotorischen gibt's keine grosse Veränderung.
- Lola hat immer noch besten Bodenkontakt beim Robben, aber immerhin kommt sie mittlerweile sogar über flache Kisten, Matrazen, über Wiesen und durch Sand. Ich lege überall in der Wohnung Hindernisse hin, damit sie was zu tun hat. Hier mal ein Beispiel für einen Hardcore-Hindernisparcours, den sie bei geeignetem Spielzeug, das sie WIRKLICH interessiert und mit ausreichender Zeit, sogar halbwegs gemeistert hat.
- Sie hat aber mittlerweile viel mehr Beweglichkeit in der Hüfte, rotiert diese auch endlich mal und hebt sie vom Boden ab.
- Auf diese Weise kommt sie auch langsam Richtung Seitsitz. Naja, ihre schwachen Bauchmuskeln sind nicht zu übersehen (das ist kein Fett!)
- Auch hat sie endlich angefangen, ihre Beine auch mal zur Fortbewegung mit zu benutzen und mit den Knien beim Robben mitzuschieben, sich mal abzustossen.
- sie sitzt stabil im Langsitz und im Kniestand, wenn man sie passiv hinsetzt
- sie schiebt sich rückwärts in den Sitz (natürlich über die Grätsche schön breitbeinig, wie es nicht sein sollte) und hat sich auch schon einmal, in Beisein ihrer Oma, über die Seite hingesetzt (so wie es sein sollte)
Im Sprachlichen tut sich dafür um so mehr. Vor allem versteht sie immer mehr und reagiert viel besser. Und hat auch schon einige 'Worte'.
- Ihr erstes spanisches Wort ist 'agua' (Wasser), das sie (manchmal) benutzt, wenn sie Wasser will.
- 'Mamamama' sagt sie, wenn sie essen will.
- 'Mama', wenn sie mich sieht oder zu mir will.
- 'Papapapa' hat sie ein paar mal gesagt, wenn der Papa kam.
- An Gebärden ist das Zeigen mit dem Finger neu dazu gekommen, unschlagbar natürlich. Sie zeigt auf ALLES, und will, das man es ihr benennt. Oder auch, was sie eben haben will. Sehr gute Geste.
- Ansonsten macht sie die Gebärde für 'Essen', 'Hochnehmen', 'Haben', 'winke-winke'.
- Andere Gebärden wie 'Vogel', 'Licht' oder 'Musik' macht sie nach, aber verwendet sie noch nicht von sich aus.
Ihr Sprachverständnis ist enorm gewachsen. Sie versteht und reagiert angemessen auf die folgende Worte, zumindest im Kontext bzw. begleitet von einer Gebärde:
- essen, trinken, heiss, warte!, Becher (sie zeigt auf den Becher, wenn sie Durst hat), Löffel (sie nimmt den Löffel und fängt an zu 'essen'), Teller (bleibt das ganze Essen über sicher auf dem Tisch stehen), Lätzchen, Licht
- baden, Wasser, Ente, Zahnbürste (sie putzt sich selber die Zähne)
- gib mir die Hand!, Arm, Fuß, Kopf, Auge, Nase, Mund, Mütze, Schuh, ausziehen (sie zieht ihre Schuhe, die Hose, den Pulli mit leichter Unterstützung selber aus), anziehen (sie legt sich den Schal um, hält die Mütze an den Kopf und die Schuhe an den Fuß)
- da rein!, hol das raus!, gib mir!, lass los!, mach auf!, mach zu!, leg hin! komm her!
- Buch (auf Bildern zeigt sie auch auf ganz kleine Details), umblättern
- Lieder, Singen, Musik (bei Hoppe Hoppe Reiter fängt sie von sich aus an zu wippen bzw. wippt, damit wir es noch mal machen)
- (Tür, Fenster, Katze, Hund, Vogel) (sie erkennt diese Tiere und Gegenstände nur kontextgebunden, also in einem bestimmten Raum, oder einem bestimmten Buch)
Ansonsten
- sie steckt Gegenstände (Zylinder, Quader, Wäscheklammer, Tiere, Playmobilfiguren; Deckel) in Behälter und Öffnungen aller Art, auch auf eigene Initiative hin und am liebsten stundenlang
- sie erkennt sich im Spiegel und winkt sich selber zu; wenn ich auch im Spiegel zu sehen bin, guckt sie immer ganz interessiert zwischen mir und meinem Spiegelbild hin und her
- sie liebt Fingerspiele jeder Art; wenn ich das erste Wort sage, streckt sie mir schon ihre Hände hin, ganz ohne dass ich Gebärden benutzen müsste (Das ist der Daumen...; Himpelchen und Pimpelchen...; Zehn kleine Zappelmänner...; Da hast du nen Taler...; Ein Mädchen wollte Wasser holn...), bei den Fingerspielen lacht sie sich richtig kaputt, dass es eine Freude ist
- wenn ich ihr vor dem raus gehen die Jacke anziehe, robbt sie selber zur Haustüre und versucht diese aufzumachen
- letzte Woche hat sie mit grosser Begeisterung ständig ihre Kuscheltiere aus dem Bett geworfen, das ist aber jetzt zum Glück wieder out
- wenn ich sie massieren will und das Massageöl in die Hand nehme, streckt sie mir die Arme entgegen zum massieren und fängt an, genüsslich zu ''schnurren' (Lola kriegt jetzt wieder jeden Abend eine Indische Babymassage, die sie zuletzt als kleiner Säugling bekommen hat)
- sie isst immer noch Sand, hat aber mittlerweile entdeckt, dass man damit auch spielen kann: sie lässt ihn sich durch die Finger rinnen, füllt ihn mit der Hand in einen Eimer, stochert mit einem Ast darin herum (sie wird langsam Sandkastentauglich)
- sie lacht sich über Versteckspiele kaputt und versteckt sich am liebsten selber hinter Tüchern und Vorhängen, um dann laut prustend wieder zu erscheinen
BARRIEREFREIHEIT, BILDUNG, GLEICHSTELLUNG – DIE NEUE UN KONVENTION
Morgen gibt es eine sehr interessante Veranstaltung zur neuen UN-Konvention im Neuen Rathaus, organisiert vom Behindertenbeirat der Stadt Leipzig. Der Original-Flyer findet sich hier.
BARRIEREFREIHEIT,
BILDUNG,
GLEICHSTELLUNG –
DIE NEUE UN KONVENTION
Dienstag, 28. April 2009,
17:00 bis 20:00 Uhr,
Neues Rathaus, Festsaal
(Raum 263 und Raum 270 für die Workshops)
Gebärdensprachdolmetscher werden anwesend sein
17:00 Begrüßung
Carola Hiersemann, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen
17:05 Die Eckpfeiler der UN Behindertenrechtskonvention
Anne Kobes, Rechtsanwältin
17:30 Auf dem Weg zu einer Schule für alle
Irmtraud Schnell, Goethe-Universität Frankfurt / Main
18:00 Barrierefreiheit in Mobilität, Bau und Kommunikation
Matthias Pfeil, Forschungsgesellschaft für
Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
18:45 Workshops – Was muss sich ändern? – Mittel und Wege
Gleichstellung und Nichtdiskriminierung,
Moderation: Anne Kobes und Andreas Schneider
Inklusive Bildung,
Moderation: Irmtraud Schnell und Christian Eichfeld
Barrierefreiheit Kommunikation, Mobilität,
Moderation: Matthias Pfeil und Carola Hiersemann
19:30 Abschlussrunde im Festsaal
kurzes Vorstellen der Ergebnisse
BARRIEREFREIHEIT,
BILDUNG,
GLEICHSTELLUNG –
DIE NEUE UN KONVENTION
Dienstag, 28. April 2009,
17:00 bis 20:00 Uhr,
Neues Rathaus, Festsaal
(Raum 263 und Raum 270 für die Workshops)
Gebärdensprachdolmetscher werden anwesend sein
17:00 Begrüßung
Carola Hiersemann, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen
17:05 Die Eckpfeiler der UN Behindertenrechtskonvention
Anne Kobes, Rechtsanwältin
17:30 Auf dem Weg zu einer Schule für alle
Irmtraud Schnell, Goethe-Universität Frankfurt / Main
18:00 Barrierefreiheit in Mobilität, Bau und Kommunikation
Matthias Pfeil, Forschungsgesellschaft für
Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
18:45 Workshops – Was muss sich ändern? – Mittel und Wege
Gleichstellung und Nichtdiskriminierung,
Moderation: Anne Kobes und Andreas Schneider
Inklusive Bildung,
Moderation: Irmtraud Schnell und Christian Eichfeld
Barrierefreiheit Kommunikation, Mobilität,
Moderation: Matthias Pfeil und Carola Hiersemann
19:30 Abschlussrunde im Festsaal
kurzes Vorstellen der Ergebnisse
Mittwoch, 22. April 2009
Kindergartenwahl
Ab August geht Lola zur Tagesmutter, zu Annette, Gretas geliebter Annette. Worüber ich überaus glücklich bin! Da ist sie bestens aufgehoben, mit 4 anderen kleinen Kindern, fast wie Familie, viel draussen, ach...
Danach, also spätestens wenn Lola Drei wird, stellt sich allerdings die Frage: was für ein Kindergarten? Und ich habe mich natürlich schon seit einiger Zeit umgeschaut, damit Lola ja auch das Beste kriegt. Und habe nun tatsächlich zwei Optionen, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann.
Lola hat eine Zusage in einem sehr guten integrativen Kindergarten, der mir von vielen Seiten sehr empfehlen wurde. Weil sie hervorragende Arbeit leisten, sehr sehr viel Erfahrung haben und sehr engagierte und sympathische Erzieher und Pädagogen haben. Die Kita hat in jeder Gruppe zwei Integrationskinder und zwölf Regelkinder mit je zwei Erziehern. Die Gruppen sind halboffen, das heisst es gibt immer auch gruppenübergreifende Spielangebote, aus denen die Kinder auswählen können (wie das die Integrationskinder hinkriegen, weiss ich nicht so genau). Die Einrichtung der Räume ist so gestaltet, dass auch nicht so mobile Kinder vielfältige Anregungen zum bewegen bekommen, aber trotzdem überall hinkommen. In dieser Kita ist zum Beispiel auch Eddy,und er ist total begeistert, so Julia. Und hat dort auch schon kurz nach seiner Ankunft krabbeln gelernt, nachdem er auch ganz lange nur gerobbt ist. Im Krippenbereich haben sie nämlich so eine tolle Wendeltreppe, auf der die Kinder herrvorragend krabbeln üben können, von der ist Eddy wohl lange sehr begeistert gewesen. Also alles in allem ein super Kindergarten. Greta hätte dort auch ab August 2009 einen Platz, womit dann beide Mädels ab August 2010 (wenn Lola kindergartenreif ist) zusammen in die gleiche Kita gingen. Super, fast alles... Nur: der Kindergarten ist natürlich leider nicht nebenan, sondern mindestens eine halbe Stunde mit der Strassenbahn entfernt (wir haben kein Auto). Und leider auch nicht in der Nähe von Annette, der Tagesmutter, sondern im anderen Extrem der Stadt. Das hiesse also, sowohl morgens als auch nachmittags mindestens 1.5 Stunden Zeit nur zum Bringen bzw. abholen. Da Ricardo und ich uns das Bringen teilen ginge das, aber falls mal einer nicht da ist? 3 stunden unterwegs, damit die Kinder untergebracht sind? Mmhh...
Nun haben wir für Greta aber auch eine Zusage im Kindergarten der nächsten evangelischen Gemeinde, direkt nebenan, in 5 Minuten Fussentfernung. Da gehen ganz viele Kinder hier aus der Gegend hin, ganz viele meiner Bekannten haben ihre Kinder da, alle sind sehr zufrieden. Ich weiss nicht viel über das Konzept der Kita, nur dass sie altersübergreifende Gruppen haben, zur Hälfte männliche Erzieher, und alle recht jung und engagiert, nicht so die alten typischen Ost-Erzieher. Dass sie zwei Waldtage im Jahr haben und viele Projekte machen. Und natürlich auch kirchlich geprägt sind. Alles in allem hab ich einen sehr guten Eindruck, gerade weil sich der Kindergarten keiner starren Philosophie verschreibt wie Waldorf oder Montessori, sondern versucht, die verschiedensten Elemente in seine Arbeit aufzugreifen. Heute bin ich einfach mal da vorbei gegangen und habe mir die spielenden Kinder angeschaut und mit ein paar Erziehern gesprochen. Ihnen gesagt, dass ich überlege meine kleine Tochter mit Down-Syndrom auch dort anzumelden. Wie sie das einschätzen würden. Natürlich kam zuerst, dass sie kein Integrationskindergarten seien. Aber ich meinte, dass mit Einverständnis der Eltern und der Kindergartenleitung auch ein Down-Kind in einen normalen Regelkindergarten gehen könne. Die Frühförderung und sonstige Therapien müssten dann halt ausserhalb erfolgen, weil das der Kindergarten ganz einfach nicht leisten kann, aus personellen Gründen. Die Erzieher waren daraufhin sehr aufgeschlossen. Und ein Erzieher meinte, dass er da zwar nix zu entscheiden habe, aber selber Sozialassistent und Ergotherapeut sei, und sich das eigentlich ganz gut vorstellen könnne. Gerade eben habe ich dort nochmal angerufen und mit der Leiterin persönlich gesprochen. Und sie hatte schon von meinem Besuch erfahren und meinte spontan Ja. ABER als eine Art der 'Herzensintegration'. Denn sie hätten nicht die personellen Mittel für eine intensive Betreuung, wie sie Integrationskindergärten leisten können. Denn sie haben 20 Kinder in einer Gruppe mit zwei Erziehern, also sechs mehr als im Integrationskindergarten. Und natürlich keine Erfahrung mit Integrationskindern. Aber vom Herzen würde sie sofort ja sagen. Einfach damit Lola mit Greta zusammen, ganz nah zuhause, in den Kindergarten gehen könnte. Und das ist wahrlich ein Vorteil. Wir haben für nächste Woche einen Termin ausgemacht, um in einem ruhigen Gespräch die Für und Widers abzuwiegen...
Ich bin mir so unsicher. Lola wäre bestimmt in der integrativen Einrichtung besser gefördert und gefordert. Einfach weil sie mehr Kapazität und Erfahrung haben. Aber direkt um die Ecke, in einer schönen Kita, mit den anderen Kindern aus dem Viertel? Das wäre doch auch schön. Auch weil es ein Stück mehr Normalität bedeutet. Was denkt ihr, was sind eure Erfahrungen? Wo habt ihr eure Kinder? Seid ihr zufrieden? Kann ein Regelkindergarten das leisten?
Danach, also spätestens wenn Lola Drei wird, stellt sich allerdings die Frage: was für ein Kindergarten? Und ich habe mich natürlich schon seit einiger Zeit umgeschaut, damit Lola ja auch das Beste kriegt. Und habe nun tatsächlich zwei Optionen, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann.
Lola hat eine Zusage in einem sehr guten integrativen Kindergarten, der mir von vielen Seiten sehr empfehlen wurde. Weil sie hervorragende Arbeit leisten, sehr sehr viel Erfahrung haben und sehr engagierte und sympathische Erzieher und Pädagogen haben. Die Kita hat in jeder Gruppe zwei Integrationskinder und zwölf Regelkinder mit je zwei Erziehern. Die Gruppen sind halboffen, das heisst es gibt immer auch gruppenübergreifende Spielangebote, aus denen die Kinder auswählen können (wie das die Integrationskinder hinkriegen, weiss ich nicht so genau). Die Einrichtung der Räume ist so gestaltet, dass auch nicht so mobile Kinder vielfältige Anregungen zum bewegen bekommen, aber trotzdem überall hinkommen. In dieser Kita ist zum Beispiel auch Eddy,und er ist total begeistert, so Julia. Und hat dort auch schon kurz nach seiner Ankunft krabbeln gelernt, nachdem er auch ganz lange nur gerobbt ist. Im Krippenbereich haben sie nämlich so eine tolle Wendeltreppe, auf der die Kinder herrvorragend krabbeln üben können, von der ist Eddy wohl lange sehr begeistert gewesen. Also alles in allem ein super Kindergarten. Greta hätte dort auch ab August 2009 einen Platz, womit dann beide Mädels ab August 2010 (wenn Lola kindergartenreif ist) zusammen in die gleiche Kita gingen. Super, fast alles... Nur: der Kindergarten ist natürlich leider nicht nebenan, sondern mindestens eine halbe Stunde mit der Strassenbahn entfernt (wir haben kein Auto). Und leider auch nicht in der Nähe von Annette, der Tagesmutter, sondern im anderen Extrem der Stadt. Das hiesse also, sowohl morgens als auch nachmittags mindestens 1.5 Stunden Zeit nur zum Bringen bzw. abholen. Da Ricardo und ich uns das Bringen teilen ginge das, aber falls mal einer nicht da ist? 3 stunden unterwegs, damit die Kinder untergebracht sind? Mmhh...
Nun haben wir für Greta aber auch eine Zusage im Kindergarten der nächsten evangelischen Gemeinde, direkt nebenan, in 5 Minuten Fussentfernung. Da gehen ganz viele Kinder hier aus der Gegend hin, ganz viele meiner Bekannten haben ihre Kinder da, alle sind sehr zufrieden. Ich weiss nicht viel über das Konzept der Kita, nur dass sie altersübergreifende Gruppen haben, zur Hälfte männliche Erzieher, und alle recht jung und engagiert, nicht so die alten typischen Ost-Erzieher. Dass sie zwei Waldtage im Jahr haben und viele Projekte machen. Und natürlich auch kirchlich geprägt sind. Alles in allem hab ich einen sehr guten Eindruck, gerade weil sich der Kindergarten keiner starren Philosophie verschreibt wie Waldorf oder Montessori, sondern versucht, die verschiedensten Elemente in seine Arbeit aufzugreifen. Heute bin ich einfach mal da vorbei gegangen und habe mir die spielenden Kinder angeschaut und mit ein paar Erziehern gesprochen. Ihnen gesagt, dass ich überlege meine kleine Tochter mit Down-Syndrom auch dort anzumelden. Wie sie das einschätzen würden. Natürlich kam zuerst, dass sie kein Integrationskindergarten seien. Aber ich meinte, dass mit Einverständnis der Eltern und der Kindergartenleitung auch ein Down-Kind in einen normalen Regelkindergarten gehen könne. Die Frühförderung und sonstige Therapien müssten dann halt ausserhalb erfolgen, weil das der Kindergarten ganz einfach nicht leisten kann, aus personellen Gründen. Die Erzieher waren daraufhin sehr aufgeschlossen. Und ein Erzieher meinte, dass er da zwar nix zu entscheiden habe, aber selber Sozialassistent und Ergotherapeut sei, und sich das eigentlich ganz gut vorstellen könnne. Gerade eben habe ich dort nochmal angerufen und mit der Leiterin persönlich gesprochen. Und sie hatte schon von meinem Besuch erfahren und meinte spontan Ja. ABER als eine Art der 'Herzensintegration'. Denn sie hätten nicht die personellen Mittel für eine intensive Betreuung, wie sie Integrationskindergärten leisten können. Denn sie haben 20 Kinder in einer Gruppe mit zwei Erziehern, also sechs mehr als im Integrationskindergarten. Und natürlich keine Erfahrung mit Integrationskindern. Aber vom Herzen würde sie sofort ja sagen. Einfach damit Lola mit Greta zusammen, ganz nah zuhause, in den Kindergarten gehen könnte. Und das ist wahrlich ein Vorteil. Wir haben für nächste Woche einen Termin ausgemacht, um in einem ruhigen Gespräch die Für und Widers abzuwiegen...
Ich bin mir so unsicher. Lola wäre bestimmt in der integrativen Einrichtung besser gefördert und gefordert. Einfach weil sie mehr Kapazität und Erfahrung haben. Aber direkt um die Ecke, in einer schönen Kita, mit den anderen Kindern aus dem Viertel? Das wäre doch auch schön. Auch weil es ein Stück mehr Normalität bedeutet. Was denkt ihr, was sind eure Erfahrungen? Wo habt ihr eure Kinder? Seid ihr zufrieden? Kann ein Regelkindergarten das leisten?
Dienstag, 21. April 2009
Spieglein, Spieglein, an der Wand....
Meernixenballett...
Lola mit ihrem Nixenschwanz wieder voll in Aktion.
Nachdem ich sie heute früh einfach in die Küche getragen habe, wohl wissend, dass sie sich jeder Aufforderung, mir zu folgen, verweigern würde, hatte ihre Protesthaltung ein Ende. Schon mittags war sie blitzschnell über die fast 10 cm Türschwelle in die Küche gerobbt, während ich mich ins Wohnzimmer verzogen hatte. Gestern hatte sie nach einer fordernden Physiotherapiesitzung jegliches Robben über Hindernisse total verweigert und die Hilflose gespielt.
Sie ist wohl mindestens so stur und dickköpfig wie ihre Mutter. Wenn einer von mir was will, unbedingt will, nach seinen Konditionen, mach ich gar nix. Mach es doch selber! Ricardo steht mir da leider in nichts nach. Schön, dass Eltern so eine Vorbildfunktion für ihre Kinder haben ....
Lola mit ihrem Nixenschwanz wieder voll in Aktion.
Nachdem ich sie heute früh einfach in die Küche getragen habe, wohl wissend, dass sie sich jeder Aufforderung, mir zu folgen, verweigern würde, hatte ihre Protesthaltung ein Ende. Schon mittags war sie blitzschnell über die fast 10 cm Türschwelle in die Küche gerobbt, während ich mich ins Wohnzimmer verzogen hatte. Gestern hatte sie nach einer fordernden Physiotherapiesitzung jegliches Robben über Hindernisse total verweigert und die Hilflose gespielt.
Sie ist wohl mindestens so stur und dickköpfig wie ihre Mutter. Wenn einer von mir was will, unbedingt will, nach seinen Konditionen, mach ich gar nix. Mach es doch selber! Ricardo steht mir da leider in nichts nach. Schön, dass Eltern so eine Vorbildfunktion für ihre Kinder haben ....
Sandkuchen
Montag, 20. April 2009
Hindernis-Parcours
Heute war wieder Physiotherapie. Und Lola musste über einen echten Hindernis-Parcours. Verschiedenste Kisten, zusammengerollte Decken, Blöcke, verdeckt mit zwei grossen Gymnastikmatten, damit Lola die Hindernisse nicht als solche wahrnimmt. Hat sie aber nach dem ersten 'Absturz' ins Tal sowieso. Und von da ab keine grosse Motivation mehr gezeigt. Sie war eher verängstigt, denn wenn man da so ohne Armstütz bäuchlings reinschliddert, mit dem Kof irgendwie feststeckt, das macht wohl niemandem Spass. Mit verschiedenstem Spielzeug und Reiswaffeln liess sie sich zwar zwei mal über die Berg- und Talbahn treiben, aber mit verzweifeltem Protestgeschrei. 'Mama, Mama, mamamama'. Hände nach mir strecken, winken, flehen. 'Mama'. Ich feuere sie an, rede ihr zu. 45 min hat sie für 2 Meter gebraucht. Und war am Ende sichtlich erleichtert und erschöpft.
Zuhause hat sie sich dann geweigert, die Türschwellen in unserer Altbauwohnung zu nehmen. Lag greinend davor, war durch nichts zum drüberrobben zu bewegen. Die Therapiesitzung hat sie wohl als äusserst negative Erfahrung abgespeichert. Kaum komme ich zu ihr, 'Los, Lola, komm in die Küche. Essen, essen': nur weinen und flehen und hilfloses Arme-Ausstrecken. Wo sie die Schwellen doch nun seit zwei Monaten ohne grosse Probleme überklettert. Kaum hab ich sie alleine gelassen, mit einem attraktiven Spielzeug auf der anderen Seite der Schwelle, war diese aber kein so grosses Problem mehr. Schwups hatte sie sich hochgezogen. Das ist wohl so eine Blockade, so eine Verweigerung, von der ich schon andernorts mal gelesen hatte. Auf zu hohen Erwartungsdruck mit Abwehr reagieren. Dann eben lieber gar nicht. Na super, da haben wir den Salat.
Wie kann ich sie denn nur dazu motivieren, selbst, aus eigenem Antrieb mal ein paar Hindernisse zu nehmen? Was kann ich ihr nur anbieten, damit sie einfach mal die Beine zur Hilfe nimmt und sich hochstemmt? Wie kann ich ihr denn einmal ein paar positive Erfahrungen geben, damit sie von sich aus Mut bekommt und sich selber trainiert? Sie kann doch nicht ewig am Boden krauchen. Die anderen Kinder ihres Alters rennen ihr alle davon und sie liegt selig auf der Wiese und blättert in Zeitschriften und guckt sich Bilder an. Oder ist sie gerade einfach auf dem Sprachtrip und will sich einfach nicht bewegen? Kann das so ausschliesslich sein? Bin ich zu ungeduldig?
Zuhause hat sie sich dann geweigert, die Türschwellen in unserer Altbauwohnung zu nehmen. Lag greinend davor, war durch nichts zum drüberrobben zu bewegen. Die Therapiesitzung hat sie wohl als äusserst negative Erfahrung abgespeichert. Kaum komme ich zu ihr, 'Los, Lola, komm in die Küche. Essen, essen': nur weinen und flehen und hilfloses Arme-Ausstrecken. Wo sie die Schwellen doch nun seit zwei Monaten ohne grosse Probleme überklettert. Kaum hab ich sie alleine gelassen, mit einem attraktiven Spielzeug auf der anderen Seite der Schwelle, war diese aber kein so grosses Problem mehr. Schwups hatte sie sich hochgezogen. Das ist wohl so eine Blockade, so eine Verweigerung, von der ich schon andernorts mal gelesen hatte. Auf zu hohen Erwartungsdruck mit Abwehr reagieren. Dann eben lieber gar nicht. Na super, da haben wir den Salat.
Wie kann ich sie denn nur dazu motivieren, selbst, aus eigenem Antrieb mal ein paar Hindernisse zu nehmen? Was kann ich ihr nur anbieten, damit sie einfach mal die Beine zur Hilfe nimmt und sich hochstemmt? Wie kann ich ihr denn einmal ein paar positive Erfahrungen geben, damit sie von sich aus Mut bekommt und sich selber trainiert? Sie kann doch nicht ewig am Boden krauchen. Die anderen Kinder ihres Alters rennen ihr alle davon und sie liegt selig auf der Wiese und blättert in Zeitschriften und guckt sich Bilder an. Oder ist sie gerade einfach auf dem Sprachtrip und will sich einfach nicht bewegen? Kann das so ausschliesslich sein? Bin ich zu ungeduldig?
Freitag, 17. April 2009
Eigenwahrnehmung fördern!
Nach zwei krankheits- und feiertagsbedingten therapiefreien Wochen sind wir wieder eingetaucht in den Therapiedschungel. Gestern und heute die volle Dröhnung, Frühförderung, Physiotherapie und nun auch, ganz neu - Logopädie. Erstaunlicherweise war alles sehr entspannt, es gab keine grossen Knüller, die mein ganzes Konzept von Erziehung und Förderung auf den Kopf gestellt hätten, wie in den letzten Wochen. Aber doch viele neue Anregungen, Einsichten und Ideen, die ich euch nicht vorenthalten will. Und natürlich auch gerne für mich selber dokumentieren möchte.
Frau Laube-Fouad, unsere Physiotherapeutin, hat heute ganz viel zur Köperwahrnehmung gemacht bzw. angeregt. Mit der Hypotonie geht auch eine schlechtere Eigenwahrnehmung und niedrigere Sensibilität für Berührungen einher. Das kann man sich so vorstellen, als würde man sich die Finger mit Tesafilm umwickeln und dann hinter dem eigenen Rücken damit etwas anzufassen versuchen. SEHR schwierig bis unmöglich! Deshalb soll ich Lola helfen, ihren Körper besser zu spüren. Durch regelmässige Massagen mit Öl oder Creme, kräftiges Abbürsten oder Abtrocknen. einfach auch mal fester Anfassen (ohne ihr natürlich weh zu tun), damit sie ein besseres Gefühl für ihren Körper bekommt. Auch könnte ich mal ihre Arme oder Beine mit einem Verband einbandagieren und dann gemeinsam mit ihr abrollen. Oder sie mit einer Flaschenspülbürste mit den harten Borsten spielen lassen. Heute Abend hab ich Lola gleich ausgiebig massiert, so wie ich es noch von der Indischen Babymassage kenne. Und sie hat es sichtlich genossen. Generell ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass Lola unglaublich Spass an wilden Spielen hat, bei denen man sie durch die Luft wirbelt oder auf den Beinen oder Hüften hopsen lässt. Auch Schaukeln macht ihr einen Heidenspass, da jauchzt sie richtig. Wahrscheinlich spürt sie erst unter dieser starken Bewegung so richtig ihren Körper und hat Freude daran. Frau Laube meinte, dass sie bestimmt viel Spass am Reiten hätte. Naja, damit warten wir wohl noch ein bisschen. Lustigerweise habe ich gerade gestern Abend in einem anderen Buch über den Zusammenhang von Motorik und Sensitivität gelesen. Nämlich dass Probleme bei der Motorik oft weniger mit den schwachen Muskeln zu tun haben, als mit der schlechten Übertragung von Sinnesreizen. Wenn ich meine Beine nicht richtig spüre, wie soll ich sie da richtig einsetzen? Das ist ein ganz neuer Gedanke für mich gewesen. Aber logisch. Wieder ein neues Puzzleteil, das wir in unseren Alltag integrieren müssen. Die allabendliche Massage nach dem Baden. Das spielerische Drücken der Arme und Hände, Beine und Füsse beim Wickeln. Und dabei noch Benennen. Lola hat sich heute totgelacht, als ich sie ein bisschen fester gedrückt habe, als hätte ich sie gekitzelt. Sie hat jedenfalls ihren Spass.
Ganz ähnliche Anregungen gab es bei der neuen Logopädin, Frau Petroschke, die Castillo-Morales-Therapeutin ist. Wenn wir die Mundmotorik verbessern wollen, die ja für Sprechen und Essen entscheiden ist, dann müssen wir die Grundspannung im ganzen Körper erhöhen. Ist der Köper in einer guten Haltung, hat er auch Ressourcen frei für den Mundbereich. Hat das Kind Probleme beim Sitzen oder Stehen, hält sich krumm, dann hängt auch der Mundbereich runter, der Mund steht offen, die Zunge hängt raus. Ein Tip von ihr: Lola beim Sitzen auf dem Hochstuhl einen Sitzkeil (ein zusammengelegtes Handtuch tut's auch) unter den Hintern schieben. Dann kann sie leichter aufrecht sitzen. Eine bessere Wahrnehmung und Steuerung der Zunge kann aber auch durch die Sensibilisierung der unteren Gliedmassen, besonders der Füße, gefördert werden. Irgeendwie muss das wohl zusammen hängen. Das kann man verbessern, indem man die Füße massiert oder drückt. Frau Petroschke hat Lolas Füße dabei sogar gehalten und dabei mit ihren Händen 'vibriert'. Das scheint bei Castillo-Morales speziell wichtig zu sein. Ich kann aber auch einfach zum Beispiel beim Stillen mit meiner freien Hand ihre Füße halten, fester streicheln, kraulen. Hauptsache irgendwelche Stimuli geben. Auch hier also wieder die Wichtigkeit der besseren Eigenwahrnehmung.
Bei der Frühförderung bei Frau Sammler gab's diese Woche keine grossen neuen Anregungen. Es ist aber immer ein schöner Ruhepunkt, gerade weil die Sitzungen immer ganz ähnlich balaufen und man sehr schön Veränderung beobachten kann. Lola war gestern allerdings nicht besonders kollaborativ, hat viel weggeworfen, alles schnell liegengelassen, an keine Spielzeug so richtig Freude gefunden. Sie ist zur Zeit einfach sehr auf Sprache fixiert, am liebsten würde sie nur mit ihrem Geplapper unterhalten oder unterhalten werden. 'Mamama, dadadada, böllaböllabölla, adadada, ahhhhh, düdüdüdadadüdüdü'. Es sind doch einige neue Vokale und Konsonanten dazu gekommen, wenn auch nicht immer so deutlich, wie es diese Transkription erscheinen lässt. Aber da wir immer fleissig darauf reagieren, plappert Lola weiter, ja sie macht am liebsten nix anderes. Frau Sammler sagte, dass es manchmal nur ein sehr kurzes Zeitfenster sei, in dem die Kinder solch ein Interesse an Sprache zeigen würden. Bei manchen wäre die Phase sehr kurz und dann käme ganz lange eher Desinteresse. Wir sollen also gut darauf eingehen. Und gerne auch die angebotenen Laute verdoppeln, falls Lola es nicht selber macht. Denn um wirklich sprechen zu können, brauchen die Kinder ein riesiges Repertoire an Doppelsilben.
Viel Input wieder. Mal schauen, wie wir das alles wieder unterbringen, möglichst ohne dass Gefühl, langweilige Hausaufgaben machen zu müssen....
Frau Laube-Fouad, unsere Physiotherapeutin, hat heute ganz viel zur Köperwahrnehmung gemacht bzw. angeregt. Mit der Hypotonie geht auch eine schlechtere Eigenwahrnehmung und niedrigere Sensibilität für Berührungen einher. Das kann man sich so vorstellen, als würde man sich die Finger mit Tesafilm umwickeln und dann hinter dem eigenen Rücken damit etwas anzufassen versuchen. SEHR schwierig bis unmöglich! Deshalb soll ich Lola helfen, ihren Körper besser zu spüren. Durch regelmässige Massagen mit Öl oder Creme, kräftiges Abbürsten oder Abtrocknen. einfach auch mal fester Anfassen (ohne ihr natürlich weh zu tun), damit sie ein besseres Gefühl für ihren Körper bekommt. Auch könnte ich mal ihre Arme oder Beine mit einem Verband einbandagieren und dann gemeinsam mit ihr abrollen. Oder sie mit einer Flaschenspülbürste mit den harten Borsten spielen lassen. Heute Abend hab ich Lola gleich ausgiebig massiert, so wie ich es noch von der Indischen Babymassage kenne. Und sie hat es sichtlich genossen. Generell ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass Lola unglaublich Spass an wilden Spielen hat, bei denen man sie durch die Luft wirbelt oder auf den Beinen oder Hüften hopsen lässt. Auch Schaukeln macht ihr einen Heidenspass, da jauchzt sie richtig. Wahrscheinlich spürt sie erst unter dieser starken Bewegung so richtig ihren Körper und hat Freude daran. Frau Laube meinte, dass sie bestimmt viel Spass am Reiten hätte. Naja, damit warten wir wohl noch ein bisschen. Lustigerweise habe ich gerade gestern Abend in einem anderen Buch über den Zusammenhang von Motorik und Sensitivität gelesen. Nämlich dass Probleme bei der Motorik oft weniger mit den schwachen Muskeln zu tun haben, als mit der schlechten Übertragung von Sinnesreizen. Wenn ich meine Beine nicht richtig spüre, wie soll ich sie da richtig einsetzen? Das ist ein ganz neuer Gedanke für mich gewesen. Aber logisch. Wieder ein neues Puzzleteil, das wir in unseren Alltag integrieren müssen. Die allabendliche Massage nach dem Baden. Das spielerische Drücken der Arme und Hände, Beine und Füsse beim Wickeln. Und dabei noch Benennen. Lola hat sich heute totgelacht, als ich sie ein bisschen fester gedrückt habe, als hätte ich sie gekitzelt. Sie hat jedenfalls ihren Spass.
Ganz ähnliche Anregungen gab es bei der neuen Logopädin, Frau Petroschke, die Castillo-Morales-Therapeutin ist. Wenn wir die Mundmotorik verbessern wollen, die ja für Sprechen und Essen entscheiden ist, dann müssen wir die Grundspannung im ganzen Körper erhöhen. Ist der Köper in einer guten Haltung, hat er auch Ressourcen frei für den Mundbereich. Hat das Kind Probleme beim Sitzen oder Stehen, hält sich krumm, dann hängt auch der Mundbereich runter, der Mund steht offen, die Zunge hängt raus. Ein Tip von ihr: Lola beim Sitzen auf dem Hochstuhl einen Sitzkeil (ein zusammengelegtes Handtuch tut's auch) unter den Hintern schieben. Dann kann sie leichter aufrecht sitzen. Eine bessere Wahrnehmung und Steuerung der Zunge kann aber auch durch die Sensibilisierung der unteren Gliedmassen, besonders der Füße, gefördert werden. Irgeendwie muss das wohl zusammen hängen. Das kann man verbessern, indem man die Füße massiert oder drückt. Frau Petroschke hat Lolas Füße dabei sogar gehalten und dabei mit ihren Händen 'vibriert'. Das scheint bei Castillo-Morales speziell wichtig zu sein. Ich kann aber auch einfach zum Beispiel beim Stillen mit meiner freien Hand ihre Füße halten, fester streicheln, kraulen. Hauptsache irgendwelche Stimuli geben. Auch hier also wieder die Wichtigkeit der besseren Eigenwahrnehmung.
Bei der Frühförderung bei Frau Sammler gab's diese Woche keine grossen neuen Anregungen. Es ist aber immer ein schöner Ruhepunkt, gerade weil die Sitzungen immer ganz ähnlich balaufen und man sehr schön Veränderung beobachten kann. Lola war gestern allerdings nicht besonders kollaborativ, hat viel weggeworfen, alles schnell liegengelassen, an keine Spielzeug so richtig Freude gefunden. Sie ist zur Zeit einfach sehr auf Sprache fixiert, am liebsten würde sie nur mit ihrem Geplapper unterhalten oder unterhalten werden. 'Mamama, dadadada, böllaböllabölla, adadada, ahhhhh, düdüdüdadadüdüdü'. Es sind doch einige neue Vokale und Konsonanten dazu gekommen, wenn auch nicht immer so deutlich, wie es diese Transkription erscheinen lässt. Aber da wir immer fleissig darauf reagieren, plappert Lola weiter, ja sie macht am liebsten nix anderes. Frau Sammler sagte, dass es manchmal nur ein sehr kurzes Zeitfenster sei, in dem die Kinder solch ein Interesse an Sprache zeigen würden. Bei manchen wäre die Phase sehr kurz und dann käme ganz lange eher Desinteresse. Wir sollen also gut darauf eingehen. Und gerne auch die angebotenen Laute verdoppeln, falls Lola es nicht selber macht. Denn um wirklich sprechen zu können, brauchen die Kinder ein riesiges Repertoire an Doppelsilben.
Viel Input wieder. Mal schauen, wie wir das alles wieder unterbringen, möglichst ohne dass Gefühl, langweilige Hausaufgaben machen zu müssen....
Montag, 13. April 2009
'Mama'
Lola hat mich heute Mittag angeschaut und ganz laut und deutlich 'Mama' gesagt. Und über beide Ohren gestrahlt. Und ich erst!
Seit längerem sagt sie schon 'mamamama', wenn sie was essen will. Und auch immer öfter, wenn sie zu mir will. Oder im bett, wenn sie will, dass ich komme. Aber 'Mama', so schön und klar und deutlich, dass gab's noch nie! Mein Herz geht auf...
Seit längerem sagt sie schon 'mamamama', wenn sie was essen will. Und auch immer öfter, wenn sie zu mir will. Oder im bett, wenn sie will, dass ich komme. Aber 'Mama', so schön und klar und deutlich, dass gab's noch nie! Mein Herz geht auf...
Lola Gukt mal wieder vorbei!
Lola ist jetzt schon ganz berühmt. Denn Birgit Butz von der Seite 'Sprechende Hände' hat unsere Erfahrungen und jüngsten Erfolge mit Guk nun öffentlich gemacht. Auf diesen Seiten hat sie meine bisherigen Blog-Einträge ganz wunderschön zusammengefasst. Tausend Dank Brigit, sieht wirklich SUPER aus. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, das wäre das schönste!
Im Garten
Ostern zuhause
Eigentlich wollten wir alle zusammen Ostern nach Berlin zu meinen Eltern fahren. Aber da ist nix draus geworden, denn uns hat's mal wieder erwischt, einen nach dem anderen. Auch Lola natürlich. Aber dank Antibiotika, es ging mal wieder nicht ohne, war sie schon am Karfreitag wieder bester Dinge. Zumindest hat sie nicht mehr gefiebert, nur noch wenig gehustet und nicht mehr ununterbrochen geweint bzw. geschlafen.
So sind meine Eltern über die Feiertage zu uns nach Leipzig gekommen und haben uns wieder aufgepäppelt. Tausend Dank an Euch, es war wirklich wunderschön und einfach richtig schön zum Seele baumeln lassen.
Aber auch meine Mutter hatte zu Beginn leider kein grosses Glück beim Füttern vom Lola. Die hat nämlich eine ganze Woche lang keinen Bissen zu sich genommen. Hier die Dokumnetation der ersten Versuche.
Aber auf dem frisch geputzten und neu bepflanzten Balkon (sieht man hier allerdings nicht) kam Lola wieder auf andere Ideen und hat den Rest der Ostertage ihr breites Grinsen nicht wieder abgelegt.
Auch die Gute-Nacht-Geschichte vom Opa führte zu grosser Aufmerksamkeit. Irgendwas ist doch da anders? Sonst erzählt die nämlich Ricardo immer, zwar aus dem gleichen Buch, aber auf Spanisch.
Wie froh und dankbar bin ich, dass wir wieder alle munter und gesund sind.
So sind meine Eltern über die Feiertage zu uns nach Leipzig gekommen und haben uns wieder aufgepäppelt. Tausend Dank an Euch, es war wirklich wunderschön und einfach richtig schön zum Seele baumeln lassen.
Aber auch meine Mutter hatte zu Beginn leider kein grosses Glück beim Füttern vom Lola. Die hat nämlich eine ganze Woche lang keinen Bissen zu sich genommen. Hier die Dokumnetation der ersten Versuche.
Aber auf dem frisch geputzten und neu bepflanzten Balkon (sieht man hier allerdings nicht) kam Lola wieder auf andere Ideen und hat den Rest der Ostertage ihr breites Grinsen nicht wieder abgelegt.
Auch die Gute-Nacht-Geschichte vom Opa führte zu grosser Aufmerksamkeit. Irgendwas ist doch da anders? Sonst erzählt die nämlich Ricardo immer, zwar aus dem gleichen Buch, aber auf Spanisch.
Wie froh und dankbar bin ich, dass wir wieder alle munter und gesund sind.