Greta: "Mama, warum schreiben Erwachsene immer so langweilige Bücher, über Gefühle und so...?"
(...)
Pavel kaspert am Tisch rum. Zieht sich das Hemd aus.
Mama: "Pavel, setzt dich bitte jetzt richtig hin und iss!"
Pavel kaspert weiter rum.
Mama: "Hör auf, so rumzubocken...
Pavel: "Is bin nis bockig, is bin süß!"
Mama: '"Ihr seid so süß, alle!"
Lola: "Ja!"
Pavel: "Is bin nis süß! Is bin bockig. Lola auch bockig. Greta auch bockig. Mama AUCH bockig!!!"
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Donnerstag, 18. Dezember 2014
Montag, 15. Dezember 2014
Best of 'Selbstbestimmt 2014'
Heute morgen begrüßte mich Annette, Pavels Tagemutter damit, dass wir ja jetzt richtige lokale Berühmtheiten seien. Sie hätte uns Sonntag früh im MDR gesehen! Was? Und ich wusste gar nichts davon.... Im Tagesverlauf wurde ich dann auch noch mehrere Male darauf angesprochen. Und auch mal intensiver angeschaut... (so ist das also als Prominenter!)
Die Sendung Selbstbestimmt und ihr Moderator Martin Fromme fanden den MDR-Beitrag über Lola und uns 'Eine Welt ohne Behinderung! so bewegend, dass er zum 'Best of 2014' ausgewählt wurde!!!
Wie ich mich freue! Für Lola und für uns! Für ihren Weg, der doch so viele berührt und hoffentlich auch inspiriert!
Hier könnte ihr alles nachlesen und den Beitrag auch gerne anschauen und natürlich weiterempfehlen!
Danke, Euch allen! Danke!
Die Sendung Selbstbestimmt und ihr Moderator Martin Fromme fanden den MDR-Beitrag über Lola und uns 'Eine Welt ohne Behinderung! so bewegend, dass er zum 'Best of 2014' ausgewählt wurde!!!
Wie ich mich freue! Für Lola und für uns! Für ihren Weg, der doch so viele berührt und hoffentlich auch inspiriert!
Hier könnte ihr alles nachlesen und den Beitrag auch gerne anschauen und natürlich weiterempfehlen!
Danke, Euch allen! Danke!
Sonntag, 14. Dezember 2014
Alleine Übernachten!
Heute Nacht hat Lola zum ersten Mal ganz alleine bei ihrer Freundin übernachtet! Bei dem Mädchen aus ihrer Klasse, die mich immer so ausgequetscht hatte zum Thema 'Behinderung', ja genau bei der!
Erst haben die beiden nachmittags zusammen gespielt, dann am nächsten Morgen nochmal und dann gefragt, ob sie zusammen übernachten dürfen. Bei ihr zu Hause. Und ich hab gesagt, na klar! Wenn deine Eltern einverstanden sind....
Greta ist befreundet mit der großen Schwester und wollte auch dort schlafen. Das machte es leichter für mich und auch die Eltern des Mädchens. Für Lola war das überhaupt keine Frage.
Am Nachmittag packte sie ganz selbständig ihren Rucksack mit Schlafanzug, Kuscheltier, Zahnbürste und frischer Wäsche für den nächsten Morgen (ich hab sie nur daran erinnert, gepackt hat sie alles komplett alleine!). Gab mir ein Küsschen und weg war sie zusammen mit Greta, ein paar Häuser weiter. Nicht einmal umgedreht hat sie sich.
Und es gab überhaupt keine Probleme. Die Mutter rief heute früh an und meinte, was für liebe und nette Mädchen die beiden seien. Das könnten wir immer wieder machen. Lola hätte zusammen mit ihrer Tochter auf der Wohnzimmercouch übernachtet, zwar etwas länger beim Einschlafen gebraucht, aber alles ohne Probleme. Heute früh hätte sie die beiden zum Brötchen holen geschickt (es sind beides Erstklässler!), das wär hoffentlich ok für mich gewesen. Wow!!
Immer wieder überrascht mich dieses kleine, selbstbewusste Mädchen. Lola. Die ihren Weg geht. Loslassen! Sag ich mir immer wieder... Meine begrenzten Erwartungen an das, was sie kann und welche Wege ihr offen stehen.
Da hat es sich doch gelohnt, dass wir in letzter Zeit so konsequent darauf geachtet haben, dass sie selbständig handelt (alleine ausziehen und anziehen, ihre Sachen packen, mal einkaufen gehen, an der Kasse bezahlen) und sich an 'soziale Regeln' hält (höflich um etwas bitten, am Tisch ordentlich essen)... Auch wenn das oft ein bitterharter Kampf mit ihr war! Und immer noch ist. Zumindest zu Hause.
Dafür stehen ihr nun auch ganz andere Wege offen, die sie alleine gehen kann.
Erst haben die beiden nachmittags zusammen gespielt, dann am nächsten Morgen nochmal und dann gefragt, ob sie zusammen übernachten dürfen. Bei ihr zu Hause. Und ich hab gesagt, na klar! Wenn deine Eltern einverstanden sind....
Greta ist befreundet mit der großen Schwester und wollte auch dort schlafen. Das machte es leichter für mich und auch die Eltern des Mädchens. Für Lola war das überhaupt keine Frage.
Am Nachmittag packte sie ganz selbständig ihren Rucksack mit Schlafanzug, Kuscheltier, Zahnbürste und frischer Wäsche für den nächsten Morgen (ich hab sie nur daran erinnert, gepackt hat sie alles komplett alleine!). Gab mir ein Küsschen und weg war sie zusammen mit Greta, ein paar Häuser weiter. Nicht einmal umgedreht hat sie sich.
Und es gab überhaupt keine Probleme. Die Mutter rief heute früh an und meinte, was für liebe und nette Mädchen die beiden seien. Das könnten wir immer wieder machen. Lola hätte zusammen mit ihrer Tochter auf der Wohnzimmercouch übernachtet, zwar etwas länger beim Einschlafen gebraucht, aber alles ohne Probleme. Heute früh hätte sie die beiden zum Brötchen holen geschickt (es sind beides Erstklässler!), das wär hoffentlich ok für mich gewesen. Wow!!
Immer wieder überrascht mich dieses kleine, selbstbewusste Mädchen. Lola. Die ihren Weg geht. Loslassen! Sag ich mir immer wieder... Meine begrenzten Erwartungen an das, was sie kann und welche Wege ihr offen stehen.
Da hat es sich doch gelohnt, dass wir in letzter Zeit so konsequent darauf geachtet haben, dass sie selbständig handelt (alleine ausziehen und anziehen, ihre Sachen packen, mal einkaufen gehen, an der Kasse bezahlen) und sich an 'soziale Regeln' hält (höflich um etwas bitten, am Tisch ordentlich essen)... Auch wenn das oft ein bitterharter Kampf mit ihr war! Und immer noch ist. Zumindest zu Hause.
Dafür stehen ihr nun auch ganz andere Wege offen, die sie alleine gehen kann.
Freitag, 12. Dezember 2014
'Beliebtestes behindertes Kind'...
Noch letzte Woche habe ich wieder mal gehadert. Mit Lolas Schule. Es ist eine Schule im Aufbau, vieles muss sich erst einspielen. Ich weiß. Aber als eine Mitschülerin von Lola, die wir morgens manchmal mit zur Schule mitnehmen, vom turbulenten Unterrichtsablauf erzählte und 'dass die behinderten Kinder im hinteren Teil der Klasse gar keine Ruhe zum Lernen hätten, war ich doch recht irritiert.
Hätte ich sie doch in die Lindenhofschule geschickt, kam mir in den Kopf geschossen. Da hätte sie einen guten integrativen Förderunterricht gehabt, in Kooperation mit einer staatlichen Grundschule. Da sitzen alle Schüler ordentlich und ruhig am Platz. Da ist guter Unterricht möglich. Da würde sie mithilfe von Intraact-Plus schon lesen und schreiben können. Oder hätte bestimmt gute Grundlagen, so wissbegierig wie sie ist und so konzentriert wie sie arbeiten kann, wenn die Atmosphäre stimmt. Aber nein, ich habe mich dagegen entschieden...
Und dann noch dieser Begriff 'behinderte Kinder'. Na klar, ich sage es ja selbst. Na klar, ist sie eines der 5 'behinderten Kinder', 'Inklusionskinder', 'I-Kinder'... Egal, was man sagt. Die Tatsache bleibt. 5 Kinder haben nachgewiesenen Förderbedarf. Jeder Erwachsene weiß das. Die Lehrer. Die Eltern. Und die Kinder eben auch. Aber das so benannt zu wissen, hat mich doch irritiert.
Muss man das so abgrenzen? Woher hat das Mädchen das? Reden die Kinder in der Schule so kategorisierend über die Kinder? Wie kann man das verändern? Muss und sollte man das mit den Kindern thematisieren?
Am nächsten Morgen im Auto beginnt das Mädchen wieder ein Gespräch über das Thema 'Behinderung'. Es lässt sie nicht los, das Thema.
- 'Was an Lola ist denn 'behindert' für dich?', frage ich sie.
- 'Na alles. Sie ist eben behindert'.
- 'Was genau denn? Woran merkst du, dass sie behindert ist, und die anderen nicht.'
- 'Sie kann nicht so sprechen wie die anderen. Sie ist einfach - anders. Behindert eben.'
- 'Ja, aber jeder Mensch ist doch ein bisschen anders als der andere. Jeder kann bestimmte Sachen gut. Und andere Sachen nicht so gut. Jeder ist in bestimmten Dingen ein bisschen 'behindert', sage ich.
Ich habe das Gefühl, ihrem doch recht diffusen Begriff von Behinderung etwas mehr Inhalt zu geben. Etwas dagegen zu setzen.
- 'Ja, das stimmt', sagt sie.
- 'Lola hat nämlich Down-Syndrom. Und das macht, dass sie große Probleme beim Sprechen hat. Auch wenn sie sehr gut versteht. Aber weißt Du, Lola kann sehr gut fühlen, wie es anderen Menschen geht. Viel stärker als andere. Das kann sie besonders gut.'
- 'Oh ja, das stimmt. Neulich in der Klasse, da hat sich ein Mädchen wehgetan und geweint. Da hat Lola sie gestreichelt und getröstet.'
- 'Genau. Und ich finde, wenn es bei Euch in der Klasse Jungs gibt, die den Unterricht stören und laut schreiend als Ritter durch die Klasse rennen, dann finde ich das 'behindert'. Weil es die anderen stört. Obwohl das Jungs sind, die nennt gar keiner 'behindert'. Aber ihr Verhalten, das ist doof, weil es anderen schadet. Das kann ich dann auch 'behindert' nennen.
- 'Oh ja. In der Klasse von meiner Schwester, da ist auch ein Junge mit Down-Syndrom. Den haben die Jungs am Anfang ganz viel geärgert und auch mal gehauen. Da hat er dann auch angefangen zu schlagen. Das hat er sich abgeguckt.'
- 'Das ist genauso 'behindert' von den Jungs. Das schadet dem Jungen und tut ihm weh. Das ist sehr sehr verletzend. Es ist wichtig, dass man anderen sagt, was einen stört. Jeder ist anders, und man muss nicht jeden mögen. Aber man darf ihn niemals schlagen. Man sollte jeden so nehmen, wie er ist. Jeder ist besonders auf seine Art.'
- 'Ja, das finde ich auch total doof von den Jungs'.
Und an dem Punkt waren wir etwa bei der Schule angekommen. Lola saß die ganze Zeit neben mir bei dem Gespräch. Auf dem Beifahrersitz. Ich schaute sie entschuldigend an. Sie hatte den Blick gesenkt. Ich weiß, ich darf nicht so vor dir reden, es tut mir leid. Schoß es mir durch den Kopf. Aber diese Fahrten sind die seltene Möglichkeit, mit anderen Kindern zu reden. Und dieses Mädchen wollte es wissen. Und in der Schule scheint es ja auch Thema zu sein...
So entließ ich Lola mit ihrer Mitschülerin in die Schule. Mit seltsam gemischten Gefühlen.
Dann war Lola eine gute Woche bei Ricardo und ich hab sie nicht gesehen. Erst gestern habe ich sie wieder abgeholt. Als ich in den Hort kam, war sie im intensiven Spiel mit eben dieser Mitschülerin und wollte gar nicht mitkommen, auch wenn sich sich natürlich freute, mich zu sehen. Auch das Mädchen meinte: 'Ach nein, nicht jetzt schon! Wie wollen doch noch spielen! Kannst du mich nicht mitnehmen?'
Und so kam es, dass wir das Mädchen heute mit zu uns genommen haben. Die beiden den Nachmittag hier verbracht haben und für morgen schon wieder verabredet sind! Und das Mädchen das Wort 'Behinderung' kein einziges Mal mehr verwendet hat. Nur einmal sagte sie, dass alle Menschen ja ein bisschen 'behindert' seien...
Beim Abholen in der Schule schon fiel mir auf, dass Lola extrem entspannt und gut gelaunt war. Und von ganz vielen Kindern verabschiedet wurde, umarmt sogar von einigen Jungs. Zwar auch mit ein paar frechen Worten geneckt, woraufhin Lola aber nur lachte und davon rannte, von den liebevoll feixenden Jungs verfolgt.
Am Telefon erzählte ich der Mutter des Mädchens davon. Ja, ihre Tochter habe ihr erzählt, dass Lola 'das beliebteste behinderte Kind der ganzen Schule sei.'
Hätte ich sie doch in die Lindenhofschule geschickt, kam mir in den Kopf geschossen. Da hätte sie einen guten integrativen Förderunterricht gehabt, in Kooperation mit einer staatlichen Grundschule. Da sitzen alle Schüler ordentlich und ruhig am Platz. Da ist guter Unterricht möglich. Da würde sie mithilfe von Intraact-Plus schon lesen und schreiben können. Oder hätte bestimmt gute Grundlagen, so wissbegierig wie sie ist und so konzentriert wie sie arbeiten kann, wenn die Atmosphäre stimmt. Aber nein, ich habe mich dagegen entschieden...
Und dann noch dieser Begriff 'behinderte Kinder'. Na klar, ich sage es ja selbst. Na klar, ist sie eines der 5 'behinderten Kinder', 'Inklusionskinder', 'I-Kinder'... Egal, was man sagt. Die Tatsache bleibt. 5 Kinder haben nachgewiesenen Förderbedarf. Jeder Erwachsene weiß das. Die Lehrer. Die Eltern. Und die Kinder eben auch. Aber das so benannt zu wissen, hat mich doch irritiert.
Muss man das so abgrenzen? Woher hat das Mädchen das? Reden die Kinder in der Schule so kategorisierend über die Kinder? Wie kann man das verändern? Muss und sollte man das mit den Kindern thematisieren?
Am nächsten Morgen im Auto beginnt das Mädchen wieder ein Gespräch über das Thema 'Behinderung'. Es lässt sie nicht los, das Thema.
- 'Was an Lola ist denn 'behindert' für dich?', frage ich sie.
- 'Na alles. Sie ist eben behindert'.
- 'Was genau denn? Woran merkst du, dass sie behindert ist, und die anderen nicht.'
- 'Sie kann nicht so sprechen wie die anderen. Sie ist einfach - anders. Behindert eben.'
- 'Ja, aber jeder Mensch ist doch ein bisschen anders als der andere. Jeder kann bestimmte Sachen gut. Und andere Sachen nicht so gut. Jeder ist in bestimmten Dingen ein bisschen 'behindert', sage ich.
Ich habe das Gefühl, ihrem doch recht diffusen Begriff von Behinderung etwas mehr Inhalt zu geben. Etwas dagegen zu setzen.
- 'Ja, das stimmt', sagt sie.
- 'Lola hat nämlich Down-Syndrom. Und das macht, dass sie große Probleme beim Sprechen hat. Auch wenn sie sehr gut versteht. Aber weißt Du, Lola kann sehr gut fühlen, wie es anderen Menschen geht. Viel stärker als andere. Das kann sie besonders gut.'
- 'Oh ja, das stimmt. Neulich in der Klasse, da hat sich ein Mädchen wehgetan und geweint. Da hat Lola sie gestreichelt und getröstet.'
- 'Genau. Und ich finde, wenn es bei Euch in der Klasse Jungs gibt, die den Unterricht stören und laut schreiend als Ritter durch die Klasse rennen, dann finde ich das 'behindert'. Weil es die anderen stört. Obwohl das Jungs sind, die nennt gar keiner 'behindert'. Aber ihr Verhalten, das ist doof, weil es anderen schadet. Das kann ich dann auch 'behindert' nennen.
- 'Oh ja. In der Klasse von meiner Schwester, da ist auch ein Junge mit Down-Syndrom. Den haben die Jungs am Anfang ganz viel geärgert und auch mal gehauen. Da hat er dann auch angefangen zu schlagen. Das hat er sich abgeguckt.'
- 'Das ist genauso 'behindert' von den Jungs. Das schadet dem Jungen und tut ihm weh. Das ist sehr sehr verletzend. Es ist wichtig, dass man anderen sagt, was einen stört. Jeder ist anders, und man muss nicht jeden mögen. Aber man darf ihn niemals schlagen. Man sollte jeden so nehmen, wie er ist. Jeder ist besonders auf seine Art.'
- 'Ja, das finde ich auch total doof von den Jungs'.
Und an dem Punkt waren wir etwa bei der Schule angekommen. Lola saß die ganze Zeit neben mir bei dem Gespräch. Auf dem Beifahrersitz. Ich schaute sie entschuldigend an. Sie hatte den Blick gesenkt. Ich weiß, ich darf nicht so vor dir reden, es tut mir leid. Schoß es mir durch den Kopf. Aber diese Fahrten sind die seltene Möglichkeit, mit anderen Kindern zu reden. Und dieses Mädchen wollte es wissen. Und in der Schule scheint es ja auch Thema zu sein...
So entließ ich Lola mit ihrer Mitschülerin in die Schule. Mit seltsam gemischten Gefühlen.
Dann war Lola eine gute Woche bei Ricardo und ich hab sie nicht gesehen. Erst gestern habe ich sie wieder abgeholt. Als ich in den Hort kam, war sie im intensiven Spiel mit eben dieser Mitschülerin und wollte gar nicht mitkommen, auch wenn sich sich natürlich freute, mich zu sehen. Auch das Mädchen meinte: 'Ach nein, nicht jetzt schon! Wie wollen doch noch spielen! Kannst du mich nicht mitnehmen?'
Und so kam es, dass wir das Mädchen heute mit zu uns genommen haben. Die beiden den Nachmittag hier verbracht haben und für morgen schon wieder verabredet sind! Und das Mädchen das Wort 'Behinderung' kein einziges Mal mehr verwendet hat. Nur einmal sagte sie, dass alle Menschen ja ein bisschen 'behindert' seien...
Beim Abholen in der Schule schon fiel mir auf, dass Lola extrem entspannt und gut gelaunt war. Und von ganz vielen Kindern verabschiedet wurde, umarmt sogar von einigen Jungs. Zwar auch mit ein paar frechen Worten geneckt, woraufhin Lola aber nur lachte und davon rannte, von den liebevoll feixenden Jungs verfolgt.
Am Telefon erzählte ich der Mutter des Mädchens davon. Ja, ihre Tochter habe ihr erzählt, dass Lola 'das beliebteste behinderte Kind der ganzen Schule sei.'
Montag, 1. Dezember 2014
Be my baby!
Jung, verliebt, Down-Syndrom. Und? Schwanger...
Ein Film über das Leben einer jungen Frau mit Down-Syndrom, die alle Fähigkeiten hat, verliebt ist, von ihrem Freund ein Kind erwartet. Und über unzählige gesellschaftliche und familiäre Widerstände und Hürden stolpert. Weil das Elternsein für Menschen mit Down-Syndrom immer noch ein Skandal ist. Obwohl es doch zum Leben dazu gehört....
Heute zu sehen, um Mitternacht (00:05) im ZDF oder am Freitag um 20:15 Uhr auf ZDF-Kultur. Der Debütfilm von Christina Schiewe. Mit der großartigen Carina Kühne in ihrer ersten Rolle. Das deutsche Pendant zum spanischen Film 'me too' mit Pablo Pineda.
Schaut es Euch an!
Der Film hat schon mehrere Preise gewonnen. Unter anderem gestern Nacht das Mainzer Rad beim FILMZ, dem Festival des Deutschen Kinos.
Ein Film über das Leben einer jungen Frau mit Down-Syndrom, die alle Fähigkeiten hat, verliebt ist, von ihrem Freund ein Kind erwartet. Und über unzählige gesellschaftliche und familiäre Widerstände und Hürden stolpert. Weil das Elternsein für Menschen mit Down-Syndrom immer noch ein Skandal ist. Obwohl es doch zum Leben dazu gehört....
Heute zu sehen, um Mitternacht (00:05) im ZDF oder am Freitag um 20:15 Uhr auf ZDF-Kultur. Der Debütfilm von Christina Schiewe. Mit der großartigen Carina Kühne in ihrer ersten Rolle. Das deutsche Pendant zum spanischen Film 'me too' mit Pablo Pineda.
Schaut es Euch an!
Der Film hat schon mehrere Preise gewonnen. Unter anderem gestern Nacht das Mainzer Rad beim FILMZ, dem Festival des Deutschen Kinos.
Dienstag, 25. November 2014
Spielerei?
Wenn ich mir für Lola etwas beruflich vorstellen kann, dann später einmal Schauspielerin zu werden... So wie diese drei in ihrem aktuellen Stück 'Drei Schwestern'. Das derzeit in den Sophiensälen in Berlin aufgeführt wird. Was wäre das für ein Traum!
Oder ist er zu hoch gegriffen? Gehe ich zu weit? Schließlich soll Lola das ja einmal alleine entscheiden, ob sie als Künstlerin leben will oder nicht. Vielleicht will sie viel lieber etwas Handfestes, in die Gastronomie vielleicht, wie ihr Frau Sammler, ihre erste Frühförderin, immer prophezeit hat, und was angesichts ihrer Koch- und Backleidenschaft sicher naheliegend wäre....
Und doch wäre Theater sicher auch etwas für sie. Wo sie sich, gerade im pantomimischen Spiel, in einer Präzision und Genauigkeit ausdrücken kann, die ich oft mit Erstaunen und fast Bewunderung beobachte. Mit ihrem ganzen Körper, ihrer ganzen Seele spielt sie ganze Szenen nach, die sie erlebt hat.
Und da ihr immer noch die genauen Worte und die korrekte Grammatik fehlen, oft mit erstaunlichem Detail. Mit wilden Gesten, groß und ausufernd, aber auch kleinen feinen Bewegungen. Ein feines zärtliches Streicheln über die Wange, ein Wimpernschlag, ein Schnalzen mit der Zunge, dass man manchmal den Eindruck hat, man würde das Original erleben. Auch lautes Schreien unter Schmerzen ahmt sie oft so täuschungsecht nach, das die Horterzieher der Schule anfänglich ehrlich besorgt waren.
Ich freue mich jetzt schon auf die ersten Theateraufführungen in der Waldorfschule, ...
Oder ist er zu hoch gegriffen? Gehe ich zu weit? Schließlich soll Lola das ja einmal alleine entscheiden, ob sie als Künstlerin leben will oder nicht. Vielleicht will sie viel lieber etwas Handfestes, in die Gastronomie vielleicht, wie ihr Frau Sammler, ihre erste Frühförderin, immer prophezeit hat, und was angesichts ihrer Koch- und Backleidenschaft sicher naheliegend wäre....
Und doch wäre Theater sicher auch etwas für sie. Wo sie sich, gerade im pantomimischen Spiel, in einer Präzision und Genauigkeit ausdrücken kann, die ich oft mit Erstaunen und fast Bewunderung beobachte. Mit ihrem ganzen Körper, ihrer ganzen Seele spielt sie ganze Szenen nach, die sie erlebt hat.
Und da ihr immer noch die genauen Worte und die korrekte Grammatik fehlen, oft mit erstaunlichem Detail. Mit wilden Gesten, groß und ausufernd, aber auch kleinen feinen Bewegungen. Ein feines zärtliches Streicheln über die Wange, ein Wimpernschlag, ein Schnalzen mit der Zunge, dass man manchmal den Eindruck hat, man würde das Original erleben. Auch lautes Schreien unter Schmerzen ahmt sie oft so täuschungsecht nach, das die Horterzieher der Schule anfänglich ehrlich besorgt waren.
Ich freue mich jetzt schon auf die ersten Theateraufführungen in der Waldorfschule, ...
Montag, 24. November 2014
Fluch der Freiheit
Jetzt habe ich sie. Freiheit. Freiheit, zu tun und zu lassen, was ich möchte. Vier bis fünf lange Stunden lang. Von 9 bis 14 Uhr. Habe den Traum wahr gemacht, mich befreit aus einem Job, der mich lange schon unglücklich gemacht hat. Bin den Schritt gegangen, gegen die Vernunft, einfach dem Gefühl gefolgt. Wie lange schon hat es mich solche Überwindung gekostet, meine Arbeit zu tun. Immer weiter zu funktionieren, immer mit diesem Widerstand im Bauch, dieser Wut, dieser Unruhe.
Gegen die Pflicht, gegen die Sicherheit, habe ich mich durchgerungen, auf mein Gefühl zu hören. Zu sagen, nein, Stopp! Ich steige aus! Ich kann nicht mehr!
Wie lange hatte ich Angst, genau davor. Zu sagen, ich kann nicht mehr. Ganz öffentlich. Meine Grenze zuzugeben. Ich kann nicht mehr.
Aber so ist es eben. Ich konnte nicht mehr. Und jetzt, wo ich mich durchgerungen habe, diesen Schritt zu tun, war es so lächerlich einfach, dass ich mich manchmal frage, wieso ich so lange damit gewartet habe....
Das Leben ist ein Geschenk! Und ich will nicht mehr länger warten, es auszupacken. Sondern endlich zuschlagen und es ausleben, meinen Impulsen folgen, mutig sein und neue Dinge ausprobieren. Schauen was passiert. Nicht immer aus Angst, scheitern zu können, alles unversucht lassen. Und vor lauter Wunsch nach Sicherheit am Ende einfach nur sicher unglücklich sein.
Welch ein Schlag. Welch eine Freiheit. Welch ein Geschenk! Das Leben!
Und doch stehe ich dieser Tage in einem seltsamen Zwischenzustand da. Und merke wie ein Teil von mir hadert. Sich den sicheren bequemen Job zurückwünscht. Meine Pflicht tun können, auf die anderen schimpfen können, einen festen Tagesablauf haben, feste Strukturen... Das alles ist jetzt weggefallen. Alle Möglichkeiten liegen vor mir. Ich kann nun gehn, wohin ich will... (zumindest ein paar Stunden lang am Tag)
Und wie seltsam, kaum habe ich die Freiheit, will ich sie schon wieder loswerden. Suche nach neuen verbindlichen Strukturen, regelmäßigen Tätigkeiten, Aufgaben ... Fluch des Pflichtgefühls. Muss ich das auch noch mit ausrotten? Oder Fluch der Freiheit, mit der wie Menschen einfach nicht umgehen können? Oder ich zumindest nicht.
Diesmal zumindest will ich diesen Zustand der Unruhe und Orientierungslosigkeit ertragen. Und mich nicht rastlos in eine neue feste Aufgabe stürzen, nur um irgendetwas zu haben.
Nein, ich will die Freiheit aushalten! Und lernen, wie man seiner Intuition folgt. Als ein Mensch, der jahrelang aus Pflicht heraus gelebt hat. Muss ich vielleicht auch erst lernen, wie man das tut. Im Vertrauen, dass diese Intuition mich einen ebenso guten Weg führt, oder vielleicht sogar einen besseren, als der ja so vernünftige Verstand, der sich leider um Fragen wie Glück und Zufriedenheit manchmal so wenig schert.
Gegen die Pflicht, gegen die Sicherheit, habe ich mich durchgerungen, auf mein Gefühl zu hören. Zu sagen, nein, Stopp! Ich steige aus! Ich kann nicht mehr!
Wie lange hatte ich Angst, genau davor. Zu sagen, ich kann nicht mehr. Ganz öffentlich. Meine Grenze zuzugeben. Ich kann nicht mehr.
Aber so ist es eben. Ich konnte nicht mehr. Und jetzt, wo ich mich durchgerungen habe, diesen Schritt zu tun, war es so lächerlich einfach, dass ich mich manchmal frage, wieso ich so lange damit gewartet habe....
Das Leben ist ein Geschenk! Und ich will nicht mehr länger warten, es auszupacken. Sondern endlich zuschlagen und es ausleben, meinen Impulsen folgen, mutig sein und neue Dinge ausprobieren. Schauen was passiert. Nicht immer aus Angst, scheitern zu können, alles unversucht lassen. Und vor lauter Wunsch nach Sicherheit am Ende einfach nur sicher unglücklich sein.
Welch ein Schlag. Welch eine Freiheit. Welch ein Geschenk! Das Leben!
Und doch stehe ich dieser Tage in einem seltsamen Zwischenzustand da. Und merke wie ein Teil von mir hadert. Sich den sicheren bequemen Job zurückwünscht. Meine Pflicht tun können, auf die anderen schimpfen können, einen festen Tagesablauf haben, feste Strukturen... Das alles ist jetzt weggefallen. Alle Möglichkeiten liegen vor mir. Ich kann nun gehn, wohin ich will... (zumindest ein paar Stunden lang am Tag)
Und wie seltsam, kaum habe ich die Freiheit, will ich sie schon wieder loswerden. Suche nach neuen verbindlichen Strukturen, regelmäßigen Tätigkeiten, Aufgaben ... Fluch des Pflichtgefühls. Muss ich das auch noch mit ausrotten? Oder Fluch der Freiheit, mit der wie Menschen einfach nicht umgehen können? Oder ich zumindest nicht.
Diesmal zumindest will ich diesen Zustand der Unruhe und Orientierungslosigkeit ertragen. Und mich nicht rastlos in eine neue feste Aufgabe stürzen, nur um irgendetwas zu haben.
Nein, ich will die Freiheit aushalten! Und lernen, wie man seiner Intuition folgt. Als ein Mensch, der jahrelang aus Pflicht heraus gelebt hat. Muss ich vielleicht auch erst lernen, wie man das tut. Im Vertrauen, dass diese Intuition mich einen ebenso guten Weg führt, oder vielleicht sogar einen besseren, als der ja so vernünftige Verstand, der sich leider um Fragen wie Glück und Zufriedenheit manchmal so wenig schert.
Sonntag, 23. November 2014
Was Lola mich gelehrt hat...
Als mein Vater vor drei Jahren starb, wusste ich seit zwei Wochen, dass ich schwanger bin. Mit Pavel. Der damals noch kein Pavel für mich war, sondern nur ein Versprechen. Ein Geschenk des Lebens. Das meinem Vater gerade genommen worden war. Und ich stand zwischen den Welten. Wie an einem Tau rissen die beiden an mir. Der eine vom Anfang, der andere vom Ende her.
Ich hätte vor Trauer mich vergraben wollen, versinken in meinem Schmerz, die Nacht einbrechen lassen für immer und nie mehr auftauchen. Aber in mir war dieses kleine feine Leben, und seine aufkeimende Kraft und meine Verantwortung. Und so drückte ich den Schmerz beiseite. Verbot ihm den Eintritt und zog den Reißverschluss zu, so fest, dass er seitdem sich nicht mehr hat öffnen lassen....
Als das schwarze Gefühl aber eine Zeitlang so mächtig wurde, dass ich fast umfiel und unter der Last zusammen zu brechen drohte, kam kurz die Frage auf, ob es wohl ein günstiger Moment wäre, einem kleinen Wesen das Leben zu schenken. Ob ich nicht ... (es war das erste und einzige Mal, dass ich mir auch nur jemals diese Frage gestellt habe.)
Nein, niemals!!! Wie soll ich diesem Wesen in mir das Leben verweigern, wenn ich auf der anderen Seite akzeptieren muss, dass mein Vater unwiderruflich gegangen ist. So wie ich seinen Tod akzeptieren muss, muss ich auch das neue Leben akzeptieren. Es ist ein Geschenk. Das ich nicht einfach zurück geben kann. Genauso wenig, wie ich meinen Vater wieder lebendig machen kann. Ich kann es nur annehmen und - tragen. Das Leben und den Tod.
Diesen Weg zu gehen, hat mich Lola gelehrt. Das Leben so anzunehmen, wie es kommt. Immer anders, als wir denken. Einzigartig.
Wenn ich es annehme als etwas, das nicht in meiner Macht steht, weder das Leben und seine Umstände, noch den Tod und seine Umstände, kann ich aufhören zu kämpfen und zu hadern und verzweifeln. Dann kann der Schmerz kommen und auch wieder gehen, so wie die Freude. Denn es liegt nicht in meiner Hand, es zu ändern. Ich kann es nur annehmen. Und loslassen.
Ich hätte vor Trauer mich vergraben wollen, versinken in meinem Schmerz, die Nacht einbrechen lassen für immer und nie mehr auftauchen. Aber in mir war dieses kleine feine Leben, und seine aufkeimende Kraft und meine Verantwortung. Und so drückte ich den Schmerz beiseite. Verbot ihm den Eintritt und zog den Reißverschluss zu, so fest, dass er seitdem sich nicht mehr hat öffnen lassen....
Als das schwarze Gefühl aber eine Zeitlang so mächtig wurde, dass ich fast umfiel und unter der Last zusammen zu brechen drohte, kam kurz die Frage auf, ob es wohl ein günstiger Moment wäre, einem kleinen Wesen das Leben zu schenken. Ob ich nicht ... (es war das erste und einzige Mal, dass ich mir auch nur jemals diese Frage gestellt habe.)
Nein, niemals!!! Wie soll ich diesem Wesen in mir das Leben verweigern, wenn ich auf der anderen Seite akzeptieren muss, dass mein Vater unwiderruflich gegangen ist. So wie ich seinen Tod akzeptieren muss, muss ich auch das neue Leben akzeptieren. Es ist ein Geschenk. Das ich nicht einfach zurück geben kann. Genauso wenig, wie ich meinen Vater wieder lebendig machen kann. Ich kann es nur annehmen und - tragen. Das Leben und den Tod.
Diesen Weg zu gehen, hat mich Lola gelehrt. Das Leben so anzunehmen, wie es kommt. Immer anders, als wir denken. Einzigartig.
Wenn ich es annehme als etwas, das nicht in meiner Macht steht, weder das Leben und seine Umstände, noch den Tod und seine Umstände, kann ich aufhören zu kämpfen und zu hadern und verzweifeln. Dann kann der Schmerz kommen und auch wieder gehen, so wie die Freude. Denn es liegt nicht in meiner Hand, es zu ändern. Ich kann es nur annehmen. Und loslassen.
Samstag, 22. November 2014
Ärztedynastie
Wahrscheinlich liegt es doch in den Genen. Wo neben dem Großvater auch der Urgroßvater und die Urgroßmutter schon Ärzte waren....
Donnerstag, 20. November 2014
Behindert, oder was?
Ich bin selber nicht behindert. Noch nichtmal seh-behindert. Ich weiß nicht, wie sich das anfühlt. Wie es ist, diskriminiert zu werden, komisch angeschaut zu werden. Immer wieder unterschätzt zu werden, auf diese (kleine) Abweichung reduziert zu werden. Sofort in einer Schublade zu landen. Ich kann eigentlich nicht mitreden. Und doch ... will ich Euch dieses Ereignis erzählen, was mir gestern passiert ist. Mich aufgewühlt hat und irritiert.
Wir waren abends noch einen Wein trinken. Maxim und ich. In einer netten Weinbar in der Leipziger Innenstadt. Mit dem Bauch voller Tapas und dem Kopf voll spanischem Weißwein. Kurz: bestens gelaunt. Als sich ein äusserst sympathischer Herr im Rollstuhl zu uns an den Tisch gesellte. Was wirklich nicht üblich ist, einfach seine Tischnachbarn anzusprechen. Er tat es, und mit einer solchen Offenheit und Herzlichkeit, dass ich mich sofort angesprochen fühlte. Ein witziges und absolut unkonventionelles Gespräch entspann sich, über Leipzig, Theater und Schauspiel (er ist u.a. Schauspieler), Energien zwischen Menschen, Anziehung und derlei Dinge. Dazu das schelmische Grinsen des Herren, seine prägnante Unterlippe und der Schalk in seinen Augen. Ein Double von Petrucciani hätte er sein können, dem französischen Jazzpianisten, ganz ähnlich vom Aussehen. Denn auch er hat die Glasknochenkrankheit und ist kleinwüchsig.
Als ich ihn näher darauf ansprach, wurde der Ton etwas vorwurfsvoll und aggressiv, den das Gespräch vorher gar nicht gehabt hatte. Hatte ich etwas falsches gesagt, irgendwie komisch geguckt? 'Du schaust mich so kritisch an', sagte er. Vielleicht weil ich seine Erzählung spannend fand? Nicht einen Moment hatte ich an sein Aussehen gedacht, an seine kurzen Arme, an seinen Rollstuhl. Sah nur den Schalk in den Augen, hörte den Witz in seiner Stimme.
Plötzlich begann er, sich zu rechtfertigen. 'Ja, er sei eben behindert. Damit kämen viele nicht zurecht. Da wussten die Leuten nicht, wie sie sich verhalten sollten. (...) Eine Krankheit, nein, die habe er nicht. Die könnte ja geheilt werden. Aber seine Knochen, einmal gebrochen, immer gebrochen. Das war keine Krankheit. Und kleinwüchsig, was das sein solle? Die anderen, seien die etwa alle grosswüchsig? Könnte man ja auch sagen... '
Und das Gespräch glitt ab. In einen Rechtfertigungsmonolog, dem ich irgendwann gar nichts mehr entgegen setzen wollte. Hatte ich doch das Gefühl, egal was ich sagen würde, nur in noch größere Fettnapfen zu springen. Für den Vergleich mit Lola hätte er mir wahrscheinlich die Augen ausgestochen, da kommt man dann hin, wenn man den Terminus behindert einführt...
Und der sympathische, weltoffene, unkonventionelle Herren, dessen Äußeres mir nur positiv aufgefallen war, wurde plötzlich zum Märtyrer, zum Behinderten, zum 'Krüppel', wie er sich selber plötzlich anfing zu bezeichnen. Abgestossen von seinen Selbstbezichtigungen (die er den anderen zum Vorwurf machte) rutschten wir wieder auseinander und verließen kurz drauf den gemeinsamen Tisch.
Wie unglaublich stark doch unser Selbstbild auch das Bild der anderen von uns prägt, ist mir in diesem Moment deutlich geworden. Vielleicht wollte er das in mir provozieren? Ich weiß es nicht. Jedenfalls bis zu dem Punkt, wo er selber seine körperliche Besonderheit nicht weiter erwähnt hatte als etwas, das ihn definiert oder gar limitiert, existierte diese Begrenzung auch für mich nicht. Gar nicht. Erst als er anfing, sich dagegen zu wehren.
Seltsam, das Ganze mal aus der anderen Perspektive zu erleben. Wie Unbeteiligte sich fühlen, wenn man als Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom plötzlich anfängt, sich für sein Kind zu rechtfertigen. Dass Down-Syndrom keine Krankheit ist. Was besonders daran ist und das Kind deswegen wenig spricht. Dass es sich entwickeln wird, aber eben in seinem Tempo ... (undsoweiter).
Wie irritierend muss es für Aussenstehende sein, dass ich als Mutter mich plötzlich für mein Kind entschuldige. Dass es noch nicht bis zehn zählen kann, noch nicht sicher auf einem Bein stehen. Wer würde das sonst bei einem Sechsjährigen. Wie irritierend muss das für Menschen sein, dass eine Mutter nicht einfach nur liebevoll auf ihr Kind schaut und all das sieht, was es kann, wie es lacht, wie es strahlt. Wie es ihr Herz wärmt .... oder auch anheizt, wenn es mal wieder nur Bockmist verzapft. Wie alle Kinder.
Lola ist Lola. Und ich liebe sie! Und ich könnte schreien, wenn sie auch meine fünfte Aufforderung noch überhört, als wäre sie taubstumm. Aber behindert, ist sie nicht! Sie wird höchstens behindert! Von meinen Gedanken über sie, von den Gedanken der anderen über sie oder von ihren eigenen Gedanken über sich selbst.
Und ich will alles daran setzen, dass die limitierenden Gedanken der Gesellschaft über sie niemals eindringen in ihren Kern, an ihrem Selbstwert rütteln und sie in die Verteidigung zwingen (ohne dass sie angegriffen wurde). Sondern dass sie vor allem ihre Möglichkeiten sieht, ihre Neugier, ihren Wunsch zu wachsen, sich zu entwickeln, unabhängig und selbständig zu werden. Ihren Weg zu gehen. Mit meiner Unterstützung und der von vielen anderen Menschen, die an sie glauben. Auf dass sie selber an sich glaubt! Und zur Not auch dafür kämpft, ihren Weg gehen zu dürfen. Aber nicht als Vorwurf an die Gesellschaft, sondern aus der Kraft heraus und mit dem Willen, sich selbst zu behaupten. Als Mensch und Individuum.
Der Terminus 'behindert' soll deswegen nicht in Abrede gestellt werden. Denn als Label für Unterstützungsbedarf (auf dem Ausweis, bei der Pflegestufe, bei der Steuer) ist er unabdinglich. Aber als Etikett, um sich dadurch reell oder gedanklich zu begrenzen oder begrenzen zu lassen, ein No-Go!
Wir waren abends noch einen Wein trinken. Maxim und ich. In einer netten Weinbar in der Leipziger Innenstadt. Mit dem Bauch voller Tapas und dem Kopf voll spanischem Weißwein. Kurz: bestens gelaunt. Als sich ein äusserst sympathischer Herr im Rollstuhl zu uns an den Tisch gesellte. Was wirklich nicht üblich ist, einfach seine Tischnachbarn anzusprechen. Er tat es, und mit einer solchen Offenheit und Herzlichkeit, dass ich mich sofort angesprochen fühlte. Ein witziges und absolut unkonventionelles Gespräch entspann sich, über Leipzig, Theater und Schauspiel (er ist u.a. Schauspieler), Energien zwischen Menschen, Anziehung und derlei Dinge. Dazu das schelmische Grinsen des Herren, seine prägnante Unterlippe und der Schalk in seinen Augen. Ein Double von Petrucciani hätte er sein können, dem französischen Jazzpianisten, ganz ähnlich vom Aussehen. Denn auch er hat die Glasknochenkrankheit und ist kleinwüchsig.
Als ich ihn näher darauf ansprach, wurde der Ton etwas vorwurfsvoll und aggressiv, den das Gespräch vorher gar nicht gehabt hatte. Hatte ich etwas falsches gesagt, irgendwie komisch geguckt? 'Du schaust mich so kritisch an', sagte er. Vielleicht weil ich seine Erzählung spannend fand? Nicht einen Moment hatte ich an sein Aussehen gedacht, an seine kurzen Arme, an seinen Rollstuhl. Sah nur den Schalk in den Augen, hörte den Witz in seiner Stimme.
Plötzlich begann er, sich zu rechtfertigen. 'Ja, er sei eben behindert. Damit kämen viele nicht zurecht. Da wussten die Leuten nicht, wie sie sich verhalten sollten. (...) Eine Krankheit, nein, die habe er nicht. Die könnte ja geheilt werden. Aber seine Knochen, einmal gebrochen, immer gebrochen. Das war keine Krankheit. Und kleinwüchsig, was das sein solle? Die anderen, seien die etwa alle grosswüchsig? Könnte man ja auch sagen... '
Und das Gespräch glitt ab. In einen Rechtfertigungsmonolog, dem ich irgendwann gar nichts mehr entgegen setzen wollte. Hatte ich doch das Gefühl, egal was ich sagen würde, nur in noch größere Fettnapfen zu springen. Für den Vergleich mit Lola hätte er mir wahrscheinlich die Augen ausgestochen, da kommt man dann hin, wenn man den Terminus behindert einführt...
Und der sympathische, weltoffene, unkonventionelle Herren, dessen Äußeres mir nur positiv aufgefallen war, wurde plötzlich zum Märtyrer, zum Behinderten, zum 'Krüppel', wie er sich selber plötzlich anfing zu bezeichnen. Abgestossen von seinen Selbstbezichtigungen (die er den anderen zum Vorwurf machte) rutschten wir wieder auseinander und verließen kurz drauf den gemeinsamen Tisch.
Wie unglaublich stark doch unser Selbstbild auch das Bild der anderen von uns prägt, ist mir in diesem Moment deutlich geworden. Vielleicht wollte er das in mir provozieren? Ich weiß es nicht. Jedenfalls bis zu dem Punkt, wo er selber seine körperliche Besonderheit nicht weiter erwähnt hatte als etwas, das ihn definiert oder gar limitiert, existierte diese Begrenzung auch für mich nicht. Gar nicht. Erst als er anfing, sich dagegen zu wehren.
Seltsam, das Ganze mal aus der anderen Perspektive zu erleben. Wie Unbeteiligte sich fühlen, wenn man als Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom plötzlich anfängt, sich für sein Kind zu rechtfertigen. Dass Down-Syndrom keine Krankheit ist. Was besonders daran ist und das Kind deswegen wenig spricht. Dass es sich entwickeln wird, aber eben in seinem Tempo ... (undsoweiter).
Wie irritierend muss es für Aussenstehende sein, dass ich als Mutter mich plötzlich für mein Kind entschuldige. Dass es noch nicht bis zehn zählen kann, noch nicht sicher auf einem Bein stehen. Wer würde das sonst bei einem Sechsjährigen. Wie irritierend muss das für Menschen sein, dass eine Mutter nicht einfach nur liebevoll auf ihr Kind schaut und all das sieht, was es kann, wie es lacht, wie es strahlt. Wie es ihr Herz wärmt .... oder auch anheizt, wenn es mal wieder nur Bockmist verzapft. Wie alle Kinder.
Lola ist Lola. Und ich liebe sie! Und ich könnte schreien, wenn sie auch meine fünfte Aufforderung noch überhört, als wäre sie taubstumm. Aber behindert, ist sie nicht! Sie wird höchstens behindert! Von meinen Gedanken über sie, von den Gedanken der anderen über sie oder von ihren eigenen Gedanken über sich selbst.
Und ich will alles daran setzen, dass die limitierenden Gedanken der Gesellschaft über sie niemals eindringen in ihren Kern, an ihrem Selbstwert rütteln und sie in die Verteidigung zwingen (ohne dass sie angegriffen wurde). Sondern dass sie vor allem ihre Möglichkeiten sieht, ihre Neugier, ihren Wunsch zu wachsen, sich zu entwickeln, unabhängig und selbständig zu werden. Ihren Weg zu gehen. Mit meiner Unterstützung und der von vielen anderen Menschen, die an sie glauben. Auf dass sie selber an sich glaubt! Und zur Not auch dafür kämpft, ihren Weg gehen zu dürfen. Aber nicht als Vorwurf an die Gesellschaft, sondern aus der Kraft heraus und mit dem Willen, sich selbst zu behaupten. Als Mensch und Individuum.
Der Terminus 'behindert' soll deswegen nicht in Abrede gestellt werden. Denn als Label für Unterstützungsbedarf (auf dem Ausweis, bei der Pflegestufe, bei der Steuer) ist er unabdinglich. Aber als Etikett, um sich dadurch reell oder gedanklich zu begrenzen oder begrenzen zu lassen, ein No-Go!
Sieben Jahre, und schon in der Pflege!
Mit nunmehr sieben Jahren kann man sich schon mal beruflich orientieren...
Und bei so viel mütterlicher Fürsorge im Blut und mit den Genen des Opas (zeitlebens Menschenarzt), ist die ärztliche oder pflegerische Tätigkeit ein Berufsfeld, das bei Lola auf jeden Fall Zukunft hat.
Die verpflasterten, ganzkörperverbundenen Patienten hab ich heut noch nicht vor die Kamera bekommen. Vielleicht sollten wir die erstmal zu ihren Erfahrungen mit der jungen Ärztin befragen.
Das Outfit steht ihr auf jeden Fall bestens!
Alles Gute also Geburtstagskind!!! Auf dass du deine Passion weiter ausbauen kannst!
Mittwoch, 12. November 2014
Einer fehlt...
Drei Jahre genau ist es her, dass mein Vater, Lolas Opa, aus dem Leben gegangen ist... Von einem Tag auf den anderen. Hinterlassen hat er ein Meer an Fragen und eine dicke Wand, die ich seitdem um mich und meine Gefühle gezogen habe.
Seit einigen Wochen habe ich den Mut gefunden, mich heranzutasten und kleine Löcher zu graben, Antworten zu suchen. Werde aber regelmäßig von Gefühlen von solcher Kraft überschwemmt, dass ich keine Namen dafür habe. Die mir solche Furcht einjagen, dass ich mich nur schrittchenweise vorwage.
Und heute, am Tage X, schlichtweg komplett gefühlstaub bin.
Die Trauer zulassen... Sage ich das nicht selber in meinem Buch? In der Reportage über uns? Wenn ich es nur könnte.
Wir haben heute eine Kerze angezündet für den Opa, die schon den ganzen Tag brennt. Und die Mädels haben über den Opa erzählt, woran sie sich erinnern...
Das sind die letzten gemeinsamen Bilder.
Da ist Lola drei Jahre alt.
Und beim Stöbern nach alten Bildern habe ich ein paar interessante Ideen meines Vaters zum Thema Down-Syndrom gefunden, die ich in einem alten Blogbeitrag zum Glück festgehalten habe.
Wie er mir fehlt....
Wie du mir fehlst!
Seit einigen Wochen habe ich den Mut gefunden, mich heranzutasten und kleine Löcher zu graben, Antworten zu suchen. Werde aber regelmäßig von Gefühlen von solcher Kraft überschwemmt, dass ich keine Namen dafür habe. Die mir solche Furcht einjagen, dass ich mich nur schrittchenweise vorwage.
Und heute, am Tage X, schlichtweg komplett gefühlstaub bin.
Die Trauer zulassen... Sage ich das nicht selber in meinem Buch? In der Reportage über uns? Wenn ich es nur könnte.
Wir haben heute eine Kerze angezündet für den Opa, die schon den ganzen Tag brennt. Und die Mädels haben über den Opa erzählt, woran sie sich erinnern...
Das sind die letzten gemeinsamen Bilder.
Da ist Lola drei Jahre alt.
Und beim Stöbern nach alten Bildern habe ich ein paar interessante Ideen meines Vaters zum Thema Down-Syndrom gefunden, die ich in einem alten Blogbeitrag zum Glück festgehalten habe.
Wie er mir fehlt....
Wie du mir fehlst!
Dienstag, 11. November 2014
Warum Lola dran glauben muss...
Menschen wie Lola passen einfach nicht ins Raster unserer Gesellschaft. Durchrationalisiert, dem Leistungsdenken verpflichtet, durch Moden und Hypes weitestgehend gleichgeschaltet... Man identifiziert sich mit seiner Arbeit, frei nach dem Motto 'Ich arbeite, also bin Ich'.
Was soll da ein Mensch, der vor allem der Lust und dem Moment verpflichtet ist? Dem Genuss und dem Sein in seiner Fülle. Der die Befriedigung seiner Bedürfnisse nicht aufzuschieben bereit ist bis nach Arbeitsschluss oder ins Rentenalter. Sondern jetzt, heute und hier lebt. Und auf keine (falschen) Versprechung reinfällt... (Außer, dass sie gleich im Auto vorne sitzen darf, wenn sie jetzt endlich ihre Laterne aufhebt und an meiner Hand bis zum besagten Auto geht. Und zwar jetzt!!)
(Und natürlich übertreibe ich maßlos, denn nichts wünsche ich mir sehnlicher, als dass Lola einmal einfach nur funktionieren würde. Ich sage: A. Und Lola macht: A. Aber nein!)
Nur was ich mich wirklich frage: Warum hat es die Pränataldiagnostik derartig auf Menschen mit Down-Syndrom abgesehen? Weil es dummerweise so viele vorgeburtliche Untersuchungen gibt, die schon früh Hinweise auf ein Vorliegen einer Trisomie 21 liefern und abrechenbar sind, also eine gute Einnahmequelle für die Frauenärzte und Humangenetiker darstellen?
Oder sind Menschen wie Lola aus volkswirtschaftlichen Gründen zu eliminieren, als sichere Kostenträger der Kranken-, Sozial- und Rentenkassen? Aber bei 600 - 800 Geburten im Jahr ist das doch keine Masse....
Wie viele schwerst-kriminelle Menschen, alte und kranke Menschen leben in unserem Land. Aber Todesstrafe oder aktive Sterbehilfe zu fordern, wäre ein Skandal! Warum ist die gängige Praktik der Pränataldiagnostik kein Skandal? Ist sie im Grunde nichts anderes als massiver öffentlicher Druck auf Frauen, sich für Euthanasie am eigenen Kind zu entscheiden. Im Interesse der Reinhaltung der Gesellschaft von Menschen, die keine Leistungsträger zu werden versprechen, sondern Leistungsempfänger... (Selektion nicht nach Rasse, sondern nach Leistungsethos!)
Was soll da ein Mensch, der vor allem der Lust und dem Moment verpflichtet ist? Dem Genuss und dem Sein in seiner Fülle. Der die Befriedigung seiner Bedürfnisse nicht aufzuschieben bereit ist bis nach Arbeitsschluss oder ins Rentenalter. Sondern jetzt, heute und hier lebt. Und auf keine (falschen) Versprechung reinfällt... (Außer, dass sie gleich im Auto vorne sitzen darf, wenn sie jetzt endlich ihre Laterne aufhebt und an meiner Hand bis zum besagten Auto geht. Und zwar jetzt!!)
(Und natürlich übertreibe ich maßlos, denn nichts wünsche ich mir sehnlicher, als dass Lola einmal einfach nur funktionieren würde. Ich sage: A. Und Lola macht: A. Aber nein!)
Nur was ich mich wirklich frage: Warum hat es die Pränataldiagnostik derartig auf Menschen mit Down-Syndrom abgesehen? Weil es dummerweise so viele vorgeburtliche Untersuchungen gibt, die schon früh Hinweise auf ein Vorliegen einer Trisomie 21 liefern und abrechenbar sind, also eine gute Einnahmequelle für die Frauenärzte und Humangenetiker darstellen?
Oder sind Menschen wie Lola aus volkswirtschaftlichen Gründen zu eliminieren, als sichere Kostenträger der Kranken-, Sozial- und Rentenkassen? Aber bei 600 - 800 Geburten im Jahr ist das doch keine Masse....
Wie viele schwerst-kriminelle Menschen, alte und kranke Menschen leben in unserem Land. Aber Todesstrafe oder aktive Sterbehilfe zu fordern, wäre ein Skandal! Warum ist die gängige Praktik der Pränataldiagnostik kein Skandal? Ist sie im Grunde nichts anderes als massiver öffentlicher Druck auf Frauen, sich für Euthanasie am eigenen Kind zu entscheiden. Im Interesse der Reinhaltung der Gesellschaft von Menschen, die keine Leistungsträger zu werden versprechen, sondern Leistungsempfänger... (Selektion nicht nach Rasse, sondern nach Leistungsethos!)
Mittwoch, 5. November 2014
Ein leichter Fall...
Neulich, bei einer Lesung, meinte eine Zuhörerin zu mir, 'Lola sei aber auch ein leichter Fall, das müsse ich wissen...' Ein leichter Fall? Wovon? In Vergleich zu wem?
Erstens. Keines meiner drei Kinder ist ein 'leichter Fall'. Alle drei sind absolut beratungsresistent, wenn es um für sie grundsätzliche Dinge geht (wie und wann man Geige übt, welche Gummistiefel tragbar sind und wann und in welchem Tempo man sich den Schlafanzug anzieht). Und durch nichts und niemanden dazu zu bewegen, etwas zu tun, was sie nicht wollen.
Und alle drei sind gnadenlose Spiegel meiner Launen. Bin ich im Unreinen mit mir und der Welt und der Tag ohnehin verloren, laufen sie Amok. Beschießen mich, mit provokanten Sprüchen, permanentem Widerstand und übertriebener Langsamkeit.
Immer und immer wieder fordern sie eine starke Mutter, die weiß, was sie will, für sich steht, absolut authentisch ist und gut für sich sorgt. Ohne Mitgefühl für mich und meine Schwächen. Alle drei. Halten mir gnadenlos den Spiegel vor...
Lola ist da vielleicht nur noch gnadenloser. Weil sie die kleinste Nachgiebigkeit, Schwäche, Ambivalenz oder Müdigkeit sofort erspürt. Weil sie so feinfühlig ist, dass sie meine Gedanken über sie lesen kann. Und wenn ich nur die Ahnung davon in mir zulasse, dass sie gleich bestimmt wieder im Auto sitzen bleibt und ich sie wieder nur mit Geschrei rausziehen kann, dann kann ich sicher sein, dass es genau so eintreffen wird... Sie ist die lebendige 'sich-selbst erfüllende Prophezeiung'.
Nein, in der Hinsicht ist Lola kein 'leichter Fall'. Genauso wenig wie ihre Geschwister.
Aber das meinte die Dame ja gar nicht mit dem 'leichten Fall'.... Thema verfehlt, Amelie. Total das Thema verfehlt...
Ist halt immer die Frage, womit man vergleicht. Mit anderen Kindern mit Down-Syndrom? Keine Ahnung. Jedes eine Sondermarke.
Erstens. Keines meiner drei Kinder ist ein 'leichter Fall'. Alle drei sind absolut beratungsresistent, wenn es um für sie grundsätzliche Dinge geht (wie und wann man Geige übt, welche Gummistiefel tragbar sind und wann und in welchem Tempo man sich den Schlafanzug anzieht). Und durch nichts und niemanden dazu zu bewegen, etwas zu tun, was sie nicht wollen.
Und alle drei sind gnadenlose Spiegel meiner Launen. Bin ich im Unreinen mit mir und der Welt und der Tag ohnehin verloren, laufen sie Amok. Beschießen mich, mit provokanten Sprüchen, permanentem Widerstand und übertriebener Langsamkeit.
Immer und immer wieder fordern sie eine starke Mutter, die weiß, was sie will, für sich steht, absolut authentisch ist und gut für sich sorgt. Ohne Mitgefühl für mich und meine Schwächen. Alle drei. Halten mir gnadenlos den Spiegel vor...
Lola ist da vielleicht nur noch gnadenloser. Weil sie die kleinste Nachgiebigkeit, Schwäche, Ambivalenz oder Müdigkeit sofort erspürt. Weil sie so feinfühlig ist, dass sie meine Gedanken über sie lesen kann. Und wenn ich nur die Ahnung davon in mir zulasse, dass sie gleich bestimmt wieder im Auto sitzen bleibt und ich sie wieder nur mit Geschrei rausziehen kann, dann kann ich sicher sein, dass es genau so eintreffen wird... Sie ist die lebendige 'sich-selbst erfüllende Prophezeiung'.
Nein, in der Hinsicht ist Lola kein 'leichter Fall'. Genauso wenig wie ihre Geschwister.
Aber das meinte die Dame ja gar nicht mit dem 'leichten Fall'.... Thema verfehlt, Amelie. Total das Thema verfehlt...
Ist halt immer die Frage, womit man vergleicht. Mit anderen Kindern mit Down-Syndrom? Keine Ahnung. Jedes eine Sondermarke.
Sonntag, 2. November 2014
Pränataler Fluch...
Ursprünglich sollte in dem MDR-Beitrag über uns auch Monika Hey mitwirken. Eine Journalistin, die vor zwei Jahren das Buch 'Mein gläserner Bauch' veröffentlicht hat. Über ihre Erfahrungen mit der Abtreibung ihres Sohnes mit Down-Syndrom im Jahr 1998. Ein Buch, das unter die Haut geht. Das jeder gelesen haben sollte. Die, die vor der Frage einer Abtreibung stehen und all die anderen. Es ist ein todtrauriger und unglaublich mutiger Bericht, über ihre innerste Erfahrung mit der (quasi ärztlich genötigten) Entscheidung, ihr Kind abzutreiben. Dem traumatischen Erlebnis der Abtreibung selbst, das sie in einer Offenheit berichtet, mit Bildern, die mich lange nicht wieder losgelassen haben. Und der psychischen Krise, in die sie daraufhin gerät und die sie sicher auch durch das Schreiben dieses Buches zu bewältigen sucht.
Leider, leider war sie aus Krankheitsgründen verhindert, an der Reportage mitzuwirken. Vielleicht wollte sie auch nicht. Unser (oft anstrengendes, aber kunterbuntes) Glück gegen die Abwesenheit eines geliebten Menschen gestellt zu sehen, nichts stelle ich mir schmerzhafter vor.
Und doch möchte ich an diesem Punkt drauf hinweisen. So öffentlich. Denn als die Filmemacher der Reportage, Stephan Liskowsky & Dinah Münchow, eine andere betroffene Mutter gesucht haben, die über ihre Erfahrungen nach einer Abtreibung berichtet, haben sie trotz intensiver Recherchen keine gefunden. Keine einzige. Die bereit gewesen wäre, öffentlich darüber zu sprechen. Noch nichtmal anonym.
Was in erschreckender Weise deutlich macht, vor welch einem menschlichen Drama wir stehen. Über das niemand berichtet. Niemand! Weil alle schweigen. Aus Schmerz, aus Scham, aus Trauer oder Wut.
Es hört sich so leicht an. Ein Bluttest. Die Kassen übernehmen die Kosten. Keinem Ungeborenen wird Schaden zugefügt. Und wenn das Ergebnis positiv ist? Abbruch der Schwangerschaft.
Um Leid der Mutter zu vermeiden. Das ist die Logik der 'medizinischen Indikation', die Abtreibungen auch nach der 12. Woche erlaubt. Und niemand beschmutzt sich die Hände, denn es geht ja allein um das Wohl der Mutter (und des Vaters). Die vor dem bedrohlichen Leid eines Lebens mit einem Kind mit Trisomie 21 bewahrt werden. Die Entscheidung für die 'Euthanasie' wird in die Hände der Eltern gelegt. Gesellschaftlich abgesegnet.
Aber was für ein Leid durch die Entscheidung entsteht? Darüber spricht keiner. Weil sich keiner darüber öffentlich zu sprechen traut. Weil das Thema Tabu ist. Über die Leere, die ein Mensch hinterlässt, den man nicht gewollt hat. Über dessen Tod man nur so schwer trauern kann. Weil man ihn selber herbei geführt hat.
Weil er der Vorstellung vom idealen Kind so gar nicht entsprechen wollte. Aber welches Kind lässt man dann zu? Was muss es denn können, damit es gewollt ist? Welchen Mindest-IQ, Notendurchschnitt und Grad an Anpassungsfähigkeit darf es denn haben, damit es leben darf? Wo fang ich da an? Wo hör ich auf? Dürfte ich leben, mit meinen Launen? Meinem Rauf und Runter? All meinen Zweifeln und depressiven Verstimmungen? Bin ich stabil und belastbar genug, oder wäre ich auch durchs Raster gerutscht, wenn man darauf testen könnte?
In der Zeitschrift Leben mit Down-Syndrom war vor einiger Zeit ein Artikel über eine Fragebogenuntersuchung unter Eltern eines Kindes mit Down-Syndrom. Wie sich die Geburt ihres Kindes auf ihr Leben, auf ihre Partnerschaft, auf die Beziehung zu anderen Geschwistern ausgewirkt habe. Die große Mehrheit der Eltern antwortete: positiv. Dasselbe fragte man auch Eltern, die ein Kind mit Down-Syndrom abgetrieben hatten. Die Mehrzahl antworteten, dass sich die Entscheidung negativ auf ihre Partnerschaft, auf ihre Lebenszufriedenheit und die Geschwisterbeziehung ausgewirkt habe.
Leid verhindern? Kann man durch die Entscheidung gegen ein Leben wirklich Leid verhindern? Oder nicht umso mehr schaffen? Im Stillen.
Leider, leider war sie aus Krankheitsgründen verhindert, an der Reportage mitzuwirken. Vielleicht wollte sie auch nicht. Unser (oft anstrengendes, aber kunterbuntes) Glück gegen die Abwesenheit eines geliebten Menschen gestellt zu sehen, nichts stelle ich mir schmerzhafter vor.
Und doch möchte ich an diesem Punkt drauf hinweisen. So öffentlich. Denn als die Filmemacher der Reportage, Stephan Liskowsky & Dinah Münchow, eine andere betroffene Mutter gesucht haben, die über ihre Erfahrungen nach einer Abtreibung berichtet, haben sie trotz intensiver Recherchen keine gefunden. Keine einzige. Die bereit gewesen wäre, öffentlich darüber zu sprechen. Noch nichtmal anonym.
Was in erschreckender Weise deutlich macht, vor welch einem menschlichen Drama wir stehen. Über das niemand berichtet. Niemand! Weil alle schweigen. Aus Schmerz, aus Scham, aus Trauer oder Wut.
Es hört sich so leicht an. Ein Bluttest. Die Kassen übernehmen die Kosten. Keinem Ungeborenen wird Schaden zugefügt. Und wenn das Ergebnis positiv ist? Abbruch der Schwangerschaft.
Um Leid der Mutter zu vermeiden. Das ist die Logik der 'medizinischen Indikation', die Abtreibungen auch nach der 12. Woche erlaubt. Und niemand beschmutzt sich die Hände, denn es geht ja allein um das Wohl der Mutter (und des Vaters). Die vor dem bedrohlichen Leid eines Lebens mit einem Kind mit Trisomie 21 bewahrt werden. Die Entscheidung für die 'Euthanasie' wird in die Hände der Eltern gelegt. Gesellschaftlich abgesegnet.
Aber was für ein Leid durch die Entscheidung entsteht? Darüber spricht keiner. Weil sich keiner darüber öffentlich zu sprechen traut. Weil das Thema Tabu ist. Über die Leere, die ein Mensch hinterlässt, den man nicht gewollt hat. Über dessen Tod man nur so schwer trauern kann. Weil man ihn selber herbei geführt hat.
Weil er der Vorstellung vom idealen Kind so gar nicht entsprechen wollte. Aber welches Kind lässt man dann zu? Was muss es denn können, damit es gewollt ist? Welchen Mindest-IQ, Notendurchschnitt und Grad an Anpassungsfähigkeit darf es denn haben, damit es leben darf? Wo fang ich da an? Wo hör ich auf? Dürfte ich leben, mit meinen Launen? Meinem Rauf und Runter? All meinen Zweifeln und depressiven Verstimmungen? Bin ich stabil und belastbar genug, oder wäre ich auch durchs Raster gerutscht, wenn man darauf testen könnte?
In der Zeitschrift Leben mit Down-Syndrom war vor einiger Zeit ein Artikel über eine Fragebogenuntersuchung unter Eltern eines Kindes mit Down-Syndrom. Wie sich die Geburt ihres Kindes auf ihr Leben, auf ihre Partnerschaft, auf die Beziehung zu anderen Geschwistern ausgewirkt habe. Die große Mehrheit der Eltern antwortete: positiv. Dasselbe fragte man auch Eltern, die ein Kind mit Down-Syndrom abgetrieben hatten. Die Mehrzahl antworteten, dass sich die Entscheidung negativ auf ihre Partnerschaft, auf ihre Lebenszufriedenheit und die Geschwisterbeziehung ausgewirkt habe.
Leid verhindern? Kann man durch die Entscheidung gegen ein Leben wirklich Leid verhindern? Oder nicht umso mehr schaffen? Im Stillen.
Samstag, 1. November 2014
Freigeist auf Rädern
Lola ist geboren für den zivilen Ungehorsam. In keiner Armee würde sie mit marschieren. Keine sinnlosen Marschbefehle befolgen, durch nichts und niemanden sich manipulieren lassen, wenn sie nicht selber überzeugt ist, dass ein Schritt für sie sinnvoll ist. Für jedes autoritäre Regime ist sie vollkommen unbrauchbar!
Das sage ich mir manchmal in meiner Not, wenn ich an Lola und ihrer unglaublichen Willensstärke wieder mal zu verzweifeln drohe.
Und wenn ich darüber nachdenke, bewundere ich sie sogar dafür. Was für eine Kraft und innere Stärke sie besitzt. Wie viel Vertrauen in die Welt. Was für eine unglaubliche Sicherheit, dass ich sie weiter lieben werde.
Trotz ...
aller Schimpftiraden: "Fahr mit deinem Fahrrad weiter, fahr jetzt weiter! Wir müssen nach Hause, Jetzt!!!!!! Steig auf!!! Das kann doch nicht sein, dass du alle 5 Meter stehen bleibst.... "
Aller Wut: "Es reicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Aller Erpressungs- und Bestechungsversuche. "Wenn du nicht weiterfährst, kannst nie wieder Laufrad fahren. Nie wieder! Oder am besten, wir lassen das Rad einfach hier liegen. Siehst du, da liegt es.... Und Mittagessen gibt es auch keines... "
Aber Lola bleibt sitzen!!!!!! Eine halbe Stunde lang bleibt sie sitzen. Und lässt mich toben! Was für eine innere Stärke!
Erst als ich, am Ende meiner Kraft, langsam einsichtig werde, dass sie sich nicht einschüchtern, nicht erpressen, nicht manipulieren lässt. Dass alle Androhungen nichts bringen. Und mich zu ihr knie, den Ärger runter schlucke, einatme, ausatme. Und sie frage: 'Lola, was willst du eigentlich? Was genau willst DU?' Schaut sie mich zum ersten Mal an.
Willen hat sie ja. Zumindest den starken Willen, nicht zu tun, was ICH will. Vielleicht muss ich ihren EIGENEN Willen ansprechen?
'Hause gehn', sagt sie. 'Lola Hause gehn. Brot essen. Marmelade-Brot.'
'Du willst also nach Hause gehen. Und da eine Marmeladenbrot essen?'
'Ja', sagt Lola.
'Na, dann lass uns schnell fahren und Marmeladenbrot essen,' sage ich.
Und Lola springt auf, steigt aufs Rad und fährt schnurstracks nach Hause. Ohne einmal anzuhalten.
Weil SIE es will!Freigeist auf Rädern
Donnerstag, 30. Oktober 2014
Lola im Fernsehen - MDR-Reportage 'Eine Welt ohne Behinderung'
Am Sonntag, den 2.11., um 9.45 Uhr zeigt der MDR die Reportage 'Eine Welt ohne Behinderung'. Lola zusammen mit den Redakteuren vom Ohrenkuss im Einsatz gegen die Humangenetik...
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk |
Die Reportage wird am 9.11. um 16.30 Uhr auch noch auf ard-alpha gezeigt.
Ansonsten ist sie auch in der ARD-mediathek zu sehen! Schaut sie Euch unbedingt an!
Ansonsten ist sie auch in der ARD-mediathek zu sehen! Schaut sie Euch unbedingt an!
Ein Film von Stephan Liskowsky & Dinah Münchow
Feindiagnostik, Fruchtwasseruntersuchungen, hochmoderne Bluttests - der Druck auf werdende Eltern steigt, ein gesundes Kind zu bekommen. Eine Welt ohne Behinderung - das ist der Traum, den die vorgeburtliche Diagnostik verkauft. Opfer sind vor allem Ungeborene mit Down Syndrom. Denn Trisomien können besonders zuverlässig ermittelt werden. Fast 95 Prozent der Eltern entscheiden sich für eine Abtreibung, wird vor der Geburt das Down Syndrom diagnostiziert. Dabei stellt sich die Frage: Ist das Down Syndrom überhaupt noch eine Behinderung? Dank moderner Förderung können viele Menschen mit Down Syndrom heute ein normales, selbstbestimmtes Leben führen, einige sogar lesen und schreiben.
So wie Julia Bertmann, die für die Zeitschrift "Ohrenkuss" arbeitet, deren Texte und Ideen von den Lesern geschätzt werden. Oder Lola, ein sechsjähriger Wirbelwind, der in einen normalen Kindergarten geht, schon Silben lesen kann und Geige spielt. Der Film konfrontiert zwei Welten miteinander: das pralle Leben von Lola und Julia mit den immer raffinierteren Methoden der Wissenschaftler, das Down Syndrom vor der Geburt zu finden. Die Welten treffen aufeinander, als Ohrenkuss-Autorin Julia Bertmann mit einem Kollegen ein Labor besucht und die Humangenetiker zur Rede stellt.
Feindiagnostik, Fruchtwasseruntersuchungen, hochmoderne Bluttests - der Druck auf werdende Eltern steigt, ein gesundes Kind zu bekommen. Eine Welt ohne Behinderung - das ist der Traum, den die vorgeburtliche Diagnostik verkauft. Opfer sind vor allem Ungeborene mit Down Syndrom. Denn Trisomien können besonders zuverlässig ermittelt werden. Fast 95 Prozent der Eltern entscheiden sich für eine Abtreibung, wird vor der Geburt das Down Syndrom diagnostiziert. Dabei stellt sich die Frage: Ist das Down Syndrom überhaupt noch eine Behinderung? Dank moderner Förderung können viele Menschen mit Down Syndrom heute ein normales, selbstbestimmtes Leben führen, einige sogar lesen und schreiben.
So wie Julia Bertmann, die für die Zeitschrift "Ohrenkuss" arbeitet, deren Texte und Ideen von den Lesern geschätzt werden. Oder Lola, ein sechsjähriger Wirbelwind, der in einen normalen Kindergarten geht, schon Silben lesen kann und Geige spielt. Der Film konfrontiert zwei Welten miteinander: das pralle Leben von Lola und Julia mit den immer raffinierteren Methoden der Wissenschaftler, das Down Syndrom vor der Geburt zu finden. Die Welten treffen aufeinander, als Ohrenkuss-Autorin Julia Bertmann mit einem Kollegen ein Labor besucht und die Humangenetiker zur Rede stellt.
Integration in Sachsen, zwischen den Gesetzen...
Lola wird seit 1. September in der Karl-Schubert-Schule, einer inklusiven Waldorfschule, integrativ beschult. Mit bester pädagogischer Unterstützung durch zwei Klassenlehrer und zwei Horterzieher. Aber immer noch ohne offiziellen Integrationsplatz und Schulassistenz.
Denn - wir warten immer noch auf den Schulbescheid der Sächsischen Bildungsagentur (SBA), dass Lola integrativ beschult werden darf!
Die SBA kann den Bescheid aber erst rausschicken, wenn sie die Zusage über Schulassistenz vom Sozialamt bekommt.... (das auf den Schulbescheid der SBA wartet).
Abgesehen davon braucht das Sozialamt noch mehr Hospitationen in Lolas Schule (wo Lola offiziell überhaupt nicht nicht sein darf, laut SBA, und auch noch keinen Schulbegleiter hat), um entscheiden zu können, wie viele Stunden Schulassistenz Lola bekommt. Das Förderpädagogische Gutachten (an 3 Tagen in jeweils 3 Stunden im Frühjahr erstellt) ist als Entscheidungsgrundlage nicht ausreichend (darin steht, dass Lola 20 Stunden Schulassistenz braucht).
Vor Weihnachten ist noch nicht mit einer Aussage darüber zu rechnen, wie viele Stunden Schulassistenz Lola bekommt!!!???
Ich saß heute nur kopfschüttelnd am Telefon....
Als ich die Dame der SBA am fragte, ob sie denn nicht auf Basis desselben Gesetzes ihre Entscheidungen treffen, antwortete sie. 'Nein, natürlich nicht. Wir entscheiden auf Basis des Sächsischen Schulgesetzes. Und das Sozialamt nach dem Sozialgesetzbuch.'
Vielleicht sollte man die gesetzlichen Grundlagen der Integration in Sachsen erstmal integrieren...
Denn - wir warten immer noch auf den Schulbescheid der Sächsischen Bildungsagentur (SBA), dass Lola integrativ beschult werden darf!
Die SBA kann den Bescheid aber erst rausschicken, wenn sie die Zusage über Schulassistenz vom Sozialamt bekommt.... (das auf den Schulbescheid der SBA wartet).
Abgesehen davon braucht das Sozialamt noch mehr Hospitationen in Lolas Schule (wo Lola offiziell überhaupt nicht nicht sein darf, laut SBA, und auch noch keinen Schulbegleiter hat), um entscheiden zu können, wie viele Stunden Schulassistenz Lola bekommt. Das Förderpädagogische Gutachten (an 3 Tagen in jeweils 3 Stunden im Frühjahr erstellt) ist als Entscheidungsgrundlage nicht ausreichend (darin steht, dass Lola 20 Stunden Schulassistenz braucht).
Vor Weihnachten ist noch nicht mit einer Aussage darüber zu rechnen, wie viele Stunden Schulassistenz Lola bekommt!!!???
Ich saß heute nur kopfschüttelnd am Telefon....
Als ich die Dame der SBA am fragte, ob sie denn nicht auf Basis desselben Gesetzes ihre Entscheidungen treffen, antwortete sie. 'Nein, natürlich nicht. Wir entscheiden auf Basis des Sächsischen Schulgesetzes. Und das Sozialamt nach dem Sozialgesetzbuch.'
Vielleicht sollte man die gesetzlichen Grundlagen der Integration in Sachsen erstmal integrieren...
Freitag, 24. Oktober 2014
Aus dem Leben im All (-tag)
Und weil ich so lang gar keine Fotos mehr gemacht hab und noch viel weniger gezeigt, hab ich heute ein paarmal zur Handy-Kamera gegriffen. Um den allzu schönen und lustigen Ferien-All(-tag) mit der Bande einmal festzuhalten...
Wie wunderbar entspannt und gemütlich so ein Frühstück im Schlafanzug sein kann. Wenn man nicht auf die Idee kommt, die Kamera zu zücken und dann alle innerhalb weniger Minuten ganz übersteuert sind und sich unbedingt in den wildesten Grimassen zeigen müssen. Die man danach auch noch bewundern kann. 'Pavel, ich bin das. Pavel', ruft der Grinsekönig begeistert aus und will mehr mehr mehr... Gemütliches Frühstück, ade!
Aber zum Glück haben Lola und Pavel irgendwann das Weite gesucht, und ich konnte in Ruhe die Zeitung lesen, eine Wonne. Ab und zu drangen ein paar Jauchzer durch die geschlossene Kinderzimmertür. Egal. Was für ein Traum. Die Zeitung, der Kaffee und die Kinder spielen ... Nur leider, irgendwann ein Schreien. Soll ich? Das sollen sie selber klären... Ich soll Pavel aufs Bett helfen! Bett, welches Bett? Gretas Hochbett? Aber da darf Pavel gar nicht hoch! Ich muss doch hin...
Kaum im Kinderzimmer war klar, warum so lange Ruhe war da drüben. Lola saß in Gretas Bett (was für sie ebenso streng verboten ist) und hatte Gretas gesammelte Kuscheltiere (es sind SEHR viele!) und ihre Büchersammlung (es sind SEHR viele!) ins Kinderzimmer geschleudert, wild auf dem Boden verstreut! Und Pavel freute sich und tobte zwischendurch... (Greta war, wie zu vermuten, nicht da, sondern mit dem Ferienhort in den Zoo gegangen!)
War ich sauer! Selten hab ich so mit Lola geschimpft! Das war wirklich das Allerletzte! Gretas geliebte Sachen so lieblos und voller Schadenfreude zu verteilen. Lola hat mich nur große angeguckt, geschluckt - und ohne Protest alle Bücher und Kuscheltiere (mit kleiner Unterstützung beim Hochreichen) wieder an ihren Platz geräumt! Das saß!
Das war mal nötig, denn Pavel und Lola stellen zusammen gerade den größten Unsinn an. Obwohl jeder alleine total lieb und pflegeleicht ist und gerne auch alleine längere Zeit spielt. Ohne große Unordnung. Ohne großen Lärm. Zusammen sind die beiden aber gerade ein hoch-explosives Gemisch!
Was man gar nicht denkt, wenn man sie so friedvoll nebeneinander im Sand spielen sieht. Auf dem Spielplatz, wo ich sie dann erstmal mal zum Lüften hinbeordert habe...
Aber zum Glück hat Lola ja auch noch eine große Schwester... Als Greta am Nachmittag wieder da war, sind die beiden Mädels losgezogen, um auf der Entenbrücke ein paar Kleinigkeiten an Passanten zu verkaufen. Nach dem Geigenkonzert vor einigen Wochen ein neuer Versuch von Greta, schnell zu Geld zu kommen. Bis auf ein paar Murmeln und Smarties haben sie leider nichts verkauft. Aber 1.5 Stunden Zeit gehabt, sich mit Passanten jeden Alters über ihre Angebote zu unterhalten (und die Vor- und Nachteile der Einzelhandels einmal zu erproben).... Morgen wollen sie nochmal hin, vielleicht läuft das Geschäft am Samstag vormittag ja besser?
Und wenn Lola nicht gerade mit Pavel Unsinn anstellt oder mit Greta um den Block zieht, ist sie gerade emsig bemüht, mir im Haushalt zu helfen. In letzter Zeit habe ich meist dankend abgelehnt, zu starker Aufsicht bedurften doch ihre hauswirtschaftlichen Dienstleistungen. Aber heute hatte ich selber keine große Lust und hab ihr also die Kochtöpfe zum Spülen überlassen. Und wirklich, mit größter Sorgfakt und Gründlichkeit hat sie Töpfe von oben bis unten geschrubbt. Die haben schon lange nicht mehr so geglänzt. Sie war wirklich eine riesengroße Hilfe!
Guck ich auch immer so ernst beim Küche sauber machen? Wahrscheinlich....
So ging ein emsig-entspannter Ferientag zu Ende. Was für eine Wonne, das alles wieder mit vollem Herzen erleben und genießen zu können!!!
Wo ich vor einigen Wochen noch in alledem nur einen weiteren Aufschub ansah. Bis ich endlich endlich alle Kinder im Bett hab und Ruhe und mich vielleicht heute endlich entspannen kann...
Donnerstag, 23. Oktober 2014
Über den Kopf...
Und weil auch mir in letzter Zeit alles über den Kopf gewachsen ist und ich mich gefragt habe, warum eigentlich niemand aufsteht und es laut rausschreit. Nur alle still und heimlich immer leiser werden und langsam zusammenklappen. Unter der Last der gleichzeitigen Bewältigung von Familie und Beruf, am besten noch Karriere, und dann auch noch Zeit für den Haushalt zu haben, die Wohnung, die Freunde, den Liebsten natürlich und für sich selbst, um immer wieder regeneriert und frisch und ausgeruht voller Kraft und Elan das Tagewerk hinter sich zu bringen...
Und weil auch mir das alles langsam aber heimlich über den Kopf gewachsen ist, freue ich mich umso mehr, dass endlich ein Buch erschienen ist, dass den Nagel auf den Kopf trifft: 'Die Alles-ist-möglich-Lüge. Warum Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind'.
Achtung, ich habe das Buch noch nicht gelesen und hoffe, mich damit nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Detaillierte Buchkritik wird noch folgen. Aber dennoch treffen die Autorinnen mit dem Titel und dem Inhalt und den ersten Seiten, die ich online gelesen habe, den Kern dessen, was ich seit Monaten fühle.
Hoffnungslose Überforderung mit Familie und Beruf. Das Gefühl, das sei die Quadratur des Kreises. Immer nur an allen Ecken und Enden mangelhaft zu sein, hinterher zu rennen. Wie schreibt es Elisabeth Niejahr heute in der ZEIT: 'Von der Arbeit immer zu früh zu gehen und immer zu spät nach Hause zu kommen.' Sie schreibt es mit einem Achselzucken. Na und? Hab ich auch lange gesagt: na, und? Mit einem Kind sowieso. Mit zweien wurd's schon ärger. Aber jetzt, mit drei Kindern, ist die Grenze erreicht!!!
Dabei wollte ich es ihnen doch beweisen, zumindest dem einen Arzt, der, als ich ihm erzählte ich sei mit dem dritten Kind schwanger, meinte, naja, mit drei Kindern würden die meisten Frauen eh nicht mehr arbeiten. So ein Blödsinn, frauenfeindlich, reaktionär, hab ich mir gedacht. Jetzt erst recht. Mit Vollgas voraus! Ging auch lange... Bis mir die Puste ausgegangen ist.
M. sagte neulich scherzhaft zu mir, 'eine Haushälterin' würde dir gut stehen'. Ja, die würde mir verdammt gut stehen. Zusammen mit einer Putzfrau, einer Köchin und einer Kinderfrau, die nebenbei noch das Logistikunternehmen übernimmt, das drei Kinder alltäglich durch die Stadt zu den diversen vormittäglichen Bildungs- und nachmittäglichen Weiterbildungseinrichtungen chauffiert, dann wäre ich glücklich! Ja, das würde mir verdammt gut stehen! Dann hätte ich auch alle Power der Welt, im Job wieder Berge zu versetzen!!!
Problem, mein Job und der von M. wirft (noch) nicht das nötige Kleingeld ab, sich diese wunderbaren Dienstleistungen leisten zu können.
Nächste Frage, würde ich das denn wollen? Meine Kinder von noch mehr Dritten betreuen zu lassen und in meinem Haus von Dienstboten umgeben zu sein? Nein, ganz bestimmt nicht! So gut mir das steht. Und so reizend ich die Vorstellung auch finde. Aber wollen, würd ich das nicht ... Fremden Menschen viel Geld dafür zu bezahlen, damit sie die Dinge tun, für die ich keine Zeit mehr habe, weil ich Geld verdienen muss, um diese Leute zu bezahlen....??? (Oder sollte ich diese unnötige Blockade in meinem kleinbürgerlichen Geist überwinden?)
Und so hab ich in den letzten Monaten alles alleine gestemmt, natürlich unterstützt von M. in jeder Hinsicht, aber nur so gut das eben geht für jemanden der 10 Tage im Monate beruflich woanders unterwegs ist. Und es ist auch lange gegangen.
Nur irgendwann hab ich mich gefragt, warum ich das alles von Tag zu Tag anstrengender finde und mir partout nichts mehr merken kann und mich gar nicht mehr so richtig freuen kann und die Worte der Kinder in meinen Ohren oft nur noch Störgeräusche sind, die ich am liebsten so leise wie möglich stellen will... und die Ohren nur noch sausen auch ohne Geräusche und der Boden schwankt unter mir...
Und irgendwann die Erkenntnis in mir dämmerte. Ich schaffe das nicht. Ich schaff das einfach nicht. Und ich will es auch nicht mehr schaffen.
Und da hab ich mich gefragt, was ich eigentlich wirklich will. Wie ich leben will. Was mir wirklich wichtig ist. An Werten für mich und meine Kinder. Liebe, Geborgenheit und Fülle. Gemeinsamkeit und Zeit füreinander. Natur. Abenteuer. Das Leben in seiner Fülle. Von dem nichts geblieben war in den letzten Monaten.
Und so hab ich die Reißleine gezogen. Und mich neu ausgerichtet. Und mir und meinen Leidenschaften, den guten (alten) Freunden, der Liebe und der Familie und den Kindern im Koordinatensystem meines Lebens einen ganz neuen Schwerpunkt gegeben. Da, wo vorher vor allem die Arbeit stand und die Arbeit und die Arbeit. Und mein Gefühl ist zurückgekehrt und die Worte der Kinder bringen mich wieder zum Lachen und der Boden schwankt höchstens unter ihren wilden Tänzen.
Aber nicht imemr muss es so wild aussehen. Heute haben wir diesen verschmuddelten Oktoberferientag ganz zu Hause verbracht. Die Mädels haben riesige Bilder auf Leinwand gemalt (weil ich endlich die Muße hatte, ihnen die Öl- und Gouachefarben aus dem Keller zu holen), wir haben zusammen Karten- und Brettspiele gespielt (zum ersten Mal seit einem Jahr) und ich habe den beiden gezeigt, wie man näht, woraufhin Greta einen Schal genäht hat und Lola ein Tuch wild bestickt hat. So richtig mit Nadel und Faden. Und Pavel hat daneben seine Laster mit lauten Motorengeräuschen durch die Räume geschoben...
Und in mir war wieder Leben und Liebe und ein Gefühl von Fülle und Da-Sein, im Moment. Ganz im Körper war ich, nicht mehr im Kopf, der sonst immer schon den übernächsten Termin durchrattern musste.
Endlich! Danke dafür!
Und weil auch mir das alles langsam aber heimlich über den Kopf gewachsen ist, freue ich mich umso mehr, dass endlich ein Buch erschienen ist, dass den Nagel auf den Kopf trifft: 'Die Alles-ist-möglich-Lüge. Warum Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind'.
Achtung, ich habe das Buch noch nicht gelesen und hoffe, mich damit nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Detaillierte Buchkritik wird noch folgen. Aber dennoch treffen die Autorinnen mit dem Titel und dem Inhalt und den ersten Seiten, die ich online gelesen habe, den Kern dessen, was ich seit Monaten fühle.
Hoffnungslose Überforderung mit Familie und Beruf. Das Gefühl, das sei die Quadratur des Kreises. Immer nur an allen Ecken und Enden mangelhaft zu sein, hinterher zu rennen. Wie schreibt es Elisabeth Niejahr heute in der ZEIT: 'Von der Arbeit immer zu früh zu gehen und immer zu spät nach Hause zu kommen.' Sie schreibt es mit einem Achselzucken. Na und? Hab ich auch lange gesagt: na, und? Mit einem Kind sowieso. Mit zweien wurd's schon ärger. Aber jetzt, mit drei Kindern, ist die Grenze erreicht!!!
Dabei wollte ich es ihnen doch beweisen, zumindest dem einen Arzt, der, als ich ihm erzählte ich sei mit dem dritten Kind schwanger, meinte, naja, mit drei Kindern würden die meisten Frauen eh nicht mehr arbeiten. So ein Blödsinn, frauenfeindlich, reaktionär, hab ich mir gedacht. Jetzt erst recht. Mit Vollgas voraus! Ging auch lange... Bis mir die Puste ausgegangen ist.
M. sagte neulich scherzhaft zu mir, 'eine Haushälterin' würde dir gut stehen'. Ja, die würde mir verdammt gut stehen. Zusammen mit einer Putzfrau, einer Köchin und einer Kinderfrau, die nebenbei noch das Logistikunternehmen übernimmt, das drei Kinder alltäglich durch die Stadt zu den diversen vormittäglichen Bildungs- und nachmittäglichen Weiterbildungseinrichtungen chauffiert, dann wäre ich glücklich! Ja, das würde mir verdammt gut stehen! Dann hätte ich auch alle Power der Welt, im Job wieder Berge zu versetzen!!!
Problem, mein Job und der von M. wirft (noch) nicht das nötige Kleingeld ab, sich diese wunderbaren Dienstleistungen leisten zu können.
Nächste Frage, würde ich das denn wollen? Meine Kinder von noch mehr Dritten betreuen zu lassen und in meinem Haus von Dienstboten umgeben zu sein? Nein, ganz bestimmt nicht! So gut mir das steht. Und so reizend ich die Vorstellung auch finde. Aber wollen, würd ich das nicht ... Fremden Menschen viel Geld dafür zu bezahlen, damit sie die Dinge tun, für die ich keine Zeit mehr habe, weil ich Geld verdienen muss, um diese Leute zu bezahlen....??? (Oder sollte ich diese unnötige Blockade in meinem kleinbürgerlichen Geist überwinden?)
Und so hab ich in den letzten Monaten alles alleine gestemmt, natürlich unterstützt von M. in jeder Hinsicht, aber nur so gut das eben geht für jemanden der 10 Tage im Monate beruflich woanders unterwegs ist. Und es ist auch lange gegangen.
Nur irgendwann hab ich mich gefragt, warum ich das alles von Tag zu Tag anstrengender finde und mir partout nichts mehr merken kann und mich gar nicht mehr so richtig freuen kann und die Worte der Kinder in meinen Ohren oft nur noch Störgeräusche sind, die ich am liebsten so leise wie möglich stellen will... und die Ohren nur noch sausen auch ohne Geräusche und der Boden schwankt unter mir...
Und irgendwann die Erkenntnis in mir dämmerte. Ich schaffe das nicht. Ich schaff das einfach nicht. Und ich will es auch nicht mehr schaffen.
Und da hab ich mich gefragt, was ich eigentlich wirklich will. Wie ich leben will. Was mir wirklich wichtig ist. An Werten für mich und meine Kinder. Liebe, Geborgenheit und Fülle. Gemeinsamkeit und Zeit füreinander. Natur. Abenteuer. Das Leben in seiner Fülle. Von dem nichts geblieben war in den letzten Monaten.
Und so hab ich die Reißleine gezogen. Und mich neu ausgerichtet. Und mir und meinen Leidenschaften, den guten (alten) Freunden, der Liebe und der Familie und den Kindern im Koordinatensystem meines Lebens einen ganz neuen Schwerpunkt gegeben. Da, wo vorher vor allem die Arbeit stand und die Arbeit und die Arbeit. Und mein Gefühl ist zurückgekehrt und die Worte der Kinder bringen mich wieder zum Lachen und der Boden schwankt höchstens unter ihren wilden Tänzen.
Aber nicht imemr muss es so wild aussehen. Heute haben wir diesen verschmuddelten Oktoberferientag ganz zu Hause verbracht. Die Mädels haben riesige Bilder auf Leinwand gemalt (weil ich endlich die Muße hatte, ihnen die Öl- und Gouachefarben aus dem Keller zu holen), wir haben zusammen Karten- und Brettspiele gespielt (zum ersten Mal seit einem Jahr) und ich habe den beiden gezeigt, wie man näht, woraufhin Greta einen Schal genäht hat und Lola ein Tuch wild bestickt hat. So richtig mit Nadel und Faden. Und Pavel hat daneben seine Laster mit lauten Motorengeräuschen durch die Räume geschoben...
Und in mir war wieder Leben und Liebe und ein Gefühl von Fülle und Da-Sein, im Moment. Ganz im Körper war ich, nicht mehr im Kopf, der sonst immer schon den übernächsten Termin durchrattern musste.
Endlich! Danke dafür!
Mittwoch, 22. Oktober 2014
Nietzsche und die Peripherie des Wissens
Immer wieder fallen mir zufällig Bücher und Texte in die Hand, die genau eine Antwort geben auf eine Frage, die ich länger schon in mir trage. Diesmal hat Nietzsche zu mir gesprochen, über die 'Geburt der Tragödie'. Im Badezimmer meiner Mutter lag er und wartete auf mich.
Und er schreibt, auf Seite 93, dass seit Sokrates der Mensch davon überzeugt sei, das Sein allein durch Denken erkennen zu können - worin der Ursprung der Wissenschaft zu sehen sei. Was zu dem grenzenlosen Wissenschaftsoptimismus geführt habe, alles durchdringen und sogar kontrollieren zu können, Kraft der menschlichen Erkenntnis.
Und obgleich diesem Wahn sich mittlerweile der ganze Erdball unterworfen hat, überzogen von einem Netz an wissenschaftlichen Gesetzen und Erkenntnissen, so bleiben doch an der Peripherie des Wissens immer Löcher, unendlich viele Löcher, die der noch so emsige Geist nimmer zu schließen vermag.
Welch tragische Erkenntnis! Da ist das einzige, was uns bleibt - die Kunst!
Und an dem Punkte stehe ich selber. Ernüchtert von den Grenzen meiner Forschertätigkeit. Auf der Suche nach Rettung und Heilung in der Kunst. Wo das Mehrdeutige Uneindeutige Widersprüchliche stehen bleiben darf. Wo die Summe zweier Teile ihr Vielfaches sein kann und beim Teilen gar wieder verschwindet.
Das nur als kleiner Einblick in meine Badlektüre und was sie anstösst in mir...
Und er schreibt, auf Seite 93, dass seit Sokrates der Mensch davon überzeugt sei, das Sein allein durch Denken erkennen zu können - worin der Ursprung der Wissenschaft zu sehen sei. Was zu dem grenzenlosen Wissenschaftsoptimismus geführt habe, alles durchdringen und sogar kontrollieren zu können, Kraft der menschlichen Erkenntnis.
Und obgleich diesem Wahn sich mittlerweile der ganze Erdball unterworfen hat, überzogen von einem Netz an wissenschaftlichen Gesetzen und Erkenntnissen, so bleiben doch an der Peripherie des Wissens immer Löcher, unendlich viele Löcher, die der noch so emsige Geist nimmer zu schließen vermag.
Welch tragische Erkenntnis! Da ist das einzige, was uns bleibt - die Kunst!
Und an dem Punkte stehe ich selber. Ernüchtert von den Grenzen meiner Forschertätigkeit. Auf der Suche nach Rettung und Heilung in der Kunst. Wo das Mehrdeutige Uneindeutige Widersprüchliche stehen bleiben darf. Wo die Summe zweier Teile ihr Vielfaches sein kann und beim Teilen gar wieder verschwindet.
Das nur als kleiner Einblick in meine Badlektüre und was sie anstösst in mir...
Montag, 13. Oktober 2014
Lesung in Langenhagen (bei Hannover)
Am nächsten Freitag, den 17. Oktober, um 19.30 Uhr ist es wieder so weit!!! Ich gebe die nächste Lesung von 'Lolas verrückter Welt'.
Diesmal in Langenhagen, bei Hannover, im Treffpunkt der VHS, Konrad-Adenauer-Str. 15.
Wenn Ihr in der Nähe wohnt oder immer schonmal nach Langenhagen wolltet, kommt vorbei! Ich freue mich riesig! Auch darauf, Euch bei einem Gespräch im Anschluss persönlich kennen zu lernen. Und sagt allen Bescheid, die in der Nähe von Hannover wohnen und die der Abend interessieren könnte! Damit es wieder so ein voller und wunderschöner Lese- und - Erzählabend wird wie schon die letzten. Mit und über Lola, wie sie leibt und lebt. Über all das, was sie in meinem Leben auf den Kopf gestellt, im wahrsten Sinne verrückt hat ...
Ich freue mich auf Euch!
Diesmal in Langenhagen, bei Hannover, im Treffpunkt der VHS, Konrad-Adenauer-Str. 15.
Wenn Ihr in der Nähe wohnt oder immer schonmal nach Langenhagen wolltet, kommt vorbei! Ich freue mich riesig! Auch darauf, Euch bei einem Gespräch im Anschluss persönlich kennen zu lernen. Und sagt allen Bescheid, die in der Nähe von Hannover wohnen und die der Abend interessieren könnte! Damit es wieder so ein voller und wunderschöner Lese- und - Erzählabend wird wie schon die letzten. Mit und über Lola, wie sie leibt und lebt. Über all das, was sie in meinem Leben auf den Kopf gestellt, im wahrsten Sinne verrückt hat ...
Ich freue mich auf Euch!
Donnerstag, 9. Oktober 2014
Lola lernt und lacht und lernt und lacht..
Gestern hatten wir das erste Elterngespräch in Lolas Schule. Grandios! So dankbar und glücklich bin ich, diesen Ort für sie gefunden zu haben. Welche Sicht auf Lola, auf sie als Person. Als Mensch, ganz und gar einzigartig, aber auch als Teil einer Gemeinschaft, ihrer Klasse, der Schule.
Sie hat sich sehr gut eingefunden in die Klassengemeinschaft, fühlt sich dort sehr wohl und hat schon stabile Freundschaften zu einigen Kindern aufgebaut. Was lange noch nicht allen Kindern so gut gelungen ist. Lola hat mit großer Selbstverständlichkeit ihren Platz gefunden.
Auch am Unterricht nimmt sie intensiv teil. Voller Begeisterung und mit großer Inbrunst singt sie bei den gemeinsamen Liedern mit, kennt fast alle schon auswendig, auch die Reime und Sprüche. Vor allem das gemeinsame rhythmische und melodische Sprechen scheint sie zu faszinieren, etwas, was ich zu Hause gar noch nicht beobachten konnte. Vielleicht ist es das gemeinsame 'Schwingen' mit der Energie der Klasse? Etwas, das sie inspiriert und mitreißt. Da hat sie auf jeden Fall schon immer ganz besondere Antennen...
Auch den Märchen und Geschichten folgt sie aufmerksam. Lässt sich zwar manchmal ablenken von anderen Kindern, ist aber an den spannenden Stellen wieder ganz da. Was zeigt, dass sie die Stimmung immer wahrnimmt und mit einem Ohr immer zuhört.
Sie malt und schreibt sehr lange und konzentriert. So lange, dass ihr die Lehrer am Ende das Blatt wegnehmen müssen, sie würde von sich aus noch weiter arbeiten (und sehr oft Geschaffenes wieder zerstören.)... Und in ihrer Ausdauer und Konzentration hat sie einigen Kindern der Klasse etwas voraus.
Staunend sehe ich in ihren Malblöcken und Schreibblöcken ganze neue Fähigkeiten erwachen: komplexe Formen, symmetrische Anordnungen, Bilder von Burgen, Riesen und Wäldern und nun auch Seiten voller A's, E's, ganze Worte, die sie von der Tafel abschreibt. Ich staune, immer wieder!
Der Lehrer erzählte, wie Lola manchmal ganz lange an ihrem Platz sitzt und in sich versunken malt. Und um sie herum andere Kinder, die, von ihrer Ruhe angezogen, sich um sie scharen... 'Lola kann gut malen', sagen sie... und Lola malt weiter, wie auch zu Hause, ganz lange und innig.
Wie froh und glücklich ich bin!
Sie hat sich sehr gut eingefunden in die Klassengemeinschaft, fühlt sich dort sehr wohl und hat schon stabile Freundschaften zu einigen Kindern aufgebaut. Was lange noch nicht allen Kindern so gut gelungen ist. Lola hat mit großer Selbstverständlichkeit ihren Platz gefunden.
Auch am Unterricht nimmt sie intensiv teil. Voller Begeisterung und mit großer Inbrunst singt sie bei den gemeinsamen Liedern mit, kennt fast alle schon auswendig, auch die Reime und Sprüche. Vor allem das gemeinsame rhythmische und melodische Sprechen scheint sie zu faszinieren, etwas, was ich zu Hause gar noch nicht beobachten konnte. Vielleicht ist es das gemeinsame 'Schwingen' mit der Energie der Klasse? Etwas, das sie inspiriert und mitreißt. Da hat sie auf jeden Fall schon immer ganz besondere Antennen...
Auch den Märchen und Geschichten folgt sie aufmerksam. Lässt sich zwar manchmal ablenken von anderen Kindern, ist aber an den spannenden Stellen wieder ganz da. Was zeigt, dass sie die Stimmung immer wahrnimmt und mit einem Ohr immer zuhört.
Sie malt und schreibt sehr lange und konzentriert. So lange, dass ihr die Lehrer am Ende das Blatt wegnehmen müssen, sie würde von sich aus noch weiter arbeiten (und sehr oft Geschaffenes wieder zerstören.)... Und in ihrer Ausdauer und Konzentration hat sie einigen Kindern der Klasse etwas voraus.
Staunend sehe ich in ihren Malblöcken und Schreibblöcken ganze neue Fähigkeiten erwachen: komplexe Formen, symmetrische Anordnungen, Bilder von Burgen, Riesen und Wäldern und nun auch Seiten voller A's, E's, ganze Worte, die sie von der Tafel abschreibt. Ich staune, immer wieder!
Der Lehrer erzählte, wie Lola manchmal ganz lange an ihrem Platz sitzt und in sich versunken malt. Und um sie herum andere Kinder, die, von ihrer Ruhe angezogen, sich um sie scharen... 'Lola kann gut malen', sagen sie... und Lola malt weiter, wie auch zu Hause, ganz lange und innig.
Wie froh und glücklich ich bin!
Mittwoch, 8. Oktober 2014
Was mir gut tut!
Ich habe mich entschieden. Nur noch die Dinge zu tun, die mir gut tun! (Außer den Hundertmillionen Dingen, die ich eh machen muss. Die will ich von nun an so freudig wie möglich tun!)
Heute nachmittag gehörte dazu ein langer Spaziergang und ein Café-Besuch. Mit Notebook saß ich da auf dem Sofa und schrieb endlich mal wieder. Für mich. Für das nächste Buch... Weil es gut tut!
Jetzt bin ich müde. Sitze auf dem Bett und frage mich, was mir jetzt gut tut. Wenn ich das nur immer wüsste. Wer so lange sich nur von der Pflicht hat bestimmen lassen, dem kommt der Zugang zum eigenen Fühlen und Herzen schon mal abhanden.
Mich wieder finden? Vielleicht meditieren?
Warum ist der Widerstand gegen die Dinge, die mir gut tun, manchmal so groß?
Gerade kommt eine SMS von meinem Schwager mit einem Hinweis auf ein neues Auto. Mein altes ist nicht mehr zu gebrauchen. Spätestens nächste Woche muss ich mir endlich ein neues kaufen, damit der Logistik-Wahnsinn ein Ende findet. Also auf mobile.de anschauen....
Tut mir das gut? Wieder eine von den Hundert-Millionen-Dingen, die ich machen MUSS.
Später!
Heute nachmittag gehörte dazu ein langer Spaziergang und ein Café-Besuch. Mit Notebook saß ich da auf dem Sofa und schrieb endlich mal wieder. Für mich. Für das nächste Buch... Weil es gut tut!
Jetzt bin ich müde. Sitze auf dem Bett und frage mich, was mir jetzt gut tut. Wenn ich das nur immer wüsste. Wer so lange sich nur von der Pflicht hat bestimmen lassen, dem kommt der Zugang zum eigenen Fühlen und Herzen schon mal abhanden.
Mich wieder finden? Vielleicht meditieren?
Warum ist der Widerstand gegen die Dinge, die mir gut tun, manchmal so groß?
Gerade kommt eine SMS von meinem Schwager mit einem Hinweis auf ein neues Auto. Mein altes ist nicht mehr zu gebrauchen. Spätestens nächste Woche muss ich mir endlich ein neues kaufen, damit der Logistik-Wahnsinn ein Ende findet. Also auf mobile.de anschauen....
Tut mir das gut? Wieder eine von den Hundert-Millionen-Dingen, die ich machen MUSS.
Später!
Samstag, 20. September 2014
Große Sprünge...
Viel passiert dieser Tage. Um mich herum, in mir, mit Lola. Alles zu berichten, hätte ich Lust. Aber kaum Zeit und Muße... Immer wieder sage ich mir: jeden Tag ein kleiner Eintrag im Blog. Los. Dann schaff ich es doch wieder nicht.
Heut wenigstens zwei Gedanken.
Frau, Mutter und berufstätig zu sein, ist eine derartig große Herausforderung, dass ich es gerade nicht als große Errungenschaft unserer Zeit empfinde, mit Kindern berufstätig zu sein. Bis jetzt habe ich es genossen, es als wunderbare Möglichkeit empfunden, neben den Kindern noch ein Leben zu haben. Mich als wirksam in der Welt zu empfinden, auch außerhalb unserer vier Wände. Spuren zu hinterlassen in der Welt. Raus zu kommen.
In den letzten Wochen und Monaten hingegen habe ich es mehr und mehr als Belastung empfunden. Als Quadratur des Kreises. Gleichzeitig dem Job, den Kindern, dem Haushalt, dem Liebsten gerecht zu werden. Von mir und meinen Bedürfnissen nach Freizeit, Freundschaften, Abenteuern ganz zu schweigen.... Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass M. gerade beruflich viel unterwegs ist. Lola im einen Extrem der Stadt in die Schule geht, Pavel im anderen zu Annette, seiner Tagesmutter. Und Greta in der Mitte zwar alleine zur Schule und nach Hause geht, ganz wohnortnah, aber zu Hause sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht, den Schulalltag zu verarbeiten. Und mein Job gerade nicht die größte Quelle der Freude ist.
Dazwischen hab ich mich zerrieben, bin von einem Termin zum nächsten gehetzt. Hab die Kinder, den Haushalt und die Liebe nur noch abgewickelt, ohne wirklich da zu sein. Ohne das Leben zu leben, das zu leben, wir doch hier sind.
Und da hab ich die Reißleine gezogen. Und mich entschieden: das nächste Jahr meine Arbeit 'auf Eis' zu legen. Und endlich wieder Zeit zu haben. Für das Leben. Für die Kinder. Für mich. Für die Liebe. Seitdem kann ich wieder atmen und spüre, wie die Energie und Lebensfreude wieder zurück kehrt. Endlich! Wie gut es mir wieder geht, seit ich diese Entscheidung getroffen habe... Und ich bin so gespannt, was das Jahr bringen wird. Manchmal ist weniger eben doch mehr...
Und das zweite, was ich schreiben wollte?
Ach ja, Lola. Auch die macht große Sprünge zur Zeit. Entwicklungssprünge. Seit sie in der Schule ist. Sie ist viel klarer und bewusster in allem geworden. Hat richtige feste Freundschaften geschlossen. Stundenlang spielen sie zusammen im Garten, vor allem Rollenspiele (Vater-Mutter-Kind, Arzt, Einkaufen). Aber sie spielt und malt und schreibt auch lange für sich alleine, seitenweise Buchstaben, Briefe, gegenständliche Bilder. Gemeinsam mit ihren Schulfreunden rennt sie alleine zum Eisladen, wo sie vor den großen Ferien noch bockend an der Straße sitzen blieb. Und heute haben wir zusammen die erste kleinere Fahrradtour gemacht. Ich mit dem Fahrrad, Lola mit dem Laufrad. Manchmal musste ich sie animieren, aber größtenteils ist sie ganz zielstrebig, ohne Pause neben mir her gefahren. Noch vor den Ferien, war das ein Ding der Undenkbarkeit! Das Leben mit ihr ist wirklich gerade eine echte Freude, so groß und selbständig ist sie geworden....
Leider, leider nur hat Lola den Staffelstab des trotzigen Kleinkindes an ihren kleinen Bruder weitergegeben... Der mich mit seinen zwei Jahren und einer Tonne voll ganz klarer Vorstellungen von der Welt und noch viel mehr Eigensinn regelmäßig an den Rand der Verzweiflung treibt. Da ist Lola ein echter Engel dagegen!
So dass ich jetzt nach einem Tag mit den drei Wirbelwinden müde auf dem Sofa wegnicke.... Und auch Euch eine gute Samstagnacht wünsche!
Heut wenigstens zwei Gedanken.
Frau, Mutter und berufstätig zu sein, ist eine derartig große Herausforderung, dass ich es gerade nicht als große Errungenschaft unserer Zeit empfinde, mit Kindern berufstätig zu sein. Bis jetzt habe ich es genossen, es als wunderbare Möglichkeit empfunden, neben den Kindern noch ein Leben zu haben. Mich als wirksam in der Welt zu empfinden, auch außerhalb unserer vier Wände. Spuren zu hinterlassen in der Welt. Raus zu kommen.
In den letzten Wochen und Monaten hingegen habe ich es mehr und mehr als Belastung empfunden. Als Quadratur des Kreises. Gleichzeitig dem Job, den Kindern, dem Haushalt, dem Liebsten gerecht zu werden. Von mir und meinen Bedürfnissen nach Freizeit, Freundschaften, Abenteuern ganz zu schweigen.... Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass M. gerade beruflich viel unterwegs ist. Lola im einen Extrem der Stadt in die Schule geht, Pavel im anderen zu Annette, seiner Tagesmutter. Und Greta in der Mitte zwar alleine zur Schule und nach Hause geht, ganz wohnortnah, aber zu Hause sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht, den Schulalltag zu verarbeiten. Und mein Job gerade nicht die größte Quelle der Freude ist.
Dazwischen hab ich mich zerrieben, bin von einem Termin zum nächsten gehetzt. Hab die Kinder, den Haushalt und die Liebe nur noch abgewickelt, ohne wirklich da zu sein. Ohne das Leben zu leben, das zu leben, wir doch hier sind.
Und da hab ich die Reißleine gezogen. Und mich entschieden: das nächste Jahr meine Arbeit 'auf Eis' zu legen. Und endlich wieder Zeit zu haben. Für das Leben. Für die Kinder. Für mich. Für die Liebe. Seitdem kann ich wieder atmen und spüre, wie die Energie und Lebensfreude wieder zurück kehrt. Endlich! Wie gut es mir wieder geht, seit ich diese Entscheidung getroffen habe... Und ich bin so gespannt, was das Jahr bringen wird. Manchmal ist weniger eben doch mehr...
Und das zweite, was ich schreiben wollte?
Ach ja, Lola. Auch die macht große Sprünge zur Zeit. Entwicklungssprünge. Seit sie in der Schule ist. Sie ist viel klarer und bewusster in allem geworden. Hat richtige feste Freundschaften geschlossen. Stundenlang spielen sie zusammen im Garten, vor allem Rollenspiele (Vater-Mutter-Kind, Arzt, Einkaufen). Aber sie spielt und malt und schreibt auch lange für sich alleine, seitenweise Buchstaben, Briefe, gegenständliche Bilder. Gemeinsam mit ihren Schulfreunden rennt sie alleine zum Eisladen, wo sie vor den großen Ferien noch bockend an der Straße sitzen blieb. Und heute haben wir zusammen die erste kleinere Fahrradtour gemacht. Ich mit dem Fahrrad, Lola mit dem Laufrad. Manchmal musste ich sie animieren, aber größtenteils ist sie ganz zielstrebig, ohne Pause neben mir her gefahren. Noch vor den Ferien, war das ein Ding der Undenkbarkeit! Das Leben mit ihr ist wirklich gerade eine echte Freude, so groß und selbständig ist sie geworden....
Leider, leider nur hat Lola den Staffelstab des trotzigen Kleinkindes an ihren kleinen Bruder weitergegeben... Der mich mit seinen zwei Jahren und einer Tonne voll ganz klarer Vorstellungen von der Welt und noch viel mehr Eigensinn regelmäßig an den Rand der Verzweiflung treibt. Da ist Lola ein echter Engel dagegen!
So dass ich jetzt nach einem Tag mit den drei Wirbelwinden müde auf dem Sofa wegnicke.... Und auch Euch eine gute Samstagnacht wünsche!
Montag, 15. September 2014
Leben, um zu leben!!!
Wozu sonst leben wir denn? Um das Leben, wovon wir schon immer träumen, zu leben!!! Wir haben nur dieses eine!
Wie lange schon nähre ich diesen Wunsch in mir, diese Sehnsucht, die Begierde, endlich die Dinge tun zu dürfen, die mir Spaß und Freude machen! Und möglichst nur die, und mit ganzem Herzen! Lachen und tanzen und schreiben und zeichnen und große Feste feiern und große Gelage und mich verlieren in den Geschichten in meinem Kopf und sie nieder zu schreiben. Und auf wilde Konzerte zu gehen und in der Musik zu schwelgen und mein Herz springen zu fühlen und meine Beine und Arme zu spüren, wie sie sich von ganz alleine bewegen. Und über die Berge zu wandern, durch den Regen und die Hitze, bis die Beine mich nicht mehr tragen, aber der Kopf frei und leer gepustet sich ganz leer und voll zugleich anfühlt. Mit den Kindern im Morgengrauen am Strand zu sitzen und Muscheln in großen Säcken zu sammeln und dann doch am Flughafen zu vergessen. Das Leben zu leben, in jedem Moment, mit seiner ganzen Lust und Fülle. Ohne Angst, dass es morgen schon wieder alles vorbei sein könnte. Weil es morgen wirklich schon wieder vorbei sein könnte. Ohne dass wir das Leben, was wir immer leben wollten, gelebt haben!
In dieser ersten Nacht als Lola geboren wurde. In diesen ersten Stunden nach ihrer Geburt, als ich ganz allein war mit dem Gedanken, dass sie einen besonderen Chromosomensatz haben könnte und ich mich mitten in einem Alptraum befand, der überhaupt nicht aufhören wollte. Da kam er mir zum ersten Mal dieser Gedanke, dass genau darin doch vielleicht eine Chance liegen könnte. DIE Chance, MEINE Chance. Mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Alles zu ändern. All das quälende, abtötende, depressiv machende meines Berufs in der Wissenschaft an den Nagel zu hängen. Endlich ganz andere Dinge machen zu dürfen. Mein Glück nicht mehr in der Wissenschaftskarriere zu suchen, in diesem ehrgeizigen Betrieb, der sich selbst ausbeutenden Analysemaschinen, sondern endlich meinem Herz zu folgen. Seinen Rufen. Ja, das klingt pathetisch. Aber so war es. Und so ist es.
Aber ich hab es nicht gemacht. Bis jetzt hab ich es nicht geschafft. Hab alles gesehen, alles gefühlt, was im Leben möglich ist. Wie es sich anfühlen kann, seinen Traum zu leben. Im Moment zu sein. Jeden Tag zu einem Fest zu machen. Aber ich hab mich nicht getraut. Hab mich nicht getraut, dass was mir kurz nach Lolas Geburt so klar und deutlich vor Augen stand, einfach umzusetzen. Mein Leben zu leben. Meine Leidenschaften. Meinen Traum.
Hab weiter nur die Wenn's und Aber's in mir genährt, mir wieder Jobs in der Wissenschaft gesucht, meine Pflicht getan, funktioniert im Zahnrad der Wissensindustrie. Mit wichtigen und politisch relevanten Fragestellungen, mit sehr spannenden Daten, mit hohem Prestige und guter finanzieller Sicherheit. Aber mein Herz, meine Lust, meine Leidenschaft ist Stück für Stück abgebröckelt. Bis nur noch trockener Neokortex übrig war und all das Gefühl zum Leben alle Richtung verschwunden war.
Da stand ich dann letzte Woche.... Im freien Fall. Und musste die Reißleine ziehen....
Und was hat mir derart die Augen geöffnet?
Die Lesung! Meine eigene Lesung. In Quedlinburg. Mein eigenes Buch. 'Lolas verrückte Welt'. Ich hab daraus vorgelesen, über die erste Nacht und meine Erkenntnis. Und meine ersten Filme im Kopf. Und meine Gedanken darüber, worum es denn eigentlich geht im Leben und was mich Lola alles darüber lehren kann... Ich hab aus meinem eigenen Buch vorgelesen, wie aus einem Fremden. Und mich plötzlich an all das erinnert, was ich schonmal gedacht und gewusst habe. Aber längst wieder vergessen habe. Im Alltag der Lern- und Leistungsgesellschaft und über meinen eigenen vollkommen überhöhten Ansprüchen.
Und da war es plötzlich wieder, das Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn ich meinem Gefühl folge, meiner Intuition, meiner Lust. Und einfach vertraue, dieser Stimme in mir, dieser feinen, weichen, leisen. Und diese krächzende, quietschende Stimme meines Verstandes, der mir immer alle negativen Ausgänge und Gefahren und Schwierigkeiten und Probleme vorhält, einfach ignoriere.
Ich will und werde endlich das Leben leben, wozu ich wirklich Lust habe. Was jeden Moment wieder mich mit Spannung erfüllt, mit Vorfreude, mit echter Leidenschaft. Will und werde meinem Gefühl vertrauen. Das tun, wozu mich meine Leidenschaft treibt. Lesen, Vorlesen, Singen, Erzählen, Schreiben und Schreiben lassen, Reisen und Schauen und noch weiter schauen. Und dabei vertrauen, dass sich ein Weg findet (damit auch eine Familie zu ernähren).
Denn es gibt ihn. Diesen Weg.... Da ist er schon! Ich habe ihn nur noch nicht gesehen, vor lauter Wenn's und Aber's...
Wie lange schon nähre ich diesen Wunsch in mir, diese Sehnsucht, die Begierde, endlich die Dinge tun zu dürfen, die mir Spaß und Freude machen! Und möglichst nur die, und mit ganzem Herzen! Lachen und tanzen und schreiben und zeichnen und große Feste feiern und große Gelage und mich verlieren in den Geschichten in meinem Kopf und sie nieder zu schreiben. Und auf wilde Konzerte zu gehen und in der Musik zu schwelgen und mein Herz springen zu fühlen und meine Beine und Arme zu spüren, wie sie sich von ganz alleine bewegen. Und über die Berge zu wandern, durch den Regen und die Hitze, bis die Beine mich nicht mehr tragen, aber der Kopf frei und leer gepustet sich ganz leer und voll zugleich anfühlt. Mit den Kindern im Morgengrauen am Strand zu sitzen und Muscheln in großen Säcken zu sammeln und dann doch am Flughafen zu vergessen. Das Leben zu leben, in jedem Moment, mit seiner ganzen Lust und Fülle. Ohne Angst, dass es morgen schon wieder alles vorbei sein könnte. Weil es morgen wirklich schon wieder vorbei sein könnte. Ohne dass wir das Leben, was wir immer leben wollten, gelebt haben!
In dieser ersten Nacht als Lola geboren wurde. In diesen ersten Stunden nach ihrer Geburt, als ich ganz allein war mit dem Gedanken, dass sie einen besonderen Chromosomensatz haben könnte und ich mich mitten in einem Alptraum befand, der überhaupt nicht aufhören wollte. Da kam er mir zum ersten Mal dieser Gedanke, dass genau darin doch vielleicht eine Chance liegen könnte. DIE Chance, MEINE Chance. Mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Alles zu ändern. All das quälende, abtötende, depressiv machende meines Berufs in der Wissenschaft an den Nagel zu hängen. Endlich ganz andere Dinge machen zu dürfen. Mein Glück nicht mehr in der Wissenschaftskarriere zu suchen, in diesem ehrgeizigen Betrieb, der sich selbst ausbeutenden Analysemaschinen, sondern endlich meinem Herz zu folgen. Seinen Rufen. Ja, das klingt pathetisch. Aber so war es. Und so ist es.
Aber ich hab es nicht gemacht. Bis jetzt hab ich es nicht geschafft. Hab alles gesehen, alles gefühlt, was im Leben möglich ist. Wie es sich anfühlen kann, seinen Traum zu leben. Im Moment zu sein. Jeden Tag zu einem Fest zu machen. Aber ich hab mich nicht getraut. Hab mich nicht getraut, dass was mir kurz nach Lolas Geburt so klar und deutlich vor Augen stand, einfach umzusetzen. Mein Leben zu leben. Meine Leidenschaften. Meinen Traum.
Hab weiter nur die Wenn's und Aber's in mir genährt, mir wieder Jobs in der Wissenschaft gesucht, meine Pflicht getan, funktioniert im Zahnrad der Wissensindustrie. Mit wichtigen und politisch relevanten Fragestellungen, mit sehr spannenden Daten, mit hohem Prestige und guter finanzieller Sicherheit. Aber mein Herz, meine Lust, meine Leidenschaft ist Stück für Stück abgebröckelt. Bis nur noch trockener Neokortex übrig war und all das Gefühl zum Leben alle Richtung verschwunden war.
Da stand ich dann letzte Woche.... Im freien Fall. Und musste die Reißleine ziehen....
Und was hat mir derart die Augen geöffnet?
Die Lesung! Meine eigene Lesung. In Quedlinburg. Mein eigenes Buch. 'Lolas verrückte Welt'. Ich hab daraus vorgelesen, über die erste Nacht und meine Erkenntnis. Und meine ersten Filme im Kopf. Und meine Gedanken darüber, worum es denn eigentlich geht im Leben und was mich Lola alles darüber lehren kann... Ich hab aus meinem eigenen Buch vorgelesen, wie aus einem Fremden. Und mich plötzlich an all das erinnert, was ich schonmal gedacht und gewusst habe. Aber längst wieder vergessen habe. Im Alltag der Lern- und Leistungsgesellschaft und über meinen eigenen vollkommen überhöhten Ansprüchen.
Und da war es plötzlich wieder, das Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn ich meinem Gefühl folge, meiner Intuition, meiner Lust. Und einfach vertraue, dieser Stimme in mir, dieser feinen, weichen, leisen. Und diese krächzende, quietschende Stimme meines Verstandes, der mir immer alle negativen Ausgänge und Gefahren und Schwierigkeiten und Probleme vorhält, einfach ignoriere.
Ich will und werde endlich das Leben leben, wozu ich wirklich Lust habe. Was jeden Moment wieder mich mit Spannung erfüllt, mit Vorfreude, mit echter Leidenschaft. Will und werde meinem Gefühl vertrauen. Das tun, wozu mich meine Leidenschaft treibt. Lesen, Vorlesen, Singen, Erzählen, Schreiben und Schreiben lassen, Reisen und Schauen und noch weiter schauen. Und dabei vertrauen, dass sich ein Weg findet (damit auch eine Familie zu ernähren).
Denn es gibt ihn. Diesen Weg.... Da ist er schon! Ich habe ihn nur noch nicht gesehen, vor lauter Wenn's und Aber's...
Dienstag, 9. September 2014
Reißleine ziehen...
Ich suche sie gerade noch, die Reißleine... in unserem Alltag, der nach sechs Wochen Ferien über uns herein gebrochen ist.
Ich alleine mit den dreien, ich immer unterwegs zwischen Lolas neuer Schule im Süden der Stadt, Pavels geliebter Tagesmutter im Norden der Stadt und den diversen Nachmittagsveranstaltungen der Kinder. Dazwischen den Berufsalltag einschieben, in den knapp 5 Stunden, die verbleiben. (M. ist beruflich unterwegs, für eine Woche).
Einkaufen? Gibt's nicht mehr. Wir essen den Vorratsschrank leer: Reis mit Erbsen, Reis mit Bohnen, Reis mit Salami... Nudeln mit ... Eingepfercht im Hamsterrad des Alltags.
Heute, zum Glück kein Nachmittagsprogramm. Ruhe und Erholung im Garten, dachte ich. Doch da galt es Greta aufzubauen, die nach einer Woche Schule schon wieder so unglücklich war, dass ich sie fast zwei Stunden lang trösten musste. Es sei alles viel zu viel, zu schnell, zu unruhig. Sie hätte gar keine Zeit, über etwas nachzudenken, schon käme die nächste Aufgabe. Sie würde gar nichts verstehen... Nur Fehler machen. Und das Stunde für Stunde, ohne Ende.
Solche Worte von Greta? Die sicher zu einer der besten Schülerinnen der Klasse gehört? Mehr als fix ist im Verstehen. Wie fühlen sich erst die anderen Kinder? Was ist da krank im System? Wie schnell und flexibel und angepasst müssen die Schüler von heute sein? Oder soll das normal sein, dass eine Drittklässlerin weinend zu Hause zusammenbricht im ganz normalen Schulalltag wegen des übergroßen Leistungsdrucks?
Wenn ich könnte, würde ich auch gerne zusammenbrechen. Aber ich kann nicht. Familie und Beruf, voll flexibel alles, Zeitarbeitsverhältnisse, Zukunft ungewiss, ... Wer hat sich das ausgedacht? Wie soll das funktionieren?
Ich suche die Reißleine...
Ich alleine mit den dreien, ich immer unterwegs zwischen Lolas neuer Schule im Süden der Stadt, Pavels geliebter Tagesmutter im Norden der Stadt und den diversen Nachmittagsveranstaltungen der Kinder. Dazwischen den Berufsalltag einschieben, in den knapp 5 Stunden, die verbleiben. (M. ist beruflich unterwegs, für eine Woche).
Einkaufen? Gibt's nicht mehr. Wir essen den Vorratsschrank leer: Reis mit Erbsen, Reis mit Bohnen, Reis mit Salami... Nudeln mit ... Eingepfercht im Hamsterrad des Alltags.
Heute, zum Glück kein Nachmittagsprogramm. Ruhe und Erholung im Garten, dachte ich. Doch da galt es Greta aufzubauen, die nach einer Woche Schule schon wieder so unglücklich war, dass ich sie fast zwei Stunden lang trösten musste. Es sei alles viel zu viel, zu schnell, zu unruhig. Sie hätte gar keine Zeit, über etwas nachzudenken, schon käme die nächste Aufgabe. Sie würde gar nichts verstehen... Nur Fehler machen. Und das Stunde für Stunde, ohne Ende.
Solche Worte von Greta? Die sicher zu einer der besten Schülerinnen der Klasse gehört? Mehr als fix ist im Verstehen. Wie fühlen sich erst die anderen Kinder? Was ist da krank im System? Wie schnell und flexibel und angepasst müssen die Schüler von heute sein? Oder soll das normal sein, dass eine Drittklässlerin weinend zu Hause zusammenbricht im ganz normalen Schulalltag wegen des übergroßen Leistungsdrucks?
Wenn ich könnte, würde ich auch gerne zusammenbrechen. Aber ich kann nicht. Familie und Beruf, voll flexibel alles, Zeitarbeitsverhältnisse, Zukunft ungewiss, ... Wer hat sich das ausgedacht? Wie soll das funktionieren?
Ich suche die Reißleine...
Wer lernt bei der Inklusion eigentlich was von wem?
Hier gibt's ein sehr schönes Interview mit einer Neun-Jährigen darüber, wie sie ihren Schulalltag mit zwei Kindern mit Down-Syndrom erlebt - Clara und Blanka.
Gefallen haben mir besonders ihre Tips zum Umgang mit ihren Schulkameradinnen, wenn sie gerade 'bocken'. Das muss ich mir ganz groß ausdrucken! Und ab jetzt genauso befolgen. Greta hatte mir das nämlich auch schonmal so erklärt, als ich wieder eine meiner Schimpftiraden losließ (das war kurz nach ihrem Kurs in gewaltfreier Kommunikation)....
Gefallen haben mir besonders ihre Tips zum Umgang mit ihren Schulkameradinnen, wenn sie gerade 'bocken'. Das muss ich mir ganz groß ausdrucken! Und ab jetzt genauso befolgen. Greta hatte mir das nämlich auch schonmal so erklärt, als ich wieder eine meiner Schimpftiraden losließ (das war kurz nach ihrem Kurs in gewaltfreier Kommunikation)....
Montag, 8. September 2014
Lesung 'Lolas verrückte Welt' in Quedlinburg am 13.9.
Am nächsten Samstag gebe ich um 16 Uhr meine nächste Lesung aus 'Lolas verrückte Welt'. In der Galerie 'Weißer Engel' in Quedlinburg.
Falls Ihr Zeit und Lust habt und schon immer mal nach Quedlinburg fahren wolltet (oder in der Nähe wohnt), kommt doch vorbei!!! Ich würde mich riesig freuen.
Und neben der Lesung gibt es im Rahmen des Familientages der Lebenshilfe Quedlinburg-Harzkreis noch eine ganze Reihe anderer Veranstaltungen für Jung und Alt. In diesem schönen Spot, in dem auch Lola vorkommt, erfahrt ihr alles über das bunte Programm.
Falls Ihr Zeit und Lust habt und schon immer mal nach Quedlinburg fahren wolltet (oder in der Nähe wohnt), kommt doch vorbei!!! Ich würde mich riesig freuen.
Und neben der Lesung gibt es im Rahmen des Familientages der Lebenshilfe Quedlinburg-Harzkreis noch eine ganze Reihe anderer Veranstaltungen für Jung und Alt. In diesem schönen Spot, in dem auch Lola vorkommt, erfahrt ihr alles über das bunte Programm.
Sonntag, 7. September 2014
Musik auf der Straße....
Greta und ihre Freundinnen hatten gestern die Idee, Musik zu machen auf der Straße. Und weil es so gut klappte, und sie in einer halben Stunde gleich mehr als 10 Euro Umsatz machten, haben sie das Ganze gleich groß aufgezogen. Und in der ganzen Straße Flyer für ihr nächstes Konzert verteilt. Heute am Sonntag.
Und zur angegebenen Uhrzeit hatten sich wirklich schon einige Leute versammelt und warteten auf den Auftritt.
Zwei Stücke spielten sie sehr schön zusammen. Geige und Horn.
Dann war das gemeinsame Repertoire ausgeschöpft... Sie improvisierten noch einige Stücke gemeinsam... Wiederholten das Repertoire noch einmal. Dann war erstmal Schluss. Und es gab eine Pause mit Süßigkeiten-Verkauf.
Nach der Pause ging es dann zwar doch nicht mehr weiter, obwohl einige Passanten geduldig auf einen weiteren Auftritt gewartet hatten. Aber die Mädels entschieden spontan, dass das Konzert nun doch zu Ende sei.
Ich hab mich die ganze Zeit in angemessener Distanz zum Konzert aufgehalten und mich in den Ablauf so wenig wie möglich einzumischen versucht. Mir gesagt: Hauptsache, dass sie solche Ideen selber entwickeln, umsetzen und Spaß haben. Wie man das dann 'richtig' und schön für die Zuschauer aufzieht, lernen sie schon noch... Aber schwer viel es mir doch, mich zurückzuhalten. Aber dann wäre es auch nicht mehr ihre Aktion.
Und die war es. Und die Mädels selbst hatten jede Menge Spaß dabei! Und Geld haben sie auch wieder verdient!
Mittwoch, 3. September 2014
Vom Ostseestrand...
Hier noch ein paar Erinnerungen an unseren Ostseeurlaub auf Rügen in der letzten Ferienwoche. Herrlich war es...