Lola plant seit Wochen begeistert ihre Jahresarbeit zum Thema 'Tiere und Malen'. Sammelt Farben, wünscht sich einen neuen Malblock zu Weihnachten. Erzählt allen, dass sie Malerin werden will.
Doch am letzten Ferientag, als sie eine halbe Seite über ihre geplante Jahresarbeit und ihr Vorhaben eines Malprojekts aufschreiben soll, weigert sie sich urplötzlich. 'Nein Mama, ich will keine Malprojekt machen. Malen ist mein Hobby. Will nicht."
Kein Weg,
sie zu überzeugen. Am Ende überlegen wir ein Fotoprojekt über Leipzig
und seine Stadtteile. Sie schreibt eine Seite - mit meiner Hilfe. Ist
auch zufrieden. Und gibt es in der Schule ab.
Nur ich gräme
mich. Ihre Idee war toll, sie malt so gerne und ausdrucksstark. Sie
hätte eine eigene kleine Ausstellung machen können, mit ihren Werken.
Das Malprojekt hätte ihre Kunstlehrerin T. begleitet. Wo sie gerade - im
Unterricht - Tiere malen. Als habe sie das Thema geradezu dafür
ausgewählt, dass Lola dort etwas für ihre Arbeit produzieren kann. Ich
habe zu schnell Lolas plötzlichem Unwillen nachgegeben.
Vorgestern packt es mich und ich spreche mit der Kunstlehrerin. Frage, ob Lola das Thema doch noch machen könnte - wenn ich sie überzeuge. Ja, erfahre ich.
Gestern nach der Schule berichtet Lola grinsend: 'Mama. Ich machen jetzt Malprojekt. Mit T.. Mich fragen, und ich ja gesagt!" In der Schule hat die Kunstlehrerin wohl mit Lola gesprochen - und sie überzeugt.
Und heute erzählt mir Lola jubelnd, dass sie in der Tutor Stunde erfahren hat, dass T. ihre Mentorin für ihre Jahresarbeit wird. 'Yeah' sagt sie und macht einen Strike. Und holt gleich Farben und Blöcke aus dem Schrank und beginnt zu malen.
Am Abend sammelt sie sogar noch
Materialien für ihr erstes Mentorengespräch zusammen: zwei
Kunstbücher mit Werken von Menschen mit Behinderung, u.a. von Christa Sauer,
einer leider schon verstorbenen Malerin mit Down-Syndrom aus dem
Atelier Goldstein, deren Bilder Lola ganz toll findet! Und einem
Tierbuch, aus dem sie täglich lange Tierbeschreibungen abschreibt.