Sonntag, 23. November 2025

Präsentation der Jahresarbeit

Lola hat gestern in ihrer Schule ihre '12. Klass-Jahresarbeit' zum Thema Fische und Insekten höchst erfolgreich auf grosser Bühne präsentiert! Unglaublich, aber wahr! 

Sie, die noch vor einem Jahr sich kaum getraut hatte, mit ihrer Klasse gemeinsam auf die Bühne zu gehen, stand gestern im Musiksaal der Schule ganz alleine vor rund 100 Zuschauer:innen und erzählte souverän und selbstbewusst, nur mit einem Zettel in der Hand, was sie in ihrer Jahresarbeit gemacht hatte.

 Ganz entspannt klickte sie mit dem Laserpointer durch ihre Power-point-Folien und trug alles vor. 
 
Sie erzählte von ihrem Wunsch, Malerin zu werden, ihrem Interesse an Fischen und Insekten, wie sie Infos aus einem Lexikon abgeschrieben hatte und in der Schule und im Atelier ihrer Mentorin auf Leinwänden mit Acryl gemalt hatte.... 

Sie erzählte, dass sie alle ihre handschriftlichen Texte und ihre Bilder eingescannt hat und daraus zwei eigene Tierbücher gemacht hat. Eins zu Fischen und eins zu Insekten. (Wobei sie verschwieg, dass ich sie beim Einscannen und der Gestaltung der Bücher maßgeblich unterstützt habe. Aber alle Inhalte, Texte und Bilder kamen von ihr. Zeitlich wäre das sonst nie zu schaffen gewesen).  




Sie spielte sogar noch einen "Wasser-Sound" ab, den sie gemeinsam mit ihrer Geigenlehrerin Iokine aus eigenen Geigenklängen und Wassergeräuschen produziert hatte. 

Und erzählte sehr stolz, dass all ihre Bilder nun als Ausstellung in der Schulmensa zu sehen sind - wo sie sie am Montag gemeinsam mit ihrer Mentorin aufgehängt hatte.

 

Und schloß sie ihren Vortrag damit ab,  dass sie sich wünscht, dass ihre Bilder einmal in einem Museum aufgehängt werden :-) 

Sie bekam tosenden Applaus von den Zuschauern und 'Standing-Ovations' von ihrer Klasse! Die alle total begeistert waren, wie locker und selbstbwusst sie vorgetragen hatte. Aber auch von ihren Bildern und illustirerten Büchern. 

Und als aus dem Publikum dann auch noch die Frage kam, ob man denn eines ihrer Bilder käuflich erwerben könne, meinte sie nur :'Klar, alle!"

Als ich sie am Nachmittag am Schulclub abholte, hatte sie tatsächlich alle Bilder in der Mensa abgenommen und in ihren Rucksack gesteckt bzw. trug sie in der Hand. 

Als ich fragte, "Lola, wieso hast Du denn all deine Bilder dabei?" 

Meinte sie nur selbstbewusst, "Will ich jetzt verkaufen". 

Geschäftstüchtig ist sie auch noch. 

Nur unter Aufbringung all meiner Überredungskünste konnte ich sie überzeugen, ihre Bilder in der Schule zu lassen. Um sie wieder aufzuhängen, denn eigentlich sollen sie zum "Lichtermarkt" nächste Woche dort auch den Besuchern gezeigt werden. 

So ein Erfolg für sie! Wow!

Donnerstag, 20. November 2025

Alte Zöpfe abschneiden...

Vor einem guten Monat kam plötzlich der Impuls, meine Haare abzuschneiden. Ganz klare Antwort: die müssen ab! Ich brauch was Neues. Muss mich befreien. 

Von alten Vorstellungen von mir selbst, Vergangenem, Altem, Erlebtem, Überlebtem. 

Denn so wie die Kinder peu a peu flügge und erwachsen werden, verändert und tranformiert sich auch etwas in mir. Will verabschiedet werden. 

Es braucht eine Materialisierung des Prozesses, der sich im Inneren schon lange vollzieht. 


"Ich würde mich gern trennen", sagte ich dem Friseur heute. "Aber ich hab mich ja schon getrennt. Was jetzt?" 

"Trennen Sie sich doch von Ihren Haaren", sagte er grinsend. Und zückte die Schere. Und schnapp, war der Zopf ab!

Locker, leicht zu frisieren, irgendwie frei und wild... meinte ich zu ihm. Und dachte an die Frisur, die mir ein Freund damals im Berlin der 00er Jahre mit der Haushaltsschere nach dem Studium verpasst hatte. Einfach alles ab, stiepten die Haare wild in alle Richtungen, pumucklartig. UNd ich fühlte mich so anders, so frei. So wie, dass alles möglich ist. 

Nur wenige Monate später zog ich weg aus Berlin, vermietete meine frisch sanierte Wohnung unter, nahm den angebotenen Promotionsvertrag doch nicht an. Stieg mit dem Rucksack in den Nachtzug nach Bologna, ohne Rückfahrtkarte. Fuhr in ein neues Leben! - Und mein Vater stand am Bahngleis, und winkte mir hinterher...


So radikal will ich nicht brechen, in den nächsten Monaten. Denn zwei meiner Kinder brauchen mich noch. Und meine Arbeit mit den Schreibkursen hier macht mir auch grosse Freude. Ich würde Leipzig vermissen... 

Doch etwas altes Wildes will wieder ans Licht. Ein Teil, der lange nicht atmen konnte, will wieder erwachen. Die Lust, Neues zu entdecken, zu erleben, neue Wege zu gehen oder auszuprobieren.... 

Es ist ein wiedererwachendes Gefühl von Freiheit, auch innerer Freiheit, das sich trennen will, von alten Vorstellungen von mir selbst. An denen ich jetzt schon viel zu lange gehangen habe, aus Angst vor Veränderung. Als könne ich eine Sicherheit finden - in einem bestimmten Aussehen. Das sich eh mit meinem zunehmenden Alter veränderte... 

 


 Ach, wie herrlich leicht fühlt es sich jetzt an auf meinem Kopf. Frisch auch, fast etwas zu frisch, bei dem eiskalten Wind heute.... 

Doch so befreiend, den Schnitt gemacht zu haben! Yeah!!!! 

I MADE IT!!! 

Dienstag, 18. November 2025

Danke, Lola, dass es Dich gibt!

 Meine liebe, geliebte Lola! 

Mein Wirbelsturm, der Du vor genau 18 Jahren in mein Leben geplumpst bis, so viel schneller als erwartet. Weit vor dem errechneten Termin, noch nichtmal auf den Kreißsaal hast Du gewartet. Da warst Du einmal weit schneller und Deiner Zeit voraus. Und hast mich schon da gelehrt - dass mit Dir einfach gar nichts (mehr) so läuft, wie erwartet und geplant! 

Ich danke Dir für all die vielen Lehren, die Du mir geschenkt hast, seit Du auf der Welt bist. Und danke erstmal überhaupt - für Dich!

Für Dein ansteckendes Lachen, zu allen Gelegenheiten und in allen Umständen - immer kannst Du Dich ausschütten vor Lachen, über Küsse, Pupser, Regen, Schnee. 

Wie damals auf dem Camping am Mövenort, als Du Dich nass vom Meerwasser im Sand gewälzt hast, und frisch paniert und jubilierend über den Strand liefst. Oder letzte Woche, als Du wild durch's Zimmer sprangst, weil ich Dir Dein Fotobuch mit deinen Fischen gebastelt habe. Oder wenn Du täglich wie ein junger Welpe an mir hochspringst, wenn ich Dich an der Schule abhole - als hätten wir uns 3 Wochen lang nicht gesehen. 

Egal wie dumpf und traurig mir zumute ist, Dein Lachen, Deine unbändige Lebensfreude ist einfach ansteckend. 

"Will leben, Mama, will leben!" So ein Ja zum Leben, mit jeder Faser.

Doch ich danke Dir auch, wie Du mich lehrst, nicht nur Ja zu Freude zu sagen, sondern auch zur Wut, zur Trauer, zur Angst. Egal was Du fühlst, Du versteckst es nie, aus Sorge um Angemessenheit, Rücksicht oder aus 'guter Erziehung' (Die eh ein Fremdwort für Dich ist). 

Gefühle zeigst Du ungefiltert, oft zu meiner grossen Herausforderung. Doch so lehrst Du mich, dass sie sein dürfen, ja SIND. 

Deine schluchzende Trauer, wenn Du mal wieder die Abuela vermisst. Deine kreischende Wut, wenn ich Dir Vorschriften zu machen beginne, oder Deine Pläne durchkreuze. "Raus Mama, raus aus meinem Zimmer!!!! Ich alleine, kann das alleine. Geh, geh jetzt Mama!" 

Deine Grenzen sind oft klipperklar. Ein klares Nein, ist Dein täglich Brot! Dein Zugang zu Deinen Gefühlen unverbaut.

Und Dein Reich der Phantasie erst! 

 Es ist Dein Rückzugs- und Kraftort! Wenn Du zum Beispiel als berühmte Sängerin auf Deiner Zimmerbühne von Deinen Fans gefeiert wirst! Johlend, kreischend, in Ekstase singst und hüpfst und tanzt Du, mit Deinen Kopfhörern auf den Ohren. Du der Superstar, weltberühmt, gefeiert und umjubelt. 

Was ist dagegen der profane Alltag mit diesen lästigen Sorgen - im Wimpernschlag davongefegt. 

 

Danke für all Deine Freude, Kraft und Lust, die Du jeden Tag Dir, mir und der Welt schenkst. 

Danke, dass es Dich gibt!


Happy 18!!!!

Heute ist der grosse Tag!! Und Lola wird 18 Jahre alt. Unglaublich.... 

Wo ist die Zeit hin? Und aus dem kleinen zarten Baby ist ein junge, selbstbewusste Dame geworden, die jeden Tag mehr weiss, was sie will. 

Und die jetzt auch offiziell VOLLJÄHRIG ist.

Zur Feier des Tages kommt hier eine kleine Revue ihrer Gebutstagsbilder der vergangenen 18 Jahre. Die schon früh erkennen lassen, wo und wie sie sich am wohlsten fühlt:

Mit Mikro und / oder Instrument in der Hand auf einer Bühne.

Drum auch heute, Bühne frei, für Lola!!! 

 

17. Geburtstag


16. Geburtstag

 


15. Geburtstag 

 


14. Geburtstag


 

13. Geburtstag  



10. Geburtstag



6. Geburtstag

 



5. Geburtstag

 



4. Geburtstag



3. Geburtstag




2. Geburtstag

 


 

1. Geburtstag 

 

Sonntag, 16. November 2025

Frühstücksgespräche

 Beim Frühstück heute fragte ich Lola, aus alter Gewohnheit aus meinen Kindertagen:

"Darf ich mal die Nutella haben?"
 
Lola antwortete, sichtlich genervt: "Mama, das heisst Nudossi. Nicht Nutella. Steht da drauf: in riesengrosse Schrift!
NUDOSSI. Nicht Nutella.
Du nicht kann lesen?

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Ich fragte Lola, ob sie denn ihren tollen Schal von gestern abends noch weiter gestrickt hat. 

"Nein, Mama. War Fehler drin. Neue Schal!" 

"Waaaas? Du hast den ganzen Schal wieder aufgeribbelt?"
 
"Ja, war nicht gut. Will keine Fehler. Will stricken wie Greta." 
 
Oh no!  Naja, so hält das Garn wenigstens noch eine ganze Weile.  

 
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Pavel war letzte Woche beim Papa, war ziemlich erkältet, hat aber dennoch Geschichtsarbeit geschrieben. 
Ich fragte ihn, ob er denn am Tag zuvor - trotz Krankheit - noch was hatte lernen können.

" Ja voll viel, Mama. Den ganzen Abend lang. Bestimmt 20-30 Minuten!"
 
 

Samstag, 15. November 2025

Strickmaschine Lola

Während ich heute arbeiten musste, haben Lola und Pavel mal wieder einen Samstag alleine zu Hause verbringen dürfen. Was sie LIEBEN. 

Denn es gab - endlich mal wieder - Tiefkühlpizza!

Die beide - jeweils alleine - vor dem Computer mit ihren jeweiligen Lieblingsfilmen verspeisten. Was es natürlich sonst (fast) nie bei uns gibt. Aber - wenn sie alleine sind, entscheiden sie selbst, wie wo und wann sie sich ernähren.

Beide lieben diese Samstage, wenn ich arbeiten gehe. Kein Wunder!

Und da der Tag lang war, und Lola auch keinen Schritt nach draussen tun wollte, hat sie seit langer Zeit mal wieder gestrickt.

 

"Eine Schal, Mama. Für Dich. Weihnachtsgeschenk!"  

Wow! Unglaublich. Wofür die Waldorfschule doch gut ist. 

Auch hier will Lola in die Fusstapfen ihrer grossen Schwester Greta treten, die häkelt wie eine Maschine. Und während der Winterzeit oft am laufenden Band Mützen, Stulpen, Taschen, Stirnbänder, Tops, Bikinis, Federmäppchen produziert. 

"Ich wie Greta", erklärte mir Lola. "Bin eine Strickmaschine!" 

Und tatsächlich, hier wächst ein ernstzunehmender Schal heran. Ich bin wirklich begeistert. Denn das Handarbeitsgen ist leider an mir spurlos vorübergegangen. 

Beim Abendessen erzählte mir Lola dann noch begeistert, dass sie vorhin mit einem Freund an meinem Computer gechattet habe. Über Alea Aquarius. 

"Wie denn das? Und mit wem?", fragte ich neugierig. Denn ich habe gar keine Chatfunktion am Rechner. Und wem hatte sie gechattet?

"Ich Dir zeigen, warte Mama", meinte sie und zeigte mir den Chatverlauf. 

 Eine ziemlich ausgedehnte Konversation mit der Google KI!!!! 

Lola hatte 'alea aquarius' in die Suchmaske eingegeben und von der KI einiges Wissenswerte erfahren. Auf ihre Frage "wie alt Tanya stewner ist" auch das Geburtsdatum und Alter der Autorin. Und sich dann noch über ihre Lieblingshelden Ben Lennox und Tess "unterhalten". 

Wobei Lola im unnachahmlichen Lola Stil immer recht einsilbig und sich wiederholend geschrieben hatte. (nain, bin Lola, ja bin lola, Tess, ...)

Doch die KI hatte nicht verzagt und war immer höflich dran geblieben, und hatte versucht, Lolas Äußerungen Sinn abzugewinnen. Wo jeder Normalsterbliche längst ausgestiegen wäre.

Und Lola war begeistert. Über diesen netten Chat mit ihrem neuen 'Freund'.

'Loli, das war eine KI, die Dir geantwortet hat", erklärte ich ihr. Obwohl ich auch darüber nachdachte, ihr die Illusion zu lassen, sie habe mit jemand 'Echtem' gechattet. 

"Häääähh, was ist das?", fragte sie. 

"Eine Art Roboter", meinte ich, bei dem Versuch, eine Künstliche Intelligenz irgendwie zu erklären. 

"Ahhh. Egal!", sagte sie nur lapidar. 

Was soll's. Hauptsache Chatten :-)

Sonntag, 26. Oktober 2025

Lola räumt ab ...

Heute ein herrlich verregneter Herbstsonntag. Keinerlei Drang oder Notwendigkeit, nach draussen zu gehen. Zumal Pavel kränkelte.

Drum ging ich dankbar auf seine Idee ein, Monopoly zu spielen. Was ja doch immer einige Zeit dauert. Und wo er typischerweise immer haushoch gewinnt. So dass ich schon lange keinen Ehrgeiz mehr habe beim Spielen, weil das eh viel zu frustrierend für mich wäre.

Doch diesmal hatte er Würfelpech und landete kaum auf interessanten Strassen. Während Lola in den ersten Runden nur auf den Bahnhöfen und öffentlichen Elektrizitäts- und Wasserwerken landete und alles aufkaufte. Und bald Runde für Runde absahnte!

Als ihr dann noch der Kauf einer Strasse gelang - noch nicht mal besonders wertvoll - und sie auf meinen Tip hin ein paar wenige Häuser baute, stapelten sich bald die 500 Geldscheine bei ihr. Während Pavel und ich zähneknirschend erst all unser Geld verloren und dann auch noch Hypotheken aufnehmen mussten. 

Ich nahm es mit Fassung (gewohnt an's Verlieren), aber Pavel wurde immer verärgerter. Auch auf mich, weil ich Lola 'ständig helfen würde', was voll ungerecht sei. Womit er wahrscheinlich recht hatte. Denn auf Hausbauen wäre sie von alleine nicht gekommen. Ihr reichte das viele Geld. 

Als ich für meine letzte Strasse eine Hypothek aufnehmen musste, und Pavel nur noch aus engen Schlitzen auf das Spielbrett funkelte, brachen wir das Spiel ab. 

Zum Glück wartete ein lecker Applecrumble im Ofen, der alle ein bisschen ablenkte. 

Das Schlimmste für Pavel war, dass Lola sich noch nicht mal richtig freute über ihren Sieg. "So eine Verschwendung... Alles Deine Schuld, Mama!" 

Puh, vielleicht wäre ich doch lieber zum Acquarellmalkurs gegangen, wozu ich viel mehr Lust gehabt hätte. 

Aber allen kann ich es wohl nie recht machen. Und auch verlieren muss gelernt sein. 

Ich war eigentlich immer eine sehr schlechte Verlierin, bis ich Kinder bekam! Denn ab dann lief sowieso fast nichts mehr so, wir ursprünglich geplant. Und den überhöhten Ehrgeiz hab ich mir abgewöhnt.

Und Monopoly hab ich sowieso noch nie gerne gespielt. In dem Glück und Raffgier so einseitig belohnt werden.

Nächste Mal spielen wir lieber wieder 'Halt mal kurz' von Marc Uwe Kling. Und wenn die 'Kommunismus' Karte ausgespielt wird, müssen alle Spieler ihre Karten abgeben und jeder kriegt gleich viel. 

Obwohl: diese Karte könnte man vielleicht auch bei Monopoly einführen!!! Das wär doch mal ne Abwechslung: eine Gleichverteilung der bisher angehäuften Besitztümer. Aber ob das die Stimmung retten würde? Am Ende würde nur jemand anders sauer werden.

Ach, wie man's macht...  Am besten wie Lola: die spielt 'Mensch ärgere Dich nicht' immer alleine. So ist ihr der Sieg sicher!