Heute ein herrlich verregneter Herbstsonntag. Keinerlei Drang oder Notwendigkeit, nach draussen zu gehen. Zumal Pavel kränkelte.
Drum ging ich dankbar auf seine Idee ein, Monopoly zu spielen. Was ja doch immer einige Zeit dauert. Und wo er typischerweise immer haushoch gewinnt. So dass ich schon lange keinen Ehrgeiz mehr habe beim Spielen, weil das eh viel zu frustrierend für mich wäre.
Doch diesmal hatte er Würfelpech und landete kaum auf interessanten Strassen. Während Lola in den ersten Runden nur auf den Bahnhöfen und öffentlichen Elektrizitäts- und Wasserwerken landete und alles aufkaufte. Und bald Runde für Runde absahnte!
Als ihr dann noch der Kauf einer Strasse gelang - noch nicht mal besonders wertvoll - und sie auf meinen Tip hin ein paar wenige Häuser baute, stapelten sich bald die 500 Geldscheine bei ihr. Während Pavel und ich zähneknirschend erst all unser Geld verloren und dann auch noch Hypotheken aufnehmen mussten.
Ich nahm es mit Fassung (gewohnt an's Verlieren), aber Pavel wurde immer verärgerter. Auch auf mich, weil ich Lola 'ständig helfen würde', was voll ungerecht sei. Womit er wahrscheinlich recht hatte. Denn auf Hausbauen wäre sie von alleine nicht gekommen. Ihr reichte das viele Geld.
Als ich für meine letzte Strasse eine Hypothek aufnehmen musste, und Pavel nur noch aus engen Schlitzen auf das Spielbrett funkelte, brachen wir das Spiel ab.
Zum Glück wartete ein lecker Applecrumble im Ofen, der alle ein bisschen ablenkte.
Das Schlimmste für Pavel war, dass Lola sich noch nicht mal richtig freute über ihren Sieg. "So eine Verschwendung... Alles Deine Schuld, Mama!"
Puh, vielleicht wäre ich doch lieber zum Acquarellmalkurs gegangen, wozu ich viel mehr Lust gehabt hätte.
Aber allen kann ich es wohl nie recht machen. Und auch verlieren muss gelernt sein.
Ich war eigentlich immer eine sehr schlechte Verlierin, bis ich Kinder bekam! Denn ab dann lief sowieso fast nichts mehr so, wir ursprünglich geplant. Und den überhöhten Ehrgeiz hab ich mir abgewöhnt.
Und Monopoly hab ich sowieso noch nie gerne gespielt. In dem Glück und Raffgier so einseitig belohnt werden.
Nächste Mal spielen wir lieber wieder 'Halt mal kurz' von Marc Uwe Kling. Und wenn die 'Kommunismus' Karte ausgespielt wird, müssen alle Spieler ihre Karten abgeben und jeder kriegt gleich viel.
Obwohl: diese Karte könnte man vielleicht auch bei Monopoly einführen!!! Das wär doch mal ne Abwechslung: eine Gleichverteilung der bisher angehäuften Besitztümer. Aber ob das die Stimmung retten würde? Am Ende würde nur jemand anders sauer werden.
Ach, wie man's macht... Am besten wie Lola: die spielt 'Mensch ärgere Dich nicht' immer alleine. So ist ihr der Sieg sicher!



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