Samstag, 26. Januar 2013

Väter an die Front!

Asche auf mein Haupt. Dass ich schon drei Wochen lang hier nix mehr von uns hab hören oder sehen lassen, hat natürlich einen Grund. Ich hab wieder angefangen zu arbeiten. Seit Januar. 20 Stunden die Woche. Da blieb erstmal wenig Zeit für Freizeit. Blogzeit.

Weiß auch nicht mehr recht, wie ich auf die Idee gekommen bin, der Elterngeldstelle und meinem Arbeitgeber mitzuteilen, dass ich ab Januar wieder arbeiten möchte. Wenn Pavel gerade mal zarte sechs Monate alt ist. Ehrgeiz, Pflichtbewusstsein, grenzenlose Überschätzung meiner Fähigkeiten? Einmal entschieden, lässt sich sowas schlecht rückgängig machen. Die ganzen Feiertage gruselte es mich schon, bald wieder anfangen zu müssen.

Aber ich muss sagen, es ist gar nicht so übel. Im Gegenteil. Ich geniesse es grad richtig. Jeden Tag vier Stunden lang konzentriert an einer Sache arbeiten "dürfen". Mich nicht ständig umdrehen, um zu gucken woran Pavel gerade lutscht. In's Zimmer eilen, wenn er quäkt. Mich nicht rechtfertigen müssen, "Mama, du hattest mir doch versprochen, dass wir ein Buch anschauen. Und was man verspricht, das muss man halten." Lola, die unbedingt mit mir Puppenhaus spielen will. Oder mit den Bauklötzen. Obwohl ich doch gerade mal nur für fünf Minuten, ganz kurz, wirklich ganz kurz nur den Rechner aufgeklappt hab.


Nein, ich DARF jetzt vier ganze Stunden lang in Ruhe in meinen Rechner schauen, kann mein Hirn rauchen lassen, in Ruhe Kaffeepause machen und Mittag essen. Darf ausreden, man hört mir zu, setzt meine Vorschläge ohne grosse Widerworte um. Kurz und gut, ein grossartiges Gefühl!

Und Pavel, werdet ihr fragen? Der ist beim Papa. Denn der hat jetzt Elternzeit. Drei Monate lang. Und die beiden sind in den vergangenen drei Wochen ein super Team geworden.



Ihr gemeinsamer Tag beginnt mit Pavels Vormittagsschlaf, den sie beide zusammen halten. Dann gibt's eine kurze Frühstückspause mit Kaffee und Zeitung bzw. Brei und Rassel. Bevor die beiden zu einer ausgedehnten Wanderung durch die Leipziger Auenlandschaft aufbrechen, wo Pavel seinen zweistündigen Mittagschlaf hält und der Papa sich ausreichend lüften kann. Und schwuppdiwupp sind 4 Stunden auch schon vorbei.

Und die von der Arbeit wohl erholte Mama kann den Staffelstab übernehmen....

Das restliche Tagespensum mit noch zwei Kindern mehr, Geigenunterricht, Malkurs, Logopädie, Frühförderung, Einkaufen, Wohnung putzen, Wäsche waschen, Essen kochen, Pausenbrote schmieren und allem was sonst noch so anfällt, liegt dann - bei der Mamá???? Nein, so ist es natürlich nicht. Sagen mir mal, wir arbeiten an der gerechten Aufteilung ....

Seit ich jeden Tag das Gleiche koche und mich wirklich dabei nicht besonders bemühe, ist die kulinarische Hauptverantwortung auf jeden Fall schon zu M. übergegangen. Ist aber auch schwer, da mitzuhalten...




Auf jeden Fall geniesse ich es sehr, nicht mehr alleine die Verantwortung für Pavel zu tragen. Und weil Pavel sich so viel besser vom Papa ins Bett bringen, beruhigen und füttern lässt als von mir. Kann der das jetzt auch ausserhalb meiner Arbeitszeit viel besser übernehmen.Und hoffentlich auch nach seiner Elternzeit. 

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