Ich wusste es schon vorher. Wenn ich mir später diese Bilder anschaue, werde ich denken: was für ein herrlicher Urlaub war das in Córdoba! Zu Besuch bei Greta, die dort für ein Jahr ihren Freiwilligendienst bei der Organisation 'Mojo de Cana' macht.
Und ja, das war es. Durch die lichtdurchfluteten Strassen und Plätze bummeln, voller Orangenbäume und Palmen. Auf Bänken in der Sonne im Park sitzen. Ein Paradies allerorten, zwischen den Zeugnissen der muslimischen und modernen Kunst.
Eine Entdeckungsreise für mich und die Kinder. Und ein frohes Wiedersehen mit Greta war das, die sich dort pudelwohl fühlt und erstmals längere Zeit in ihrem 'Vaterland' (der spanischen Heimat von Ricardo) verbringt. Wenn auch etwas weiter südlich als Gijón, wo Ricardo herkommt und die Mädels sonst Urlaub machen.
Doch während des Urlaubs selbst habe ich die Idee, dorthin zu fahren, mehrfach verflucht. Denn leider ist auch in Spanien Winter, selbst im tiefsten Süden. Die Nächte sind kalt. Und, was das schlimmste war: die Wohnungen haben KEINE Heizungen. Auch unsere Ferienwohnung nicht.
Und Lola wurde leider von der Grippe erwischt. Und lag tatsächlich zwei ganze Tage nur im Bett bzw. auf dem Sofa. Sie, die sonst nie krank ist. Und die Erkundungstrips fielen leider dementsprechend kurz aus, da wir Lola nicht lange alleine lassen wollten ...
Aber wie so oft, vergesse ich im Nachhinein immer all das Anstrengende. All die Tage und Abende, wo ich die Idee verflucht habe, alleine mit den Kindern um diese Jahreszeit dorthin gereist zu sein. Nie wieder Spanien im Winter, schwor ich mir. Wie verrückt kann man sein! Warum bin ich nicht im Sommer gekommen, wenn es warm ist, alles blüht und dampft und die Luft voller Energie und Wärme ist?
Aber im Nachinein muss ich doch wieder sagen, dass es wunderschön war. Vielleicht ist das auch meinem Hang zu verdanken, mir immer die schönste aller Geschichten zu erzählen und in Erinnerung zu behalten. Und all das Anstrengende zu vergessen, an das ich mich tatsächlich schon jetzt nicht mehr erinnern kann.
Wie gut, dass man so schöne Fotos machen kann, die dann für immer bleiben. Hier vom 'Alcazar des los reyes cristianos'...
Auf der Plaza beim abendlichen Drink (mit der kränkelnden Lola)...
Beim Spaziergang durch die palmengesäumten Strassen der Judaría (des jüdischen Viertels).
In der Synagoge...
Und welch Kraftort: in der Mezquita, der zur Kathedrale umgebauten Hauptmoschee des Kalifats von Córdoba!
Und in den Tapasbars und Patios der Stadt kam dann bei Sonne doch das richtige Urlaubsfeeling auf...
Und Flamenco durfte auch nicht fehlen! Am 'Dia de andalucía'. In der 'Casa Escondida', einem von Künstlern umgebauten Haus mit Bar, bestuhltem Patio und eine winzigen Bühne.
Und klar, dann auch noch ein kleiner Ausflug (im Dauerregen) zum 'Castillo de Almodovar', Kulisse von einem der 'Game of thrones' Filme. Was Pavel begeisterte...
Und zum Abschluss noch ein Besuch im Jazzcafe der Stadt. So schön alles! Auch um Greti in ihrer neuen zweiten Heimat zu erleben.
Doch beim nächsten Mal, das schwöre ich mir, komme ich im Frühling oder Sommer. Da muss ich dem Abuelo (dem spanischen Opa) recht geben, der meinte, der Winter wäre nichts für den Süden. Wir sollten im Mai fahren, das wäre der beste Monat, um dorthin zu reisen.