Montag, 29. April 2013

Gemischte Platte

Impressionen dieser Tage, mobil fotografiert. 


Wenn das Rad aber nun ein Loch hat, nun ein Loch hat, nun ein Loch hat... Ist neben Pavel im Hänger immer noch Platz. Und die Mutter kommt ins Schwitzen...


Abendstimmung im Wohnzimmer. Lola schrummelt auf der Gitarre, singt dazu. Ganz vertieft. 


Zeitung lesen in der Hängematte. Pavel's erster Tag bei Annette. Unserer geliebten Tagesmutter. Bei der schon Greta und Lola waren... Zur Erinnerung an Lolas Zeit, gibt's hier ein paar Impressionen. Und Greta? Wie ewig ist das her. Schaut hier! Wunderschön, wieder jeden Tag zu Annette fahren zu dürfen. Diesmal mit Pavel.


Beim Pizza und Pasta essen in Weimar. Dahin hat mich die ganze Mannschaft begleitet. Weil ich dort einen Vortrag auf einer Tagung halten musste, Pavel aber nicht so lange ohne mich bleiben sollte.


 Greta war ganz begeistert, von den vielen Menschen dort, die alle andere Sprachen sprechen (Touristen). Was sie am schönsten fand? "Eis essen. Im Regen. Im Park."



Auch Lola war sehr interessiert an einer Gruppe englisch sprachiger Menschen, die sich um einen Stadtführer geschart hatten und sehr zivilisiert seinem Vortrag lauschten. Alle in schwarzen Anzügen und Kostümen. Lola stellte sich zu den Herrschaften dazu und hörte ebenfalls dem Vortrag zu.  Imitierte dabei täuschend echt einen der eleganten Herren, mit auf dem Rücken verschränkten Armen und hochkonzentriertem Gesichtsausdruck. Ein Bild für die Götter!!!! Als sie ein anderer Herr aus der Gruppe ansprach, nahm sie allerdings erschreckt Reissaus. (leider nicht dokumentiert)



Hier beim Shoppen. Begraben vom Wocheneinkauf.


Lolas Salat. Komplett alleine gemacht. Gurke geschält und geschnitten, Paprika auch, nur Mama hat die Kerne wieder rausgepult. Mais dazu. Schwamm ein wenig im Öl und war etwas salzig. Hat aber super geschmeckt.


Der Junior, der mit seinen 10 Monaten die Bauchlage immer noch sehr ungerne einnimmt (da konnte Lola schon robben!!!!), hat sich heute vom Miniklavier erweichen lassen, sich doch mal in ebendiese Position zu bequemen. Hat doch entscheidende Klangvorteile diese Lage...


Dienstag, 23. April 2013

Und in welche Schule geht Lola?

Schon lange bewegt mich diese Frage. In welche Schule soll Lola einmal gehen? Als sie ganz klein war, war es klar. Nur eine inklusive/integrative Schule kommt in Frage. Das sagte mir mein Herz und mein Verstand. Bis ich erfuhr, dass das in Leipzig gar nicht leicht werden würde. Denn nur EINE Schule, die Lindenhofschule, integriert alle paar Jahre eine Förderschul-Klasse in die nebenliegende Carl-von-Linne-Grundschule. Aber ob Lola das Glück haben würde, in genau so einem Jahrgang geboren worden zu sein... Und was würde nach der Grundschule sein? Integration gab es in der Grundschule, aber danach ging es nur in der Förderschule weiter.

Ansonsten ist eine inklusive Waldorfschule entstanden, die Karl-Schubert-Schule in Lössnig. Das wäre eine tolle und realistische Möglichkeit. Aber sehr weit weg von uns und ohne einen Fahrdienst in Anspruch nehmen zu können. Und mit hohem Schulgeld, da die Schule als freie Schule noch nicht staatlich anerkannt ist. Beides gravierende Nachteile, speziell bei einem Alltag mit drei Kindern.

Und für Lola eine Einzelintegration in einer der allgemeinen Grundschulen anzustreben, erscheint mir sehr gewagt. Ich wüsste nicht, welche Schule ich fragen soll. Und wäre mir auch nicht sicher, ob Lola das schaffen würde. Und zu welchem Preis.

Gut, sie geht in einen ganz normalen Regelkindergarten, als Regelkind. Ohne jeden Integrationshelfer, Assistenten. Der Kindergarten bestätigt mir immer wieder, dass alles bestens läuft und Lola nicht "mehr Arbeit macht" als andere Kinder auch. Sie ist beliebt, geht unglaublich gerne dorthin und ist - nicht zuletzt durch den Kindergarten - sehr sehr selbständig geworden. Ab nächstem Sommer soll sie die ganz normale Vorschule mitmachen.

Aber dem Unterricht in einer normalen Grundschule zu folgen, das wäre dann doch was anderes. Ich sehe bei Greta gerade, wie rasant das Tempo ist. Schon in der 1. Klasse. Für Greta alles ein Klacks. Aber langweilig wird ihr auch nicht. Lola würde immer nur hinterher hecheln...

Ausserdem fände ich schade, wenn es nicht auch ein paar andere Kinder mit "Sondermarke" gäbe. Vielleicht würde Lola da leichter Freundschaften schliessen. Das wünsche ich mir zumindest. Im Kindergarten kennen und mögen sie zwar alle, sie spielt auch zusammen mit den anderen. Aber wirkliche Freunde hat sie kaum welche. Naja, vielleicht kommt das noch.

Ein paar Schulen bietet Leipzig schon, die eine Integration von Kindern mit Down-Syndrom im Prinzip zulassen würden. Von ihrem Konzept her, mit jahrgangs-übergreifendem Unterricht, Projektunterricht, etc... Zum Beispiel die Nachbarschaftsschule oder die Maria-Montessori-Schule. Aber bis jetzt gibt es dort kein anderes Kind mit Down-Syndrom, soweit ich weiss. Und auch keine übergroße Bereitschaft. Und ich habe weder die Kraft, noch die Zeit und auch nicht die Lust, Lola dort rein zu boxen.

Lola ist nun schon fünf. Und wird nächstes Jahr (2014) in die Schule kommen. Es wir also langsam Zeit, sich ernsthaft Gedanken zu machen.

Da habe ich heute früh die Lindenhofschule angerufen, und die Schulleiterin Frau Uhle konkret gefragt, wie denn die Chancen stehen, dass es in Lolas Jahrgang eine inklusive Klasse geben wird. Und erfahre, dass die Chancen super stehen!!!! Denn die Lindenhofschule wird bzw. ist Modellschule geworden. Sie werden ab nächstem Jahr nicht mehr nur für die ersten vier Grundschule-Jahre integrieren, sondern auch während der Mittelschule. Und höchstwahrscheinlich bald in jedem Jahrgang. Und höchstwahrscheinlich im Sommer 2014, wenn Lola in die Schule kommt. Ich kann also, wenn alles gut geht, davon ausgehen, dass Lola die inklusive Klasse der Lindenhofschule in der Carl-von-Linne-Grundschule besuchen kann. Yeah!!!!!!!

Am 10. Juni 2013 ist Tag der offenen Tür in der Lindenhofschule, und ich bin schon so gespannt, mir alles anzuschauen. Durch meine Arbeit bei der Lebenshilfe Leipzig kenne ich die Schule schon ein wenig, die sehr engagierte Lehrerschaft und auch den tollen integrativen Chor der Schule, unter Leitung von Frau Olschewski. Der hat mir schon mehrere Male eine Gänsehaut gemacht. Gerade dieser Tage führt die Schule auch unter ihrer Leitung ein Musical auf, was sich auch sehr spannend anhört. Nur leider für alle Tage schon ausgebucht ist, sonst würde ich es mir zu gerne anschauen...

Wenn Lola da bald lernen und singen und sein kann. Mit ganz vielen anderen Kindern mit Down-Syndrom und auch denen mit "Normal-Syndrom". Lernen im gemeinsamen Unterricht. Gefordert, gefördert und mittendrin. Wie wunderbar wird das sein!!!! Ein Traum wird war.


Mittwoch, 10. April 2013

Lola lernt Lesen in Hamburg

Wir waren zwei Tag in Hamburg mit Lola, zu einer Einzeltherapie bei Sabine Berndt. Der Ergotherapeutin, bei der wir im Herbst auf einem Seminar zum "Umgang mit widerständigem Verhalten bei Kindern mit Down-Syndrom" waren. Und wovon ich so begeistert war. Weil Lola seitdem zu Hause wie ausgewechselt ist. Im Haushalt mithilft, sich alleine an- und auszieht, nicht mehr so viel schreit, sondern immer mehr spricht.


Ich wollte aber trotzdem gerne zu einem Einzeltermin bei Frau Berndt, um Hinweise zu bekommen, wie ich mit Lola in Fördersituationen besser arbeiten kann. Wenn sie die Mitarbeit verweigert und rumbockt. Nicht mitmachen will.

Nur hat Lola in den Sessions in Hamburg so gut mitgemacht, dass es überhaupt keine Gelegenheit gab, den Umgang mit widerständigem Verhalten zu üben. Weil sie keines zeigte. Sondern voller Begeisterung alles mitmachte, was wir ihr anboten.


Neue Würfelspiele spielte, Stifte abzählte und nach dem Intra-Act-Plus Leselernkonzept lesen lernte. Sie war Feuer und Flamme und wollte nach jeder Seite noch eine Seite mit Buchstaben lesen. Ganz alleine schob sie die Schablone Zeile für Zeile über das Blatt, zeigte mit ihrem kleinen Finger auf die Buchstaben und die Farbfelder und benannte alles. Korrigierte sich selbst bei Fehlern. Und machte noch eine Seite. Und noch eine. Ich erkannte sie nicht wieder. Und Frau Berndt war begeistert.

Lola hätte riesiges Potential. Hat sehr gute Lernstrategien. Ist ehrgeizig und ausdauernd. Reguliert sich sehr gut selbst. Sie würde bald solche Freude am lernen haben, dass sie ganz von alleine lernen wollen würde, was auch immer. Lesen, rechnen, schreiben. Aus reiner Freude am lernen. So wie sie jetzt Puppe spielt.



Und während wir uns unterhielten, saß Lola und zählte weiter Stifte, schaute sich Buchstabenkarten an,  und übte neue Lautverbindungen.

Ich bin sicher, dass bald der Knoten platzt. Und die Worte und Sätze nur so aus ihr heraus sprudeln werden. Die sie aus irgendwelchen Gründen bis jetzt zurück gehalten hat.


Wir wollen zu Hause das Intra-act-plus-Konzept als Leselernmethode beginnen und von vorne bis hinten durchgehen. Und idealerweise kann Lola am Ende lesen und alles auch endlich aussprechen. Woran es bis jetzt noch hapert.


Das Intracplus-Leselernkonzept wurde von den Psychologen Streit und Jansen entwickelt und basiert auf der systematischen Einführung von Buchstaben und Buchstabenverbindungen bis hin zu Worten. Es ist nicht ganz unumstritten unter Pädagogen. Erscheint mir für Lola aber eine hervorragende Methode, ganz strukturiert alle Buchstaben und Lautverbindungen einzuführen. Und so lange zu üben und zu automatisieren, bis sie sitzen. Ich werde mehr berichten.