Dienstag, 30. November 2021

Advent, Advent... das Kipferl rennt.

 Wie ich den Advent liebe. Den Duft von Tannengrün und Mandarinen, überall Kerzen und Teelichter (sehr stromsparend), an den Fenstern die gebastelten Sterne der Kinder.

 
Aber das Schönste: der Duft von frisch gebackenen Vanillekipferln, der die Wohnung durchzieht. Für mich ist das der Inbegriff von Advent und Weihnachten.

 

Am Sonntag habe ich eine Riesenladung gebacken. Die guten Alten, nach dem Rezept meiner Mutter. "Fränkischer Butterteig", mit Butterschmalz und Arrak. Wie sie in den Jahren meiner Kindheit immer an den Adventssonntagen auf dem Plätzchenteller lagen. Wohl rationiert, damit auch an den Weihnachtsfeiertagen noch welche da waren. 

Am besten schmeckten sie allerdings, wenn ich sie heimlich aus der grossen Keksdose stibitzte, die in der Speisekammer stand. Mit klopfendem Herzen, immer wieder aus der Tür schauend, ob auch niemand kam. Herrlich vanillig, süß und buttrig. Viel besser als Sonntags vom Teller. 

Und weil ich weiss, wie gerne auch meine Kinder welche stibitzen, stelle ich unsere Keksdose immer ganz weit hoch, hinten auf die Dunstabzugshaube in der Küche. Wo sie keiner vermutet. 

Und heute früh, als die Kinder aus dem Haus waren, ging ich zur Dose, nahm sie herunter und schaute nach, ob auch wirklich noch niemand genascht hatte... Und weil sie grad schon offen war, nahm ich mir heimlich ein Kipferl. Kurz vor dem Mittagessen schaute ich nochmal rein, nur um zu kontrollieren, und nahm mir nochmal eins. Nur eins. Und bevor ich Lola von der Schule abholte, ach, komm, noch eins. Und abends, als die Kinder im Bett waren, musste ich nochmal schauen. Und nahm, was soll's, noch eins. Wirklich nur eins. 

Vorhin habe ich nochmal nachgeschaut. Und mit Erschrecken festgestellt, dass die Dose schon halb leer ist - nach zwei Tagen! Haben die Kinder mein Geheimversteck doch entdeckt? 

Ach, es schmeckt halt nicht's leckerer als Vanillekipferl. Direkt aus der Dose! An Weihnachten werden wir dann wohl Lebkuchen essen müssen... Oder nochmal backen! 

Samstag, 20. November 2021

Lola, am Mikro!

Am Donnerstag war es - endlich - soweit! Lola hat ihren 14. Geburtstag gefeiert. Heiss ersehnt, seit 365 Tagen. Denn kaum ist die Party vorbei, plant Lola immer schon wieder den nächsten Geburtstag.


 
Dieses Jahr hat sie zwei Mikrofone geschenkt bekommen. Ebenso heiss ersehnt. Um zu Hause endlich richtig laut singen zu können!

Was sie direkt nach dem Frühstück gemacht hat. Zum Glück ohne Verstärker und Band: aber 'egal!' Mit Leib und Seele. Wie alles, was sie tut.


 
Zum Glück hat ihr der Papa 'ruhigere' und entspannendere Geschenke geschickt, so dass der Nachmittag sehr ruhig und besinnlich verlief.

'Oh Mama, nicht schon wieder fotografieren'.... 


 
Für heute, Samstag, war die 'echte Party' mit Schulfreundinnen geplant. 
 
Seit 11 Uhr standen wir in der Küche. Haben Quiche und Muffins gebacken, Fleischklösschen gebraten, Gemüse geschnippelt. Und Lola hat Käsetaschen gebastelt.

Ganz alleine. Zwar nicht als Teil ihrer Projektarbeit, dem 'Koch- und Backbuch'. Doch seit sie daran arbeitet, hilft sie viel mehr beim Kochen mit. Auch zunehmend selbständig. 

Um 15 Uhr war es soweit. Die 'Tischtennisparty' konnte starten. Wofür uns M. liebenswerterweise sein Studio überlassen hatte. Mit Flügel, Tischtennisplatte und: Mikrofon!!!! Sogar mit Verstärker. Also: so richtig schön laut! 

 Und noch bevor die Partygäste da waren, Lola legte spanische Musik auf, stellte sich ans Mikro und - sang!!! Wir nur Lola singen kann. 

Laut, schief und - voller Inbrunst!!!!

Sie war überglücklich. Noch bevor die Party überhaupt losging. Die nächsten 5 Stunden hätte sie auch alleine singen können. Sie wäre beseelt gewesen.

Mit den Partygästen bekam sie dann sogar echtes Publikum. Und sang weiter.  Laut, schräg und voller Inbrunst! Während ihre Schulfreundinnen Tischtennis spielten...

Irgendwann luchste ihr eine dann das Mikro ab. Und den Rest des Abends sangen die Mädels im Wechsel zu ihren Lieblingssongs. Als Solo oder Duo. Während die Anderen andächtig zuhörten oder lauthals mitsangen und tanzten. Je nach Song.

Was für eine schöne Party! Lola liegt jetzt glücklich und zufrieden im Bett. Und träumt wahrscheinlich davon. Oder - von der ganz grossen Bühne!

Freitag, 12. November 2021

Danke, dass Du gelebt hast!

 Heute vor 10 Jahren ist mein Vater gestorben. So eine lange Zeit schon. 

 

An manchen Tagen ist der Schmerz so stark wie damals. Auch wenn die Tränen nicht mehr so brennen. Und oft gar nicht mehr fließen.

An manchen Tagen überwiegt die Dankbarkeit, ihn als Vater und Großvater gehabt zu haben. Seine Stärke und Kraft, seine Lebenslust in uns zu spüren. 

An manchen Tagen überwiegt die Wut, dass er uns verlassen hat. 

An manchen Tagen die Angst, nicht weiter zu wissen. So wie er damals.

Heute freue ich mich vor allem, dass er gelebt hat. Dass er mir das Leben geschenkt hat. Dass er mir so viel mitgegeben hat, von seiner Neugierde, seine Begeisterung, seinem grenzenlosen Optimismus. Seiner Lust am Leben, am Abenteuer, am Neubeginn. 

Ich vermisse ihn. Ja. Aber vor allem bin ich dankbar, dass er gelebt hat. 

Er hat die Entscheidung getroffen, die er getroffen hat. Aus dem Leben zu gehen. Und ich wünschte, er hätte sie damals nicht getroffen. Hätte - in seinem Tunnel - wieder ein Licht gesehen. Wie so oft in seinem Leben vorher. 

Doch sein Licht brennt weiter. In mir. In den Kindern, seinen Enkeln. Und in der Welt. 

Und nährt neues Leben, neue Liebe und neue Hoffnung!

 

Danke, dass Du gelebt hast! 

Und mich zu der gemacht hast, die ich heute bin. Ich werde Dein Licht weiter tragen. Versprochen!

Sonntag, 7. November 2021

Huhn und Henne

Zum Sonntagsfrühstück habe ich heute spontan das 'Huhn und Henne' Geschirr gedeckt. Von dem wir früher in meiner Familie immer am Sonntag zum Frühstück gegessen haben. Da war so eine Sehnsucht in mir auf einmal, nach dem warmen Gefühl meiner Kindheit. 

Am Tisch sitzen, gemeinsam mit meinen Eltern, und die Eier löffeln. Genau richtig weich gekocht, mit der Eiermaschine von Krups. Die aussah wie ein Ufo. Und laut brummte, wenn die Eier fertig waren. Den Löffel eintauchen in das warme Eigelb, und noch ein wenig Salz aufstreuen, mit den kleinen gläsernen Salzstreuern. Aus denen denen nie etwas rauskam, weil das Salz trotz der Reiskörner immer verklebt war.

Es ist der Geschmack meiner Kindheit, die ich heute aufleben lassen wollte. Die Sehnsucht nach Geborgenheit und einem Ort, wo ich zu Hause bin. Wo ich mich an den üppig gedeckten Tisch setze und Eier esse, und meinem Vater von meinen Erlebnissen erzähle. Und er nickt, und leckt das Eigelb, das in seinem Schnauzbart hängen geblieben ist, mit der Zunge ab. Und grinst dabei. 

Vielleicht war es auch einfach der Wunsch, mich meinem Vater nahe zu fühlen. Der bald 10 Jahren tot ist. So lange schon, dass sein Bild immer blasser wird. Auch wenn das Gefühl stetig gleich bleibt. Und die Lücke auch. 

Papa, ich vermisse Dich! 

Dienstag, 2. November 2021

Schon gelacht heute?

Kennt ihr auch den November-Blues? Alles grau draussen - und drinnen auch? 

Ich kenn das zu gut. Vor allem nach diesen herrlichen sonnigen Herbsttagen. Die sich nun verabschieden... 

Da hab ich mir heute ein Lachtraining gegönnt. Ja, wirklich. 

Animiert durch den einladenden Satz "Du muss nicht 20 Jahre meditieren, um den Kopf frei zu bekommen. Drei Minuten Lachen hilft'. Auf der Seite von Cornelia Leisch.

Hab ich gestern spontan den Kurs 'Happy November' gebucht. Und war gerade zum ersten Mal dabei. 

Herrlich. Lösend. Lachend. 

Und ich fühl mich wie neugeboren... 

Falls es also auch bei Euch grad grau ist, kann ich das nur jedem empfehlen.