Hier ist Lola bei der letzten Sitzung bei unser Castillo-Morales-Therapeutin. Sie hat immer sehr viel Spass, spielt mit den vielen Spielsachen, entdeckt den Raum.
Ich? Soll ich trommeln?
Allerdings frage ich mich doch manchmal, ob das was 'bringt', das freie Spiel, einfach so Dinge zu entdecken. Lola ist in letzter Zeit etwas lustlos im Entdecken, macht mal dies, macht mal jenes. Fängt vieles an, lässte es dann wieder. Wirft Sachen durch die Gegend. Nach so einer Sitzung habe ich nicht unbedingt das Gefühl, das sie was neues gelernt hat. Und ob es dann die Therapie wert war? Spielen kann sie auch zuhause...
Ich wünsche mir, das die Sitzungen etwas strukturierter wären. Das irgendwie klar wäre, das ist das Lernziel, damit arbeiten wir heute. Etwas, was ich dann vielleicht auch noch zuhause aufgreifen kann, wenn ich will und Zeit habe. Ich habe das in der letzten Sitzung erwähnt. Mal schauen, ob es die Therapeutin nächstes Mal berücksichtigt.
Ich habe doch manchmal den Eindruck, dass viele Menschen, auch einige Therapeuten, Lola unterschätzen. Sie versteht schon sehr viel, macht auch gerne mit und lernt es dann doch recht schnell. Halt in ihrem Tempo, aber nach einigen Widerholungen kann man oft wirklich sehen, dass der Groschen fällt. Aber man muss halt auch eine Übungsituation schaffen, wo es zu diesen ausreichenden Wiederholungen kommt. Und auch immer wieder in etwas anderen Kontexten. Da bin ich doch immer wieder dankbar für die Ideen und Anregungen aus dem 'Kleine Schritte' Programm. Da weiss ich, wo die reise hingeht. Und Lola machen die Übungen nebenbei auch noch Spass....
2 Kommentare:
Hi Amelie,
Eure Lola ist wirklich eine ganz Süße, Greta auch.
Ich hab mir gestern endlich mal die Zeit genommen deinen Blog von Anfang bis Ende durchzulesen. Hab nun auch verstanden warum Lola sich wie Arielle die Merrjungfrau durch die Wohnung kämpfen muss. :)
Die schwere Lungenentzündung, die Entwicklungspausen, Hürden und deine Gewissensbisse und Bedürfnisse...
Ich fühlte so mit dir. Wir sind zwar noch ganz am Anfang, aber wir gehen einen sehr ähnlichen Weg. Mein Mann meinte auch, das Down Syndrom ist doch gar nicht so präsent im täglichen Leben. Er geht arbeiten und beschäftigt sich am Wochenende viel mit Emelie und die Therapien mache ich, die Vergleiche mit 'normalen' Kids erlebe ich. Aber das ist wie bei dir, eigentlich sehr gut so.
Ich kann soviel Nutzen aus deinem geschriebenen nehmen, sogar leckere Rezepte, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen wenn es mal nicht so gut läuft. Ich fand es Anfangs nach der Entbindung furchtbar, dass JEDER (sogar die Putzfrau) sagte es seien ja so liebe Kinder, die würden immer lachen. So fröhlich und lieb... Das empfand ich als das typische Schönreden von was ganz Schlimmem. Ich hatte nämlich in der Schule nicht aufgepasst anscheinend, denn ich wusste nicht was das Down Syndrom eigentlich ist. Deshalb fand ich auch das Buch von Conny Wenk nicht so hilfreich, allein schon beim Bilder anschauen musste ich so heulen, dass ich nichts lesen konnte. Die Fakten waren mir wichtig, ich wollte wissen was Sache ist. Inzwischen hab ich mir das Buch sogar gekauft, denn das erste Exemplar war vom Krankenhaus geliehen. Wunderschöne Gechichten die Mut machen und Hoffnung. Aber es gibt eben auch Schattenseiten, die müssen auch dargelegt werden, sonst verliert alles an Glaubwürdikeit.
Hui, ganz schön lang geworden. Ich freu mich auf jeden Fall, dass es dieses Medium gibt, diese Möglichkeit zum Austausch. Danke, dass du dich mitteilst.
Liebe Grüße
Sophia mit Emelie
Liebe Sophia,
den ganzen Blog hast du durchgelesen? Da bin ich echt baff. Schön, dass es dir gefallen hat, dass du dich darin wiedergefunden hast.
Mir hilft es immer sehr, so sehr, zu sehen, zu fühlen, zu wissen, dass ich auch mit den dunkleren Seiten, den Nachtschattengewächsen der Gefühle, nicht so alleine bin. Dass ich nicht irgendwie 'falsch' bin, sondern dass da alle irgendwie durch müssen.
Und ich finde es einfach ganz wunderbar, dass du immer so ehrlich bist.
Ganz liebe Grüsse,
Amelie
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