Freitag, 27. Januar 2012

Möhren schälen

Meine fleissigen Hausfrauen.


Besonders begeisternd und relativ ungefährlich: Möhren schälen!


Lola kriegt das mittlerweile ganz gut hin, auch wenn sie den Winkel manchmal noch etwas zu flach ansetzt.


Seiltänzerin Greta ist auch hier voller Engagement dabei...

Seiltänzerin

An Fasching ist im Kindergarten das Motto "Zirkus". Als ich das Greta erzähle, ist sie entsetzt. Das sind doch alles nur Männer im Zirkus: Clowns, Zauberer, Zirkusdirektor, Gewichtheber, Dompteur... oder Tiere. Das will sie alles nicht sein. Die Tränen fließen... Bis mir die rettende Idee kommt: Seiltänzerin.


Greta ist begeistert und verbringt den Rest des heutigen Nachmittags im Tanz- und Gymnastikanzug, balancierend, von Möbelstück zu Möbelstück hüpfend in gerader Luftlinie... Voller Vorfreude auf Fasching.


Lola wollte die Haare dann auch so hochgesteckt bekommen wie Greta, was nicht einfach war, so kurz wie sie noch sind...

Auf dem stillen Ort


Wie ihre Schwester Greta, besteht Lola darauf, aufs große Klo zu gehen. Und klar, Klolektüre muss sein....

Samstag, 14. Januar 2012

Schmuckstücke


Meine beiden Ladies hab ich gestern so im Kinderzimmer vorgefunden. Greta mit "Ohrringen", von denen sie schon seit Monaten träumt. Und Lola im Strandlook, passend zum Kälteeinbruch....

Dienstag, 3. Januar 2012

Resignation für Anfänger

Dieses wunderbare Gedicht von Mascha Kaléko, aus dem Gedichtband "In meinen Tränen läutet es Sturm (dtv, München) habe ich gestern entdeckt.

Suche du nichts. Es gibt nichts zu finden,
Nichts zu ergründen. Finde dich ab.
Kommt ihre Zeit, dann blühen die Linden
Über dem frischgeschaufelten Grab.

Kommt seine Zeit, dann schwindet das Dunkel,
Funkelt das wiedergeborende Licht.
Nichts ist zu Ende. Alles geht weiter.
Und du wirst heiter. Oder auch nicht.

Zwischen Vergehen und Wiederbeginnen
Liegt das Unmögliche. Und es geschieht.
Wie und Warum waren nie zu ersinnen.
neu klingt dem Neuen das uralte Lied.

Geh nicht zu Grunde, den Sinn zu ergründen.
Suche du nicht. Dann magts du ihn finden.


Die einzige Rettung besteht wohl darin, das Absurde anzunehmen, wenn es denn gelingen mag. Möge es gelingen....

Frohes neues Jahr!

Auch wenn es schon ein paar Tage alt ist, wünsche ich Euch allen ein wunderschönes, gesundes und glückliches Neues Jahr.

Einen Monat ist es her, dass ich hier das letzte Mal etwas geschrieben habe. Lange. Ich fühle mich in letzter Zeit so wenig als Mutter einer Tochter mit Down-Syndrom, dass ich kaum daran denke, hier ein paar Worte zu hinterlassen. Dass es sich in diesem Blog eigentlich um Lola dreht, ist etwas in den Hintergrund getreten. Umso glücklicher schätze ich mich, dass ich diese wunderbare Möglichkeit habe, für mehr als die intimsten Freunde ein paar Worte zu hinterlassen, die dann woanders wider hallen.

Vielleicht liegt auch daran, dass ich mich in den letzten Wochen nichts zu sagen traute, weil es in mir so leer war und alles schwieg. Kein Klang, ergo kein Widerhall. Ich hatte keine Worte, die ich hätte niederschreiben können. Die Feiertage habe ich mit Spaziergängen verbracht, mit Bett- und Kaffehauslektüren, mit Rotkraut und geräuchertem Fisch und mit faulem Nichtstun. Wo nichts ist, muss man auch nichts erzwingen. Und so vergingen diese Tage, ruhig und harmonisch, ohne groß mich zu reiben, was über Weihnachten schon eine wirkliche Leistung ist "Kraft tanken", war mein Motto und trotzdem war ich dauermüde. Das ist wohl der besondere Erholungseffekt.

Allein das Weihnachtsliedersingen in diesem Jahr war ein großes Fiasko, denn all meine ungeweinten Tränen für meinen Vater, schienen nur auf diesen Moment gewartet zu haben, sich unter den Weihnachtsbaum zu ergießen. Trotz meinem Kummer über all die Tränen und der Gedanken daran, wo mein Vater jetzt wohl weilt, war ich seltsamerweise froh, doch endlich wieder etwas "zu spüren".

Es ist so schmerzhaft sein Abschied, so unvorstellbar und für mich grausam, dass ich kaum in der Lage bin, diese Wahrheit wirklich in mein Leben zu integrieren. Ich ringe nach Sinn, versuche zu verstehen, bis mein Kopf so schmerzt, dass mir übel wird. Ich vermisse ihn, wünsche ihn zurück, sehe ihn vor mir auf der Straße vorbei gehen, ganz sicher, es ist sein dunkler Mantel und sein leicht nach vorne gebaugter Gang. Bis ich irgendwann damit aufhöre, die Frage und seinen Gang aus meinem Leben streiche, ihn aus meinen Gedanken und aus meinem Leben zu verbannen versuche, wo er doch jetzt nicht mehr hingehört. Und da schmerzt mein Kopf nur noch viel mehr und mein Rücken dazu, "Gefühlsstau"nennt das einer der Psychologen aus einem meiner "Selbsthilfe-Bücher".

Ich ringe darum, ihm in diesem neues System einen Platz zu geben, wenn auch unsichtbar, weiter den Dialog mit ihm führen zu können, den ich vielleicht viel zu lange schon nicht geführt habe. Aber wenn ich sein Foto aufstelle und anschaue, wird mir schwindelig und ich muss es wieder umdrehen. Sein Bild in meinem Kopf bewahren, dort allein. Wovon eigentlich? In meinen Träumen ist er noch nicht einmal aufgetaucht.

Die einzige Möglichkeit für mich, in Kontakt zu treten mit ihm und all meinen Gefühlen, all den Tränen und dem Schmerz, ist die Musik. Sie allein geht mir so unter die Haut, dass ich alles fallen lasse, auf dass es aus mir hinaus fließe ....

Vor allem dieses Lied von Joan Baez, "Farewell Angelina", das wir auch auf der Trauerfeier meines Vaters gespielt haben, löst alles in mir. Diese Stimme, wie er sie geliebt hat. Mit den wunderbaren Worten von Bob Dylan: