Dienstag, 3. Januar 2012

Resignation für Anfänger

Dieses wunderbare Gedicht von Mascha Kaléko, aus dem Gedichtband "In meinen Tränen läutet es Sturm (dtv, München) habe ich gestern entdeckt.

Suche du nichts. Es gibt nichts zu finden,
Nichts zu ergründen. Finde dich ab.
Kommt ihre Zeit, dann blühen die Linden
Über dem frischgeschaufelten Grab.

Kommt seine Zeit, dann schwindet das Dunkel,
Funkelt das wiedergeborende Licht.
Nichts ist zu Ende. Alles geht weiter.
Und du wirst heiter. Oder auch nicht.

Zwischen Vergehen und Wiederbeginnen
Liegt das Unmögliche. Und es geschieht.
Wie und Warum waren nie zu ersinnen.
neu klingt dem Neuen das uralte Lied.

Geh nicht zu Grunde, den Sinn zu ergründen.
Suche du nicht. Dann magts du ihn finden.


Die einzige Rettung besteht wohl darin, das Absurde anzunehmen, wenn es denn gelingen mag. Möge es gelingen....

3 Kommentare:

Claudia hat gesagt…

Das ist ja wirklich ein wunderschönes Gedicht. Ich mag und kenne so einige Gedichte von ihr, aber dieses war mir neu. Vielen Dank für das Mitteilen und alles Liebe.

Unknown hat gesagt…

Dazu fällt mir spontan ein:

"Es gibt keinen Weg zum Glück.
Glücklichsein ist der Weg." (Buddha)

Alles Liebe im Neuen Jahr
Cynthia

kilroy hat gesagt…

Zwei Tippfehler sind passiert:

Strophe 2, Zeile 2: wiedergeborende
Letzte Zeile: magts