Freitag, 7. Februar 2025

Erste Malereien

 

Lolas Arbeit an ihrer Jahresarbeit zum Thema "Malen und Tiere" nimmt langsam Fahrt auf. Betreut von einer ganz wunderbaren Mentorin, hat sie begonnen, im Kunstunterricht Insekten und Käfer in Kohle zu malen. Und ist ganz begeistert und engagiert dabei.
 

Der Plan ist, bald auch in größerem Format auf Leinwand Tiere 'mit experimentellen Techniken' zu malen. Und als Vorarbeit dafür hatte sie den Auftrag von ihrer Mentorin bekommen, Tierfotos zu machen - im Zoo, Wildpark oder auf dem Bauernhof - und mit in die Schule zu bringen. Was ist allerdings nicht wusste.

Letzten Sonntag bettelte sie mich auf einmal an, doch heute bitte unbedingt in den Zoo zu gehen - um dort mit ihrem neuen Handy Fotos von den Tieren zu machen. Zoo? Da waren wir schon seit 6 Jahren nicht mehr. Na gut, wenn sie Lust hat, warum nicht. Ich freute mich über die Klarheit ihrer Pläne! Zumal auch Pavel meinte, er wolle endlich mal wieder in den Zoo. Endlich mal ein Plan, den die Kinder gut fanden!

Und so verbrachten wir einen wunderbar sonnigen Tag im Zoo - blieben ganze vier statt den von mir geplanten zwei Stunden - und Lola machte u.a. diese Fotos mit ihrer Handycam, die sie am Montag dann ausgedruckt mit in die Schule nahm. Auch darauf bestand sie.









Ich war überrascht, aber vor allem beeindruckt, wie zielstrebig und eigenständig sie auf einmal ganz genau wusste, was sie wollte. Und nicht locker ließ, bis sie die Fotos auf den Rechner importiert und alle bearbeitet und ausgedruckt hatte. 

Trotz aller Schwierigkeiten im Alltag oft, bin ich gerade doch immer wieder erstaunt, was für einen grossen Schub an Selbständigkeit sie gerade macht. Und freue mich, dass sie dieses Kunstprojekt als Jahresarbeit gewählt hat, was ihr wirklich Freude macht!

Donnerstag, 6. Februar 2025

Auf in die neue Europäische Kulturhauptstadt - nach Chemnitz!

Wir haben einen freien Tag, mitten in der Woche. Und wollen die neue europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 besuchen. Ich bin voller Vorfreude. Um Kulturhauptsstadt zu werden, wird die Stadt sicher einiges zu bieten haben. 


Ich habe von einem Garagen Projekt gehört. Eine Fotografin hat 143 Menschen mit Garagen aus DDR Zeiten interviewt, fotografiert, ihre Lebensläufe und die Bedeutung der Garagenkultur in der DDR - und heute - erinnert. Die Bilder sollen in der ganzen Stadt an verschiedenen Orten ausgestellt sein. Ich halte es für eine tolle Idee, auf die Weise diese vielversprechende Stadt zu erkunden. 

Um 9 Uhr stehen wir am Hauptbahnhof in Chemnitz. Bereit für eine Ortserkundung. Die Sonne scheint. Ich erwarte gelbe Pfeile, ähnlich denen auf dem Jakobsweg, von Garagenfoto zu Garagenfoto. Aber wir finden nur eine menschenleere Innenstadt mit Gebäuden aus DDR-Zeiten. Den eingerüsteten 'Nischl', die Büste von Karl-Marx. Und ich fühle mich zurückversetzt in meine Studienzeit in Ost-Berlin in den neunziger Jahren. 

 Vor der Hartmann-Fabrik, dem Informationszentrum für Chemnitz 2025, treffen wir zwei ältere Damen. Die darüber schimpfen, dass es doch hier in der Stadt überhaupt nichts zu sehen gibt. 

"Nur ein totes Pferd", sagt eine und deutet auf ein Reiterdenkmal mit einem schlafenden Pferd.

 

"Und da drüben, den deutschen Pleitegeier", sagte ihre Freundin und deutet auf eine goldene Skulptur im neu angelegten Skulpturenpark. Lokalpatriotimsus und Stolz auf die eigene Heimatstadt sehen anders aus. 


Mein Freund ist dankbar für das Gespräch, ich bin schon jetzt ernüchtert. Nur die Vorfreude auf die spannende Garagenausstellung hält mich in der Geraden.

Im Infozentrum  im Hartmann-Palast erhalten wir einen Flyer mit den Adressen der 33 Ausstellungsorte. Wir entscheiden uns für drei auf dem Kassberg. "Größtes geschlossenes Gründerzeitviertel in Euopa", erklärt mir die Dame am Schalter mit leuchtenden Augen. Wir stapfen los und stärken uns mit Zimtschnecken und Espresso in einer 'Bakery'.

 

Der erste Ausstellungsort in einem Designladen ist geschlossen. Im zweiten Ausstellungsort, einem Wolladen, finden wir die Bilder kaum zwischen den Auslagen im Schaufenster. "Die passten nicht in mein Farbkonzept", erklärt die Ladenbesitzerin. Drum hab ich sie überhängt." Sie zeigt auf ein Foto mit einer Dame im pinken Pulli. "Nur die passte gut, die darf da oben hängen". Unter dem Foto hängt ein selbstgestrickter Pulli in Pastellrosa, das Foto wirkt wie eine Strickanleitung. Von Garagen und deren Bedeutung erfahren wir nichts.

"Wolle komme von wollen", erklärt die Ladenbesitzerin. Und deutet auf drei liegen geblieben Wollknäuel. "Die mussten erst ein Jahr hier liegen, bevor ich plötzlich wusste, wozu sie gemacht sind."


Im dritten Laden, einer Buchhandlung, hängen die Fotos eingequetscht am Eingang. Wir trauen uns nicht, nach ihrer Bedeutung zu fragen. Im Regal über Chemnitz finde ich einen Stadtführer 'Glücksorte in Chemnitz'. Ich kaufe ihn mir und blättere ihn auf der Rückfahrt im Zug durch. Und schaue mir die Orte an, wo wir heute noch ein paar Glücksmomente hätten finden können. Und andere vor uns auch schon. Es muss sie geben, daran glaube ich. 

Und vielleicht entdecken die Chemnitzerinnen irgendwann auch noch, wofür ihre Stadt gemacht ist. Nicht dass das sächsische Chemnitz am Ende auf Hochdeutsch 'komm nicht' bedeutet. 

Nachtrag: Nachdem wir übrigens unsere Suche nach weiteren Garagenfotos aufgegeben haben, waren wir noch in einer sehr beeindruckenden Otto-Dix Ausstellung im Museum Gunzenhauser und Kuchen essen im Cafe Julius im Schocken. Und allein dafür hat sich der Besuch schon gelohnt. Drum: auf nach Chemnitz!

 

Donnerstag, 23. Januar 2025

Rauhreif

Seit Tagen hatte ich es trotz schönstem Wetter nicht rausgeschafft. Meine Stimmung wurde trüber und trüber, mein Rücken schmerzte. Die Zukunft sah so hoffnungslos aus...

"Ach Lola, ich bin mies gelaunt heute. Keine Ahnung, was mir fehlt', klagte ich beim Abendessen, leise vor mich hin. 

'Mama, Du Sport machen. Viel schlafen. Raus gehen. Spazieren. So einfach', antwortete sie und biss in ihr Brot. 

Verdutzt schaute ich auf. War das nicht mein Text? Was ich den Kindern immer sage, wenn sie mal mies drauf sind? 

Für die anderen habe ich immer so gute und einfache Ratschläge parat. 

Aber wo sie recht hat, hat sie recht. Und so ging ich endlich mal früh ins Bett. Und machte am folgenden Tag zwar keinen Sport, das erschien mir dann doch zu antrengend, ging dafür aber gleich zweimal spazieren! 

 Am frühen Morgen spazierte ich noch in der Dämmerung bei eiskalten -5 Grad am nebeligen Elsterflutbett entlang. Die Hände tief in den Taschen vergraben. Der Hauch vor dem Mund.

Und am Nachmittag ließ ich mir sogar noch kurz die Sonne ins Gesicht scheinen, bis sie über dem nebeldurchzogenen Küchenholz glutrot hinter den kahl stehenden Bäumen verschwand.

Und als ich wieder zu Hause ankam, war ich endlich wieder glücklich und zufrieden. Aufgetankt und gereinigt. Von der Luft, den Büumen, dem Nebel und dem reinen Atmen in der Natur.


 Danke Lola, dass Du mich erinnert hast!

Sonntag, 19. Januar 2025

Und am Sonntag scheint die Sonne...


Das war aber auch mal nötig nach der kalten grauen Nebelwoche. Ein sunny Sunday! An dem niemand im Haus bleiben kann - ich zumindest nicht.  


Und so schlug ich den Kinder, zu ihrer grossen Begeisterung, einen Spaziergang am See vor. Und dachte, der letzte war vor drei Wochen, da geht doch sicher was. Aber nein, ich hatte nicht mit Pavel gerechnet. 



Ich erspar Euch meine Tricks und Deals und Überredungsversuche - ich hab ihn zum Glück am Ende 'überzeugt'. Vitamin D - Tanken, gegen seinen Husten, war eines der weniger überzeugenden Argumente, so viel verrate ich.


 Und bei herrlichster Sonne spazierten wir das Ostufer des Cossis entlang! Und ich war glücklich - und ich glaube, die Kinder sogar auch! (Zumindest über Kakao und Würstchen am Pier21)

Welch Geschenk, einen solch herrlichen See vor den Toren der Stadt liegen zu haben. Danke dafür, auch wenn das einstmalige Dorf Cospuden 1981 daran glauben musste - und überbaggert wurde, aber immerhin ist es im Namen des Sees verewigt.

Freitag, 17. Januar 2025

Bangen um das Malprojekt!

 Lola plant seit Wochen begeistert ihre Jahresarbeit zum Thema 'Tiere und Malen'. Sammelt Farben, wünscht sich einen neuen Malblock zu Weihnachten. Erzählt allen, dass sie Malerin werden will. 

Doch am letzten Ferientag, als sie eine halbe Seite über ihre geplante Jahresarbeit und ihr Vorhaben eines Malprojekts aufschreiben soll, weigert sie sich urplötzlich. 'Nein Mama, ich will keine Malprojekt machen. Malen ist mein Hobby. Will nicht." 

Kein Weg, sie zu überzeugen. Am Ende überlegen wir ein Fotoprojekt über Leipzig und seine Stadtteile. Sie schreibt eine Seite - mit meiner Hilfe. Ist auch zufrieden. Und gibt es in der Schule ab.

Nur ich gräme mich. Ihre Idee war toll, sie malt so gerne und ausdrucksstark. Sie hätte eine eigene kleine Ausstellung machen können, mit ihren Werken. Das Malprojekt hätte ihre Kunstlehrerin T. begleitet. Wo sie gerade - im Unterricht - Tiere malen. Als habe sie das Thema geradezu dafür ausgewählt, dass Lola dort etwas für ihre Arbeit produzieren kann. Ich habe zu schnell Lolas plötzlichem Unwillen nachgegeben.

Vorgestern packt es mich und ich spreche mit der Kunstlehrerin. Frage, ob Lola das Thema doch noch machen könnte - wenn ich sie überzeuge. Ja, erfahre ich.

Gestern nach der Schule berichtet Lola grinsend: 'Mama. Ich machen jetzt Malprojekt. Mit T.. Mich fragen, und ich ja gesagt!" In der Schule hat die Kunstlehrerin wohl mit Lola gesprochen - und sie überzeugt.

Und heute erzählt mir Lola jubelnd, dass sie in der Tutor Stunde erfahren hat, dass T. ihre Mentorin für ihre Jahresarbeit wird. 'Yeah' sagt sie und macht einen Strike. Und holt gleich Farben und Blöcke aus dem Schrank und beginnt zu malen. 

Am Abend sammelt sie sogar noch Materialien für ihr erstes Mentorengespräch zusammen: zwei Kunstbücher mit Werken von Menschen mit Behinderung, u.a. von Christa Sauer, einer leider schon verstorbenen Malerin mit Down-Syndrom aus dem Atelier Goldstein, deren Bilder Lola ganz toll findet! Und einem Tierbuch, aus dem sie täglich lange Tierbeschreibungen abschreibt.

Wie gut, dass ich nochmal nachgehakt habe. Wenn das kein gutes Projekt wird.

Donnerstag, 16. Januar 2025

Hinter der Maske versteckt...

Lola geht seit Tagen nur mit einer Maske in die Schule, die von 'Haus des Geldes'. Und versteckt sich dahinter, in Momenten der Schüchternheit oder Überforderung, wenn sie mal wieder unsichtbar sein will oder kein Bock auf Unterricht hat. Hinter ihrer Maske mutiert sie zu 'Anna Bauer', einem imaginierten Alter ego von ihr, erfolgreiche Sängerin mit Millionenpublikum und - einkommen und: Superkräften. Tja, wer hätte nicht auch gerne so eine Maske. Im 'Haus des Geldes' funktionert es ja auch. 

 

Problem: hat sie die Maske auf, reagiert sie nicht mehr auf ihren Namen Lola. Unansprechbar für Lehrer, Mitschülerrinen und Schulhelfer. Helle Verzweiflung in der Schule. Gestern musste ich sie vom Schulclub abholen, weil sie - alias Anna Bauer mit 'Haus des Geldes' Maske auf dem Gesicht - sich nicht mehr vom Schulflur wegbewegen wollte, wo sie eine Stunde lag mitten im Weg lag. Keine Chance.

Im gemeinsamen Gespräch mit dem Schulclub und ihrem Schulhelfer haben wir ihr vermittelt, dass sie auch selber - LOLA - sehr cool ist, viel cooler als Anna Bauer. Und sich hinter keiner Maske zu verstecken braucht! Und wenn sie müde ist, überfordert oder kein Bock mehr hat, kann sie das auch einfach sagen und sich im Ruheraum oder der Bibliothek ausruhen.

Heute früh ließ sie ihre Maske zum Glück zuhause. 'Hat sich in Luft aufgelöst, Mama', war ihre Erklärung. Und nahm den ganzen Tag super motiviert am Schulunterricht teil, mit zwei kurzen Erholungspausen in der Bibliothek, wo sie auf dem Sofa chillte und wieder auftankte. Nachdem sie gesagt hatte, dass sie müde ist und mal ne Pause braucht. 

Yeah! Lola ist wieder da!

Montag, 13. Januar 2025

Ausflug nach Meck-Pomm?

Am Wochenende planten wir einen Ausflug nach Meck-Pomm, zu U & A. Wo wir seit Jahren immer Silvester verbringen, in großer lustiger Runde. Doch da sie dieses Mal ihren Weihnachts-Urlaub im Bayerischen Wald bei anderen Freunden verbringen wollten, fiel dieser Silvesterplan dies Jahr ins Wasser. Und wir feierten zur Abwechslung mal Silvester in Leipzig. Was auch sehr schön war. 

Doch auf eines wollten wir nicht verzichten: auf unser geliebtes Neujahrsritual. Gemeinsam an einem Abend eine Collage zu basteln, als Ausblick auf das kommende Jahr. Einfach aus alten Zeitschriften Fotos und Headlines ausschneiden und auf einem DINA3 Blatt zu einer schönen Collage zusammenstellen - als Vison oder Wunschbild für das neue Jahr. 'Visionboard' nennt man das, wie ich neulich gelernt habe. 

Und so hatten wir uns das Wochenende nach Silvester ausgemacht, um U & A 'nachträglich' zu besuchen, und gemeinsam doch noch die Collagen zu machen. Schöner Plan. Nur leider sog am Donnerstag ein Schneegebiet über Deutschland, von Westen nach Osten. Und als meine Mutter anfing, Fotos von meterhohen Schneeverwehungen aus Wuppertal zu posten und mein Bruder aus Berlin Schneemann - Bilder, verließ mich der Mut. 

Vor meinem inneren Auge sah ich uns schon am Freitag an querliegenden Lastern vorbei über die A9 schlängeln und frierend im Strassengraben mit eingefahrener Karossiere auf den ADAC warten, nachdem ich die Kontrolle über mein Auto verloren hatte. Wenig verheissend. 

"Aber wir müssen doch gemeinsam die Collage machen!", meldete sich meine innere Stimme. Und ich ging betend und hoffend ins Bett, dass das Schneechaos sich nicht weiter ausbreiten würde. Und - welch gütiges Schicksal, ich wurde erhört. Und Freitag früh erwartete uns ein sonniger Morgen! Nur wenig getrübt von der Aussicht auf ein paar kurze Schneeschauer am Nachmittag in Brandenburg und  Meck-Pomm. Das Risiko konnte ich eingehen. 

Und so fuhr ich mit Pavel und Lola am Freitagnachmittag frohen Mutes bei strahlender Sonne auf die A9 gen Norden! Welch Gnade war uns widerfahren. 

Bis uns kurz hinter Berlin dann doch heftige Schneesregenschauer erwischten. Schnee von jetzt auf gleich mitten auf der Autobahn, schlingerndes Auto, Schrittgeschwindigkeit. Quietschender und stockender Scheibenwischer, der Heckscheibenwischer funktionierte gar nicht. Ich - halb nachtblind - gegen die Wehen und Böen ankämpfend. 

Doch - wir kamen glücklich an. Ohne Unfall, heile und sicher. Und wurde von warmem Kamin und dampfendem Essen im Ofen empfangen. Welch ein Geschenk! Während draussen der Pulverschnee in feinen Flöckchen weiter vom Himmel tanzte. 




Ganz heile ist mein Auto aber leider doch nicht geblieben. Denn am nächsten Morgen parkte A sein Auto - mit vom Neuschnee bedeckter Heckscheibe - leider etwas zu schwungvoll aus und fuhr beherzt in meine Beifahrertüre hinein. Hat mich meine Intuition also doch nicht getäuscht, dass etwas mit dem Auto im Schnee passieren würde :-) Aber damit können wir leben! Und ich hoffe, der TÜV nächste Woche auch!

Sonntag, 5. Januar 2025

Ferien ade, scheiden tut weh....


 Dankbar blicke ich heute Abend auf zwei lange Wochen Weihnachtsferien zurück. Zusammen mit allen drei Kindern - zu Hause in Leipzig. Mit Greta eingeflogen aus dem fernen Spanien. 

Sie erschienen sie mir anfangs so ewig lang, und nun sind sie doch schon verflogen. Angefüllt mit langen Stunden und Tagen des Nichtstuns (die mir nicht immer so leicht fielen), schönen gemeinsamen Unternehmungen am See und im Umland und den herrlichen Feiertagen mit allen zusammen - in Familie und mit Freunden. 

Ach, wie herrlich war das gemeinsame Sitzen und Essen und Geschenke auspacken, tanzen und sich aneinander und miteinander freuen. Das ist mir immer das allerliebste! 

Doch auch das Kochen und vor allem Backen hat mir in diesen Tagen viel Freude gemacht. Ein Weg, meine produktiven und kreativen Energien auszuleben, die in diesen langen und dunklen Tagen zu Hause, mit den wenig unternehmungslustigen Teenagern sonst gänzlich verdorrt wären. 

Was für eine Freude, eine sämige Mousse au chocolat zu verrühren und zu verkosten, die Creme Caramelle, die Plätzchen, gestern und heute eine wunderbare Tarte mit Birnen und Äpfeln. Warum auch immer: es ist das Schmelzen und Backen von Süßspeisen, das mir das Herz wärmt.  

Morgen geht die Schule wieder los, Greta fliegt zurück nach Spanien - und der Alltag wird uns wieder haben. Traurig irgendwie.... 

Doch, wenn ich ehrlich bin, freue ich mich auch wieder darauf. Denn wenn die Kinder in der Schule sind und ihren Hobbies nachgehen, habe ich endlich auch mal wieder länger Zeit für mich. 'Me-Time', wie Pavel das neulich nannte. Und zum Glück macht mir meine Arbeit solche Freude, dass ich das auch als Me-Time zähle. Und ich freu mich drauf! 

Nur das lange Ausschlafen, gemeinsam lange Frühstücken und am abgefutterten Frühstückstisch noch lange sitzen bleiben und Lesen, das werde ich vermissen.

Freitag, 3. Januar 2025

Zu Rembrandt ins Bildermuseum


Da Lola für ihre Jahresarbeit in der Waldorfschule ein Kunstprojekt plant und im theoretischen Teil über andere Künstler schreiben soll, hatten wir überlegt, in den Ferien in ein Museum zu gehen. Ich wollte  endlich ins Kunstmuseum Moritzburg in Halle, wo wir noch nie waren, doch den Kindern erschien das zu weit. 'Kein Ausflug schon wieder, Mama!"

Aber zu einem Spaziergang zum Museum der bildenden Künste (MdbK), dem Bildermuseum, ließen sie sich erweichen. Warum nicht die Rembrandt-Ausstellung, schlug ich vor. Ein Klassiker: die Bilder muss man gesehen haben.

Und so marschierten wir alle zusammen - gestärkt mit Döner und Pommes - in die Ausstellung. Nach unten, ins abgedunkelte Untergeschoss, zu den Teil panzerverglasten Bildern, und schritten schauend und staunend von Bild zu Bild. 

Nach ca. fünf Minuten meinte Pavel, dass ihm dieser Herr im Turban irgendwie bekannt vorkäme. Mit dem angestrahlten Gesicht. Irgendwo hätte er den schonmal gesehen. Oh ja, fiel ihm ein. Er war mit dem Papa vor vier Wochen schon einmal in dieser Ausstellung gewesen, nur den Namen des Künstlers, Rembrandt, hatte er wohl vergessen. Na Mensch, gut, dass wir nochmal da waren, dachte ich.

Lola war zunächst ganz begeistert und fotografierte jedes Bild mit ihrem neuen Handy. Bis ihre Finger schmerzten. Als ich ihr das Handy abnahm, um doch auch mal die Bilder selber anzuschauen, legte sie sich müde auf eine der gepolsterten Bänke. 

'Bin müde, hab Bauchweh, kann nicht mehr stehen, Mama', erklärte sie, streifte sich die Schuhe von den Füßen und schlief ein.  Rembrandt und die anderen Niederländischen Künstler aus seiner Werkstatt waren wohl doch eher nicht ihr Fall. Sie liebt Farben, Formen, knallige und fröhliche großformatige Werke.

 
Doch ich schritt staunend und beglückt an den vielen Tuschzeichnungen vorbei, studierte die Details von Gesichtern und Händen jeden Alters, die plastischen Alltagsszenen und die erstaunlichen Tronien, vor allem von Jan Lievens. Tronien sind eine Art von Porträts, die vor allem der Darstellung abstrakter Inhalte oder charakterlicher Qualitäten dienten, wie ich lernte. Die ich als Kunstform noch gar nicht kannte. 
 
Am schönsten fand ich es am Ende noch im Studio, wo es Vorlagen, Spiegel, Kostüme und Malutensilien gab, und alle eingeladen waren, selber was zu zeichnen. Und ich setzte mich hin und zeichnete endlich mal wieder. Was für eine Freude! Ich sollte das viel öfter mal tun.

Ach, ich liebe solche Ausstellungsbesuche. Auch wenn Kinder nicht ganz so begeistert waren... Das war es mir wert.

Donnerstag, 2. Januar 2025

Frohes Neues Jahr 2025!!!

Euch allen wünsche ich ein frohes und gesundes neues Jahr 2025! Mögen viele Eurer Wünsche in Erfüllung gehen.... Und möget Ihr den Mut haben, Euch etwas zu wünschen!


Mir ist neulich aufgefallen, dass man sich manchmal gar nicht traut, sich etwas Schönes zu wünschen. Oder gar nicht weiß, was man sich wünschen soll.

Vielleicht ist man auch so einfach glücklich und zufrieden. Und nimmt die Dinge, wie sie kommen. Man kann ja eh nichts dran ändern. Eigentlich eine ganz gute Haltung. 

Aber manchmal kann es auch sehr kraftvoll sein und neue Lebendigkeit ins Leben bringen, sich etwas zu wünschen! 

Und die Erfahrung zeigt: je klarer und konkreter der Wunsch, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er erfüllt wird. Denn das Universum muss ja wissen, was genau es bei einem abliefern soll. 

Wie mit den Wunschzetteln: je konkreter und realistischer die Wünsche, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Weihnachtsmann das am Ende auch unter den Baum legt. 

Also, ich wünsche Euch den Mut, klare, lebensaktivierende und energetisierende Wünsche für Euch zu formulieren, für das kommende Jahr 2025! Auf dass es Euch am Ende schenkt, was Ihr euch gewünscht habt. 

Und in diesem Sinne, werde ich mich jetzt mal hinsetzen und in Ruhe überlegen, was ich mir eigentlich wünsche.....

Mittwoch, 1. Januar 2025

Silvesterparty

Am Silvesterabend waren wir bei Leipziger Freunden zum gemeinsamen Essen und zur Party eingeladen! Welche eine Freude, zusammen zu schmausen, Pantomime zu spielen, es knallen zu lassen und natürlich zu tanzen!

Wir brachten natürlich auch ein paar Leckereien mit, wie diese Creme Caramelle, die ich zusammen mit Pavel zubereitet hatte. 

 

Eigentlich mach ich immer nur Mousse auf Chocolat, aber nach 25 Jahren mit diesem Nachtisch wollte ich doch mal variieren, und nach einem Fehlversuch mit einer zu Beton verklebten Zuckerkruste, ist es erstaunlich lecker geworden.

Als es zum Jahreswechsel nach draussen ging, wollte Lola aber partout nicht mit. Wie jedes Jahr. Sie mag einfach keine Böller, und das laute Geknalle macht ihr Angst. Doch von oben aus dem Fenster war sie dann doch irgendwie dabei...


... und umso glücklicher, als die Party irgendwann drinnen weiter ging!

 
Nach einer Reihe lateinamerikanischer Lieder (die Gastgeber waren aus Argentinien und ihre Freunde aus Kolumbien) durfte auch Lola mal kurz Musik machen. Und tanzte wild und begeistert los, zog mich auch auf den Tanzteppich - und fegte kurz mal alle anderen zur Seite für eine Solotanzeinlage!

Danke für diesen herrlichen gemeinsamen Silvesterabend. Also, auch in Leipzig lässt es sich ganz wunderbar feiern!
 

Silvesterspaziergang an der Pleiße

Als mir gestern vor lauter Silvesterplanungen der Kopf schwirrte, konnte ich die Kinder zum Glück zu einem Spaziergang durch den Auwald überreden. Es ist immer wieder eine Wohltat, an der Pleiße entlang zu wandern. 


Egal um welche Jahreszeit: der Auwald hat eine zutiefst beruhigende und erdende Wirkung auf mich. Und auf die Kinder auch!

Es ist eines der ersten Male, dass wir Silvester in Leipzig verbringen. Denn sonst waren wir immer bei Freunden in Mecklenburg-Vorpommern. Haben über mehrere Tage hinweg in großer Runde gefeiert, gegessen, getanzt.

Dieses Silvester alleine mit den Kindern zu Hause zu sein, war neu. Und noch gab es keine Rituale. Aber ein solcher Auwaldspaziergang könnte einer werden!