Es ist wieder Babyzeit. Zum dritten Mal in meinem Leben. Wieder muss ich meine Tage auf so ein kleines Menschlein ausrichten. Auf seinen Schlaf- und Wachrhythmus, der mir die Nächte und Tage zerstückelt. Muss einen Rhythmus schaffen für ihn und für mich, wo er sich wohl und geborgen fühlt und all seine Bedürfnisse befriedigt werden, auch ich aber wieder mehr Freiräume gewinne.
Man könnte ja glauben, beim dritten Kind hätte man den Bogen raus... Aber weit gefehlt. Wie das mit der Geburt läuft, das wusste ich diesmal ziemlich gut. Hatte mich auch bestens im Geburtsvorbereitungskurs und einigen Büchern über natürliche Geburt darauf vorbereitet. Und zusammen mit den Erfahrungen aus Gretas und Lolas Geburten, die alle beide sehr schön waren, ist es auch diesmal ein umwerfendes, ganz und gar erhebendes Ereignis gewesen.
Aber so gut wie ich mich direkt nach der Geburt fühlte, so zermatscht fühle ich mich in den letzten Wochen. Da muss mir noch jemand die richtigen Tricks verraten. Nachts alle 1 bis zwei Stunden Schnuller spielen, laugt ganz schön aus.... Und knabbert nicht nur am Aussehen, sondern auch am Verstand.
Hab zum Beispiel seit Tagen überall nach Gretas Fahrrad gefahndet, was ich vor den Ferien unangeschlossen im Kindergarten hatte stehen lassen. Dachte ich zumindest. Gestern abend hab ich es dann im Kofferraum meines Autos entdeckt. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie es da rein gekommen ist....
Ja, die ersten beiden Wochen mit so einem neuen Menschlein sind ein Traum. Da steht die Welt still. Das Leben spielt sich in drei Räumen ab und man wird nicht müde, diesen kleinen Wurm anzuschauen. Zu halten, zu kuscheln, zu nähren. Tags und nachts über ihn zu wachen.
Aber irgendwann kehrt der Alltag ein, oder versucht es. Die Welt öffnet sich. Und damit alle Anforderungen des Lebens. Und ich versuche, allem wieder gerecht zu werden. Alle Aufgaben zu meistern und den kleinen 24-Stunden-am-Tag-Esser-und-Kuschler auch noch darin unterzubringen. Und noch ein bisschen Zeit für mich zu haben.
Wenn er doch einfach mal tagsüber 2 Stunden in seinem Bett schlafen würde und nicht nur im Kinderwagen. Das gute daran: ich bin lange nicht mehr so viel zu Fuß durch Straßen, Parks und Wälder marschiert. Auto bin ich schon ewig nicht mehr gefahren.
Das tolle: seit einigen Tagen liegt er sogar manchmal 20 Minuten auf seiner Decke, guckt in die Gegend und lutscht an seinen Händen. Ohne dass ich ihn stillen, tragen oder schuckeln muss. Allerdings nur, wenn er pappsatt, frisch gewickelt und ausgeschlafen ist. Wehe, wenn einer der drei Faktoren nicht erfüllt ist....
Und noch toller: er schläft nun zuverlässig abends gegen 21 Uhr ein. Und wacht erst gegen 1 bzw. 2 Uhr wieder auf. Ein paar Stunden abends für mich ganz allein. Welch ein Segen!
1 Kommentar:
Liebe Amelie,
ich bin soeben - nach langer Zeit - in deinen Blog gestolpert.
Wie schön zu lesen, dass Pavel das Licht der Welt erblickt hat. Glückwunsch und alles Gute für Euch!
Birgit
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