Dienstag, 8. Januar 2013

Prinz Pavels Schlafkur

Pavel schläft wieder. Und nicht nur er. Seit unser wunderschönen Silvesterfahrt nach "middenmank", schläft nicht nur der Kleinste unserer Familie endlich wieder gut, sondern vor allem auch ich. Unglaublich!!! Sein schönstes Geschenk an mich, denn seit zwei bis drei Monaten hat er meine Nerven mit fast stündlichen Schlafunterbrechungen des Nachts getestet. Alle Erklärungen hatte ich parat: Fieber, Zähne, Allergie, zu warm, zu kalt, anhänglich, Männer halt....

Nichts hat gefruchtet. Kein Weizen mehr essen, keine Milch, Pucken, Lammfell, immer nach Bedarf stillen, auch mal "schreien lassen", Zufüttern. Hoffnungslose Verwirrung auf allen Seiten war das Ergebnis. Und eine vollkommen übernächtigte Mamá....

In meiner Verzweiflung hab ich bei einer meiner Internet-Recherchen ein Buch entdeckt, von einem amerikanischem Kinderarzt, Marc Weissbluth, "Healthy sleep Habits, happy child". Auf Deutsch: "Gute Schlafgewohnheit, glückliches Kind". Klingt super, dachte ich. Die Kritiken im Netz auch. Und liess mir das Buch mit dem Morning-Express anliefern, bevor wir in den Silvesterurlaub fuhren. Wo ich das Buch sofort verschlang, so gut das bei der englischen Lektüre und vollkommen übernächtigt eben geht.

Und zwei Tage später? Pennte Pavel fast 20 Stunden am Tag. Von 21 Uhr abends bis 11 Uhr morgens, mit kurzen Unterbrechungen, dann fast drei Stunden Mittagsschlaf und nachmittags weiter. Unglaublich! Fassungslos stand ich vor seinem Kinderwagen, und wartete, dass er aufwachte, aber er schlief weiter....

Und wie hab ich es geschafft? Schwierig zu sagen, noch schwerer zu erklären. Ich versuch's.

Ich hab ihn nachts nicht mehr gestillt, wann immer er geschrien hat, sondern nur noch zum Einschlafen um 19.30 Uhr und zwei Mal in der Nacht, um 23 Uhr und um 4 Uhr. Und dann erst wieder um 7.30 Uhr morgens. Dazwischen hab ich ihn solange gestreichelt, bis er selber wieder eingeschlafen ist. Hat manchmal etwas gedauert, gerade am Anfang. Aber sobald er gemerkt hat, dass es wirklich nichts mehr gibt, solange er auch schreit, ist er ganz schnell wieder eingeschlafen. (Klingt hart, ist es aber nicht. Ich bleib immer bei ihm...)

Und, ich hab darauf geachtet, dass er auch tagsüber genug Schlaf bekommt. Wann immer ich ein Zeichen der Müdigkeit bei ihm entdecke, Augen reiben, gähnen, selbst wenn er erst vor einer Stunde aufgewacht war, hab ich ihn zu einem Nickerchen ins Bett gelegt oder bin mit ihm spazieren gefahren. Vorher hab ich ihn oft erst hingelegt, wenn er schon so übermüdet war, dass er nicht mehr alleine in den Schlaf finden konnte.

Eine Ursache für Pavels schlechten Schlaf war: Schlafmangel! Er hatte lange viel zu wenig geschlafen und war deswegen so übernächtigt, dass er gar nicht mehr in den Tiefschlaf finden konnte. Seit er jetzt mehr schläft, kann er auch besser und länger schlafen. Seltsam aber wahr, mehr schlafen fördert den Schlaf.

Und ich hab jetzt einen feste Tagesstruktur. Mit (mehr oder weniger) festen Schlaf- und Stillzeiten. Konkret: 7.30 wach, 9 - 10 Vormittagsschlaf, 12- 14 Uhr Mittagsschlaf, 16-17 Uhr Nachmittagsschlaf, 19.30 ins Bett, 23 Uhr Stillen, 4 Uhr Stillen.

So, an dieser Erklärung hab ich jetzt ewig herum gefeilt. Und es will mir nicht gelingen, das Geheimnis für Pavels plötzlich guten Schlaf angemessen zu beschreiben. Drum höre ich jetzt auf damit. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen trotzdem. Ansonsten empfehle ich das Buch (siehe oben) für alle, die des Englischen mächtig sind.... Da breitet Herr Weissbluth das ganze Thema auf mehr als 400 Seiten aus. Vielleicht liegt es ja auch an der Knappheit meiner Darstellung, dass mir meine Erläuterung etwas lückenhaft erscheint...

In diesem Sinne, eine gute Nacht!









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