Freitag, 8. Januar 2021

Ferien ade, scheiden tut weh...

Die Ferien sind vorbei. Diese wunderbare Zeit, fern der Zeit. In einer Blase haben wir uns befunden über diese Feiertage. Uns eingerichtet in einer Welt der Geschichten, der Düfte, des Lichts und der ausgedehnten Spaziergänge. Lange habe ich keine derart ruhigen und beseelten Weihnachts- und Neujahrestage verbracht. 

Dafür war der Übergang in den Homeschooling und -working Alltag umso jäher. Die Kinder sind zwar fleissig und motiviert bei den Hausaufgaben. Selbst Lola hat heute ohne Murren für die Geometrie-Epoche ihren Zirkel gezückt. 

Doch mir gelingt es kaum, neben den Kindern meine Beratungen und Workshops vorzubereiten. Geschweige denn, an meinem Buch weiterzuarbeiten. 

Es gibt keinen Freiraum dafür. 

Ach doch, während des Kochens habe ich gestern heimlich über die Fragen einer Klientin nachgedacht. Und darüber, welche Frage für das Buch über meinen Vater wirklich relevant ist. Und wie ich ganz 'beiläufig' darüber schreiben kann, wenn ich mal wieder Zeit habe.

Das bekam der Sahnesosse leider nicht gut, die so 'reduziert' war, als ich mit Nachdenken fertig war, dass ich sie nur noch als braune Kruste aus der Pfanne kratzen konnte. Zum Glück hatten wir noch Pesto. 

Zur Aufmunterung hat Greta während des Essens berichtet, dass die sächsischen Winterferien vorverlegt werden. Hurra! Genau in die Woche, wo ich mir sieben Online-Workshops, Lesungen bzw. Supervisionstermine hingelegt habe.

"Ist doch super, Mama! Eine Woche früher Ferien. Das kriegst du doch auch noch hin." 

Da wurde ich kurz ungemütlich. Mir ist einfach die Sicherung durchgebrannt. Und Greta hat ihre Pestonudeln lieber alleine in ihrem Zimmer weiter gegessen. 

Heute früh hat sie mir vorgeschlagen, ich soll mal woanders zum Arbeiten hingehen. Sie kann auch was kochen... 

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. 

Und als ich heute nach zwei Stunden Beratungsgespräch wieder nach Hause kam, standen frisch gebackene Pfannkuchen auf dem Tisch, ganz ohne Brandspuren. Die Kinder hörten gemütlich Musik. Und die Welt war für einen Moment wieder in Ordnung. 

Und vielleicht fahren wir in den vorverlegten Ferien einfach in den Schwarzwald. Wie ursprünglich geplant. Die Kinder bauen draussen Schneemänner, und ich gebe drinnen meine Online-Workshops. Familien-urlaub hatte ich mir anders vorgestellt. Doch da war der homo flexibilis (besser: femina super-flexibile) ja auch noch nicht erfunden.

Aber in drei Wochen ist wahrscheinlich eh alles wieder anders...  doch da fällt mir bestimmt auch wieder was ein, oder einem der Kinder. Wenn uns nicht vorher irgendwann die Sicherung durchgebrannt ist.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Schwesterchen,
dieser ganze Covid-Kram tut mir echt Leid für dich/euch, du kriegst auf jeden Fall die volle Breitseite ab. Versuche dir nicht zu hohe Ziele zu setzen im Moment, vor allem nicht für das Buch! Wir denken an dich und wünschen dir starke Nerven!
Cheeriooo,
Nick