Immer wieder erstaunt mich die überbordende Fülle der Natur, die jahraus jahrein wiederkehrt, selbst auf den magersten Böden, auf Trümmern, und sich ihren Lebensraum sucht. Während der Wind durch die Birken rauscht und im Hintergrund die S-Bahn vorbeisurrt.
Hier atme ich ein und aus, in den brachliegenden Fläche der Grossstadt. Un komme wieder zu mir. Hier mischen sich neue und alte Arten, suchen sich invasive Arten neben den alteingesessenen ihren Lebensraum. Während allerorten der Klimwandel als Teufel an die Wand gemalt wird ...
Ist nicht immer alles in steter Veränderung? Und das Leben sucht sich neue Wege, wenn alte verschüttet werden?
Und der Kreislauf geht weiter, immer wieder ein neuer Frühling. Eine neue Wiedergeburt. In verwandelter Form.
So wie auch ich mich jedes Jahr zu häuten scheine. Mit neuen Augen auf das ewige Wiederspiel schaue. In den Freuden des gestern auf einmal nicht mehr den Funken finde, der letztes Jahr mich noch so euphorisch werden ließ. Dies Jahr erscheint es mir bekannt. Und erzeugt nicht mehr diesselbe Begeisterung.
Dafür sind es andere Dinge, bei denen mein Herz einen Satz macht, wenn ich sie sehe, wie zum ersten Mal. Dieser Moment des Erkennens, der Rausch des 'ersten Males'. Auf einmal berührt mich ein Anblick, ein Bild, eine Blume. Ein Mensch, den ich vorher nicht beachtet habe. Ein Wort...
Ich weiß nur nie vorher, was es sein wird, was mein Herz zum schwingen bringt. Und welcher Energie ich diesmal folge. Jahreziele hin oder her. Mein Herz hat eine andere Freuquenz als mein Kopf, einen oft unvorhersehbaren Rhythmus, dem es folgt. Wenn ich es zulasse. Und ihm vertraue...
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