Da Lola für ihre Jahresarbeit in der Waldorfschule ein Kunstprojekt plant und im theoretischen Teil über andere Künstler schreiben soll, hatten wir überlegt, in den Ferien in ein Museum zu gehen. Ich wollte endlich ins Kunstmuseum Moritzburg in Halle, wo wir noch nie waren, doch den Kindern erschien das zu weit. 'Kein Ausflug schon wieder, Mama!"
Aber zu einem Spaziergang zum Museum der bildenden Künste (MdbK), dem Bildermuseum, ließen sie sich erweichen. Warum nicht die Rembrandt-Ausstellung, schlug ich vor. Ein Klassiker: die Bilder muss man gesehen haben.
Und so marschierten wir alle zusammen - gestärkt mit Döner und Pommes - in die Ausstellung. Nach unten, ins abgedunkelte Untergeschoss, zu den Teil panzerverglasten Bildern, und schritten schauend und staunend von Bild zu Bild.
Nach ca. fünf Minuten meinte Pavel, dass ihm dieser Herr im Turban irgendwie bekannt vorkäme. Mit dem angestrahlten Gesicht. Irgendwo hätte er den schonmal gesehen. Oh ja, fiel ihm ein. Er war mit dem Papa vor vier Wochen schon einmal in dieser Ausstellung gewesen, nur den Namen des Künstlers, Rembrandt, hatte er wohl vergessen. Na Mensch, gut, dass wir nochmal da waren, dachte ich.
Lola war zunächst ganz begeistert und fotografierte jedes Bild mit ihrem neuen Handy. Bis ihre Finger schmerzten. Als ich ihr das Handy abnahm, um doch auch mal die Bilder selber anzuschauen, legte sie sich müde auf eine der gepolsterten Bänke.
'Bin müde, hab Bauchweh, kann nicht mehr stehen, Mama', erklärte sie, streifte sich die Schuhe von den Füßen und schlief ein. Rembrandt und die anderen Niederländischen Künstler aus seiner Werkstatt waren wohl doch eher nicht ihr Fall. Sie liebt Farben, Formen, knallige und fröhliche großformatige Werke.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen