Seit Montag geht Lola in den Kindergarten. Voller Begeisterung!!!! Am Montag früh habe ich sie dorthin gebracht, ihre Jacke ausgezogen, ihre Schuhe .... und schon war sie weg. Hat sich mit einer Kusshand verabschiedet und ist ausgezogen, die Räumlichkeiten zu erkunden. Am Nachmittag, um 15 Uhr, hab ich sie wieder abgeholt. Sie kam begeistert zu mir gelaufen, hat ein bisschen gekuschelt und ist wieder ausgezogen, weiter zu spielen. Unglaublich!!!
Ohne jede Einmgewöhnungszeit ist sie voll im Kindergarten angekommen. Heute früh kam eine Kleine gleich zu mir, "guck mal, Lola kann schon einklatschen" Und ja, Lola gab ihr "Five". Und zog wieder davon, diesmal ohne mich zú grüssen, aber grinsend. "Das machte sie extra", sagte eine der Erzieherinnen lachend. Und fragte mich dann, was mit den angewinkelten Armen zittern bedeute. "Kalt", - "ja, das habe sie sich auch schon gedacht. Als sie Lola mit eiskalten Händen ausgezogen hat." Und dann erzählt sie mir, wie gut sich Lola mitteilt und dass sie eigentlich "ganz normal" sei. Und dass sie sich so viele Gedanken vorher gemacht habe, aber alle ganz unnötig. Lola sei wie alle anderen Kinder auch... Nur dass sie eben nicht so viel spricht und selbst das machen auch andere Kinder nicht immer.
Lola geht nämlich in einen Regelkindergarten. Den, wo ihre grosse Schwester Greta auch hingeht. Als Greta dort vor einem guten Jahr anfing, hab ich einfach mal gefragt, ob auch Lola dort hin gehen könne. Und nach vielen Unterredungen und Überlegungen hat der Kindergarten "ja" gesagt, "gerne". Und sie haben sich auf Lola gefreut, aber natürlich auch immer eine gewisse Unsicherheit gehabt. Denn in diesem Kindergarten war noch nie ein Kind mit 'Behinderung'. Jetzt schon....
Die Leiterin des Kindergartens erzählte mir heute nachmittag auch sehr angetan, wie gut Lola alles mitmacht und sich mit den anderen Kindern verständigt. Eine Szene, die sie beobachtet hatte. Zwei ältere Mädchen (ca. 5 Jahre alt) haben aus Steinen einen Turm gebaut. Lola nähert sich dem Bauwerk (gefährlich). Die eine zeigt Lola die Stop-Geste (Hand mit offener Handfläche
nach vorne ausstrecken) und sagt, dass sie den Turm nicht kaputt machen soll, den haben sie gerade gebaut - und Lola hält inne. Die andere: "die versteht das doch gar nicht". "doch, antwortet die andere, das Zeichen versteht sie" und macht nochmal die Stop-Geste. Das hatte ich heute früh einer Erzieherin kurz noch erklärt. Unglaublich, wie schnell die Kinder es aufgenommen haben.
Und sonst? Lola deckt mit den anderen Kindern den Tisch, sie hängt ihr Handtuch an den Haken und nach dem Abwischen ihres Mundes hat sie ganz spontan das Tuch schön auf der Heizung ausgebreitet zum Trocken. Ansonsten hat sie auch versucht, den Inhalt eines Töpfchens ins Klo zu kippen, was aber leider daneben ging.....
Auch zu Hause ist sie jetzt noch entspannter, sagt klarer, was sie will, quengelt gar nicht mehr rum, spielt ganz viel mit Greta, Verstecken, Rollenspiele, etc...
Unglaublich! Dass der Übergang in den Kindergarten gut klappen würde, daran habe ich nicht gezweifelt, aber dass sie sich so schnell so gut eingewöhnen würde, dass hätte ich niemals gedacht. Und ich hatte mir so viele Gedanken gemacht, ob ich sie nicht doch besser in den einen sehr guten integrativen Kindergarten hätte gehen sollen, der aber am anderen Ende der Stadt ist. Wie gut gut gut, dass ich meinem Bauchgefühl gefolgt bin! Wie wunderbar die Erzieher in dem Kindergarten sind, hatte ich schon gesagt, oder? Wahnsinn, wirklich, ganz liebevoll und offen und interessiert an Lolas Art, das Leben zu sehen und sich mitzuteilen! Wir könnten es nicht besser getroffen haben.