Montag, 30. Dezember 2013
Seelenbaumel an der See
Was für ein herrlicher Tag heute. Ganz unverhofft. Gestern noch Regen und Trübsinn in mir. Heute an der See, und mein Herz ist gesprungen und gehüpft. Nichts weiter, als an der See entlang zu spazieren. Und in mir war reine Freude. Verrückt, was das Wetter und die See mit einem machen können.
Jedes Jahr führt es uns mehrmals hier hoch nach Rügen. Und ich werde nicht müde, diese Strände und Steilküsten entlang zu gehen.
In der abendlichen Nachmittagssonne, die alles in ein warmes weiches Licht taucht. Dass ich die ganze Zeit aufschreie vor Freude: 'Schau mal, wie schön!' Als hätte ich sie noch niemals gesehen, die Wunder der Natur. Aber um diese Tageszeit und zu dieser Jahreszeit an diesem Ort erscheinen sie mir ganz neu und schön und noch nie gesehen. Und in mir ist eine fast kindliche Freude.
Eine Freude, die nur Pavel nicht wirklich teilt. Denn den Bäumen und Schatten und dem Licht und seinen Fratzen kann er nicht viel abgewinnen. Erst als wieder im Sand mit seinem Kipper sitzen darf und ihn unter Sandbergen verschwinden lässt, ist er glücklich.
Freitag, 27. Dezember 2013
Dienstag, 24. Dezember 2013
Gesegnete Weihnacht...
Die Wolken ziehen über den Himmel. Der Sturm jagt sie. Um mich herum klingen Geigen. Weihnachtsmusik. Noch brennen die Kerzen nicht, erst nachher. In mir ist Ruhe, weiche Klarheit und Warten. Auf die Weihnachtsnacht.
Doch irgendwie fehlt den Dingen, den Feldern und den Kerzen ihr Zauber. Sie schauen mich an. Und wo es sonst kribbelt und kitzelt, mein Herz leise sein Tempo erhöht, bleibt heute der Schrittmacher in mir gleichmässig ruhig. Die Dinge wollen mich nicht berühren. Oder will ich nicht berührt werden von ihnen?
Vielleicht sind es die vielen, die fehlen, die dieser Weihnacht ein Tuch überlegen. Was mich fern hält von ihrem Zauber. Mein Vater, der schon seit zwei Jahren fehlt. Die Mädels, die im fernen Spanien heute das Christkind beschenkt.
So will ich mich besinnen. Und im Herzen und in Gedanken ihnen allen ganz nah sein. Mich freuen, mit Ihnen. In weiter und naher Ferne. Und dankbar sein für die Lieben, die ich ganz nah bei mir haben darf.
Ich wünsche Euch allen gesegnete Feiertage, mit Euren Lieben. Den nahen wie den fernen. Unterm Baum, am festlich gedeckten Tisch und in unseren Herzen.
Auf dass wir Freude finden. Miteinander, aneinander. Zeit finden, in uns zu schauen. Und den Schmerz auszuhalten über die vielen, die fehlen. Und trotzdem die Freude zu fühlen, über die Fülle dessen, was uns geschenkt wird. An Liebe, Aufmerksamkeit, Gemeinsamkeit. Heute und jeden Tag.
Montag, 23. Dezember 2013
Pavels erste Gebärde
Wie macht der Löwe....?
Uahhhhhhh!!!!!!
Nochmal!
Nochmal!
Ganz von alleine hat Pavel angefangen, diese Gebärde zu benutzen. "Mehr" oder "nochmal", die auch Lolas erste und wichtigste Gebärde war. Scheinbar verwendet sie Lola doch noch ab und zu, und Pavel hat sie sich abgeguckt....
Auf diesen Fotos aus dem Sommer 2009 benutzt Lola auch die Gebärde für "mehr". Da ist sie etwas älter als Pavel heute, gute anderthalb Jahre alt.
Ja, Pavel ist auch eher gemütlich. Was das Laufen und das Sprechen angeht. Krabbelt, seit er dreizehn Monate alt ist. Mit der wunderbaren Häschen-Hüpf-Technik. Und was das Laufen angeht, ist er auch sehr bedächtig. Nach dem Motto, nur nichts übereilen. Einer trägt mich schon.
Und sprechen? Seine Welt besteht aus: Wau-Wau (alle Tiere), die mittlerweile aber alle "Mäh" machen. Lola (alle Babies und Kinder). Und Brumm-Brumm (alles was Räder hat, und wofür er sich fast ausschliesslich interessiert). Und seit gestern: tatütata. Klar, die Feuerwehr!
Da sind Gebärden schon eine sinnvolle Ergänzung, um seine Bedürfnisse etwas präziser auszudrücken!
Samstag, 21. Dezember 2013
Sprechapraxie bei Kindern mit Down-Syndrom
Als unsere Logopädin mir ihre Vermutung zum ersten Mal mitgeteilt hat, dass Lola wahrscheinlich eine Sprechapraxie haben könnte, fiel ich aus allen Wolken. Hatte Gedanken wie, dass Lola niemals würde sprechen können. Wäre sie eines der Kinder, die einmal einen Talker würden benutzen müssen? Und noch viel mehr... Aber gleichzeitig dachte ich, nein, niemals. Dann muss ich mich eben wirklich um ihre Sprache bemühen. Ihr jedes Wort einzeln beibringen, wenn sie es von sich aus nicht kann. Wie eine fremde Sprache. Dann lernt sie es eben so.
Mittlerweile habe ich erfahren, dass weit mehr Kinder mit Down-Syndrom eine Sprechapraxie haben, als bisher angenommen. Vielleicht liegt sogar vielen der starken Artikulationsstörungen diese Ursache zugrunde? Die Varianz in den Sprachfähigkeiten vieler Kinder mit DS ist bekanntlich groß. Manche Kinder mit DS lernen schon mit ein-zwei Jahren sprechen und sprechen mit 5 bis 6 Jahren in Haupt- und Nebensätzen. Aber viele eben auch nicht. Da kommen die ersten Worte mit vier und dann geht es nur langsam und mühsam weiter.
Worte tauchen auf und verschwinden wieder. Buchstaben in Worten werden vertauscht. Worte immer wieder anders ausgesprochen. Das Lautrepertoire ist sehr einfach und beschränkt auf wenige Laute. Laute und einzelne Silben können zwar imitiert werden, aber wenn das Kind sie in komplexere Worte kombinieren soll, kommt es zu Problemen. Alles Dinge, die ich von Lola schon lange kenne. Und von manch anderem Kind mit DS auch höre. Und alles Symptome einer Sprechapraxie.
Wahrscheinlich haben viel mehr Kinder mit DS eine solche Sprechapraxie als man bisher vermutet hat. So schreibt es auch Libby Kumin, Direktorin der Abteilung Sprachpathologie und Audiologie am Loyola College in Baltimore. Unter anderem in einem sehr interessanten Artikel zum Thema in dieser Ausgabe der Zeitschrift Leben mit Down-Syndrom (auf Seite 38).
Und was kann man machen? Täglich an der Sprache arbeiten, kleinschrittig, vom einfachen zum schweren. Und üben üben üben!!!! Genau das, was wir gerade machen. Auf dass Lola sprechen lernt!
Mittlerweile habe ich erfahren, dass weit mehr Kinder mit Down-Syndrom eine Sprechapraxie haben, als bisher angenommen. Vielleicht liegt sogar vielen der starken Artikulationsstörungen diese Ursache zugrunde? Die Varianz in den Sprachfähigkeiten vieler Kinder mit DS ist bekanntlich groß. Manche Kinder mit DS lernen schon mit ein-zwei Jahren sprechen und sprechen mit 5 bis 6 Jahren in Haupt- und Nebensätzen. Aber viele eben auch nicht. Da kommen die ersten Worte mit vier und dann geht es nur langsam und mühsam weiter.
Worte tauchen auf und verschwinden wieder. Buchstaben in Worten werden vertauscht. Worte immer wieder anders ausgesprochen. Das Lautrepertoire ist sehr einfach und beschränkt auf wenige Laute. Laute und einzelne Silben können zwar imitiert werden, aber wenn das Kind sie in komplexere Worte kombinieren soll, kommt es zu Problemen. Alles Dinge, die ich von Lola schon lange kenne. Und von manch anderem Kind mit DS auch höre. Und alles Symptome einer Sprechapraxie.
Wahrscheinlich haben viel mehr Kinder mit DS eine solche Sprechapraxie als man bisher vermutet hat. So schreibt es auch Libby Kumin, Direktorin der Abteilung Sprachpathologie und Audiologie am Loyola College in Baltimore. Unter anderem in einem sehr interessanten Artikel zum Thema in dieser Ausgabe der Zeitschrift Leben mit Down-Syndrom (auf Seite 38).
Und was kann man machen? Täglich an der Sprache arbeiten, kleinschrittig, vom einfachen zum schweren. Und üben üben üben!!!! Genau das, was wir gerade machen. Auf dass Lola sprechen lernt!
Freitag, 20. Dezember 2013
me me mi mo mu
Ich hatte doch letzte Woche von Lolas großartigen sprachlichen Fortschritten geschrieben und versprochen, zu verraten, was wir gemacht haben. Man weiß natürlich nie genau, was nun den Ausschlag gegeben hat. Denn zeitgleich hat Lola auch eine Zeitlang nur Deutsch gesprochen, und wir haben sehr viel gesungen. Aber vor allem jedoch habe ich eines mit ihr gemacht...
Wir haben Silbenketten geübt. Ja, ganz einfache Silbenketten. Ma Me Mi Mo Mu. Auf kleine Silbenkärtchen geschrieben. Einmal mit Kleinbuchstaben und einmal mit Großbuchstaben. Und die sollte Lola lesen. Ich habe vorgesprochen. Und sie hat nachgesprochen. Erst einzeln in der Reihenfolge ma me mi mo mu. Dann immer wieder anders zusammengesetzt. Erst Zweisilber: Mama, Mimi, meme, momo, mumu, mimi, mima, mami, mumo. Und schliesslich auch Dreisilber: mimima, mamami, usw... Jeden Tag etwa 10 Minuten. Eine Woche lang.
Am Anfang ist es Lola sehr schwer gefallen, die Laute zusammenzuziehen. M kann sie schon lange sagen. Die Vokale halbwegs gut seit etwa einem Jahr. Aber mit den Silben außer Ma hatte sie Probleme. Nach einer Woche üben kamen jedoch alle Silben wie aus der Pistole geschossen. Als hätte sie nur einmal richtig das Zusammenziehen und genaue Ansteuern der Laute üben müssen.
Dann ging das gleiche mit La Le Li Lo Lu weiter. Wieder jeden Tag 10 Minuten, eine Woche lang. Erst einzeln, dann Zweisilber, dann Dreisilber. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten wurde Lolas Aussprache und Sicherheit auch hier schnell besser. Bis dahin, dass sie anfing, die Silben von sich aus zu erlesen. Ohne dass ich es ihr vorsagen musste. Allerdings nicht immer mit gleichem Erfolg.
Und so machten bzw. machen wir weiter.
Ra Re Ro Ro Ru.
Ta Te Ti To Tu.
Sa Se Si So Su.
usw...
Ergänzend habe ich auch angefangen, Wortkarten einzuführen, mit den Worten. die sich aus den so systematisch gelernten Silben zusammensetzen lassen.
Mama
Lola
lila
Lisa
Lilo
Salami
Mari
Die lesen wir regelmässig. Und Lola hat alle Worte sehr schnell in ihren spontanen Wortschatz aufgenommen. Was sonst immer viel viel länger gedauert hat.
Wichtig ist auch noch zu sagen, dass Lola fast alle Buchstaben kennt und auch lesen kann (bzw. konnte), seit sie etwa 2.5 Jahre alt ist. Wir haben ganz früh angefangen. Allerdings ohne dass sie deswegen in der Lage gewesen wäre, die Einzellaute zu Silben bzw. Worten zusammenzuziehen.
Seit ich jedoch die Silben mit ihr übe - als Verbindungsglied zwischen Laut und Wortebene, macht sie rasante Fortschritte. Kann endlich in kleinen Schritten lernen, was ich ihr zeige. Es verinnerlichen und weiter machen, ohne immer wieder an komplizierten Lautverbindungen und mehrsilbrigen Worten zu scheitern. Endlich haben wir einen systematischen Zugang zur gesprochenen Sprache gefunden.
Jetzt ist Lola erstmal in Spanien, und ich gespannt wie sich unser Silbentraining auf ihr Spanisch auswirkt. Ob sie dort jetzt auch so gute Fortschritte zeigt? Und wie sich das auf ihr Deutsch auswirkt, wenn sie in drei Wochen wieder hier ist. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass sie durch das systematische Üben endlich einen guten Einstieg in die Silbenstruktur der Sprach gewonnen hat, den sie vorher so noch nicht hatte.
Ich werde weiter berichten.
Wir haben Silbenketten geübt. Ja, ganz einfache Silbenketten. Ma Me Mi Mo Mu. Auf kleine Silbenkärtchen geschrieben. Einmal mit Kleinbuchstaben und einmal mit Großbuchstaben. Und die sollte Lola lesen. Ich habe vorgesprochen. Und sie hat nachgesprochen. Erst einzeln in der Reihenfolge ma me mi mo mu. Dann immer wieder anders zusammengesetzt. Erst Zweisilber: Mama, Mimi, meme, momo, mumu, mimi, mima, mami, mumo. Und schliesslich auch Dreisilber: mimima, mamami, usw... Jeden Tag etwa 10 Minuten. Eine Woche lang.
Am Anfang ist es Lola sehr schwer gefallen, die Laute zusammenzuziehen. M kann sie schon lange sagen. Die Vokale halbwegs gut seit etwa einem Jahr. Aber mit den Silben außer Ma hatte sie Probleme. Nach einer Woche üben kamen jedoch alle Silben wie aus der Pistole geschossen. Als hätte sie nur einmal richtig das Zusammenziehen und genaue Ansteuern der Laute üben müssen.
Dann ging das gleiche mit La Le Li Lo Lu weiter. Wieder jeden Tag 10 Minuten, eine Woche lang. Erst einzeln, dann Zweisilber, dann Dreisilber. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten wurde Lolas Aussprache und Sicherheit auch hier schnell besser. Bis dahin, dass sie anfing, die Silben von sich aus zu erlesen. Ohne dass ich es ihr vorsagen musste. Allerdings nicht immer mit gleichem Erfolg.
Und so machten bzw. machen wir weiter.
Ra Re Ro Ro Ru.
Ta Te Ti To Tu.
Sa Se Si So Su.
usw...
Ergänzend habe ich auch angefangen, Wortkarten einzuführen, mit den Worten. die sich aus den so systematisch gelernten Silben zusammensetzen lassen.
Mama
Lola
lila
Lisa
Lilo
Salami
Mari
Die lesen wir regelmässig. Und Lola hat alle Worte sehr schnell in ihren spontanen Wortschatz aufgenommen. Was sonst immer viel viel länger gedauert hat.
Wichtig ist auch noch zu sagen, dass Lola fast alle Buchstaben kennt und auch lesen kann (bzw. konnte), seit sie etwa 2.5 Jahre alt ist. Wir haben ganz früh angefangen. Allerdings ohne dass sie deswegen in der Lage gewesen wäre, die Einzellaute zu Silben bzw. Worten zusammenzuziehen.
Lola mit knapp zwei Jahren beim Bilderlotto. |
Auch 'Frühes Lesen' mit ganzen Worten haben wir sehr früh angefangen. Noch bevor Lola zwei Jahre alt war. Erst mit Bild- später mit Wortkarten. Sie machte super mit. Erkannte die Karten recht bald. Ordnete sie richtig zu. Machte auch die richtigen Gebärden dazu.
Seit etwa einem guten Jahr kamen auch erste gesprochene Worte. Allerdings meist erst nach wochen- bis monatelangem Üben. Selbst die einfachsten Worte wie Haus, Baum oder Buch waren schon zu komplex für Lola. Sprechapraxie lautete die Diagnose.
Seit ich jedoch die Silben mit ihr übe - als Verbindungsglied zwischen Laut und Wortebene, macht sie rasante Fortschritte. Kann endlich in kleinen Schritten lernen, was ich ihr zeige. Es verinnerlichen und weiter machen, ohne immer wieder an komplizierten Lautverbindungen und mehrsilbrigen Worten zu scheitern. Endlich haben wir einen systematischen Zugang zur gesprochenen Sprache gefunden.
Jetzt ist Lola erstmal in Spanien, und ich gespannt wie sich unser Silbentraining auf ihr Spanisch auswirkt. Ob sie dort jetzt auch so gute Fortschritte zeigt? Und wie sich das auf ihr Deutsch auswirkt, wenn sie in drei Wochen wieder hier ist. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass sie durch das systematische Üben endlich einen guten Einstieg in die Silbenstruktur der Sprach gewonnen hat, den sie vorher so noch nicht hatte.
Ich werde weiter berichten.
Donnerstag, 19. Dezember 2013
"Bin ich nachts so ganz allein..."
... singt Lotta aus der Krachmacherstrasse abends im Bett, um sich Mut zu machen. Ganz allein, oben in Tante Bergs Rumpelkammer.
Ich bin nicht ganz allein. Pavel schläft nebenan, in seinem Kinderbettchen. Aber sonst ist niemand da. Die Mädels sind heute mittag mit Ricardo nach Spanien geflogen. Fast drei Wochen lang, zur spanischen Familie. Wie jedes zweite Jahr. Weihnachten in Spanien.
Und wir hier. Ohne die beiden. Wie jedes zweite Jahr. Seltsam. Traurig.
Dieses Jahr werden Pavels Kinderaugen zum ersten Mal den Christbaum anstaunen, ganz bewusst. Ohne die Großen.
Greta war sehr traurig. Schon während der ganzen Vorweihnachtszeit. Sie wollte hier Weihnachten feiern. Und doch. Freut sie sich sehr auf die Abuela. Auf die Familie. Auf das Meer. Und die "Heiligen Drei Könige", die den Kindern nach dem Jahreswechsel gleich noch eine Bescherung bringen.
Lola hat von nichts anderem gesprochen als von der 'Abu' (der spanischen Oma). Und vom Papa, der sie endlich endlich abholt, um mit dem Flieger nach Spanien zu fliegen. Sie ist ein echtes Papakind. Und die 'Abu' ist sowieso die allerbeste!
Ich habe mich an den ständigen Wechsel gewöhnt. Mit den Mädels, ohne die Mädels, mit den Mädels, ohne die Mädels. Aber habe ich mich wirklich daran gewöhnt? Kann man sich daran gewöhnen? Sind wir dafür gemacht, unsere Kinder nur jede zweite Woche zu halten, zu herzen?
Der Alltag mit drei Kindern (und Beruf) ist nicht ohne. Da bleibt kaum Zeit, für Müßiggang und lange Gedanken. Eine Auszeit zu haben, ist da oft ein Geschenk. Was ich sehr geniesse. Das muss ich zugeben.
Und doch. Fehlen sie mir. Ich versuche, mich nicht in das Gefühl fallen zu lassen. Es ist, wie es ist.
Gerade erreicht mich die Nachricht, dass sie gut angekommen sind. Schlafend. Müde von der langen Reise.
Ich werde jetzt meine antreten. In mein Bett.
Ich bin nicht ganz allein. Pavel schläft nebenan, in seinem Kinderbettchen. Aber sonst ist niemand da. Die Mädels sind heute mittag mit Ricardo nach Spanien geflogen. Fast drei Wochen lang, zur spanischen Familie. Wie jedes zweite Jahr. Weihnachten in Spanien.
Und wir hier. Ohne die beiden. Wie jedes zweite Jahr. Seltsam. Traurig.
Dieses Jahr werden Pavels Kinderaugen zum ersten Mal den Christbaum anstaunen, ganz bewusst. Ohne die Großen.
Greta war sehr traurig. Schon während der ganzen Vorweihnachtszeit. Sie wollte hier Weihnachten feiern. Und doch. Freut sie sich sehr auf die Abuela. Auf die Familie. Auf das Meer. Und die "Heiligen Drei Könige", die den Kindern nach dem Jahreswechsel gleich noch eine Bescherung bringen.
Lola hat von nichts anderem gesprochen als von der 'Abu' (der spanischen Oma). Und vom Papa, der sie endlich endlich abholt, um mit dem Flieger nach Spanien zu fliegen. Sie ist ein echtes Papakind. Und die 'Abu' ist sowieso die allerbeste!
Ich habe mich an den ständigen Wechsel gewöhnt. Mit den Mädels, ohne die Mädels, mit den Mädels, ohne die Mädels. Aber habe ich mich wirklich daran gewöhnt? Kann man sich daran gewöhnen? Sind wir dafür gemacht, unsere Kinder nur jede zweite Woche zu halten, zu herzen?
Der Alltag mit drei Kindern (und Beruf) ist nicht ohne. Da bleibt kaum Zeit, für Müßiggang und lange Gedanken. Eine Auszeit zu haben, ist da oft ein Geschenk. Was ich sehr geniesse. Das muss ich zugeben.
Und doch. Fehlen sie mir. Ich versuche, mich nicht in das Gefühl fallen zu lassen. Es ist, wie es ist.
Gerade erreicht mich die Nachricht, dass sie gut angekommen sind. Schlafend. Müde von der langen Reise.
Ich werde jetzt meine antreten. In mein Bett.
Mittwoch, 18. Dezember 2013
Krippenspielkind Lola
Lola war beim heutigen Krippenspiel unserer Gemeinde einer der drei Verkündigungsengel! Wunderschön die Aufführung. Und Lola hat unglaublich toll mitgemacht. Oben auf der Bühne die ganze Zeit gestanden und sogar 'mitgesungen'.
Dabei waren die Proben vorher gar nicht so gut gelaufen. Lola oft nicht mitmachen wollen, saß meist abseits der Bühne... Aber in der vollen Kirche war sie voller Begeisterung dabei. Eine kleine Rampensau eben.
Hier als letztes, das Lola-Suchbild. Kleiner Tipp: ihre Beine waren wohl schwer geworden.
Dienstag, 17. Dezember 2013
Sonntag, 8. Dezember 2013
Mama, Brot kaufe? Lola, mit!
Diesen Satz hat Lola heute morgen ganz spontan zu mir gesagt! Ohne jedes Vorsagen. Einfach so. Und natürlich, durfte sie mit zum Bäcker kommen und mit mir zusammen Brötchen holen!!! Und hat sogar bezahlt! (Naja, das Geld hab ich ihr vorher in ihr kleines Portemonnaie gesteckt...)
Ein kleiner Satz. Für jedes andere Kleinkind ganz normal. Kindersprache eben. Aber für Lola, ein Weltwunder!
Am Anfang des Jahres noch bestand Lola's Wortschatz aus etwa 40 Wörtern, die man kaum verstehen konnte, weil sie die meisten Laute wegließ. Bam für Baum. To für Auto, Bo(t) für Brot. Verben hatte sie gar keine ausser vielleicht mal für malen und ban für baden. Und an Sätze oder Wortverbindungen war nicht zu denken. Jedes neue Wort musste die Logopädin oder ich ihr mühsam beibringen. Durch 'Frühes Lesen' und hundertfaches wiederholen. Verwendeten wir die Worte nicht, verschwanden sie wieder aus Lolas Wortschatz. Wobei sie gleichzeitig wie wild gebärdete und mit Händen und Füßen erzählte, wen sie an dieser Stelle im Wald vor einem Jahr gesehen hatte. Also kognitiv voll da war. Sprechapraxie, war die Diagnose.
Seit rund anderthalb Monaten jedoch hat ihre Sprachentwicklung eine ganz neue Qualität bekommen und ihr Wortschatz ist explodiert. Allein in den letzten drei Wochen hat sie diese Worte neu gelernt, wobei einige ganz spontan in ihrem Wortschatz aufgetaucht sind: leer, mit, Banane, Tomate, komm, Fahrrad fahrn, Geige spielen (Gage piln), helfen, nein, Wasser, (a)lleine, vier, acht, neun, ...
Nachsprechen kann sie mittlerweile fast alles, wenn man es ihr langsam genug vorspricht. Sogar ganze Sätze. "Ich will bitte mehr Wasser", hat sie heute früh gesagt. Natürlich auf Nachfrage. Und mit kleineren Hilfestellungen und Erinnerungen. Aber ganz und vollständig! Auch Sätze wie "Lola will Geige spielen" oder "Geh bitte weg, Mama", kann sie auf Nachfragen hin verwenden. Wahnsinn, oder?
Das Besondere an dem Satz im Titel, "Mama, Brot kaufe. Lola, mit?", ist jedoch, dass ich ihr diesen Satz nicht vorgesprochen hatte. Und auch nicht eingefordert habe. Nichts. Und doch ist es so spontan bei ihr aufgetaucht.
Ihr wisst gar nicht, wie froh ich bin und immer und ewig nur hüpfen könnte. Ich hatte schon gedacht, man müsste ihr jedes Wort und jeden Satz einzeln beibringen... Aber nein, sie scheint verstanden zu haben, wie das mit dem Zusammenschleifen von Lauten funktioniert. Und scheinbar auch mit der Kombination von Wörtern im Satz.
Vor allem freu ich mich aber, weil ich seit einiger Zeit sehr intensiv mit ihr am Sprechen arbeite. Und seit zwei Monaten auf ganz neue Art und Weise. Und ihr starkes Wortschatzwachstum in den letzten Monaten scheint zu zeigen, dass die Methode funktioniert.... Besser als alles, was ich vorher mit ihr geübt habe.
Was das ist, was ich täglich mit ihr übe, das will ich Euch in den nächsten Tagen genauer verraten. Wenn es Euch interessiert....
Ein kleiner Satz. Für jedes andere Kleinkind ganz normal. Kindersprache eben. Aber für Lola, ein Weltwunder!
Am Anfang des Jahres noch bestand Lola's Wortschatz aus etwa 40 Wörtern, die man kaum verstehen konnte, weil sie die meisten Laute wegließ. Bam für Baum. To für Auto, Bo(t) für Brot. Verben hatte sie gar keine ausser vielleicht mal für malen und ban für baden. Und an Sätze oder Wortverbindungen war nicht zu denken. Jedes neue Wort musste die Logopädin oder ich ihr mühsam beibringen. Durch 'Frühes Lesen' und hundertfaches wiederholen. Verwendeten wir die Worte nicht, verschwanden sie wieder aus Lolas Wortschatz. Wobei sie gleichzeitig wie wild gebärdete und mit Händen und Füßen erzählte, wen sie an dieser Stelle im Wald vor einem Jahr gesehen hatte. Also kognitiv voll da war. Sprechapraxie, war die Diagnose.
Seit rund anderthalb Monaten jedoch hat ihre Sprachentwicklung eine ganz neue Qualität bekommen und ihr Wortschatz ist explodiert. Allein in den letzten drei Wochen hat sie diese Worte neu gelernt, wobei einige ganz spontan in ihrem Wortschatz aufgetaucht sind: leer, mit, Banane, Tomate, komm, Fahrrad fahrn, Geige spielen (Gage piln), helfen, nein, Wasser, (a)lleine, vier, acht, neun, ...
Nachsprechen kann sie mittlerweile fast alles, wenn man es ihr langsam genug vorspricht. Sogar ganze Sätze. "Ich will bitte mehr Wasser", hat sie heute früh gesagt. Natürlich auf Nachfrage. Und mit kleineren Hilfestellungen und Erinnerungen. Aber ganz und vollständig! Auch Sätze wie "Lola will Geige spielen" oder "Geh bitte weg, Mama", kann sie auf Nachfragen hin verwenden. Wahnsinn, oder?
Das Besondere an dem Satz im Titel, "Mama, Brot kaufe. Lola, mit?", ist jedoch, dass ich ihr diesen Satz nicht vorgesprochen hatte. Und auch nicht eingefordert habe. Nichts. Und doch ist es so spontan bei ihr aufgetaucht.
Ihr wisst gar nicht, wie froh ich bin und immer und ewig nur hüpfen könnte. Ich hatte schon gedacht, man müsste ihr jedes Wort und jeden Satz einzeln beibringen... Aber nein, sie scheint verstanden zu haben, wie das mit dem Zusammenschleifen von Lauten funktioniert. Und scheinbar auch mit der Kombination von Wörtern im Satz.
Vor allem freu ich mich aber, weil ich seit einiger Zeit sehr intensiv mit ihr am Sprechen arbeite. Und seit zwei Monaten auf ganz neue Art und Weise. Und ihr starkes Wortschatzwachstum in den letzten Monaten scheint zu zeigen, dass die Methode funktioniert.... Besser als alles, was ich vorher mit ihr geübt habe.
Was das ist, was ich täglich mit ihr übe, das will ich Euch in den nächsten Tagen genauer verraten. Wenn es Euch interessiert....
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