Bis vor kurzem wollte Lola entweder auf einem Bauernhof arbeiten, in einer Pizzeria oder in einer Bäckerei. Nach dem Praktikum in Sassen war auch eine Arbeit in einer Weberei hoch im Kurs.
Doch heute erklärte sie mir beim Spaziergang durch das nachmittagsdunkle Leipzig: 'Mama, ich will Malerin werden!"
Am letzten Wochenende hatte sie mir schon erzählt, dass in ihrem 'Traumhaus' im Erdgeschoss ihr Atelier bzw. Malstudio liegen soll. Dass das auch ihr Beruf sein sollte, hatte sie allerdings noch nicht erwähnt.
Nun denn, jetzt also Malerin! Träume verleihen ja bekanntlich Flügel.
Vor allem, so erklärte sie mir, will sie für ihre 12. Klass - Jahresarbeit in der Waldorfschule etwas 'Malen'.
"Was genau", fragte ich. "Hast Du schon Ideen zu Techniken oder Themen?"
'Vielleicht Katzen, Häuser. Oder mit Tinte und Feder. Oder Drucken. Alles", erklärte sie begeistert und stapfte vergnügt weiter. Die Idee schien ihr zu gefallen.
Bis jetzt hatte sie als Jahresarbeit eigentlich Fotos machen wollen zu unser Weltreise. Da im nächsten Jahr - aus Kosten - und Zeitgründen allerdings noch keine Weltreise geplant ist, und sie eher selten fotografiert, hatte ich mich schon gefragt, ob das so eine gute Idee ist.
Das Projekt mit dem 'Malen' hingegen gefällt mir wirklich gut. Denn schon seit ihrer Kindheit malt sie viel und ausgiebig, mit verschiedenen Techniken wie Acquarell, Acryl, zeichnet aber auch gerne oder klebt Collagen.
Im letzten Sommer hat sie sich bei einem Atelierflohmarkt ganz viele Malutensiliern gekauft: bestimmt zehn Blöcke mit unterschiedlichen Papieren, Pastellkreiden, Acquarellfarben, Pinsel, Acryltuben. Und noch am selben Nachmittag wie in einem kleinen Malrausch diese Serie an Bildern produziert. Voll knalliger Farben und Formen.
Wenn sie einmal malt, ist sie nicht zu stoppen. Und hat dabei wirklich immer eine sehr schöne Farbauswahl.
Wobei sie auch gerne draussen bei uns im Garten malt, oft stundenlang. Und danach immer gut gelaunt und tiefenentspannt ist.
Also, morgen will sie jedenfalls zu ihrer Kunstlehrerin gehen und sie fragen, ob sie für ihr Malprojekt ihre Mentorin werden will. Ich würde mich riesig freuen für sie. Und vielleicht gibt es dann im nächsten Herbst eine erste kleine Ausstellung ihrer Bilder im Rahmen der Präsentation der Jahresarbeiten. Das wäre doch was!
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