Die Vorweihnachtszeit ist bestimmt nicht die typische Jahreszeit für eine Ausmistaktion. Aber diese Woche hat es mich gepackt - und ich habe angefangen, einen Teil des ganzen Krempels auszumisten, der überall in der Wohnung rumlag. Auf Kisten, Truhen, jede waagrechte freie Fläche war besetzt.
Angefangen habe ich mit dem Eingangsbereich des Flures, an der Garderobe. Ein Bereich, der einen Einfluss hat auf die Energie, mit der man nicht nur in die eigenen Wohnung hineinkommt, sondern auch durch's Leben geht. Zumindest nach 'Feng-Shui', so habe ich in einem Buch gelesen, das ich zufällig im Bücherregal fand.
Und stapeln sich im Eingang viele Dinge und Krempel, dann kann es wohl auch zu Stagnationen im Leben kommen. Ja, lag es also vielleicht daran, dass ich seit einiger Zeit einfach nicht weiter komme?
Nichts leichter als das, dachte ich. Machte mir laute Musik an auf meinem neuen, ureigenen spotify-Account (Lola hat ja jetzt endlich einen eigenen), und begann zu räumen und zu sortieren: aufheben, wegwerfen oder abgeben.
Und nach drei Stunden hatte ich aus einem Bereich von ca. zwei Quadratmetern (!) sieben Tüten extrahiert mit Dingen, die alle wegkonnten: entweder direkt auf den Müll oder zur Kleider - und Hausratspende. Zum Verkaufen über Kleinanzeigen fehlt mir die Muße.
abzugeben in treue Hände (Gr. 140) |
Löchrige (Lieblings-)schuhe (6 Paar), von Motten zerfressene Kuschel-Wollmützen, beim Flohmarktkauf übriggebliebene alte Kleider von Lola, ein kaputter Drucker, und und und... Ich erinner mich schon jetzt nicht mehr genau, was es alles war.
fast ungenutzte Regenjacke (Gr. 152) |
Eben diese Dinge, die man lange schon nicht mehr braucht, aber an denen irgendwie doch noch das Herz hängt. Zumindest wenn man sie in die Hand nimmt, denkt man: 'ach weisst du noch, wie ich mit denen damals durch Barcelona gelaufen bin, so jung noch. Die kann ich nicht weggeben.' Und legt sie wieder in die überquellende Schuhkiste.
Sind sie aber einmal weg, erinnert man sich gar nicht mehr daran.
Am Nachmittag war ich so euphorisiert vom Aufräumen und Loslassen, dass ich an den kommenden beiden Tagen noch weiter gemacht mit dem Flurschrank und einem Bücherregal. Und mich über jedes Stück bzw. Buch gefreut hab, das ich weggeben konnte.
Und bin tasächlich - befreit von all dem Krempel - ganz beschwingt durch die Tage geschwebt. Ein befreites Dauergrinsen auf dem Gesicht.
Also, falls ihr auch an der Dunkelheit und dem trüben Wetter leiden solltet, und Euch nicht nach weihnachtlicher Dauergemütlichkeit ist, empfehle ich wärmstens eine kleine Ausmistaktion!
Es macht Spass, löst Blockaden und Stagnationen, baut durch Plätzchen und Stollen zusätzlich angefutterte Kalorien ab und schafft Raum für Neues. Denn irgendwo muss der Weihnachtsmann ja hin mit seinen vielen Geschenken :-)
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