Donnerstag, 26. März 2009

Die Eigenintiative zählt!

Ich war heute wieder bei der Frühförderung und habe natürlich Frau Sammler sofort alle meine positiven Erfahrungen, aber auch meine Bedenken aus der letzten Physiotherapiestunde mitgeteilt. Sie war von manchem sehr angetan, von anderem überrascht und bei vielem auch sehr kritisch. Sie ist generell viel vorsichtiger, würde Lola nie zu etwas 'zwingen' und setzt generell sehr stark auf Lolas eigene Motivation. Von der Lola zum Glück sehr viel hat, und die müssen wir auch jeden Fall erhalten!

'Programmartiges Spielen' nach einem festen Plan mag Lola gar nicht. Bei Frau Laube, der Physiotherapeutin, sollte sie z.B. Ringe auf einen Stab stecken. Da sie das nur sehr langsam bzw. gar nicht gemacht hat, hat Frau Laube ihre Hand geführt, ganz oft, immer den Ring auf den Stab. Sie hatte noch nicht mal die Chance, es selber zu versuchen. Das ging echt nach hinten los, am Ende hat sie nur noch gemeckert und zuhause auch mit mir überhaupt nicht mehr Steine in eine Kiste stecken wollen. Hat sie nur noch durch die Gegend geworfen.

Heute bei der Frühförderung hat Frau Sammler sie in aller Ruhe selber spielen lassen und erst nach 15 min ihr ein paar Vorschläge gemacht. Da hat sie dann auf Aufforderung eine Kugel auf eine Kugelbahn gesetzt, zum ersten Mal! Hat Kisten ineinander gestapelt und wieder rausgeholt! Und hat sogar eine Kiste auf eine andere gestapelt, was sie noch nie gemacht hatte!

Und auch die 'Bauchmuskelübungen', die ich mit ihr machen soll, also das aufnehmen und ablegen, indem sie sich an meinen Finger selber hochzieht und runterlässt, hat viel besser geklappt, als ich das ganze auf Frau Sammlers Tip hin 'sprachlich begleitet' habe. 'Hoch, Lola, super', 'Runter, Lola, Vorsicht'. Auf klare, einfache Worte reagiert sie immer sehr positiv. Verbote und das nervige 'NEIN!' spornen sie oft eher zum grössten Unsinn an.

Das wichtigste erscheint mir, ihre eigene Motivation zu fördern, ihre Lust am Mitmachen. Sie nicht blind zu etwas zu treiben, sondern auf ihre eigene Initiative aufzubauen. Und aus allen Übungen auch ein Kommunikationsspiel zu machen, so lernt sie nicht nur die Bewegungen, sondern auch gleich deren Bezeichnung. Und hat dabei noch mehr Spass!

2 Kommentare:

Bettina Weidlitsch hat gesagt…

Liebe Amelie!
Eigeninitiative ist für mich und für die Entwicklung unseres Paulis das aller wichtigste. Nur er alleine entscheidet, wann er welchen Entwicklungsschritt machen will und wird. Wir, also Mutter, Vater, Therapeuten, haben eine begleitende und unterstützende Funktion. Er soll genau dann in diesem Bereich unterstützt werden, den er für sich gerade interssant findet. Hierbei ist der Ansatz von Maria Montessori absolut genial. "Hilf es mir selbst zu tun!"

Auch eure Lola, weiß genau was sie möchte und entscheidet das so oder so selber. Deine Intuition ist schon auf dem richtigen Weg. Tue genau das, was für dich als Mutter richtig ist und herzzerreißende Quälerei ist ...
Ganz liebe Grüße
Bettina

Maria hat gesagt…

Liebe Amelie!

Die Frühförderin scheint gut auf Lola einzugehen und sich nach ihren Bedürfnissen zu richten. Das klingt für mich sehr fein.

Wie Bettina, finde ich auch, Kinder sollten, wann immer es mögich ist, die Chance bekommen, selbst zu entscheiden, wofür sie sich interessieren. Dabei unterstützt und ermutigt, werden sie selbstbewusst und experimentierfreudig.

Wenn Felix an etwas Gefallen gefunden hat, übt er von sich aus ununterbrochen, bis er es geschafft hat. Aber was sage ich Dir als Mutter von zwei Kindern...;-)

Es ist doch auch sehr interessant, so direkt hintereinander beobachten zu können, wie Lola auf die eine Methode (und Person) reagiert und dann im Gegensatz dazu zur anderen Methode (und anderen Person).

Vielen Dank für Deine Schilderungen!

Liebe Grüße
Maria