Nachbarin ist vielleicht übertrieben, aber ein paar Querstrassen weiter wohnt seit vier Monaten Milla. Vorher wohnte sie im Bauch ihrer Mama Anne, und als sie schlüpfte, hat sie ihre Eltern nicht nur sofort verzaubert, sondern auch noch mit einem Extra-Chromosom überrascht. Als Anne mich vor einiger Zeit anrief - meine Nummer hatte sie über meine Hebamme bekommen, war ich sofort voller Begeisterung. Ein neues Baby mit Down-Syndrom, und das bei uns im Viertel!!! Wir werden langsam mehr, wie schön!!! Ich hab mich wirklich gefreut. Direkt um die Ecke eine andere Mutter mit einem 'besonderen Kind' zu haben, ist einfach nur schön. Denn über viele Fragen und Probleme kann man halt nicht mit jedem reden...
Und heute habe ich Anne und Milla endlich kennengelernt, bei einem Kaffee bei ihnen zuhause. Und Milla ist einfach nur zuckersüß, zum verlieben!!! Diese dunklen Augen, wie ihre Mama, und wie sie ganz neugierig und offen in die Welt schaut und mir sogar ein Lächeln schenkte! Saß da in ihrer Wippe, bewunderte den Kronleuchter und die Gummipflanze mit einer bewundernswerten Ausdauer. Während Lola mit Bausteinen hantierte und Reiswaffel futterte, und Anne und ich Kaffee tranken und ganz entspannt schwatzten.
Vom Down-Syndrom ihrer Jüngsten haben Anne und ihr Mann erst drei Tage nach der Entbindung erfahren. Den Ärzten war es erst gar nicht aufgefallen. So hatten sie alle Zeit, sich in ihre Zaubertochter zu verlieben, ohne irgendwelche komischen Bilder und Vorurteile im Kopf. Auch wenn sie es selber schon vorher geahnt, aber nicht ausgesprochen hatten.
Ich freue mich schon auf ein nächstes Wiedersehen hier bei uns nebenan. Vielleicht auch mit den Großen, denn auch Milla hat eine große Schwester, die nur 10 Tage jünger ist als Greta. Noch eine Gemeinsamkeit...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen