Ich sitze im Wohnzimmer meiner Eltern, dank WLAN auf dem Sofa und gucke auf den Bildschirm. Die Kinder sind im Bett, ab und zu blinkt das Babyphon, wenn Lola hustet. Er will nicht weggehen, der Husten. Ich trinke ein Glas Rotwein und geniesse es, mal wieder 'zuhause' zu sein. Viel zu selten komme ich zu Besuch, hier ins Bergische Land....
Immer noch denke ich an die vielen schönen Momente am vergangenen Wochenende. An die guten intensiven Gespräche mit Menschen, die ich bis Freitag nicht gekannt habe und mit denen ich plötzlich so viel teilen konnte. Erstaunlich, wie schnell wir uns nah waren, wie ehrlich und offen wir gesprochen haben. Wie ähnlich doch die ersten Erfahrungen waren. Dass der erste Schock der Diagnosemitteilung so ein wichtiges Thema sein würde, hätte ich nicht gedacht. Und doch, ganz viel haben wir darüber gesprochen. Wie eine Welt zusammen gebrochen ist. Und wir doch genau darin den Sinn gesucht und gefunden haben. Noch jetzt läuft mir ein Schauer den Rücken hinunter, wenn ich an die Geschichte von A. denke. Ihr Vater war kurz vor ihrer Schwangerschaft mit E. gestorben. Und als E. geboren wird, mit Down-Syndrom, hat sie von Anfang an dieses untrügliche Gefühl, dass in ihm ein Stück von ihrem Vater wiedergekommen sei. In so ganz anderer Form, aber die Ähnlichkeit, die Augen, der Blick, so vieles, was sie an ihren Vater erinnert. Als sei er eine 'Wiedergeburt'....
So viele Geschichten, die ich jetzt auch in mir trage. So viele Kinder, so unterschiedlich und jedes ganz eigen, dass es eine Freude war. Das schöne war, dass unsere Kinder bei so vielen Kindern mit Down-Syndrom gar nicht mehr auffielen. Dass sie einfach nur Kinder waren, mit ganz unterschiedlichen Interessen und Besonderheiten. Dass ihre Eigenheiten plötzlich mehr auffielen, als ihre Gemeinsamkeiten, die sie ja oft von anderen Kindern unterscheiden.
Und so viel mehr Gedanken, die aber in mir bleiben...
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