Dienstag, 20. Oktober 2009

Kleine Ernährungsumstellung

Wenn ich Lola ihr Essen selber auswählen lasse, isst sie Käse, Weißbrot, Eier, Fleisch und Wurst, Joghurt und auch mal einen Apfel. Na gut, Hirse und Reis mag sie auch gerne. Aber Gemüse führt zu Schreiattacken und landet direkt neben dem Teller oder auf dem Boden. Sie liebt also vor allem Süßes, Eier und Fleisch. Je fetter desto besser. Aber richtig gut geht es ihr damit nicht. Sie hat oft rote Flecken im Gesicht, was fast nach Allergie aussieht, und recht weichen Stuhlgang. Und einen ständigen Blähbauch. Die chronische Bronchitis gar nicht erst zu erwähnen. Irgendwas ist hier faul....

Eine andere Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom erzählte mir neulich, dass ihr mittlerweile vierjähriger Sohn auch oft weichen Stuhl hatte, einen geblähten Bauch, schlecht gedieh und das mit dem Laufen so gar nicht klappen wollte. Sie haben bei ihm eine Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) festgestellt. Daraufhin hat sie seine Ernährung komplett umgestellt, und wenige Wochen später lief der junge Mann los, bekam plötzlich Kraft und Muskeln und gedeiht seitdem prächtig.

Zöliakie ist recht häufig bei Down-Syndrom. Vielleicht sollte ich Lola auch mal testen lassen? Seit gestern habe ich ihre Ernährung mal probehalber umgestellt und vermeide glutenhaltige Produkte, was gar nicht so einfach ist. Aber zum Glück gibt es ja Reiswaffeln. Und Lola kriegt jetzt ganz viel frisch gekochtes Getreide wie Hirse oder Reis, Kürbissuppe und gestern gab's Buchweizenpfannkuchen. Der Test auf Zöliakie steht noch aus, aber ich will mal schauen, was durch die veränderte Ernährung passiert. Darüber hinaus vermeide ich gerade konsequent Milchprodukte wie Joghurt, denn nach der traditionellen chinesischen Medizin ist der sehr schleimbildend und vielleicht auch verantwortlich für den rasselnden Schleim in ihren Bronchien. Butter bekommt Lola aber reichlich, die kann vom Körper wohl besser verarbeitet werden, und die liebt sie auch. Denn wie ich gerade bei Barbara Temelie gelesen habe, ist ausreichend Fett ganz wichtig, im Gegensatz zur westlichen Ernährungsideologie. Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren bei fettarmer Ernährung kann sogar schädlich sein, denn dadurch wird die Verdauung geschwächt und es können Schlackenstoffe zurückbleiben, die dem Körper schaden.

Dass viele Kinder mit Down-Syndrom Probleme mit der Ernährung haben, ist natürlich bekannt. Aber vielleicht sollte man es auch mal konkret untersuchen lassen, gerade wenn die Kinder nicht so gut essen oder schlechten Stuhlgang haben. Das habe ich auch in dem letzten Wochenendseminar 'Unser Kind mit Down-Syndrom' gelernt. Eine andere Mutter dort erzählte, dass ihr mittlerweile dreijähriger Sohn eine Verengung des Dünndarmes hatte, die operiert wurde (nach langem Drängen ihrerseits). Danach konnte er endlich essen, ohne immer wieder zu spucken, gedeiht seitdem prächtig und hat keine Bronchitis mehr gehabt, die vorher sein ständiger Begleiter war. Auch erinnere ich mich an eine Geschichte eines Jungen mit einer Verengung der Speiseröhre, der nur Brei essen wollte. Als er operiert wurde, konnte er endlich auch grössere Stücken schlucken. Auch die Hirschsprungsche Krankheit, bei der Nerven im Dickdarmende fehlen, was zu Verstopfungen führt, ist recht häufig und muss unbedingt operiert werden. Leider wissen die Ärtze nicht immer Bescheid, als Eltern müssen wir dem Arzt da immer ein Stückchen voraus sein, so ein Hinweis von Wolfgang Storm, Mediziner und Homöopath, der die Down-Syndrom-Ambulanz in Paderborn aufgebaut und geleitet hat und das Seminar 'Unser Kind mit Down-Syndrom' mitgeleitet hat.

2 Kommentare:

Katrin hat gesagt…

Hallo liebe Amelie,

wir haben im Bekanntenkreis 3Kinder, die Zöliakie haben. Loli sieht eigentlich nicht danach aus... Die 3, die wir kennen, waren bis zur Diagnose total mager, haben stetig abgenommen und waren richtig schlecht drauf (ständig Durchfall, Erbrechen). Nach der Ernährungsumstellung gab es natürlich eine absolute Kehrtwende. Aber die Symptome sind vielleicht auch bei jedem Kind verschieden. Na ja, sicher kann es nicht schaden, den Test zu machen und erst recht nicht, die Ernähung ein bißchen umzustellen. Ich drück in jedem Fall die Daumen, dass es keine Zöliakie ist!! Und die roten Flecken hatte H. auch im Gesicht - zeitweise richtig schlimm, bis er ca. 3 Jahre war. Danach sind sie dank regelmäßigem Eincremens mit "Kaufmanns Haut- und Kindercreme" (gibt's bei DM für ca. 2,50 Euro) auf Nimmerwiedersehen verschwunden, obwohl die Hautärztin sogar eine leichte Neurodermitis diagnostiert hatte... :-)

Liebe Grüße an Dich und die Mädels!

Anonym hat gesagt…

Hola!
Ich denke auch, es sieht überhaupt nicht so aus, als ob Lola Zöliakie hat. Ich hatte eine Freundin die es hatte, und sah wirklich anders aus. Aber manche Leute können bestimmte Lebesmitteln nicht vertragen. Mein Vater hatte ständige Verdauungsprobleme, Hautprobleme und er war wie "aufgeblasen". Er hat sich ein Lebesmittelnverträglichkeittest machen lassen, und dann wurde festgestellt, dass er manche Sachen nicht vertragen konnte. Sachen die er total gern und häufig ass, wie Eier, sämtliche Milchprodukte (Butter!) und grüne Bohnen. Seit 2 Jahren isst er diese Sachen nicht mehr und ihm geht es viel, viel besser. Vielleicht kann Lola einfach ein bestimmtes Lebesmittel nicht vertragen?
Un beso
Elena