Skifahren am Feldberg

Letzte Woche waren wir endlich mal wieder auf der 'Hütte"im Schwarzwald - in Feldberg-Bärental. Wo ich schon in der Kindheit mit meiner Familie Urlaub gemacht habe, und nun seit Jahren mit meiner eigenen Familie zum Winterurlaub hinfahre. Zum Wandern und Skifahren...

Und Lola wollte dieses Jahr unbedingt einen Skikurs machen. Um endlich Skifahren zu lernen. 2016, 2017 und 2018 hat sie hier auch schon welche gemacht, nachdem wir bei Sabine Berndt im Skicamp waren. Doch ihre Begeisterung hielt sich meist in Grenzen...                     

Doch diesmal zog sie schon begeistert die schweren Schuhe an, schleppte ihre Skier zur Skischule, stellte sich auf den Zauberteppich und machte sich bereit zur Abfahrt. Doch kaum kam sie in Fahrt, stoppte sie ängstlich wieder und liess sich leider nur mit Hilfe der Skilehrer motivieren, weiter zu fahren. 'Egal'. Sie machte weiter und fuhr fröhlicher Dinge den Zauberteppich wieder hoch... und mit Hilfe runter. Und erklärte nach zwei Tagen, dass sie nun lieber Wandern will.

Einen Durchbruch zum alleinigen Skifahren gab es also auch diesmal nicht. Aber sie war zufrieden und glücklich. Und will im nächsten Jahr unbedingt wieder 'Skifahren'. Hauptsache, es macht ihr Freude!

Und während der Rest der Familie weiter über die Pisten bretterte, machte ich zusammen mit Lola zwei wunderschöne Wanderungen - was ich eh noch viel lieber mag als Skifahren. 

Zur Todnauerhütte, durch den schönsten Neuschnee... 

Vorbei am Bismarckturm.

 

 

Und am nächsten Tag wagten wir den Abstieg vom Feldbergerhof zum Feldsee hinab - auf dem schmalen  Feldbergsteig. Halsbrecherisch an manchen Stellen - eng, vereist - und neben uns der Abgrund. In den wir einmal fast stürzten, als ich ausrutschte. Das Herz klopfte mir bis zum Halse...

 

 

Doch  Lola meisterte es mit Bravour: "Schritt umd Schritt" sagte sie leise vor sich hin und tippelte vorsichtig mit Wanderstock den Steig hinab. Und zitierte immer mal wieder ihren Zeugnisspruch aus der Waldorfschule "Mit der Größe der Aufgaben wächst die Kraft des Geistes, Tacitus".

Nach einer Stunde Klettertour kamen wir endlich am verschneiten Feldsee an. Den ich so liebe... Wie viele Male habe ich im Sommer hier gebadet, bin über den vereisten See geschlittert und habe hier im bunten Herbstlaub gesessen und die letzten Sonnenstrahlen genossen. Ein echter Kraftort.

Und Lola liebte es dort genauso. Und natürlich noch mehr die Einkehr im Raimartihof!

Was sie zum Glück noch nicht wusste: dass wir nach der Rast noch weitere 1.5 Stunden Fussmarsch vor uns hatten, den Sommerweg hinab - und vom Waldparkplatz wieder hoch zur Hütte ins Bärental. 

Und ihre Kräfte liessen allmählich nach... Doch motiviert durch lauten Gesang, Tiereraten und Stadt-Land-Fluss schafften wir auch den Rest der Wanderung - und kamen am späten Nachmittag erschöpft, aber glücklich und stolz auf der Hütte an.

Lolas Koch- und Backbuch

Seit einer Woche arbeitet Lola mit Hochdruck an der Fertigstellung ihrer Projektarbeit, die eigentlich schon am letzten Freitag hätte fertig sein sollen...

Im September hatte sie entschieden, dass sie als Projektarbeit in der 8. Klasse der Waldorfschule ein Koch- und Backbuch machen will. Das heisst: alle ihre Lieblingsrezepte selber kochen, sich beim Kochen Schritt-für-Schritt fotografieren lassen, die Fotos in eine Computerdatei übertragen, selber beschriften und als kleines Buch zusammenstellen. 

Doch was so einfach schien, hat sich doch als recht umfangreiches und zeitaufwendiges Projekt herausgestellt ... an dem Lola aber mit großer Begeisterung und Fleiß arbeitet.

 

Die ersten Rezepte hat sie nur sehr langsam tippen können und brauchte etwa 3 Stunden für ein Rezept, ungelogen. Doch mittlerweile, nach dem fünften Rezept, geht es schon deutlich schneller. Sie findet die Buchstaben viel sicherer, erinnert sich ans Großschreiben am Satzanfang und auch, dass die Nomen groß geschrieben werden (die roten Schlangenlinien erinnern sie wunderbar daran). Nur die Leerzeichen zwischen den Wörtern vergisst sie immer wieder...

 

Hier ist das Inhaltsverzeichnis, wobei einige Rezepte noch fehlen. Mal schauen, ob wir das am Wochenende noch schaffen...

 

Ihr erstes Rezept, Tortellini mit Tomatensosse, was wirklich sehr einfach zu kochen war:

 

 

Dann gibt es natürlich "Fischstäbchen, Spinat und Kartoffelbrei". Ihr absolutes Lieblingsessen. Ja, sorry. Tiefgefroren. Ich hoffe, das wird ihr als Rezept 'abgenommen' an der Schule, wo ja immer nur alles Bio und frisch und selber gekocht wird. Aber die Idee ist ja, dass es Lola auch mal komplett alleine machen kann. Und das kann sie bei dem Rezept auf jeden Fall.

Quiche Lorraine, wollte sie auch unbedingt kochen, allerdings ohne Lauch: also im Grunde ein Speckkuchen. Den sie mit ihrer Schulhelferin zusammen in der Schule zubereitet hat.

 

Auch diesen wunderbar leckeren Schoko-Kirsch-Kuchen hat sie in der Schule gemacht, in einer Woche, in der ihre Klasse 'in Beobachtung' zu Hause beschult wurde, während sie aber in die Schule gehen durfte, da sie geimpft ist. 

 

 

 Und zuletzt noch Pfannkuchen, die sie letztes Wochenende zusammen mit Greta gebacken hat... Was allerdings noch etwas schwer fiel beim Wenden.

 

Sie hat unglaublich viel gelernt bei diesem Projekt. Nicht nur beim Kochen, sondern auch beim Aufschreiben der einzelnen Arbeitschritte. 

Ich habe immer versucht, dass sie beschreibt, was sie auf dem Bild gerade macht, im ganzen Satz. Denn es fällt ihr immer noch schwer, selber vollständige Sätze mit Personalpronomen und richtig konjugiertem Verb zu bilden. So dass wir immer zuerst gemeinsam überlegt haben. Und sie beim Aufschreiben ganz oft diese Satzstrukturen üben konnte. 

Nun müssen wir am Wochenende nur noch die Pizza backen und das Rezept aufschreiben. Alles noch schön layouten und farbig ausdrucken. Und das Ganze ist fertig! 

Und ich habe auf jeden Fall gelernt, wie zeitaufwendig so ein Projekt ist. Und dass ich beim nächsten Projekt der Schule vorschlage, dass sie doch lieber etwas mit Unterstützung der Lehrer oder Assistenten macht. Als mich selber als 'Tutor' anzubieten....