Aund so nimmt sie jetzt überall die Rollerblades mit hin, schnallt sie sich an, und fährt - auch durch die Leipziger Innenstadt.
Aber sie will es, immer wieder, unbedingt! und das ist es, was zählt!
Aund so nimmt sie jetzt überall die Rollerblades mit hin, schnallt sie sich an, und fährt - auch durch die Leipziger Innenstadt.
Aber sie will es, immer wieder, unbedingt! und das ist es, was zählt!
Eigentlich wollte ich heute einen schönen Ausflug mit den Kindern machen, raus ins Leipziger Umland. Engerie und frische Luft tanken, raus aus der Stadt. Aber: die geballte Kindermeinung stand dagegen. "Kein Bock! Wir haben doch letzte Woche schon einen Ausflug gemacht." Und als Greta meinte, sie wollte heute auf die Leipziger Buchmesse, waren Lola und Pavel hellauf begeistert. "Ja, auf die Buchmesse!!!"
Und so kaufte ich uns Nachmittagstickets und ab 15 Uhr waren wir alle vier auf der Buchmesse. Und die Kinder waren hellauf begeistert! So viele Bücher, Stände, Leute. "Diese Architektur, wie bei Star Wars", schwärmte Pavel. Und die folgenden drei Stunden schwelgten die Kinder in Büchern, stöberten, lasen, hingen lesend auf Bänken und Sitzkissen rum. Ganz vertieft in eine der vielen Lektüren.
Etwas später wollte er dann natürlich noch in den 'Gaming-Room', eine Runde neue Spiele 'zocken' (zweites Liebeslingshobby). Während Lola weiter in der Kinderbuchabteilung von Hugendubel 'abhing' und in Bücher schmökerte...
Während ich ganz alleine zu einem Poetry-Slam Workshop gegangen bin und
dort an einer kleinen Schreibsession teilgenommen hab - für Leute ab 14
Jahren. Das Altersspektrum war dann doch sehr viel weiter, und es war
echt erstaunlich, was in der Kürze der zeit dort für tolle
Slam-Texte entstanden sind und natürlich auch gleich vorgertragen
wurden. Von zum Teil wirklich sehr jungen Leuten (fast Kinder noch).
Sehr berührend.
Zum Abschluss hat Lola sogar noch einen der tollen Ballons mitnehmen dürfen von einem der Stände, die ja abgebaut wurden zum Ende der Messe. Und bekam obendrauf noch ein Känguru! Wenn das nichts war.
Alles in allem also doch ein unverhofft erlebnisreicher Tag. Trotzdem er so schleppend begann. Und ich dies Jahr eigentlich so gar keinen Drive hatte, mich ins Messegetümmel zu stürzen. Den Kindern sei Dank!
Seit Jahren führe ich diesen Blog, 'Lolas verrückte Welt'. Seit 2008! 16 Jahre, eine unglaublich lange Zeit. Aber: der Blog ist hoffnungslos in die Jahre gekommen. Alte Bilder von Lola, alte Bloglinks, die ins Nirvana führen, uralte Literaturhinweise. Keine Möglichkeit, die Artikel zu teilen. Überall liegt Staub auf dem hoffnungslos aus der Mode gekommenen Design.
Und so recht kann ich auch den richtigen Ton nicht finden, hier zu schreiben. Als würde ich ins grosse Nichts schreiben. Und frage mich, ob es überhaupt noch jemand liest. Da es praktisch keine Kommentare mehr gibt. Auch wenn ich an den Leserzahlen sehe, dass es viele Menschen täglich lesen. Obwohl ich so unglaublich selten nur noch poste. Aber dennoch - das fehlende Feedback macht es schwer einzuschätzen, an wen ich schreibe und wer das liest. Als würde ich mich auf eine Bühne stellen, ohne Publikum. Und natürlich fehlen mir die Worte und die Inspiration.
Und dennoch schreibe ich gerne hier. Nach dem Schreiben fühle ich mich gut, glücklich, energetisiert. Allein die Möglichkeit, dass es jemand liest, ist inspirierend. Ich schreibe anders, wenn ich weiß, dass es jemand lesen könnte. Auch wenn ich die Zeiten vermisse, da es ein enges Netz an Menschen gab, die hier regelmässig gelesen und Kommentare hinterlassen habe. Mir fehlt der Austausch, auch die Inpsiration durch andere Blogs.
Es gibt so viel, über das ich gerne berichten würde. Aus meinem Leben, Denken, Fühlen. Natürlich über die Eindrücke des Alltages mit einer heranwachsenden Tochter mit Down-Syndrom. Immer noch das Kernthema dieses Blogs. Doch auch über die vielen anderen Ideen, Eindrücke, Fragen, die mich beschäftigen.
Doch ich kenne kaum noch andere 'personal Blogs', wo Menschen einfach aus ihrem Leben berichten. Die meisten sind zu instagram gewandert. Posten schöne Bilder, witzige Stories, haben ein Business gemacht aus ihren Geschichten, oder nutzen instagram für ihr business. Doch ich bin da nie richtig angekommen bisher. Fühle mich fremd, oft überwältigt von den vielen accounts, tollen Bildern, beeindruckenden Ideen und Geschichten. Bleibe frustriert zurück, wenn ich sehe, was andere dort posten und wie viele Reaktionen sie bekommen. Und wie glücklich und erfolgreich sie damit zu sein scheinen.
Es lenkt mich ab, verwirrt und überwältigt mich. Weil ich selber nicht mitmache vielleicht? Nein, ich merke immer wieder, dass ich diesen Blog hier, der ganz alleine für sich steht, mag. Auf dem ich berichten kann für die Leser und Leserinnen, die extra hierher kommen.
Und ich würde gerne viel mehr schreiben, regelmäßiger, meine eigene Stimme hier wieder entwickeln. Die Menschen hierherzieht. Denn ich glaube oder hoffe, dass es noch Menschen gibt, die nicht nur Erfolgsstories lesen wollen, oder How-to-Anleitungen. Oder Ideen dazu, wie man glücklich und erfolgreich wird, sein Haus auf dem Lande nachhaltig saniert oder seinen Kindern die schicksten Klamotten selber näht. Sondern einfach so am Leben und Denken anderer teilhaben wollen, durch Höhen und Tiefen. Die zum Leben dazugehören, auch wenn sie auf instagram und facebook so selten auftauchen.
Und es hat mich lange gekostet, das hier überhaupt zu schreiben. Mich so verletzlich und unsicher zu zeigen, wie ich wirke, was ich will. Und doch ist es ein Versuch, die ehrlich, zarte, menschliche Stimme wieder zu zeigen, die sich an ein Publikum wendet, egal wie klein, und nicht nur für sich selber schreiben will. So erschien es mir manchmal in letzter Zeit, als würde ich nur für mich persönlich etwas festhalten. Aber nein, das tue ich täglich in meinem Tagebuch. Und hier würde ich eben gerne Menschen ansprechen, erreichen, zu jemandem sprechen bzw. schreiben.
Und so ist mein Plan gewachsen, diesen Blog doch mal wieder zu erneuern. Zu entstauben. Neu zu streichen, zu designen, alle Links zu erneuern. Und wieder regelmäßig zu posten. Geschichten über Lola, die ja nun schon 16 Jahre alt ist. Über das, was sie beschäftigt. Was sie aktuell macht, in der Schule und bald auch beruflich. Und was mich bewegt, in Bezug auf sie und ihr Erwachsenwerden. Aber auch so, in Bezug auf mein Leben als Mutter, als Frau, die nicht mehr ganz jung ist. In dieser Welt, die sich verändert, so schnell, dass ich manchmal gar nicht hinterher komme.
Und dann, so hoffe ich, finden wieder mehr Menschen hierher. Ich würde mich freuen! Sehr sogar.
Heute haben wir endlich mal wieder einen kleinen Sonntagsausflug ins Leipziger Umland gemacht. Lola, Pavel und ich. Wir sind vom Gut Kahnsdorf am Hainer See entlang bis Rötha gelaufen, und wieder zurück. Durch den renaturierten Bergbau - die Leipziger Lagunenlandschaft.
Lola jammerte leider doch etwas beim Laufen, wie so oft. Aber mit der Aussicht auf eine Pizza in Rötha und dem gemeinsamen Stadt-Land-Fluss-spiel war sie dann doch gut zum Laufen zu animieren. Immerhin 12 Kilometer!
Und ich war glücklich über den Tag an der Frühlingssonnne, die Bewegung und das schöne Zusammensein mit den Kindern.
Die Elternberatungsstelle Südlicht hier in Leipzig veranstaltet (unter dem Dach des Bärenherz e.V.s in Markleeberg) regelmäßig Elterntreffs für Eltern chronisch kranker Kinder bzw. von Kindern mit Einschränkungen.
Die Abenden sind immer eine herrliche Mischung an Austauschmöglichkeit mit anderen Eltern, Informationen und Inputs zu bestimmten Themenschwerpunkten, und - einem wunderbaren Abendessen mit schönen Getränken für alle Teilnehmenden. Damit sich die Eltern mal so richtig verwöhnen lassen können. Es tut der Seele gut, dorthin zu gehen, und ich kann es nur allen empfehlen!!!
Die nächsten Treffen finden an den folgenden Terminen statt: Mi 15.5., Mi 7.8. , Di 24.09. und Mi 13.11., meist um 19:30 Uhr im SüdLicht (Friedrich-Ebert-Str. 77, Leipzig).
Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich per Mail bei Südlicht melden (suedlicht-leipzig@baerenherz.
Vor ein paar Monaten habe ich ja berichtet, dass Lola in der Schule komplett verweigerte. Den Unterricht nicht mehr besuchte, oft noch nicht mal ins Klassenzimmer zu bewegen war, auf dem Gang herum lag. Es war furchtbar, für sie, für die Lehrer und auch die Mitschüler. Hilflos standen sie ihrer Verweigerung gegenüber.
Nach wochenlangen Krisensitzungen, darunter auch Treffen mit mir als Mutter und einem Coaching durch Sabine Berndt haben die Lehrer eine Idee entwickelt. Ein kleines Heftchen, in dem alle Unterrichtsstunden eingetragen sind, und wo sie für jeden besuchten Unterricht einen grünen Punkt bekommt. Macht sie nicht mit und bleibt vor der Tür sitzen, bekommt sie einen roten Punkt. Und hat sie an einem Tag nur grüne Punkt (für wirklich alle Fächer), darf sie zu Hause mein Handy haben und auf spotify Musik hören (und laut dazu singen und tanzen!)
Und seit wir diesen Plan eingeführt haben, ist Lola wie ausgewechselt.
Sie macht super in allen Stunden mit, strengt sich an, selbst wenn sie müde ist, schreibt ganze Hefte voll. Und hat endlich wieder Spass an der Schule. Sogar an Sport! (Nur Eurythmie und Chor beäugt sie immer noch kritisch, aber immerhin im Klassenraum sitzend und beobachtend).
Und am Nachmittag fragt sie mich sofort nach meinem Handy. nach dem stolzen Hinweis: 'Mama, hab nur grüne Punkte!" Und ja, na klar, darf sie es haben. (Auch wenn die Lautstärke Ihres Gesangs und das Beben des Bodens, wenn sie tanzt, oft nur schwer auszuhalten sind).
Wenn sie auch nur bei einem Unterricht verweigert oder auf der Toilette einschließt, und lange nicht raus kommt (was immer mal wieder auftritt), darf sie mein Handy nicht benutzen. Da bin ich super streng. Und sie? Ist sofort einsichtig. Und strengt sich am nächsten Tag richtig an. So dass es seitdem einfach spitze läuft.
Sicher, diese Anreize durchs Handy zu setzen, sind pädagogisch sicher nicht hundertprozentig wertvoll. Aber sie wirken. Und sie macht begeistert mit, ist interessiert und kommt fröhlich und begeistert aus der Schule nach Hause.
Wofür diese Handy nicht doch auch gut sein können...
Heute wieder ein kleiner Bummel über die Karli, während Lola bei der Physiotherapie ist. Und ich mir die Zeit für ein paar Fotos nehme - und wieder so viel neues entdecke, einfach, weil ich hingucke. Dabei bin ich genau hier schon hundert mal lang gelaufen....
Sogar junge Gebäude ... wachsen überall aus dem Boden!
Der Verein Worfinder e.V. von Sabine Feldwieser hat wieder einen neuen Literaturwettbewerb ausgeschrieben. Unter dem Motto:
" Anfang & Ende – Alt & Neu – Stillstand & Veränderung "
sind Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung eingeladen, Texte einzureichen, egal ob reale oder ausgedachte Geschichten, Gedichte, Listen, Beobachtungen oder Märchen.....
Bis zum 30. März 2024 können die Texte eingereicht werden, aus denen eine fachkundige Jury dann die besten auswählt, die am 12. September in einem Wandkalender der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Auf der Homepage 'diewortfinder.com' finden sich die Details zum Wettbewerb, der jährlich ausgeschrieben wird, sowie viele schöne Anregungen zum Schreiben sowie veröffentlichte Texte und wunderschöne Postkarten, die man bestellen kann.