Viel passiert dieser Tage. Um mich herum, in mir, mit Lola. Alles zu berichten, hätte ich Lust. Aber kaum Zeit und Muße... Immer wieder sage ich mir: jeden Tag ein kleiner Eintrag im Blog. Los. Dann schaff ich es doch wieder nicht.
Heut wenigstens zwei Gedanken.
Frau, Mutter und berufstätig zu sein, ist eine derartig große Herausforderung, dass ich es gerade nicht als große Errungenschaft unserer Zeit empfinde, mit Kindern berufstätig zu sein. Bis jetzt habe ich es genossen, es als wunderbare Möglichkeit empfunden, neben den Kindern noch ein Leben zu haben. Mich als wirksam in der Welt zu empfinden, auch außerhalb unserer vier Wände. Spuren zu hinterlassen in der Welt. Raus zu kommen.
In den letzten Wochen und Monaten hingegen habe ich es mehr und mehr als Belastung empfunden. Als Quadratur des Kreises. Gleichzeitig dem Job, den Kindern, dem Haushalt, dem Liebsten gerecht zu werden. Von mir und meinen Bedürfnissen nach Freizeit, Freundschaften, Abenteuern ganz zu schweigen.... Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass M. gerade beruflich viel unterwegs ist. Lola im einen Extrem der Stadt in die Schule geht, Pavel im anderen zu Annette, seiner Tagesmutter. Und Greta in der Mitte zwar alleine zur Schule und nach Hause geht, ganz wohnortnah, aber zu Hause sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht, den Schulalltag zu verarbeiten. Und mein Job gerade nicht die größte Quelle der Freude ist.
Dazwischen hab ich mich zerrieben, bin von einem Termin zum nächsten gehetzt. Hab die Kinder, den Haushalt und die Liebe nur noch abgewickelt, ohne wirklich da zu sein. Ohne das Leben zu leben, das zu leben, wir doch hier sind.
Und da hab ich die Reißleine gezogen. Und mich entschieden: das nächste Jahr meine Arbeit 'auf Eis' zu legen. Und endlich wieder Zeit zu haben. Für das Leben. Für die Kinder. Für mich. Für die Liebe. Seitdem kann ich wieder atmen und spüre, wie die Energie und Lebensfreude wieder zurück kehrt. Endlich! Wie gut es mir wieder geht, seit ich diese Entscheidung getroffen habe... Und ich bin so gespannt, was das Jahr bringen wird. Manchmal ist weniger eben doch mehr...
Und das zweite, was ich schreiben wollte?
Ach ja, Lola. Auch die macht große Sprünge zur Zeit. Entwicklungssprünge. Seit sie in der Schule ist. Sie ist viel klarer und bewusster in allem geworden. Hat richtige feste Freundschaften geschlossen. Stundenlang spielen sie zusammen im Garten, vor allem Rollenspiele (Vater-Mutter-Kind, Arzt, Einkaufen). Aber sie spielt und malt und schreibt auch lange für sich alleine, seitenweise Buchstaben, Briefe, gegenständliche Bilder. Gemeinsam mit ihren Schulfreunden rennt sie alleine zum Eisladen, wo sie vor den großen Ferien noch bockend an der Straße sitzen blieb. Und heute haben wir zusammen die erste kleinere Fahrradtour gemacht. Ich mit dem Fahrrad, Lola mit dem Laufrad. Manchmal musste ich sie animieren, aber größtenteils ist sie ganz zielstrebig, ohne Pause neben mir her gefahren. Noch vor den Ferien, war das ein Ding der Undenkbarkeit! Das Leben mit ihr ist wirklich gerade eine echte Freude, so groß und selbständig ist sie geworden....
Leider, leider nur hat Lola den Staffelstab des trotzigen Kleinkindes an ihren kleinen Bruder weitergegeben... Der mich mit seinen zwei Jahren und einer Tonne voll ganz klarer Vorstellungen von der Welt und noch viel mehr Eigensinn regelmäßig an den Rand der Verzweiflung treibt. Da ist Lola ein echter Engel dagegen!
So dass ich jetzt nach einem Tag mit den drei Wirbelwinden müde auf dem Sofa wegnicke.... Und auch Euch eine gute Samstagnacht wünsche!
Samstag, 20. September 2014
Montag, 15. September 2014
Leben, um zu leben!!!
Wozu sonst leben wir denn? Um das Leben, wovon wir schon immer träumen, zu leben!!! Wir haben nur dieses eine!
Wie lange schon nähre ich diesen Wunsch in mir, diese Sehnsucht, die Begierde, endlich die Dinge tun zu dürfen, die mir Spaß und Freude machen! Und möglichst nur die, und mit ganzem Herzen! Lachen und tanzen und schreiben und zeichnen und große Feste feiern und große Gelage und mich verlieren in den Geschichten in meinem Kopf und sie nieder zu schreiben. Und auf wilde Konzerte zu gehen und in der Musik zu schwelgen und mein Herz springen zu fühlen und meine Beine und Arme zu spüren, wie sie sich von ganz alleine bewegen. Und über die Berge zu wandern, durch den Regen und die Hitze, bis die Beine mich nicht mehr tragen, aber der Kopf frei und leer gepustet sich ganz leer und voll zugleich anfühlt. Mit den Kindern im Morgengrauen am Strand zu sitzen und Muscheln in großen Säcken zu sammeln und dann doch am Flughafen zu vergessen. Das Leben zu leben, in jedem Moment, mit seiner ganzen Lust und Fülle. Ohne Angst, dass es morgen schon wieder alles vorbei sein könnte. Weil es morgen wirklich schon wieder vorbei sein könnte. Ohne dass wir das Leben, was wir immer leben wollten, gelebt haben!
In dieser ersten Nacht als Lola geboren wurde. In diesen ersten Stunden nach ihrer Geburt, als ich ganz allein war mit dem Gedanken, dass sie einen besonderen Chromosomensatz haben könnte und ich mich mitten in einem Alptraum befand, der überhaupt nicht aufhören wollte. Da kam er mir zum ersten Mal dieser Gedanke, dass genau darin doch vielleicht eine Chance liegen könnte. DIE Chance, MEINE Chance. Mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Alles zu ändern. All das quälende, abtötende, depressiv machende meines Berufs in der Wissenschaft an den Nagel zu hängen. Endlich ganz andere Dinge machen zu dürfen. Mein Glück nicht mehr in der Wissenschaftskarriere zu suchen, in diesem ehrgeizigen Betrieb, der sich selbst ausbeutenden Analysemaschinen, sondern endlich meinem Herz zu folgen. Seinen Rufen. Ja, das klingt pathetisch. Aber so war es. Und so ist es.
Aber ich hab es nicht gemacht. Bis jetzt hab ich es nicht geschafft. Hab alles gesehen, alles gefühlt, was im Leben möglich ist. Wie es sich anfühlen kann, seinen Traum zu leben. Im Moment zu sein. Jeden Tag zu einem Fest zu machen. Aber ich hab mich nicht getraut. Hab mich nicht getraut, dass was mir kurz nach Lolas Geburt so klar und deutlich vor Augen stand, einfach umzusetzen. Mein Leben zu leben. Meine Leidenschaften. Meinen Traum.
Hab weiter nur die Wenn's und Aber's in mir genährt, mir wieder Jobs in der Wissenschaft gesucht, meine Pflicht getan, funktioniert im Zahnrad der Wissensindustrie. Mit wichtigen und politisch relevanten Fragestellungen, mit sehr spannenden Daten, mit hohem Prestige und guter finanzieller Sicherheit. Aber mein Herz, meine Lust, meine Leidenschaft ist Stück für Stück abgebröckelt. Bis nur noch trockener Neokortex übrig war und all das Gefühl zum Leben alle Richtung verschwunden war.
Da stand ich dann letzte Woche.... Im freien Fall. Und musste die Reißleine ziehen....
Und was hat mir derart die Augen geöffnet?
Die Lesung! Meine eigene Lesung. In Quedlinburg. Mein eigenes Buch. 'Lolas verrückte Welt'. Ich hab daraus vorgelesen, über die erste Nacht und meine Erkenntnis. Und meine ersten Filme im Kopf. Und meine Gedanken darüber, worum es denn eigentlich geht im Leben und was mich Lola alles darüber lehren kann... Ich hab aus meinem eigenen Buch vorgelesen, wie aus einem Fremden. Und mich plötzlich an all das erinnert, was ich schonmal gedacht und gewusst habe. Aber längst wieder vergessen habe. Im Alltag der Lern- und Leistungsgesellschaft und über meinen eigenen vollkommen überhöhten Ansprüchen.
Und da war es plötzlich wieder, das Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn ich meinem Gefühl folge, meiner Intuition, meiner Lust. Und einfach vertraue, dieser Stimme in mir, dieser feinen, weichen, leisen. Und diese krächzende, quietschende Stimme meines Verstandes, der mir immer alle negativen Ausgänge und Gefahren und Schwierigkeiten und Probleme vorhält, einfach ignoriere.
Ich will und werde endlich das Leben leben, wozu ich wirklich Lust habe. Was jeden Moment wieder mich mit Spannung erfüllt, mit Vorfreude, mit echter Leidenschaft. Will und werde meinem Gefühl vertrauen. Das tun, wozu mich meine Leidenschaft treibt. Lesen, Vorlesen, Singen, Erzählen, Schreiben und Schreiben lassen, Reisen und Schauen und noch weiter schauen. Und dabei vertrauen, dass sich ein Weg findet (damit auch eine Familie zu ernähren).
Denn es gibt ihn. Diesen Weg.... Da ist er schon! Ich habe ihn nur noch nicht gesehen, vor lauter Wenn's und Aber's...
Wie lange schon nähre ich diesen Wunsch in mir, diese Sehnsucht, die Begierde, endlich die Dinge tun zu dürfen, die mir Spaß und Freude machen! Und möglichst nur die, und mit ganzem Herzen! Lachen und tanzen und schreiben und zeichnen und große Feste feiern und große Gelage und mich verlieren in den Geschichten in meinem Kopf und sie nieder zu schreiben. Und auf wilde Konzerte zu gehen und in der Musik zu schwelgen und mein Herz springen zu fühlen und meine Beine und Arme zu spüren, wie sie sich von ganz alleine bewegen. Und über die Berge zu wandern, durch den Regen und die Hitze, bis die Beine mich nicht mehr tragen, aber der Kopf frei und leer gepustet sich ganz leer und voll zugleich anfühlt. Mit den Kindern im Morgengrauen am Strand zu sitzen und Muscheln in großen Säcken zu sammeln und dann doch am Flughafen zu vergessen. Das Leben zu leben, in jedem Moment, mit seiner ganzen Lust und Fülle. Ohne Angst, dass es morgen schon wieder alles vorbei sein könnte. Weil es morgen wirklich schon wieder vorbei sein könnte. Ohne dass wir das Leben, was wir immer leben wollten, gelebt haben!
In dieser ersten Nacht als Lola geboren wurde. In diesen ersten Stunden nach ihrer Geburt, als ich ganz allein war mit dem Gedanken, dass sie einen besonderen Chromosomensatz haben könnte und ich mich mitten in einem Alptraum befand, der überhaupt nicht aufhören wollte. Da kam er mir zum ersten Mal dieser Gedanke, dass genau darin doch vielleicht eine Chance liegen könnte. DIE Chance, MEINE Chance. Mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Alles zu ändern. All das quälende, abtötende, depressiv machende meines Berufs in der Wissenschaft an den Nagel zu hängen. Endlich ganz andere Dinge machen zu dürfen. Mein Glück nicht mehr in der Wissenschaftskarriere zu suchen, in diesem ehrgeizigen Betrieb, der sich selbst ausbeutenden Analysemaschinen, sondern endlich meinem Herz zu folgen. Seinen Rufen. Ja, das klingt pathetisch. Aber so war es. Und so ist es.
Aber ich hab es nicht gemacht. Bis jetzt hab ich es nicht geschafft. Hab alles gesehen, alles gefühlt, was im Leben möglich ist. Wie es sich anfühlen kann, seinen Traum zu leben. Im Moment zu sein. Jeden Tag zu einem Fest zu machen. Aber ich hab mich nicht getraut. Hab mich nicht getraut, dass was mir kurz nach Lolas Geburt so klar und deutlich vor Augen stand, einfach umzusetzen. Mein Leben zu leben. Meine Leidenschaften. Meinen Traum.
Hab weiter nur die Wenn's und Aber's in mir genährt, mir wieder Jobs in der Wissenschaft gesucht, meine Pflicht getan, funktioniert im Zahnrad der Wissensindustrie. Mit wichtigen und politisch relevanten Fragestellungen, mit sehr spannenden Daten, mit hohem Prestige und guter finanzieller Sicherheit. Aber mein Herz, meine Lust, meine Leidenschaft ist Stück für Stück abgebröckelt. Bis nur noch trockener Neokortex übrig war und all das Gefühl zum Leben alle Richtung verschwunden war.
Da stand ich dann letzte Woche.... Im freien Fall. Und musste die Reißleine ziehen....
Und was hat mir derart die Augen geöffnet?
Die Lesung! Meine eigene Lesung. In Quedlinburg. Mein eigenes Buch. 'Lolas verrückte Welt'. Ich hab daraus vorgelesen, über die erste Nacht und meine Erkenntnis. Und meine ersten Filme im Kopf. Und meine Gedanken darüber, worum es denn eigentlich geht im Leben und was mich Lola alles darüber lehren kann... Ich hab aus meinem eigenen Buch vorgelesen, wie aus einem Fremden. Und mich plötzlich an all das erinnert, was ich schonmal gedacht und gewusst habe. Aber längst wieder vergessen habe. Im Alltag der Lern- und Leistungsgesellschaft und über meinen eigenen vollkommen überhöhten Ansprüchen.
Und da war es plötzlich wieder, das Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn ich meinem Gefühl folge, meiner Intuition, meiner Lust. Und einfach vertraue, dieser Stimme in mir, dieser feinen, weichen, leisen. Und diese krächzende, quietschende Stimme meines Verstandes, der mir immer alle negativen Ausgänge und Gefahren und Schwierigkeiten und Probleme vorhält, einfach ignoriere.
Ich will und werde endlich das Leben leben, wozu ich wirklich Lust habe. Was jeden Moment wieder mich mit Spannung erfüllt, mit Vorfreude, mit echter Leidenschaft. Will und werde meinem Gefühl vertrauen. Das tun, wozu mich meine Leidenschaft treibt. Lesen, Vorlesen, Singen, Erzählen, Schreiben und Schreiben lassen, Reisen und Schauen und noch weiter schauen. Und dabei vertrauen, dass sich ein Weg findet (damit auch eine Familie zu ernähren).
Denn es gibt ihn. Diesen Weg.... Da ist er schon! Ich habe ihn nur noch nicht gesehen, vor lauter Wenn's und Aber's...
Dienstag, 9. September 2014
Reißleine ziehen...
Ich suche sie gerade noch, die Reißleine... in unserem Alltag, der nach sechs Wochen Ferien über uns herein gebrochen ist.
Ich alleine mit den dreien, ich immer unterwegs zwischen Lolas neuer Schule im Süden der Stadt, Pavels geliebter Tagesmutter im Norden der Stadt und den diversen Nachmittagsveranstaltungen der Kinder. Dazwischen den Berufsalltag einschieben, in den knapp 5 Stunden, die verbleiben. (M. ist beruflich unterwegs, für eine Woche).
Einkaufen? Gibt's nicht mehr. Wir essen den Vorratsschrank leer: Reis mit Erbsen, Reis mit Bohnen, Reis mit Salami... Nudeln mit ... Eingepfercht im Hamsterrad des Alltags.
Heute, zum Glück kein Nachmittagsprogramm. Ruhe und Erholung im Garten, dachte ich. Doch da galt es Greta aufzubauen, die nach einer Woche Schule schon wieder so unglücklich war, dass ich sie fast zwei Stunden lang trösten musste. Es sei alles viel zu viel, zu schnell, zu unruhig. Sie hätte gar keine Zeit, über etwas nachzudenken, schon käme die nächste Aufgabe. Sie würde gar nichts verstehen... Nur Fehler machen. Und das Stunde für Stunde, ohne Ende.
Solche Worte von Greta? Die sicher zu einer der besten Schülerinnen der Klasse gehört? Mehr als fix ist im Verstehen. Wie fühlen sich erst die anderen Kinder? Was ist da krank im System? Wie schnell und flexibel und angepasst müssen die Schüler von heute sein? Oder soll das normal sein, dass eine Drittklässlerin weinend zu Hause zusammenbricht im ganz normalen Schulalltag wegen des übergroßen Leistungsdrucks?
Wenn ich könnte, würde ich auch gerne zusammenbrechen. Aber ich kann nicht. Familie und Beruf, voll flexibel alles, Zeitarbeitsverhältnisse, Zukunft ungewiss, ... Wer hat sich das ausgedacht? Wie soll das funktionieren?
Ich suche die Reißleine...
Ich alleine mit den dreien, ich immer unterwegs zwischen Lolas neuer Schule im Süden der Stadt, Pavels geliebter Tagesmutter im Norden der Stadt und den diversen Nachmittagsveranstaltungen der Kinder. Dazwischen den Berufsalltag einschieben, in den knapp 5 Stunden, die verbleiben. (M. ist beruflich unterwegs, für eine Woche).
Einkaufen? Gibt's nicht mehr. Wir essen den Vorratsschrank leer: Reis mit Erbsen, Reis mit Bohnen, Reis mit Salami... Nudeln mit ... Eingepfercht im Hamsterrad des Alltags.
Heute, zum Glück kein Nachmittagsprogramm. Ruhe und Erholung im Garten, dachte ich. Doch da galt es Greta aufzubauen, die nach einer Woche Schule schon wieder so unglücklich war, dass ich sie fast zwei Stunden lang trösten musste. Es sei alles viel zu viel, zu schnell, zu unruhig. Sie hätte gar keine Zeit, über etwas nachzudenken, schon käme die nächste Aufgabe. Sie würde gar nichts verstehen... Nur Fehler machen. Und das Stunde für Stunde, ohne Ende.
Solche Worte von Greta? Die sicher zu einer der besten Schülerinnen der Klasse gehört? Mehr als fix ist im Verstehen. Wie fühlen sich erst die anderen Kinder? Was ist da krank im System? Wie schnell und flexibel und angepasst müssen die Schüler von heute sein? Oder soll das normal sein, dass eine Drittklässlerin weinend zu Hause zusammenbricht im ganz normalen Schulalltag wegen des übergroßen Leistungsdrucks?
Wenn ich könnte, würde ich auch gerne zusammenbrechen. Aber ich kann nicht. Familie und Beruf, voll flexibel alles, Zeitarbeitsverhältnisse, Zukunft ungewiss, ... Wer hat sich das ausgedacht? Wie soll das funktionieren?
Ich suche die Reißleine...
Wer lernt bei der Inklusion eigentlich was von wem?
Hier gibt's ein sehr schönes Interview mit einer Neun-Jährigen darüber, wie sie ihren Schulalltag mit zwei Kindern mit Down-Syndrom erlebt - Clara und Blanka.
Gefallen haben mir besonders ihre Tips zum Umgang mit ihren Schulkameradinnen, wenn sie gerade 'bocken'. Das muss ich mir ganz groß ausdrucken! Und ab jetzt genauso befolgen. Greta hatte mir das nämlich auch schonmal so erklärt, als ich wieder eine meiner Schimpftiraden losließ (das war kurz nach ihrem Kurs in gewaltfreier Kommunikation)....
Gefallen haben mir besonders ihre Tips zum Umgang mit ihren Schulkameradinnen, wenn sie gerade 'bocken'. Das muss ich mir ganz groß ausdrucken! Und ab jetzt genauso befolgen. Greta hatte mir das nämlich auch schonmal so erklärt, als ich wieder eine meiner Schimpftiraden losließ (das war kurz nach ihrem Kurs in gewaltfreier Kommunikation)....
Montag, 8. September 2014
Lesung 'Lolas verrückte Welt' in Quedlinburg am 13.9.
Am nächsten Samstag gebe ich um 16 Uhr meine nächste Lesung aus 'Lolas verrückte Welt'. In der Galerie 'Weißer Engel' in Quedlinburg.
Falls Ihr Zeit und Lust habt und schon immer mal nach Quedlinburg fahren wolltet (oder in der Nähe wohnt), kommt doch vorbei!!! Ich würde mich riesig freuen.
Und neben der Lesung gibt es im Rahmen des Familientages der Lebenshilfe Quedlinburg-Harzkreis noch eine ganze Reihe anderer Veranstaltungen für Jung und Alt. In diesem schönen Spot, in dem auch Lola vorkommt, erfahrt ihr alles über das bunte Programm.
Falls Ihr Zeit und Lust habt und schon immer mal nach Quedlinburg fahren wolltet (oder in der Nähe wohnt), kommt doch vorbei!!! Ich würde mich riesig freuen.
Und neben der Lesung gibt es im Rahmen des Familientages der Lebenshilfe Quedlinburg-Harzkreis noch eine ganze Reihe anderer Veranstaltungen für Jung und Alt. In diesem schönen Spot, in dem auch Lola vorkommt, erfahrt ihr alles über das bunte Programm.
Sonntag, 7. September 2014
Musik auf der Straße....
Greta und ihre Freundinnen hatten gestern die Idee, Musik zu machen auf der Straße. Und weil es so gut klappte, und sie in einer halben Stunde gleich mehr als 10 Euro Umsatz machten, haben sie das Ganze gleich groß aufgezogen. Und in der ganzen Straße Flyer für ihr nächstes Konzert verteilt. Heute am Sonntag.
Und zur angegebenen Uhrzeit hatten sich wirklich schon einige Leute versammelt und warteten auf den Auftritt.
Zwei Stücke spielten sie sehr schön zusammen. Geige und Horn.
Dann war das gemeinsame Repertoire ausgeschöpft... Sie improvisierten noch einige Stücke gemeinsam... Wiederholten das Repertoire noch einmal. Dann war erstmal Schluss. Und es gab eine Pause mit Süßigkeiten-Verkauf.
Nach der Pause ging es dann zwar doch nicht mehr weiter, obwohl einige Passanten geduldig auf einen weiteren Auftritt gewartet hatten. Aber die Mädels entschieden spontan, dass das Konzert nun doch zu Ende sei.
Ich hab mich die ganze Zeit in angemessener Distanz zum Konzert aufgehalten und mich in den Ablauf so wenig wie möglich einzumischen versucht. Mir gesagt: Hauptsache, dass sie solche Ideen selber entwickeln, umsetzen und Spaß haben. Wie man das dann 'richtig' und schön für die Zuschauer aufzieht, lernen sie schon noch... Aber schwer viel es mir doch, mich zurückzuhalten. Aber dann wäre es auch nicht mehr ihre Aktion.
Und die war es. Und die Mädels selbst hatten jede Menge Spaß dabei! Und Geld haben sie auch wieder verdient!
Mittwoch, 3. September 2014
Vom Ostseestrand...
Hier noch ein paar Erinnerungen an unseren Ostseeurlaub auf Rügen in der letzten Ferienwoche. Herrlich war es...
Dienstag, 2. September 2014
Blau und gelb
... ist die Farbe der ersten Wachsmalblöckchen, die Lola heute von ihren Lehrern bekommen hat für ihr (von mir selbst geschneidertes, ja!) Stiftemäppchen. Jeden Tag ein neues Blöckchen und damit eine neue Farbe. Ein Geschenk von den Lehrern an die Kinder. Wie Lola hüpfte und sich freute, als sie es mir voller Stolz zeigte. Nicht anders, als sie ihre Schultüte auspackte. Mit welcher besonderen Feierlichkeit müssen diese Blöckchen überreicht worden sein...
Und auch einen Zeichenblock haben die Kinder bekommen, auf denen Lola voller Stolz gleich eine ganze Reihe voller L's gemalt hat. Gekrönt von einem OLA am Ende. Darin hat sie irgendwo in der Mitte eine 'Gerade' und eine 'Krumme' gemalt. Das Meer, wie sie mir erklärte. So wie alle ihre Kritzeleien gerade immer ganze Landschaften aus Häusern, Kirchen, Pferden und deren Pferdeställen darstellen....
Die Lehrerin erzählte mir dann, dass Lola heute wunderbar und sehr konzentriert am Unterricht teilgenommen hat. Sicher hatte auch dazu beigetragen, dass die Tische am Morgen so standen wie am Anfang, in geraden Reihen. Und der Sitzkreis für die Morgenrunde im hinteren Teil des Klassenzimmers aus Sitzkissen aufgebaut war. Puh, die für Lola oft nötige Grundordnung und Struktur war wieder hergestellt. Wie schön, dass die Lehrer gleich auf ihre Verunsicherung gestern eingegangen sind und so eine schöne Lösung gefunden haben. Ich fühle Lola wunderbar aufgehoben in der Klasse, in der Schule, bei den Lehrern.... Wie glücklich mich das macht.
Der ganze Tag in der Schule verlief weiter wunderbar, auch (oder gerade) weil Lola es beim Waldspaziergang doch tatsächlich geschafft hat, sich von einer der Integrationshelferinnen Huckepack nehmen zu lassen, weil sie ach so schwach den Rückweg nicht mehr schaffte.... Diese listige Maus, die doch tatsächlich immer wieder versucht (und auch schafft), sich Wege zu ersparen. Und am Ende durch Aussitzen ganze Ausflüge blockieren kann. Ich gespannt, wie die Lehrer auf den täglichen Waldausflügen damit umgehen. Und hoffe inständig, dass sie einen Weg finden, sie zum zuverlässigen Mitgehen zu bewegen und erst gar keine Ausnahmen und falsche Rücksicht zu zulassen. Sie kann und schafft das nämlich locker! (von Wollen kann leider nicht immer die Rede sein)
Wie voll und rund und schön fühlt es sich an, Lola in diese Schule gehen zu sehen. Wie sie da voller Selbstbewusstsein durch das Gelände läuft, hier und da sich unterhält, und jeder auf ihre Fragen eingeht, als wären es vollständige und richtige Sätze. Egal, sie macht sich verständlich. Und die anderen verstehen sie... Ganz viel hat sie auch am Nachmittag zu Hause erzählt, viele neue Worte verwendet. Wie schön! Wie schön! Wie schön! Vor allem, sie so glücklich und zufrieden und rund zu sehen.
Und auch einen Zeichenblock haben die Kinder bekommen, auf denen Lola voller Stolz gleich eine ganze Reihe voller L's gemalt hat. Gekrönt von einem OLA am Ende. Darin hat sie irgendwo in der Mitte eine 'Gerade' und eine 'Krumme' gemalt. Das Meer, wie sie mir erklärte. So wie alle ihre Kritzeleien gerade immer ganze Landschaften aus Häusern, Kirchen, Pferden und deren Pferdeställen darstellen....
Die Lehrerin erzählte mir dann, dass Lola heute wunderbar und sehr konzentriert am Unterricht teilgenommen hat. Sicher hatte auch dazu beigetragen, dass die Tische am Morgen so standen wie am Anfang, in geraden Reihen. Und der Sitzkreis für die Morgenrunde im hinteren Teil des Klassenzimmers aus Sitzkissen aufgebaut war. Puh, die für Lola oft nötige Grundordnung und Struktur war wieder hergestellt. Wie schön, dass die Lehrer gleich auf ihre Verunsicherung gestern eingegangen sind und so eine schöne Lösung gefunden haben. Ich fühle Lola wunderbar aufgehoben in der Klasse, in der Schule, bei den Lehrern.... Wie glücklich mich das macht.
Der ganze Tag in der Schule verlief weiter wunderbar, auch (oder gerade) weil Lola es beim Waldspaziergang doch tatsächlich geschafft hat, sich von einer der Integrationshelferinnen Huckepack nehmen zu lassen, weil sie ach so schwach den Rückweg nicht mehr schaffte.... Diese listige Maus, die doch tatsächlich immer wieder versucht (und auch schafft), sich Wege zu ersparen. Und am Ende durch Aussitzen ganze Ausflüge blockieren kann. Ich gespannt, wie die Lehrer auf den täglichen Waldausflügen damit umgehen. Und hoffe inständig, dass sie einen Weg finden, sie zum zuverlässigen Mitgehen zu bewegen und erst gar keine Ausnahmen und falsche Rücksicht zu zulassen. Sie kann und schafft das nämlich locker! (von Wollen kann leider nicht immer die Rede sein)
Wie voll und rund und schön fühlt es sich an, Lola in diese Schule gehen zu sehen. Wie sie da voller Selbstbewusstsein durch das Gelände läuft, hier und da sich unterhält, und jeder auf ihre Fragen eingeht, als wären es vollständige und richtige Sätze. Egal, sie macht sich verständlich. Und die anderen verstehen sie... Ganz viel hat sie auch am Nachmittag zu Hause erzählt, viele neue Worte verwendet. Wie schön! Wie schön! Wie schön! Vor allem, sie so glücklich und zufrieden und rund zu sehen.
Montag, 1. September 2014
Erster Schultag
Was für ein Tag. Heute, wirklich der erste Schultag. Lola war ungeheuer aufgeregt und voller Vorfreude. Sprach schon gestern von nichts anderem. Schoß heute morgen mit ihrem Ranzen ins Auto und sprang raus, in die Schule. Erkannte dort direkt ihren Platz an der Garderobe, mit ihrem Namen. Verstaute ihre Sachen. Und flitzte voller Vorfreude in den Klassenraum, um mir ihren Platz zu zeigen.
An der Tür, ein Blick ins Klassenzimmer. Und Lola lag heulend am Boden. Das Klassenzimmer war komplett umgeräumt. Die Tischreihen verschwunden, mit den Namensschildern. Stattdessen? Ein Tischkreis! Auf dem die Kinder herumlaufen durfte, im 'bewegten Klassenzimmer' der Waldorfschule. Lola war fassungslos, verzweifelt, rannte weg. Das war nicht mehr ihr Klassenzimmer...
Ein kleines Häuflein Elend musste ich in der Garderobe wieder aufbauen. Überzeugen, dass das Klassenzimmer immer mal anders aussieht. Dass sie nachher die Tische auch wieder umräumen, dass man da super drauf rum turnen kann... Lola ließ sich nicht trösten oder überzeugen. Oh nein!
Am Ende hab ich sie auf den Arm genommen (was kaum mehr möglich ist) und über die Schwelle ins Klassenzimmer getragen. Wo ihre Tränen langsam versiegten, als sie den anderen Kindern ihren Ranzen zeigen durfte. Beruhigt stahl ich mich aus dem Raum, ein schneller Abschiedskuss. Inständig hoffend, dass sie sich einlässt auf das Neue, was das kommt. Mit dem großen Vertrauen, dass die beiden äusserst liebevollen und offenen Lehrer und die beiden Integrationshelfer der Klasse einen Weg auf sie zu finden werden.
Einen Blick von außen ins Klassenzimmer beim weggehen konnte ich mir nicht verkneifen. Leider, denn Lola saß ganz hinten im Raum, hinter allen Kindern, nicht dazu bereit, sich in den Tischkreis zu setzen. Ihr Konzept von Schule war offensichtlich ein anderes. Die Menge an neuen Menschen und Abläufen wohl doch zu groß und keine bekannte Bezugsperson in der Nähe.
Kaum wollte ich mich vom Fenster trennen, als könnte ich ihr dadurch helfen. Ein Teil in mir voller Vertrauen, dass die Lehrer und sie das schaffen werden. Aber auch voller Sorge, ob sie sich in ihrer Ängstlichkeit fallen lässt und dort von den Lehrern gelassen wird, sich einen eigenen kleinen Schonraum kreiert. Werden sie es schaffen, sie in ihren Möglichkeiten zu fordern? Sie kann so viel, aber traut es sich oft nicht zu. gibt beim kleinsten Rückschlag auf...
Vertrauen, Amelie. Vertrauen! Sagten mir am Ende zwei andere Mütter, die mich da stehen sahen und gleich zum Kaffeetrinken beim nächsten Bäcker einluden.
Und das wurde beim Abholen nach der Mittagsruhe auch belohnt. Spätestens seit dem Morgenvesper hatte sich Lola wunderbar in die Klassengemeinschaft integriert, war fröhlich mit in den Wald spaziert, hatte eine erste kleine Freundin gefunden, von er sie unzertrennlich war.
Und als ich sie im Hort abholen wollte, spielte sie Muffins backen und verkaufen mit zwei Jungs und wollte gar nicht mit mir mitgehen. Erst, nachdem sie sich per Handschlag von allen ihr bekannten Lehrern und Kindern verabschiedet hatte.
Im Auto erzählte sie mir pausenlos vom Tag. Von den Nudeln zu Mittag, den Stöcken im Wald, den Tieren auf dem Tafelbild... und sang lange und inbrünstig mir unbekannte Lieder (in Lolisch). Rundherum zufrieden, wenn auch müde und erschöpft. Was für ein Tag!
An der Tür, ein Blick ins Klassenzimmer. Und Lola lag heulend am Boden. Das Klassenzimmer war komplett umgeräumt. Die Tischreihen verschwunden, mit den Namensschildern. Stattdessen? Ein Tischkreis! Auf dem die Kinder herumlaufen durfte, im 'bewegten Klassenzimmer' der Waldorfschule. Lola war fassungslos, verzweifelt, rannte weg. Das war nicht mehr ihr Klassenzimmer...
Ein kleines Häuflein Elend musste ich in der Garderobe wieder aufbauen. Überzeugen, dass das Klassenzimmer immer mal anders aussieht. Dass sie nachher die Tische auch wieder umräumen, dass man da super drauf rum turnen kann... Lola ließ sich nicht trösten oder überzeugen. Oh nein!
Am Ende hab ich sie auf den Arm genommen (was kaum mehr möglich ist) und über die Schwelle ins Klassenzimmer getragen. Wo ihre Tränen langsam versiegten, als sie den anderen Kindern ihren Ranzen zeigen durfte. Beruhigt stahl ich mich aus dem Raum, ein schneller Abschiedskuss. Inständig hoffend, dass sie sich einlässt auf das Neue, was das kommt. Mit dem großen Vertrauen, dass die beiden äusserst liebevollen und offenen Lehrer und die beiden Integrationshelfer der Klasse einen Weg auf sie zu finden werden.
Einen Blick von außen ins Klassenzimmer beim weggehen konnte ich mir nicht verkneifen. Leider, denn Lola saß ganz hinten im Raum, hinter allen Kindern, nicht dazu bereit, sich in den Tischkreis zu setzen. Ihr Konzept von Schule war offensichtlich ein anderes. Die Menge an neuen Menschen und Abläufen wohl doch zu groß und keine bekannte Bezugsperson in der Nähe.
Kaum wollte ich mich vom Fenster trennen, als könnte ich ihr dadurch helfen. Ein Teil in mir voller Vertrauen, dass die Lehrer und sie das schaffen werden. Aber auch voller Sorge, ob sie sich in ihrer Ängstlichkeit fallen lässt und dort von den Lehrern gelassen wird, sich einen eigenen kleinen Schonraum kreiert. Werden sie es schaffen, sie in ihren Möglichkeiten zu fordern? Sie kann so viel, aber traut es sich oft nicht zu. gibt beim kleinsten Rückschlag auf...
Vertrauen, Amelie. Vertrauen! Sagten mir am Ende zwei andere Mütter, die mich da stehen sahen und gleich zum Kaffeetrinken beim nächsten Bäcker einluden.
Und das wurde beim Abholen nach der Mittagsruhe auch belohnt. Spätestens seit dem Morgenvesper hatte sich Lola wunderbar in die Klassengemeinschaft integriert, war fröhlich mit in den Wald spaziert, hatte eine erste kleine Freundin gefunden, von er sie unzertrennlich war.
Und als ich sie im Hort abholen wollte, spielte sie Muffins backen und verkaufen mit zwei Jungs und wollte gar nicht mit mir mitgehen. Erst, nachdem sie sich per Handschlag von allen ihr bekannten Lehrern und Kindern verabschiedet hatte.
Im Auto erzählte sie mir pausenlos vom Tag. Von den Nudeln zu Mittag, den Stöcken im Wald, den Tieren auf dem Tafelbild... und sang lange und inbrünstig mir unbekannte Lieder (in Lolisch). Rundherum zufrieden, wenn auch müde und erschöpft. Was für ein Tag!
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