Schon vor Monaten gab's in diesem Blog einen schönen Post mit dem Titel 'Lola brabbelt und krabbelt (rückwärts)'. Naja, das mit dem Brabbeln war realistisch (dadada, bababa, blablabla, papapa). Nur das mit dem rückwärts KRABBELN war natürlich maßlos übertrieben, die Wunschvorstellung einer immer viel zu ungeduldigen Mama. Den Tatsachen ensprach eher ein sich rückwärts schieben, mit den Ärmchen abstossen. Auch mal aus dem Vierfüsslerstand, aber meist mit bester Oberkörperhaftung. Immerhin auch mal quer durch den Gymnastiksaal der Lebenshilfe, bestimmt 4 Meter. Das also alles seit Mitte August. Nur vorwärts, nischt. Wenn Lola unbedingt was wollte, was so ziemlich vor ihrer Nase lag, versuchte sie es eher mit Fliegen, Ärmchen und Beinchen abheben und wild strampeln.
Der Erfolg eher gering, aber sie mit grösster Begeisterung dabei. Und dann kam ziemlich bald das Gequietsche, übersetzt, 'MAMA, HILF MIR'. BIs zum ärgerlichen Schimpfen. Und die Mama half natürlich, je nach Stimmung voller Hilfsbereitschaft oder auch einfach nur genervt vom lauten Schimpfen. Was in den letzten Wochen immer mehr wurde, denn Lola ist seit einiger Zeit doch sehr festgelegt, was die Objekte ihrer Begierde angeht.
Doch Frau Sammler, die Heilpädagogin von der Kinderinsel, bei der wir zur Frühförderung gehen, gab mir den Tip, sie auch ruhig mal meckern zu lassen. Einfach aus dem Raum gehen und sie machen lassen. Und noch einen anderen Tip, nämlich auf unserem ach so rutschigen Parkett einfach ein bisschen Teppich (sprich: Auslegware) hinzulegen. Da fällt den Kindern das Krabbel-lernen wohl leichter. Gesagt getan. Der Laufstall wird auseinandergenommen und in den Keller verfrachtet, ein Stück alter Teppich auf den Küchenboden gelegt, Lola drauf mit einer Plasteflasche und ich geh raus und lass sie schimpfen.
Und was passiert? Ihr könnt's erraten. Madame streckt sich aus, als wollte sie ihre Körperlänge verdoppeln, versucht nach der gemeinen Flasche zu greifen, die ihr immer wieder entfleucht, und dehnt sich und reckt sich... und, schiebt nach mit dem Fuss! Und schwups, ist sie ein Stück weiter vorn und die Flasche in ihrer Hand. Und wieder ist die weg und wieder streckt sie den Arm aus und .... das Bein schiebt nach - und die Flasche in ihrer Hand. Und ich steh im Türrahmen und kann meine Freude nicht zurückhalten. 'Lola, du kannst ja robben!' Und da dreht sie sich wieder auf den Rücken, guckt mich gross an und - robbt natürlich nicht mehr weiter.
Gestern bei der Physiotherapie hat sie dann echt den Vogel abgeschossen. Frau Seewald schickte mich in unseren Therapieraum. Und was seh ich da? Einen ganzen Parcours mit Wippbrett und Tunnel. Naja, denk ich mir, das ist bestimmt vom letzten Kind, das hat sie nicht abgebaut. Naja, kann sie mal ein bisschen ihren Gleichgewichtssinn trainieren. Und die Tunnel an den Seiten sind bestimmt, damit sie nicht runter fällt. Und was macht Madame? Gelockt von einem Spinnenball (die findet Lola einfach super!) robbt sie über das ganze Wippbrett und zurück durch den Tunnel. Erst zögernd und mit Unterstützung an den Füsschen, aber beim zweiten Mal ziemlich zielstrebig. Und am Ende des Tunnels lässt sie sich rausplumpsen, aber ganz kontrolliert, immer der Spinne hinterher. Ich kann's nicht fassen. 'Frau Mahlstedt', sagt Frau Seewald grinsend, 'ich weiss ja nicht, aber ich glaube, Lola kann robben.'
Konkret sieht das dann so aus:
Na, ich denke, wir können die Schränke und Regale langsam von allen gefährlichen Gegenständen befreien und uns auf ein wildes Durcheinander vorbereiten.
1 Kommentar:
Sadly, I can only read your posts that are in English, but I had to tell you your daughter is GORGEOUS!!!! :)
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