Was macht mich eigentlich so glücklich, dass ich morgens schon aus dem Bett schieße und gar nicht erwarten kann, dass der Tag beginnt. (Was gerade eher selten der Fall ist leider...)
Was definitiv hilft, um mich gut zu fühlen:
Draussen in der Natur sein, auf steile Berge wandern, im Garten die Rosen schneiden oder Unkraut jäten (ja, das mag ich wirklich! Nichts hilft besser gegen innere Anspannung und Wut)
Backen, aus irgendwelchen Gründen fühle ich mich immer glücklich danach. Letzte Woche habe ich mit den zerhexelten Resten der Weihnachts-Hexenhäuser Schoko-Muffins gebacken. Vanillekipferl sind aber auch super. Ein Gefühl von Kindheit und Wärme. Kochen ist Liebe, hat mir ein Freund neulich gesagt.
Tanzen, mit richtig lauter Musik, so richtig Handbangen zu den 'Ärzten'! Natürlich auch gepflegter, zu Tangorhythmen von irgendeinem guten Tänzer mich über das Parkett 'tragen' lassen. Also geführt werden! (endlich mal keine Entscheidungen treffen)
Durch mir fremde Städte laufen und sie Strasse für Strasse entdecken, ohne System. Und ewig in Cafes sitzen und den Leuten an den Nachbartischen heimlich zuhören. Und sie zeichnen. Wie neulich im Cafe Jelinek in Wien.
Mit einer guten Freundin im Abendwind auf dem Dach ihres Altbaus sitzen, direkt auf der Dachpappe, die noch warm ist von der Julisonne, und mit Prosecco anstossen, auf die Liebe und die Kinder und die nicht mehr vorhandene Jugend. Wie lange habe ich das nicht mehr getan, vielleicht fühle ich mich deswegen gerade so alt.
Ach, und noch so viel mehr, was ich mir lange schon viel zu selten gönne, eingespannt in den Alltag mit drei Kindern und der Arbeit. Dabei ist es doch gerade das Zusammensein mit anderen Menschen (nicht ausschließlich den eigenen Kindern und dem Partner), was nachweislich glücklich macht!!!
Habe ich heute früh in der SZ gelesen, in einem Interview mit Waldinger, einem Harvard Psychiatrieprofessor, der in einer Langzeitstudie mit 724 Amerikanern - über 85 Jahre hinweg - feststellen konnte, dass vor allem eines über das Glück von Menschen entscheidet: ihre Beziehungen!!!
Nicht unbedingt die Beziehung zum Ehepartner, wobei eine glückliche da sicher auch Vorteile bringt, nein, vor allem die sozialen Beziehungen, die ein Mensch hat, tragen zum Glück bei: wenn er sich eingebunden fühlt, zusammen mit anderen etwas erlebt, beiträgt - Gemeinschaft erlebt.
Der glücklichste Mensch der Studie war ein Lehrer, der seine Arbeit liebte, das Unterrichten, ebenso wie seine Familie und seine beiden Kinder. Und dem es vor allem wichtig war, für andere Menschen etwas zu tun, und nicht so sehr, um sich selber zu kreisen und um sein eigenes Wohlbefinden.
Da werde ich mir doch gleich mal das Buch "The good life: Lessons from the World's longest study on happiness" bestellen, das Waldinger gerade veröffentlicht hat, und mir das im Detail durchlesen.
Oder aber: mich endlich wieder mit all den alten Freunden treffen, die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe: um nächtelang zu diskutieren, wild zu tanzen, gemeinsam durch Flußauen zu wandern, und so viel mehr.
Vielleicht ist es einfach das, was mich dann wieder aus dem Bett treibt. Und mich zu einer glücklichen Mutter macht, die ihren Kindern zeigt, was Lebensfreude bedeutet. Trotzdem vieles gerade so schwer scheint - oder vielleicht gerade deswegen!
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