Freitag, 17. März 2023

Küchenfee im Praktikum

Lolas dreiwöchiges Betriebspraktikum in der Küche eines integrativen Kindergartens der Leipziger BBW Gruppe war übrigens ein voller Erfolg. Ich hatte noch gar nicht davon berichtet. 

Sie war (größtenteils) begeistert bei der Arbeit, hat "die ihr übertragenen Aufgaben zuverlässig erfüllt. Sich super ins Team eingefügt, selbst als es zu spontanen Wechseln der Mitarbeiter kam. War offen, höflich, ordentlich und zuverlässig". So steht es alles in ihrem Arbeitszeugnis. 

Es hat mich so gefreut zu sehen, wie sie die klaren, für sie überschaubaren Aufgaben zuverlässig erledigen konnte. Und dabei innerlich gewachsen ist. Weil sie gemerkt hat, was sie alles kann. Wie sie beitragen kann und gebraucht wird. 

Beim Obst und Gemüse waschen, schälen und schneiden. Verteilen von Obst auf die Schüsseln. Portionieren von Joghurt oder Kompott für die einzelnen Gruppen, was sie selbständig anhand einer Liste mit der Anzahl der Kinder pro Gruppe machte. Für jedes Kind ein Löffel Kompott in die Schüssel, wie sie aus einer Tabelle entnehmen musste. Beim Abwaschen und abtrocknen. Säubern der Küche. Verteilen der Wäsche im Haus. Beim Ausbringen der Essenswagen zu den Gruppen im Haus. 


Die immer gleichen Aufgaben, in Variationen, an jedem Tag. Und sie wuchs und wuchs mit den Anforderungen. 

Die Arbeitszeit hatten wir auf 9-13 Uhr beschränkt. 4 Stunden. Danach war sie auch fix und fertig. 

Naja, und an jedem zweiten Tag lag ihre Motivation niedrig. Da liess sie sich nur schwer nach der Pause wieder zum Arbeiten motivieren. Quatschte und gebärdete lieber mit einem der Mitarbeiter, bzw. schreib ihm kleine Texte auf (er war gehörlos). Legte sich sogar mal mit dem Kopf auf die Anrichte. Ja, die Mitarbeitsbereitschaft war an manchen Tagen gering, auch das steht in ihrem Zeugnis. 

Aber das ist seit je her ihr größtes Handicap: ihr schwankender Wille, an einer Sache dran zu bleiben. Will sie etwas, ist es erstaunlich, was sie schafft. Hat sie keine Lust, geht kein Weg rein. 

Umso mehr freue ich mich, wie begeistert sie doch alles in allem mitgemacht hat beim Praktikum. Einer Stelle, die tatsächlich auf dem ersten Arbeitsmarkt wäre, in einem integrativen Unternehmen. 

Wenn sie nochmal ein Praktikum machen will, ist sie jederzeit herzlich willkommen, so sagte die Küchenchefin beim Abschied! 

Und der Leiter der Abteilung Wirtschaftsdienste, Rene Laue, der ihr das Praktikum vermittelt hat, meinte, dass man doch mal schauen könne, ob sie nicht nach der Schule beim Berufsbildungswerk Leipzig eine Ausbildung zur "Fachpraktikantin" machen könne, eine Art abgespeckte Ausbildung mit geringerem Theorie- und höherem Praxisanteil. Na, mal sehen, wie sie sich so weiter entwickelt... Das wären auf jeden Fall schöne Aussichten!

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