Heute morgen hab ich mir ein Herz gefasst, und in Lolas Schule einige ihrer Mitschülerinnen angesprochen. Wie einsam sich Lola gerade fühlt in der Klasse.
Lola wollte zwar nicht, dass ich ihre 'alten Freundinnen' darauf anspreche. Nein, ich solle bitte nur mit den Lehrern sprechen. Doch ich hatte das Gefühl, dass ein direktes Sprechen mit den 'Mädels' vielleicht sinnvoller sei.
Ganz irritiert und schuldbewusst schauten sie mich erst an, als ich sie ansprach. Ins Gespräch mit der Clique vertieft. Leicht abwehrend.
Doch als ich ihnen erzählte, wie traurig Lola gerade zu Hause ist, dass sie sich einsam fühlt in der Klasse, nicht gesehen. Da weichten ihre Blicke auf.
"Ja, ich wollte einfach nur, dass ihr das wisst. Wie wichtig iein Hallo am Morgen für Lola wäre, eine herzliche Begrüßung, ein 'Gesehen- und Wahrgenommen' werden. Mehr nicht."
Sie nickten, ja, das sei ihnen auch schon aufgefallen. Dass sie sie nicht mehr so gross beachteten in letzter Zeit. Nur sei Lola oft so abwehrend, und wollte gar nicht mitkommen, oder -machen, selbst wenn sie sie mal fragten.
Und ja, ich konnte sie verstehen, dass sie vielleicht aufgegeben haben. Abgeschreckt von Lolas ruppiger Art oft. Und dennoch.
"Es sei doch was anderes, gefragt zu werden, und nein sagen zu können. Als gar nicht gefragt, oder wahrgenommen zu werden." Die Mädchen nickten. Während Lola auf ihrem Stuhl saß, unter ihrer Kapuze, mich darunter hervor aber doch angrinste.
War es übergriffig? Bin ich zu weit gegangen? Dachte ich kurz. Doch die herzliche, offene Art der Mädels und Lolas Reaktion überzeugten mich, dass es eine gute Entscheidung war.
Nach der Schule kam Lola dann mal wieder alleine mit der Tram nach Hause. Und als ich sie fragte, wie es war heute, erzählte sie grinsend, dass eines der Mädchen, N., sie im Unterricht gefragt habe, ob sie neben ihr sitzen darf. 'Na klar!", habe Lola geanwortet. Überglücklich.
Und im Anschluss hat sie dann sogar vor der ganzen Klasse ihren Stammbaum vorgestellt, den wir vorgestern zusammen geschrieben haben. Von ihren ganzen Geschwistern und Ahnen, bis zurück zu ihren Ururgroßeltern Paul und Greta Axhausen (Namensgeber von, wer hätte es gedacht, Greta und Pavel). Und vor der ganzen Klasse hatte sie schon lange nichts mehr alleine vorgestellt.
Wenn das nicht ein Erfolg war!!!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen